Irans erbitterter Kampf um die nationale Einheit

Die Geschichte Irans ist eine leidvolle Geschichte voller Verrat, den Bestrebungen fremder Mächte es zu schwächen und zu zerteilen. Die Verräter, die ihnen dabei halfen, waren in Parteien wie die Jebheye Meill und Hezbe Tude organisiert. Zudem waren die in Iran lebenden Türken (Tork) immer diejenigen, die der iranischen Nation am meisten schaden wollten. „[…]1907, 1945 und 1978 sind die tragischen Daten unserer neueren Geschichte […]“ erklärte der Šâh 1979 in Mexiko und die folgenden Untaten alliierter Geopolitik werden eine gewisse Kontinuität der Politik der Großmächte in Bezug auf den Iran verdeutlichen.

Trotz Irans Neutralität während des 2. Weltkrieges transportierten die USA und Großbritannien militärische Ausrüstung durch den Iran in die Sowjetunion, um ihren Alliierten gegen Hitler-Deutschland zu unterstützen. Darüberhinaus haben die Alliierten während des 2. Weltkrieges Waffenfabriken und Industrieanlagen in Iran demontiert, um diese Kapazitäten gegen die Achsenmächte während des 2. Weltkrieges in ihren Dienst zu stellen. Iran wurde zu einer der wichtigsten Nachschubrouten für die Sowjetunion und letztlich ein wesentlicher Faktor für die Niederlage der 6. Armee des Deutschen Reiches in Stalingrad. Seit der Errichtung dieser Nachschubroute wurden die USA in Iran zum bestimmenden politischen Faktor.

Sie übernahmen von da an zum großen Teil die Rolle der Briten, die bis zu diesem Zeitpunkt die iranische Politik maßgeblich beeinflusst hatten, während Anfang des vergangenen Jahrhunderts bis zum Kriegsausbruch die Beziehung Irans zu den USA mit so viel Wärme begonnen hatte: Bis zu Beginn des 2. Weltkrieges befanden sich in Iran vorwiegend karitative, christliche Einrichtungen der USA, die sich selbstlos um Leprakranke sorgten, während die islamischen Mullahs diesen Menschen jegliche Hilfe verweigerten.

Die Absetzung Rezâ Šâh Pahlavi

Rezâ Šâh Pahlavis Anstrengungen, mit Hilfe Deutschlands einen starken und unabhängigen Iran aufzubauen, waren mit Beginn des 2. Weltkrieges ins Stocken geraten. Am 3. September 1939, zwei Tage nach dem Angriff Deutschlands auf Polen, erklärte Iran seine Neutralität. Seit der Machtübernahme Rezâ Šâh Pahlavis im Jahre 1925, als Begründer einer seit Jahrhunderten ersten iranischen Dynastie, und der Entmachtung der türkischen Qajaren, hatte sich der Handel mit Deutschland zu Lasten Großbritanniens und der Sowjetunion deutlich erhöht. Das größte Projekt war der Bau der Transiranischen Eisenbahn vom Kaspischen Meer bis zum Persischen Golf. Viele andere Bauprojekte in Iran hatte man mit Deutschland geplant oder bereits realisiert und trotz der engen Bindungen zwischen Teheran und Berlin hielt man es in Teheran zu Beginn des Krieges für möglich, dass die Neutralität Irans von den kriegsführenden Staaten respektiert würde. Die Alliierten wollten unter allen Umständen verhindern, dass die größte Erdölraffinerie der Welt in der iranischen Stadt Abadan [Âbâdân], im Besitz der Anglo-Iranian Oil Company, als das größte und reichste britische Unternehmen außerhalb Großbritanniens mit einer Jahresproduktion von damals 8 Mio. Tonnen Rohöl, bei einem militärischen Zusammenbruch der Sowjetunion in deutsche Hände fiel. Wegen seiner Begeisterung für deutsche Ingenieurskunst forderten die Alliierten die Ablösung Rezâ Šâh Pahlavis und die Wiedereinsetzung der türkischen Qajarendynastie, mit denen sowohl das zaristische Russland als auch Großbritannien über Generationen hinweg, auf Grund deren Politik der Kapitulations- und Konzessionsrechte, sehr erfolgreich zusammengearbeitet hatten. Alle Deutschen seien binnen 48 Stunden aus dem Iran auszuweisen, war die Forderung der Alliierten, während sich zu diesem Zeitpunkt in Iran noch ca. 470 deutsche Ingenieure und Techniker befanden. Am 22. August 1941 gab Rezâ Šâh Pahlavi einem russisch/britischen Ultimatum nach und verfügte die Ausweisung aller Deutschen, die nicht unbedingt benötigt würden. Doch am 25. August 1941 marschierten dann dennoch 35.000 britische und 120.000 sowjetische Soldaten vom Norden, Süden und Westen in den Iran ein. Weil er nicht alle Deutschen ausgewiesen hatte, forderten sie jetzt die sofortige Abdankung Rezâ Šâh Pahlavis und den Thronverzicht des Kronprinzen Mohammad Rezâ.

Die Briten wollen die türkischen Qajaren wieder einsetzen

Die Briten dachten immer noch an die Wiedereinsetzung des türkischen Qajarenprinzen, Mohammad Hassan, schlugen dann aber vor, dass ein von ihnen bestimmter Vizekönig die Regierungsgeschäfte übernehmen solle. Die Frage der Ablösung der iranischen Pahlavis durch einen türkischen Qajar wurde von den Briten sowohl in den 1940er wie auch später in den 1950er Jahren in Betracht gezogen. Am Morgen des 16. September 1941 unterzeichnete Rezâ Šâh Pahlavi unter dem Druck der Briten und der Sowjets seine Abdankungserklärung zu Gunsten seines Sohnes Mohammed Rezâ und ging ins südafrikanische Exil und das, obwohl er vielen Polen und Juden Zuflucht in Iran gewährte. Um zu verhindern dass Mohammad Rezâ vor seiner Vereidigung als Šâh von britischen oder sowjetischen Agenten festgesetzt wird, wurde er in Zivil in einem alten Chrysler zwischen Vorder- und Rücksitz versteckt und über den Dienstboteneingang ins Parlament gebracht. Um 16 Uhr des 17. Septembers 1941 schwor Mohammed Rezâ Pahlavi vor dem Parlament den Treueeid und übernahm ab dem 17. September 1941 die Regierungsgeschäfte als Šâh. Als Reaktion marschierten noch am selben Tag britische und sowjetische Truppen in Teheran ein. Rasch übernahmen britische und sowjetische Beamte die Kontrolle in allen Ministerien. Am 27. Oktober 1941 wurde Mohammad Rezâ Šâh von den Botschaftern Großbritanniens und der Sowjetunion informiert, dass er nur noch repräsentative Funktionen wahrzunehmen habe. Der 22 Jahre junge Šâh wehrte sich aber erfolgreich gegen seine Entmachtung durch fremde Mächte. Am 29. Januar 1942 wurde dann das vom iranischen Parlament und vom Premierminister Forughi [Foruqi], sowie den britischen und sowjetischen Botschaftern ausgehandelte Dreimächteabkommen ratifiziert, in dem die territoriale Integrität des Iran und der Abzug der alliierten Truppen nach Ende des 2. Weltkrieges garantiert wurden. Im Gegenzug wurde den Alliierten die vollständige Kontrolle über alle Verkehrs- und Nachrichtenverbindungen, wie Eisenbahn, Straßennetz, Flugplätze, Häfen, Pipelines, Telefonnetz und Rundfunk, eingeräumt. Damit war der Transportweg vom Persischen Golf durch den Iran zum Kaspischen Meer und dann weiter die Wolga hinauf bis ins sowjetische Stalingrad frei. Der Artikel V bestimmte: „Die alliierten Streitkräfte müssen spätestens 6 Monate nach Beendigung der Feindseligkeiten gegen die Achsenmächte das Land verlassen haben.“ Der Artikel VI war im Prinzip sogar eine Garantie dafür, dass in Zukunft Iran nie wieder zwischen Großbritannien und der Sowjetunion aufgeteilt werden würde. Am 09. September 1943 erklärte Iran auf Druck der Alliierten Deutschland den Krieg, nachdem eine Neutralität nicht mehr möglich war. Während des 2. Weltkrieges beschlagnahmten die Alliierten Truppen alles, was sie in ihren Dienst stellen konnten. Fahrzeuge, Güterwagen, Nahrungsmittel, Munitionsfabriken. Die Briten versuchten sogar dem Iran alle 10,5 cm Geschütze abzunehmen, was der Šâh zu verhindern wusste. Während die türkischen Qajaren und ihr Umfeld durch diese Zustände noch reicher wurden, war das Elend der Bevölkerung durch die Besatzung der Alliierten immer grösser geworden.

Die Hochverräter Hezbe Tude und Jebheye Melli

Was die politische Lage jener Zeit anbetraf, so hatten die Sowjets eine ihnen wohl gesonnene marxistisch – leninistische Partei in Iran gegründet und finanziell unterstützt, die Tude-Partei (Hezbe Tude), die seither nicht aufgehört hat, sei es offen, sei es heimlich, auf den Zerfall des iranischen Staates hinzuarbeiten. Das offizielle Organ der Tude-Partei wurde zu Beginn von einem gewissen Mustafa Fateh [Mostafâ Fâte] finanziert, der eigentlich im Dienste der Briten und der Anglo-Iranian Oil Company stand. Die Tude-Partei war im Prinzip nichts weiter als die Fortsetzung der von Rezâ Šâh Pahlavi verbotenen iranischen Kommunistischen Partei (KPI) und wurde am 02. Oktober 1941 nach der Abdankung Rezâ Šâh Pahlavis gegründet. 1944 zog die Tude-Partei mit 8 ihrer Kandidaten in das Parlament ein. Dort unterstützte sie vorbehaltlos die Politik und die Interessen der UdSSR. 1946 zählte die Tude-Partei bereits 26.000 Mitglieder und war zu einem wichtigen Faktor der politischen Landschaft Irans geworden und es war ihr gelungen, Teile der Arbeiterschaft, Studentenschaft und Intellektuelle für ihre politischen Ziele einer klassenlosen Gesellschaft unter ihrer Führung zu gewinnen.

Nach einem gescheiterten Attentat am 04. Februar 1949 auf seine kaiserliche Hoheit Mohammed Rezâ Šâh Pahlavi wurde die Partei verboten. Erst in den 1950er Jahren nahm sie ihre Arbeit wieder offiziell auf, da die Regierung Mossadeq das weiterhin bestehende Verbot der Partei nicht durchsetzte, es allerdings auch nicht aufhob. Dem folgend haben die Briten die Gründung einer anderen Partei unterstützt: Die Nationale Front. Die Nationale Front (Jebheye Melli) war ein 1947 von Mossadeq und Baqai [Baqâyi] gegründetes und mit Unterbrechungen bis 1979 aktives Bündnis aus nationalen, liberalen, sozialistischen, sozialdemokratischen und islamischen Oppositionsgruppen und Parteien in Iran. Ihr erklärtes Hauptziel war seltsamerweise die Beendigung der britischen Dominanz in der Ausbeutung der iranischen Ölreserven, obwohl die Partei von Großbritannien finanziell unterstützt wurde, wie veröffentlichte Unterlagen von Herrn Sadr Fakhr und die Korrespondenz zwischen dem ehemaligen britischen Botschafter in Teheran und dem ehemaligen britischen Konsul in Shiraz beweisen. Ein weiteres Hauptziel war eine stärkere innenpolitische Ausrichtung an den Prinzipien des Islams. Wichtige Persönlichkeiten dieser Partei, waren z.B. der spätere Staatspräsident der Islamischen Republik Mehdi Bazargan [Mehdi Bâzargân] und der Oppositionelle Dariush Forouhar [Dâriyuš Foruhar]: In dieser Partei handelte man stets anders als man sprach.

Mohammed Rezâ Šâhs erbitterter Kampf um die nationale Einheit und Unabhängigkeit Irans

Am 2. März 1946 begannen die Alliierten gemäß dem Dreimächteabkommen vom 29. Januar 1942 mit dem Truppenabzug. Während die US-Amerikaner vertragsgemäß ihre Truppen abzogen, blieben die Briten und die Sowjets in Iran weiter  präsent. Die Sowjets blieben in   Âzarbâygân und marschierten in Richtung Teheran, während die Briten zum Teil im Südwesten des Landes stationiert blieben. Premierminister Ahmad Qavâm, der in Moskau mit Stalin über den sowjetischen Truppenabzug verhandelte, wurde erklärt, dass sowjetische Truppen für unbestimmte Zeit in Iran stationiert bleiben sollen und die iranische Regierung, die im November 1945 von den Rebellen ausgerufene  Âzarbâyjânische Volksregierung anerkennen und eine gemeinsame iranisch-russische Ölgesellschaft gegründet werden solle, an der Russland mit 51% zu beteiligen sei. Irans Botschafter wandte sich an den Sicherheitsrat der gerade am 24. Oktober 1945 gegründeten Vereinten Nationen. Die sowjetischen Forderungen waren ein eindeutiger Bruch internationalen Rechts und eine Verletzung des Dreimächteabkommens. Der amerikanische Präsident Truman wandte sich direkt an Stalin und forderte ultimativ den Rückzug aller sowjetischen Truppen aus dem Iran „Either you get out or I go in“ sagte er und erteilte am 8. März 1946 Molotow einen drohenden Verweis, worauf im Mai 1946 die sowjetischen Truppen die Provinz offiziell räumten: Am 24. März 1946 erreichten Iran und die Sowjetunion mit Hilfe der USA eine Vereinbarung über den Abzug der sowjetischen Truppen innerhalb von sechs Wochen. Die Frage der Anerkennung der Âzarbâyjânischen Volksregierung sollte in direkten Verhandlungen geklärt werden. Die Gründung einer iranisch-sowjetischen Ölgesellschaft, die Premierminister Qavâm zugesagt hatte, müsste aber durch das neue iranische Parlament bestätigt werden. Die Sowjetunion begann daraufhin mit dem Rückzug seiner Truppen. Mit dem Vertrag zurückkehrend, fing Qavâm mit den Aufständischen zu verhandeln an, worauf er dem Šâh den Vorschlag machte, die rebellischen Offiziere gleich um zwei Grade zu befördern. „Eher lasse ich mir die Hand abhacken, als dass ich ein solches Dekret unterzeichne„, gab der Šâh ihm zur Antwort.

Als das neue Parlament dann Monate später nach der Rückeroberung  Âzarbâygâns über die russische Erdölkonzession abstimmte, stimmten sie gegen die Erdölkonzession für die Sowjets: Die Sowjets waren abgezogen, die  Âzarbâyjânische Volksregierung unter Pischevari [Piševari] der mittlerweile als Landessprache „Türkisch“ eingeführt hatte, vertrieben und die Sowjets erhielten keine Erdölkonzession. Dieser politische Erfolg bei seinen Verhandlungen brachte Qavâm den Beinamen „Der alte Fuchs“ [Rubâhe Pir] ein. Der „Persische Korridor“ vom Persischen Golf zum Kaspischen Meer war nun nach Abzug der sowjetischen Truppen somit wieder in iranischer Hand.

Die Sezessionsbestrebungen in Âzarbâygân

Wenige Monate zuvor hatten jedoch die Sowjets aufs heftigste die Rebellen Mohammad Qâzis in Kurdistan und die Rebellen des Seyyed Ja’far Piševari in Âzarbâygân unterstützt. Die Situation in Âzarbâygân hatte sich gefährlich zugespitzt. Die Aufständischen hatten die Garnison von Tabriz umzingelt. Deren Kommandant hatte den sowjetischen Pressionen nachgegeben und ergab sich. Er wurde später wegen Hochverrats zum Tode verurteilt, war aber schließlich begnadigt worden. Nach der Übergabe dieser Festung hatten die Aufständischen die Autonomie der Provinzen Âzarbâygân und Kurdistan proklamiert. Der Šâh protestierte auf das schärfste! Der Kampf, bei dem es um das Überleben des Iran ging, war auch nach dem Abzug der Sowjets noch längst nicht beendet. Mohammad Rezâ Šâh Pahlavi musste erbittert um die nationale Einheit und Unabhängigkeit Irans kämpfen! Die Sezessionsbestrebungen hörten nämlich nicht auf, nicht in Âzarbâygân, nicht in Kurdistan, nicht in Abadan, wo die Tude-Partei sehr viele Anhänger hatte, nicht in der Provinz Fars [Pârs] und nicht in der Gegend von Isfahan, wo heimische Clans rebellierten. Und schon versuchten die Amerikaner und Briten im Süden und Südwesten des Landes günstige Ausgangspositionen zu sichern für den Fall, dass es Iran nicht gelingen würde, seine beiden nördlichen Provinzen zurückzuerobern. Mit den Aufständischen in Kurdistan und im Rest des Landes wurde Iran relativ leicht fertig, außer in Âzarbâygân, wo die Sowjetunion starke Partisaneneinheiten stationiert hatte, die nichts weiter als getarnte Besatzungstruppen waren. Was die Militärs anbetraf, so rieten sie dem Šâh mit Ausnahme von General Ali Razmara [Ali Razmârâ], dem Leiter des Generalstabs, von einem Feldzug ab, weil er höchstwahrscheinlich zu einer sowjetischen Intervention geführt hätte. Der Šâh beschloss dennoch Âzarbâygân zurückzuerobern, die Rebellen waren auch nicht besser bewaffnet, dachte er. Sie hatten aber die Sowjets um Unterstützung gebeten und waren mittlerweile im Besitz von Kampfflugzeugen und Panzern. Der Botschafter der USA warnte den Šâh: „Die Vereinigten Staaten stehen voll und ganz hinter Ihnen, aber selbstverständlich werden wir Ihnen zuliebe keinen Krieg mit der Sowjetunion anfangen.“

Das ganze Land, stand hinter dem Šâh. Der Zustrom von Freiwilligen nach der Mobilmachung untermauert diese Tatsache. Man begann mit der Planung der Offensive. Zusammen mit General Razmara, der immer auf der Seite des Šâhs gewesen war, überflog der Šâh persönlich im November 1946 in einem alten Flugzeug, ein zweimotoriges Beachcraft, das Operationsgebiet und beide entwarfen den Schlachtplan und beschlossen der Âzarbâyjânischen „Volksregierung“ ein Ende zu bereiten. Am 6. Dezember marschierten iranische Truppen auf Tabriz zu; am 12. Dezember flohen dann die sogenannte „Volksregierung“ und ihr Anführer Piševari mit den übrig gebliebenen Genossen über die Grenze in die Sowjetunion. Hierauf erstattete der russische Botschafter dem Šâh einen Besuch ab. Wütend verlangte er vom Šâh als Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber des Heeres unverzüglich den Abbruch der Offensive der iranischen Truppen. Der Šâh lehnte es kategorisch ab. Die iranischen Streitkräfte stellten wieder die alte Ordnung her und bereiteten die allgemeinen Wahlen vor. Viele der Menschen in Âzarbâygân bejubelten die Truppen der Zentralregierung nach ihrem Sieg über Piševaris Pseudo-Volksregierung. Viele Quellen zeigen, dass die Sowjets territoriale Bestrebungen hatten, die die Provinzen Âzarbâygân, Kurdistan [Kordestân], Gilan [Gilân], Mazandaran [Mâzandarân] und Khorasan [Xorâsân] umfassten. Die Frage, was Piševari erreichen wollte, ist immer noch Gegenstand von Diskussionen. Einige Linke argumentieren, dass er nie vorhatte Iran zu spalten, sondern nach und nach das ganze Land in einen kommunistischen Staat umbauen wollte. Politikwissenschaftler auf der rechten Seite argumentieren, dass die Proklamation und Direktiven, die von ihm und seiner Regierung erlassen wurden, keinen Zweifel daran lassen, dass er vorhatte, der Âzarbâyjânischen SSR und damit der Sowjetunion beizutreten und die Provinz abzuspalten.

Mohammad Rezâ Šâh Pahlavi hatte einen weiteren Versuch, den Iran von der Weltkarte zu tilgen vereitelt. Piševaris Regierung und die gleichzeitige britische und US-amerikanische Präsenz im Süden Irans war ein Versuch zur Teilung des Iran. In der Tat hatte im Jahr 1945 der Leiter des Foreign Office, Bevin, und sein amerikanischer Außenminister Byrnes, Stalin in Moskau vorgeschlagen, Âzarbâygân, Kurdistan und  Kushistān zu autonomen Provinzen zu erklären. Molotow, wies darauf hin, dass Iran ganz von selbst in die sowjetische Einfluss-Sphäre geraten würde, wenn man der Zeit ihren Lauf ließe. Die Iranischen Kommunisten würden ihre Sache schon recht machen und schließlich würde die Sowjetunion das ganze Land anstatt bloß anderthalb Provinzen bekommen….

Teile und herrsche „divide et impera“

Weder die Sowjets noch die Briten und die US-Amerikaner rechneten jedoch mit dem Mut des Šâhs und der Tapferkeit der iranischen Soldaten, von denen man damals allenfalls wusste, dass sie schlecht ausgerüstet und schlecht bezahlt waren. Man rechnete auch nicht mit der Treue der Bevölkerung zum Šâh, diesen Fehler hat man 1978 nicht mehr gemacht. Die Zerstörung der nationalen Einheit Irans war schon lange ein Ziel und wird weiter ein Ziel der Großmächte bleiben. Nachdem die planmäßigen militärischen Versuche der Sowjets im Norden aber auch der Briten im Süden des Landes zur Zerstörung der nationalen Einheit Irans 1945 gescheitert waren, versuchte man von nun an die Demontierung Irans durch die Politik, mit dem selben Ziel „divide et impera“:

Die heute vorliegenden Pläne der USA und Großbritanniens zur Umgestaltung eines neuen Mittleren Ostens und damit auch eines neuen Irans sind nicht neu, sondern recht alt. Der britische Orientalist Bernard Lewis, Emeritus der Princeton University, setzte 1990 den Begriff „Clash of Civilizations“ in die Welt und sein Werk für „Orientalistik“ ist heute die westliche Rechtfertigung der imperialistischen Beherrschung des Nahen Ostens und Zentralasiens. In seinem Buch „The Emergence of Modern Turkey“ von 1961 gibt der Antiiraner Lewis zur „Armenierfrage“ dreist an, dass die armenische Unabhängigkeitsbewegung die größte aller Bedrohungen für das Osmanische Reich gewesen sei und rechtfertigt damit den Genozid an den Armeniern.

Im Juni 2006 erschien im Armed Forces Journal, einer offiziellen Publikation der US Force, ein Aufsatz von Ralph Peters unter dem unglaublichen Titel „Blood borders: How a better Middle East would look like.“ In seinem Aufsatz empfiehlt er die Neuordnung des Nahen Ostens und Zentralasiens in etwa nach dem Bernard-Lewis-Plan. Ralph Peters begründet seinen Vorschlag kulturell-rassistisch und lässt über die einzusetzenden Mittel bei der Umgestaltung keinen Zweifel aufkommen: „Oh, and one other dirty little secret from 5,000 years of history: Ethnic cleaning works.“  [Quelle: „Schmutziges Geheimnis“, Interview mit Dr. Pierre Hillard „Europa und der Nahe Osten“; 10. Kronberger Gespräche, 14.-15.07.2006]. Das heißt ganz klar, dass Separatismus in Iran von den Großmächten weiterhin gefördert und dabei ganz klar auf den Zerfall des iranischen Staates weiter hingearbeitet werden wird, damit die Landkarte des Nahen- und Mittleren Ostens eines Tages im Interesse der Großmächte so aussieht, wie jene oben im Bild. In einem Interview 1979 in Panama erklärte der Šâh: “ ….Heute kann ich sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt, wo ich Herrn Bachtiar empfing bereits seit Wochen das Gefühl hatte, dass das Spiel in vollem Gang war, und dass die Karten gezinkt waren“

Vielleicht sollte man sich heute fragen, warum erst seit ein paar Jahren ein Streit um das iranische Atomprogramm entbrannt ist. Sind es nicht dieselben Herren, die bis dahin seit 1979 ein viertel Jahrhundert lang reibungslos miteinander kooperiert hatten? Vielleicht sollte man sich auch fragen, weshalb so spät diese Aufregung über die antisemitischen Äußerungen Ahmadinejads, obwohl dieselben antisemitischen Äußerungen schon zu Lebzeiten Khomeinis das Sprachrohr der islamischen Diktatur verließen und niemand in der Welt dagegen protestierte. Und so wird heute ein neues Spiel mit gezinkten Karten gespielt und es stellt sich die Frage, ob die Iraner aus den alten Fehlern gelernt haben. Diejenigen Iraner, die die eine oder andere Gruppe unterstützt haben oder noch unterstützen, sollten sich fragen: wessen Marionetten sie eigentlich heute sind?

17 Gedanken zu „Irans erbitterter Kampf um die nationale Einheit

  1. Ob die Iraner von ihrer leidvollen Geschichte gelernt haben, würde ich definitiv mit Nein beantworten.
    Sonst hätte die Iraner heute nach über 30 Jahren keine antiiranische Fremdherrschaft auf ihrem Rücken gehabt.
    Nach 1400 + 32 Jahren Tod, Krieg, Folter, Vergewaltigung, Erniedrigung, Unterdrückung, Elend, Demütigung und Vertreibung könnten sie sich die Iraner bis heute nicht unter einer Flagge gegen den gemeinsamen Feind IR. stellen, um für eine nationale Einheit und Identität zu sorgen.
    Also kurz gefasst, die Iraner haben diese mafiaislamische Bande wahrlich verdient!

    • Sam: „Ob die Iraner von ihrer leidvollen Geschichte gelernt haben, würde ich definitiv mit Nein beantworten.“

      Sam, inwieweit haben Sie sich mit der leidvollen Geschichte der Iraner auseinander gesetzt, dass Sie mit „definitiv Nein“ den Satz zu Ende bringen?

      Sam: „[…] könnten sie sich die Iraner bis heute nicht unter einer Flagge gegen den gemeinsamen Feind IR. stellen, um für eine nationale Einheit und Identität zu sorgen.“

      In diesen 33 Jahren haben sie alle mögliche möchte-ger-Oppositionellen geglaubt und jedes Mal dachte das Volk der oder der kann es befreien, aber meiste dieser Oppositionellen sind IRI Handlanger, die bis heute im Ausland agieren, und das letzte und beste Beispiel sind Musavi und Karrubi, die diese Bewegung in die Irre geleitet haben und das Volk ist schlauer geworden. Das Volk hat aus der leidvollen 1400 Jahren Geschichte gelernt, nicht hinter jedem her zu laufen, der meint, er kann sie befreien. Die aller erste Bewegung der Befreiung fand fast 300 Jahre nach der islamischen Herrschaft in Iran durch den Idiot Abu Muslem Xorâsâni, der das ganze Land befreite und bis nach Bagdad marschierte und die Omayyaden entmachtete und anstatt nun einen freien Iran zu gründen, schenkte eigenhändig den Kalifat den Abbasiden. Ab da hatten wir fast 400 Jahre wieder die islamo-arabische Herrschaft! Später dachten die Iraner, dass nun die Seldschuken die Befreier sein werden und was haben die Seldschuken getan? Sie entmachteten die Abbasiden und herrschten selbst brachialer denn je!

      Das Volk hatte die Möglichkeit in diesen 33 Jahren seine leidvolle Geschichte immer wieder zu lesen und zu wiederholen und wurde daraus schlau, und heute kann niemand alleine die Parole geben: „Ich befreie euch“, und alle rennen hinter ihm her. Das Volk ist schlau geworden, zuerst sich zu erkundigen, wer ist der Mann, der behauptet, er sei der Befreier? Welche Geschichte steckt hinter diesem Namen? Wer sind alle, die ihn umgeben? Was ist seine wahre Absicht.

      Sam: „Also kurz gefasst, die Iraner haben diese mafiaislamische Bande wahrlich verdient!“

      Ihr Schlusssatz ist unfair, denn Sie haben meines Erachtens nicht viel über Ihre eigene Geschichte gelesen und sie inhaliert; Sie kennen vielleicht nur ein paar Namen von irgendwelchen Helden, aber hätten Sie eine Einsicht in die iranische Geschichte gehabt, hätten Sie diesen unfairen Satz nicht von sich gegeben.

      Wer kann sich über das Leid anderer so äußern, dass sie es verdient haben. Hätten Sie das tagtägliche Leid des Volkes jeden Tag selbst erlebt, wäre es fair, wenn ich über Sie urteilen würde, dass Sie es verdient hätten! Das Volk hat schon gelernt, was vorher war und was kann nachher, nach den Mullahs passieren, wenn es nicht aus der Geschichte gelernt hat und hinter jedem her rennt! Das Zögern des Volkes darf nicht als seine Schwäche betrachtet werden, eher als eine Stärke, durch sie das Volk besinnener und klüger über seine Zukunft denkt und handelt.

      Ich brauche daher hier keine Gegenargumente Ihrerseits, denn ich kenne mich mit der Geschichte meines Volkes soweit gut, um zu behaupten, dass Sie eher als mir eine Antwort zu schreiben, lieber gnädiger sein und etwas mehr über Ihre Geschichte in Erfahrung zu bringen. Wenn Sie soweit sind, werde ich mich sehr freuen mit Ihnen weiter zu diskutieren.

      Das erste Buch wäre Târixe Tabari in 16 Bände; zweites Kâmel von Ebne Asir; Al-Moqaddame von Ebne Xaldun; Fotuholboldân von Balâzori. Das Lesen und Einstudieren dieser Bücher würde mindesten 6 Jahre in Anspruch nehmen, falls Sie der altpersischen Sprache mächtig sind, ansonsten lassen Sie es sein mit solchen unfairen und schadenfrohe Behauptungen.

      Danke

  2. Sehr interessanter Artikel, sehr gut geschrieben!

    Was soll mir/uns der letzte Abschnitt im Text sagen?
    „Und so wird heute ein neues Spiel mit gezinkten Karten gespielt und es stellt sich die Frage, ob die Iraner aus den alten Fehlern gelernt haben. Diejenigen Iraner, die die eine oder andere Gruppe unterstützt haben oder noch unterstützen, sollten sich fragen: wessen Marionetten sie eigentlich heute sind?“

    • Ich danke Ihnen Bijan, dass Sie sich Zeit genommen und genau gelesen haben. Sie erinnern sich bestimmt, wie vor zwei Jahren die Bewegung des Volkes in die Irre geleitet wurde, in dem die „Opposition“ hier im Ausland, überwiegend in den USA, versuchten Musavi und Karrubi als die Führer dieser Bewegung der Welt bekannt geben und Millionen US Dollar aus dem Iran (Mullah Regime) nach Ausland kam und unter diesen Oppositionellen verteilt wurde, damit sie überall in Voice of Amerika, BBC und anderen sogenannten Reformisten (Eslâhtalabân) Sendungen, Radios, Zeitungen und Zeitschriften, in vielen Seminaren in den US-amerikanischen Universitäten für diese Führer werben und diese als die einzig wahre Führer des Volkes darzustellen, weil das Volk die Parolen wie yâ Hoseyn, mir Hoseyn von sich gab. Später benutzen die Gegner im Iran Twitter, Facebook, Youtube und überall, wo sie konnten, um der Welt zu sagen, dass diese Personen nicht für alle sprechen und nicht die Führer der Bewegung sind, und dass während der Demonstrationen die Angst der Demonstranten zu groß war und sie nicht andere Parolen geben konnten, aus Angst, dass die Anhänger dieser Personen sie an Basij und Sicherheitskräfte verraten, was auch der Fall war. Solche Oppositionellen wie Kadivar, Ganji, Farrox Negahdâr und und und sind die gemäßigten Islamisten, bis auf Negahdâr, der aus der kommunistischen Reihe kommt, und ihm ist es egal, Hauptsache die Petrodollars der Mullah kommt und er sitzt in einem freien Land und keinem kommunistischen Land. Sie alle sind die andere Variation der Salafiden und Muslimbrüderschaft usw., die Sunniten sind. Für die westliche Welt sind solche Gegner angenehmer als Patrioten, die schon immer gesagt haben, dass der Kontakt und die politische Beziehungen zur Außenwelt in Augenhöhe sein muss und nie wieder lässt man das Land aussaugen und seine Ressourcen billig verkaufen müssen. Brzeziński, einer der Theoretiker der Außenpolitik der Administration Obamas, der auch eine schmutzige Rolle während der 1979ger Revolution in Iran gespielt hat, hatte schon vor zwei Jahren zu Beginn der Bewegung ein Interview gehabt, in dem er klar und deutlich sagte, ihm (den USA) ist es lieber, wenn in Iran eine Regierung an der Macht kommt, bei der die Patriotisten und Nationalisten absolut keine Stimme haben!

      Die Bedeutung dieses Satzes ist also damit geklärt. Falls weitere Fragen sind, stellen Sie sie ruhig und Sie bekommen auf jeden Fall eine Antwort.

  3. Der Anlass zu diesem Artikel ist eigentlich, dass heute der Tag ist, an dem unser allerliebster Kaiser, der Vater der großartigen iranischen Nation das Land mit Tränen in den Augen verlassen hat, und seit seinem Fortgang hat dieses Volk dafür bezahlt ein wahrer Diener zu verjagen. Hier ein Interview mit Engländern, wie er an die Vorteile seines Volkes dachte:

  4. Liebe Fartab,
    zunächst khaste nabashi. Ich freue mich, dass Sie sich gründlich im Gegenteil zu mir mit iranischer Geschichte auseinandersetzen und das ist gut so. Schließlich müssen wir alles mindestens erfahren, wer unser Ahnen Waren und woher wir alle stammen.
    Ich habe mir übrigens gewünscht, sie hätten keine voreilige Schlussfolgerung in Anbetracht meiner Geschichtskenntnisse gezogen. Doste gerami man muss nicht unbedingt die Werke von Tabari, oder Ebne Khaldun, oder Osdad Zarinkub gelesen zu haben, um sich über die politischen bzw. kulturellen Umstände eines /seines Landes zu urteilen. Ich hatte das Glück, oder Unglück den kollektiven Selbstmord von 79 aktiv mitzuerleben und glauben Sie mir ruhig, ich weiß wovon ich rede.
    Was die Schlauheit des Volkes anbelangt, bin ich nicht ganz ihrer Meinung. Diese sollte viel man viel differenzierter in Betracht ziehen. Informieren Sie sich viele Milliarden Dollar dieses arme, schlaue Volk jährlich durch ihr Pilgern nach Mekka in den fetten Arsch der Scheich von Arabien stecken, das sind 5. Milliarden Dollars iranische Devisen jährlich. Wie sie jährlich feierlich ihren Peiniger in Sauarabien huldigen und sich aller Art Diskriminierung gefallen lassen. Es ist eher Perversität als Schlauheit. Musavi, Karubi, Ahmadinejad, Ganji, ….das sind das geistige Produkt einer Gesellschaft. Die Grüne Bewegung mit ihrer Parolen: ja hossein mirhossein, alaho akbar zeigt die politische Intelligenz und Reifheit eines Volkes. Schauen Sie sich die politische Landschaft der Iraner im demokratischen Ausland. Nach so vielen Jahren und eine gewaltige Anzahl von Exiliraner könnten sie bis heute keinen politischen Konsens finden, sie zerstrittener als je, Warum?
    Was Sie über Abumuslem schreiben ist ganz korrekt. Dieser Typ war durch und durch ein Mawali, ein Nokar, ein Diener der Tazi. Er war aber zugleich nur eine Person wie jeder andere. An dieser Stelle sollte man lieber statt seine Person seine Weltanschauung und Mentalität sezieren und in den Vordergrund zu stellen, warum aus ihm ein Verräter wurde.
    Viele diese Möchtegern iranischen Historiker, betrachten ihn bis heute als ein Iranischer Held.
    Sie glauben, ich gehe hart und unfair mit den Menschen ins Gericht, das mag sein, aber mir geht’s hier in erster Linie nicht um Menschen, sondern um Kultur und Mentalität dieser Menschen.
    Farhange Mawaligari, Unterwürfig (viele Iraner betrachten das als Anpassungsfähigkeit?) Kollaboration, Tazi parasti, Opportunismus und falscher Narzissmus sind meiner Meinung nach die wahren Ursachen der leidvollen Geschichte und Vergangenheit, die Sie so gern und figurativ zum Ausdruck bringen zu versuchen. Dieser Katastrophale Zustand, in dem wir uns heut befinden ist in erster Linie hausgemacht. 1979 war es so und heute ist nichts viel anderes als damals. Nur mit dem Unterschied, dass es heute mehr Söldner und Verräter gibt als damals, sowohl im In und- Ausland.
    Wie Aristoteles sagt: Jedes Volk bekommt die Regierung, was es verdient.
    Duste gerami ich kann solche Worte wie Leiden und leidvolle…. nicht mehr hören. Diese Mitleidmentalität der Iraner entschuldige meinen Ausdruck kotzt mich maßlos an. Das assoziiert alles mit Sahraye Karbala und Imam Hossein Shahid wa mazlum.
    Ich erlaube mir an dieser Stelle ein Zitat von Nitzsche zitieren, nämlich „Nicht eure Mitleiden, sondern eure Tapferkeit sollte euch retten, ihr verunglückten“.
    1400 Jahre sich selbst bemitleiden sollte es endlich reichen.
    MG
    Sam

    • Duste gerâmi Sâm, dann sind Sie also auch meine Generation und ich freue mich einen Zeitgenossen gefunden zu haben. Falls ich mit meinem harten Ton Sie angegriffen haben sollte, bitte ich Sie um Nachsicht. Ich bin trotzdem der Meinung, dass all die genannte Bücher gelesen werden sollen. Nicht ich und Sie brauchen diese Bücher, sondern die Unwissenden.

      Ich freu mich, wenn Sie weiterhin uns lesen und kommentieren.

  5. Niemand hat die Geschichte verdient, die unser Land durchgemacht hat. Dennoch gibt es Dinge, die unserem Volk fehlen, um genau resistent gegen solche Ausbeutungsmaßnahmen fremder Mächte zu sein: Bildung, Bildung und nochmal: historische und politische Bildung. Ein politisch gebildetes Iran hätte den Shah niemals durch eine „Revolution“ (Ich schreibe das Wort in Klammern, weil es für mich keine echte, rein volksgeleitete Revolution war) loswerden wollen, es hätte den Shah händeringend auf dem Thron gehalten, damit er all die schwindelerregenden Wölfe um sich herum weiter in Schach halten kann.

    Was mich beim Lesen dieses Artikels besonders aufregt ist, dass sich fremde Mächte am Schicksal dieses Landes hermachten, als haben sie tatsächlich ein Recht darauf, dieses Land auseinander zu nehmen. Gegen soviele Fronten musste der Shah kämpfen, und dann fragt man sich am Ende, warum er so „paranoid“ war? Warum er einen Geheimdienst hatte? Warum die politische Freiheit nicht vorhanden war? Die politische Freiheit hat 26.000 Tudehis geboren. War’s das wert?

    Die Fragen am Ende des Artikels sind so unglaublich wichtig. Und wenn es Menschen gibt, die sich all das nicht gefragt haben, sollte uns das Angst machen. Denn das ist nichts weiter als ein Beweis dafür, dass wir heute noch genauso blind sind wie damals. Wenn wir schon nicht das ganze dreckige Spiel hinter den Kulissen erfassen können, so haben wir wenigstens einige Anhaltspunkte in den äußeren Effekten, die gezinkte Karten haben, die wir deuten können. In dieser Systematik, die man darin findet, können wir mit einwenig Wissen niemals drumrum kommen, darin Intentionen zu sehen. Alles andere käme einem vollkommenen Sich-Blindstellen gleich.

    Vielen Dank für den Artikel. Gut fundiert, sehr gut zusammen gefasst, auf die wesentlichen Zusammenhänge reduziert, damit man ihm als „Newbie“ auch folgen kann.

    • Danke liebe Sherry!

      Wir werden diese Auswuechse des Boesen in einer kommenden Artikelreihe, naeher beleuchten. Ich halte es fuer sehr wichtig, dass die Iraner verinnerlichen, mit wem und mit was sie es da zu tun haben. Denn erst wenn man das begriffen hat, dann kann man erst wenigstens mental gegensteuern. Wenn sich jemals etwas aendern soll muessen wir verschiedene Dinge im Zusammenhang betrachten, dazu gehoert nicht nur der Islam und das Tuerkentum, sondern auch die Machenschaften der Feinde Irans. Wir werden uns sehr ausfuehrlich mit diesem geopolitischen Thema in mehreren Teilen beschaeftigen.

      Danke nochmal fuer Deinen edlen Kommentar.

      • Das ist sehr wichtig, Amir. Sehr wichtig, das macht eure Seite glaubwürdig. Es macht euch glaubwürdig, dass jeder sein Fett weg kriegt, dass Ihr euch nicht anbiedert, dass Ihr jeden benennt, der an Irans Schicksal beteiligt war, ausnahmslos jeden.

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