Israel-Iran: Wenn Feinde plötzlich Freunde sind

Dieser Artikel wurde ins Spanische übersetzt

Trotz Drohungen und Eskalation des Konflikts zwischen Israel und Iran, machen israelische Unternehmen blendende Geschäfte mit der Islamischen Republik Iran. Was die größten Feinde zu verbergen haben, kann andere manchmal sehr neugierig machen:

Während Israels Beteiligung an der Ermordung iranischer Atomwissenschaftler am 02.02.2012 von mehreren amerikanischen Beamten bestätigt wurde, verrät Bloomberg News, dass viele Unternehmen und israelische Geschäftsleute indirekt Handel mit der Islamischen Republik Iran treiben.

Laut der Website für Wirtschaftsinformationen, hat das israelische Unternehmen Allot Communications Ltd., Iran Ausrüstung zur Überwachung und Filterung des Internets für fünf Jahre, über einen dänischen Vertragshändler geliefert. Eine peinliche Enthüllung, in Zeiten der Iransanktionen und Kriegsdrohungen, denn die Behörden in Teheran, verwenden diese Systeme zur Verfolgung ihrer politischen Gegner.

Das Material wurde nach Dänemark geschickt, wo die Mitarbeiter sich darum kümmerten, vor dem Umpacken der Ware die Etiketten zu entfernen, um den Ursprung der Ware zu verbergen. Von Bloomberg News befragt, gaben drei Mitarbeiter des israelischen Unternehmens an, dass das Endziel ein „offenes Geheimnis“ sei. „Es ist verboten, über diese Dinge reden“, sagte der israelischen Tageszeitung Haaretz, Dan Catarivas, der die Abteilung für Internationale Beziehungen und Außenhandel des Verbandes von Herstellern in Israel leitet. Und das aus gutem Grund: die Verträge verletzen ein israelisches Gesetz, das einer Firma verbietet, ab einer gewissen Größenordnung in den internationalen Handel von Unternehmen in Iran zu investieren.

Israel verletzt Embargo

Allot Communations Ltd. ist bei weitem nicht das einzige israelische Unternehmen das den Geldsegen aus Teheran genießt. Im Mai 2011 haben die USA beschlossen, auf ihre schwarze Liste das israelische Unternehmen Ofer Brothers Group und ihre Tochtergesellschaft Tanker Pacific mit Sitz in Singapur zu setzen. Im September 2010 hatten sie einen Deal über ein Tankergeschäft für 8,6 Mio. USD  an die iranische Reederei IRISL (Islamic Republic of Iran Shipping Lines) ausgeliefert  und verletzten das internationale Embargo, das Teheran wegen seiner umstrittenen nuklearen Aktivitäten verhängt wurde. Zunächst wurden von den Brüdern der Ofer Gruppe die Vorwürfe bestritten, es sei ein Missverständnis, hieß es, zu einer Zeit, als das israelische öffentlich-rechtliche Fernsehen zeigte, dass während des letzten Jahrzehnts sieben ihrer Schiffe mindestens dreizehn Mal  in den iranischen Häfen Bandar Abbas und an der Insel Kharg  (Süd-Iran) geankert haben. Zurecht haben Quellen aus dem Umfeld der Ofer-Familie vermutet, dass diese Geschäfte das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu befürwortet hatte. Aber das ist nicht alles: Die israelische zivile Luftfahrt kaufte im Jahr 2011 für 30 Millionen EURO  technische Produkte von Siemens in Deutschland, das mit einer starken Präsenz in Iran, vor allem Abhörsysteme  die gegen die iranische Bevölkerung eingesetzt werden lieferte, schrieb im Mai letzten Jahres, Haaretz.  Nach ihren Informationen, haben israelische Energie-Unternehmen einen Vertrag von 100 Millionen Euro mit dem dänischen Unternehmen Haldor Topsoe für Partikelfilter abgeschlossen, obwohl das Unternehmen derzeit Raffinerien in Iran in Höhe von 1 Mrd. USD baut.

Nach Angaben von Bloomberg, würden mindestens 200 internationale Unternehmen, die in Israel Filialen haben, umfangreiche Handelsbeziehungen mit dem Iran unterhalten, einschließlich der iranischen Energie-Industrie, die die Haupteinnahmequelle der Islamischen Republik darstellt, und die Finanzierung der Entwicklung des iranischen Atomprogramms und seiner Ausrüstung gewährleistet. „Selbst wenn harte Aussagen, die auf beiden Seiten geäußert werden, ausgesprochen werden, gedeiht der Austausch. Die Beziehungen zu iranischen Kollegen sind ausgezeichnet, und die politischen Erklärungen werden ignoriert“, sagte im Mai 2011 der Direktor Yedioth Ahronoth der Gesellschaft der israelisch-arabischen Freundschaft, der israelischen Tageszeitung. „Die Tatsache, dass die mörderischen Regimes mit westlichen Technologien zur Überwachung beliefert werden, unterstreicht die Tatsache, dass der derzeitige Rechtsrahmen zur Steuerung dieses schmutzigen Handels nicht funktioniert„, sagt Brett Solomon, leitender Direktor von Access, einem in New York ansässigen Non-Profit-Unternehmen, das die Online-Freiheit fördert.

Das Highlight der verbotenen Beziehungen, war der Besuch des iranischen stellvertretenden Ministers für Landwirtschaft in Tel Aviv im November 2000, um israelische landwirtschaftliche Technologie zu erwerben. Heute, zwölf Jahre später im Jahr 2012, gehen der Großteil der israelischen Exporte in den Iran für Produkte rund um die Landwirtschaft, wie Düngemittel, Bewässerungsrohre und verschiedene landwirtschaftliche Technologien. Im Gegenzug exportiert Iran nach Israel, vor allem Pistazien, Cashewkerne und Marmor, einer der größten Industrien der Islamischen Republik.

In den Jahren 1995 bis 1997 hat Iran den Kauf medizinischer und halb-technischer-Ausrüstung durch israelische Unternehmen, die Tochtergesellschaften in Europa haben, getätigt, schreibt Jerusalem Post. Die Waren sind durch iranische Beamte von Unternehmen, darunter der Firma Salgad in Genf  bestellt worden. Branchenkreisen zufolge ist Salgad ein Handelsunternehmen, das gegründet wurde, um den Handel mit iranischen Unternehmen in den Bereichen, Landwirtschaft, bis Kommunikationstechnologie zu führen. „Der Handel mit dem Iran ist eine alte Geschichte“, sagt Prof. Uri Bialer der  Universität Jerusalem, Experte für internationale Beziehungen, der über die Beziehungen zwischen Israel und dem Iran recherchiert hat. „Geld stinkt nicht, die Iraner versuchen immer Geschäfte zu machen, und es gab immer Israelis mit einem Blick fürs Geldverdienen.“

Nachum Shiloh, Iranexperte und Inhaber der GMI – Golf Markets Intelligence – sagt, dass für einige iranische Geschäftsleute es sinnvoll ist, aus Israel zu importieren. „Hier haben wir Iran als Feind, als einen Dämon zu betrachten“, erklärt er, „aber nicht jeder Iraner denkt schon Morgens an Möglichkeiten, um Israel zu zerstören. Iran hat einen großen Teil an Geschäftsleuten, die keine Fanatiker sind, Menschen, die Geld verdienen wollen und weiter ihre Geschäfte machen wollen, wenn sie nur handeln können, wenn auch indirekt, mit Geschäftsleuten und Unternehmen aus Israel .

Dies sind nicht die ersten kommerziellen Skandal Highlights der „größten Feinde des Planeten“. Im Jahr 1986 hatte Israel schon im Iran-Irak-Krieg als Vermittler für die USA gedient und verkauften illegal US-Waffen an die Islamische Republik: die „Iran-Contra“ Affäre wurde enthüllt.

Man darf sich fragen, was diese Show für die Öffentlichkeit zu bedeuten hat? Beide Parteien profitieren von dieser Situation der gegenseitigen Kriegsbedrohung und des Embargos und beide Parteien sind interessiert diesen Zustand auch möglichst lange aufrecht zu erhalten. Für Israel bedeutet das Iran-Embargo, dass man Waren an Iran zum x-fachen Preis verkaufen kann und sich Traumgewinne  realisieren lassen und für die iranischen Mullahs bedeutet die Aufrechterhaltung des Feindbildes, dass man von innerpolitischen Problemen im Land ablenken kann und den Fokus im Land auf Israels vermeintliche Bedrohung  legen kann. Beide Parteien können zufrieden sein, nur das iranische Volk bleibt bei dieser Situation auf der Strecke.

Quellen: Le Point.fr, Jerusalem Post, Bloomberg News, Middle-East-Online, Haaretz

20 Gedanken zu „Israel-Iran: Wenn Feinde plötzlich Freunde sind

  1. Dieser Artikel muss hierzulande in den Medien! Ich halte es mit der „Israel-Arschlecker-Mentalität“ der deutschen Medienlandschaft nicht mehr aus. Die sind Null kritisch gegen Israel. Dafür wird vor Iran Angst geschürt und der Eindruck erweckt, die Atombombe würde gegen Israel verwendet werden. Die Bereitschaft zum Krieg wird erhoeht und gerechtfertigt. Verflucht, Israel und Iran sind beide scheisse. Der winzigste der am Krieg Leiden wird ist wieder einmal das iranische Volk. Wir haben keine Freunde. Das Volk ist auf sich allein gestellt umzingelt von lashkhors.

    • Bahrâme gerâmi, vielen Dank für diese Worte. Wir Iraner haben immer noch Defizite eine Mitte zu finden und sind noch blind fürs Grau, wir wollen entweder nur Schwarz sehen oder Weiß!

  2. Ich möchte euch an dieser Stelle noch einmal loben, dass ihr keine doppelmoralistischen Menschen und Autoren seid, die sich für irgendeine Seite entscheiden, wenn, dann nur für Iran und die Wahrheit. Die Wahrheit ist ein Fisch, der aus den Händen davonglitscht, wenn man versucht, sie zu fangen, das ist mir bewusst. Und die Wahrheit ist z.T. konstruktiv, sprich‘, sie wird von unserer Wahrnehmung mitbeeinflusst. Und trotzdem kann man ihr durch wissenschaftliches und wirklich gründliches Arbeiten immer näher kommen. Und eines sehe ich: Ihr gebt viel dafür, ihr so nahe wie möglich zu kommen. Mit Gründlichkeit, mit Gewissenhaftigkeit.

    Ihr sprecht an, was nicht richtig läuft, ihr habt Quellen und ihr macht auch keinen Halt vor niemanden. Das macht diese Seite glaubwürdig. Jetzt versteht ihr uns vielleicht auch, wenn wir versuchen, auch den unerwünschten Teil der iranischen Gesellschaft reden zu lassen. Einzig und allein deshalb, damit der erwünschte, patriotische Teil seinen Übungsspielraum hat, durch den Diskurs seine eigene Argumentation und Wahrheitsfindung schärft und immer stärker wird. (Denn nur so bin ich damals zu einer politisch bewussteren Person geworden, zu einer islamkritischen Iranerin geworden, nur durch die Beobachtung von Debatten, in denen die eine Seite – z.B. die Islamische – den Kürzeren gezogen hat)

    Es ist ein schwieriges Unterfangen, und ich weiß, dass ihr das jetzt wirklich spürt. Denn die Wahrheit, das kann ich euch sagen, die wird euch Feinde aus jedem Lager bringen, aus wirklich jedem. Ihr habt ein dickes Fell, und es muss noch dicker werden. Darüber habe ich noch letztens mit Fartâb joon geredet, dass wir von jeder Seite Kritik und Anschuldigungen bekommen. Und das sage ich auch euch: Wenn ihr sie von jeder Seite immer wieder abbekommt, dann müsst ihr wissen, dass ihr wenig falsch gemacht habt, sondern sehr viel richtig; weil euer Selektionskriterium für Kritik nicht eine Nationalität, eine Region oder eine Ethnie ist, sondern menschenfeindliche Machenschaften.

    Weiter so, Parse und Parse!

    • Vielen Dank liebe Sherry fuer das Lob.

      Naja Feinde bekommen wir gerade immer mehr und wir arbeiten daran dass es noch mehr werden.

      Wir koennen nicht hergehen und einfach Teile der Wahrheit ausblenden, was wir veroeffentlichen ist nach besten Wissen und Gewissen recherchiert und Du hast Recht: „Wenn ihr sie von jeder Seite immer wieder abbekommt, dann müsst ihr wissen, dass ihr wenig falsch gemacht habt, sondern sehr viel richtig; weil euer Selektionskriterium für Kritik nicht eine Nationalität, eine Region oder eine Ethnie ist, sondern menschenfeindliche Machenschaften.“

      • Sherry jân, was wir mit diesem Artikel zeigen wollten, waren auch die Worte der Israelis und wir haben kein Wort mehr oder weniger geschrieben. Wir wollten auch lesen lassen, was in Israel geschrieben wird, und dafür werden wir beschimpft!

        Manchmal weiß ich nicht mehr, wie wir schreiben sollen, dass es den Einäugigen blind für die Wahrheit passt! Es sind die Worte, die in Israel in den Zeitungen stehen!

        • Fartâb jan,

          wie ich bereits gesagt habe, wird die Wahrheit immer nur einen sehr kritischen und idealistischen Kern zufrieden stellen, aber niemals Menschen, die einer ganz bestimmten Ideologie verfallen sind, die impliziert, dass sie sich auf Kosten von Wahrheit und Menschlichkeit auf eine bestimmte Seite zurückziehen. Beispiel: Wenn jemand den Islam hasst, dann kommt es vor, dass er sich einer Ideologie widmet, die anti-islamisch ist. Eine wäre z.B. die der Islamkritik. Bleibt er auf dieser Position, ist das bestens. Aber einige sind schwach und schaffen die Differenzierung nicht mehr. Dann kommt es vor, dass diese Schwäche sich zu einem Hass auf alle Moslems übergeneralisiert. Eine Übergeneralisierung kann aber nur zur Wahrheitsverzerrung führen, weil man den empirischen Alltag nicht mehr bewertet, der da sagt, dass man durchaus auch netten 0815-Moslems begegnen kann, die moderat sind (weil sie eigentlich nicht mehr religiös leben, sondern nur ein Etikett tragen). Man beginnt, die Realität an seine Einstellung anzupassen, indem man Erfahrungen, die die eigenen Sterotypisierungen nicht entsprechen, einfach ausblendet oder verzerrt und die, die die eigenen Annahmen bestätigen, überbewertet und im Gedächtnis behält. Dadurch wächst ein übergeneralisierter Hass, der sich nicht nur auf diese scheiß Mollahs, Muftis, Taliban, Hizkakaullahs bezieht, sondern auf alle (!) Moslems. Aus diesem Hass heraus entsteht nun eine uneingeschränkte, unantastbare Affinität für den größten Feind der Moslems – in dem Fall sagen wir einmal USA, Israel und whatever (wovon wir ja wissen, dass dem nicht so ist, ein echter Feind dieser Länder würde niemals eine so lange und treue Existenzberechtigung bekommen, wie es z.B. die IRI mit „freundlicher Genehmigung“ bekommen hat). Beginnt diese uneingeschränkte Affinität, wird jeder menschenverachtende Scheiß, der vom „Feind meines Feindes“ entsteht, einfach gut geißen, geredet, relativiert, legitimiert, gar nicht erst als Wahrheit beachtet.

          So entstehen extremistische Parteien, Fartâb joon. Und auf diesem Wege stirbt auch die Wahrheitsliebe. Ferner tritt man seinen einst vorhandenen Gründen, warum man begann, den Islam zu hassen, mit eigenen Füßen. Hat man noch angefangen, ihn zu verabscheuen, weil er menschenfeindlich (frauenfeindlich, faschistisch, arrogant, hirnrissig und dumm!) ist, beginnt man nun selbst, menschenfeindliches Handeln zu tolerieren, damit eine menschenfeindliche Religion samt ihrer Mitglieder aussterben. Viele beginnen sogar, menschenfeindlich zu handeln/reden. Das kennst du ja sicher von diversen Dummschwätzern.

          Was ich sagen will: Die wenigsten Menschen sind stark genug, um eine gerade Linie zu gehen, in der sie ihre ursprünglichen Ideale nicht vergessen. Die wenigsten Menschen schaffen es, dass sie Krücken wie andere Länder und Ideologien hinter sich stehen haben müssen, um ihren Standpunkt klar zu machen. Ihr seid hingegen auf dem richtigen Weg. Ihr müsst nicht scheißen, um dann in einem neuen Artikel zu schreiben: „Boah, die anderen, die haben geschissen, wir scheißen aber nieee!“ – obwohl jeder beim Scheißen zugesehen hat! Stellt euch mal bitte das Ausmaß an Realitätsverzerrung und Hass vor, die diese Unfähigkeit der Selbstreflexion überhaupt bedingen können. Desaster, sage ich euch.

          Also, was ich euch raten kann: Um Geradlinigkeit gewährleisten zu können, müsst ihr euch immer nur auf eure Motivation und euer Ziel konzentrieren. Lasst euch nicht von unprofessioneller Kritik durch Beschimpfungen ablenken. Sobald jemand kommt und euch inhaltlich mit Argumenten Kritik auf den Tisch legt, seid offen dafür, aber alles andere ist ein armseliges Gezappel, das aus Hilflosigkeit ggü. eures Wissens resultiert, das mit Hass allein nicht bekämpft werden kann – und sonst nichts.

          Denkt also nie daran, wie ihr etwas schreiben könnt, damit es nicht auf Gegenwehr stößt, sondern bleibt bei euch. Solange ihr gute Quellen habt und eure Aussagen belegen könnt, seid ihr auf der sicheren Seite. Solange eure Quellen keine komischen extremistischen Foren sind, sowieso. Solange ihr weiterhin bei direkten Zitierungen aus Büchern und Interviews und Videoaufnahmen bleibt, ist eure Qualität gesichert – das verspreche ich euch. Und solange ihr eure Fokussierungskraft auf Iran und Mutter Irans Genesung legt, seid ihr auf der sicheren Seite, aber auch auf einer, die alle möglichen Strömungen treten wird, weil ihr zu keiner dieser Strömungen gehört und verpflichtet seid: außer eben der Wahrheit.

  3. Den Kommentar aus Reconquista Europa wollte ich Euch nicht vorenthalten:

    halal?nein_danke
    http://www.reconquista-europa.com/showthread.php?81626-Israel-Iran-Wenn-Feinde-plötzlich-Freunde-sind/page2

    Wie die meisten hier ja wissen, bin ich kein allzu grosser Israel-Fan.Die meisten sind das sowieso nur aus religiöser Solidarität und haben an sonsten wenig Ahnung von diesem Staat.Ich wundere mich auch öfters über Israelfahnen an Demos, wo sie gar nicht hingehören.Für mich ist Israel ein kleines Land am Arsch der Welt, oder zumindest in dessen Sichtweite.Die Übergewichtung des Nahostkonflikts in den Medien geht mir gehörig auf den Zeiger.Auch die automatische Antisemitismuskeule bei Kritik.Obwohl meiner Meinung nach min. 80% der „Israelkritiker“ und „Antizionisten“ wohl tatsächlich die ganze Sache nur für kritikwürdig halten, weil Juden involviert sind.Über ähnliche Konflikte oder Situationen an andern Orten des Globus, haben diese „Besatzungs- und Kriegsgegner“ keine Meinung.Ost-Timor halten sie für eine Krankheit.
    Ich persönlich befürworte die Existenz des Staates Israel aus folgenden Gründen: Zum einen ist es ein demokratischer Staat, wie es in in der Region vorher nie gab und in Muslime sicher nicht errichten würden, ausserdem lebten schon immer Juden dort, die meisten „Palästinenser“ sind vor Jahrhunderten dort eingefallen oder wurden dorthin umgesiedelt (sogar aus dem Balkan und dem Kaukasus), und der wichtigste Grund ist, das jede Sekunde der Existenz des Judenstaates eine Demütigung für Umma ist, weil „islamisches Land besetzt wird“.Wo Allah doch versprochen hat, das alles eroberte Land dauerhaft seinen rechtgläubigen Faschisten gehört.Ätsch!Fail!
    Und nun zum eigentlichen Thema.Ich finde es auch schlecht, wenn Konzerne Geschäfte mit Unrechtsregimen machen.Besonders im Fall Israel-Iran finde ich es moralisch gesehen unter jeder Sau.Der Staat sollte eingreifen, oder wenn er selber involviert ist sollten die betroffenen Politiker den Hut oder die Kippa nehmen.

  4. Werte Blogbetreiber:
    Ich meine ja immer Politik und Wirtschaft sind zwei verschiedene Welten. Die eine ist von Ideologie getragen auf allen Seiten, die andere von Geldscheffeln bestimmt, teilweise ohne moralische Verpflichtungen. Beide eint das letztlich das egoistische Machtstreben.

    Da ich zu dämlich bin, Links zu setzen, habe ich die Einschätzung aus haoLam einmal hier leicht ot-mäßig einkopiert. Was halten die werten Blogbetreiber von dieser Einschätzung. Stimmen insbesondere die Zahlen (1 Mio, 11 Mioen), die der Autor hier anführt? Stimmen die Fakten, dass Kriegsmaterial selbst hergestellt werden kann? Ist der Autor ein Realist oder ein Scharfmacher. Ich denke, dass über diesen Artikel nachgedacht werden sollte, wenn die Zahlen und äußeren Fakten (ich denke, die über Khomeini sind wohl richtig!?) nachgedacht werden müsste. Wenn nicht, sollte der Artikel in die Tonne geklopft werden.

    Auf haoLam.de folgender Artikel. Welche
    Leo Sucharewicz kommentiert:
    Außenpolitik – Iran

    Politik verführt zu Vermutung und Vermutungen führen direkt zum Stammtisch. Deshalb hat die Politikwissenschaft die „Konstellationsanalyse“ entwickelt. Ein Verfahren, um alle Einflussfaktoren sauber zu definieren, zu gewichten und zu einem realistischen Gesamtbild zusammen zu fügen. So – und nur so – gelangt man zu qualifizierten Entscheidungen in der Außenpolitik und natürlich beinhalten die Entscheidungen das eigene Interesse. Gegenüber dem Iran verträgt in diesem Zusammenhang die gegenwärtige Haltung der Bundesregierung eine Überprüfung.

    Basis der Konstellationsanalyse sind Kernfragen, um wahre Antworten zu erhalten. Die wichtigste Kernfrage lautet: Was will das Mullah-Regime in Teheran? Die Antwort setzt sich aus Indikatoren und Einflussfaktoren zusammen, die manchmal eine weitere Hinterfragung notwendig machen.

    Der absolut überragende Einflussfaktor des iranischen Regimes ist sein Gründer, Ayatollah Ruollah Khomeini. Mit überschaubarem analytischem Aufwand ergibt sich ein relativ klares Bild seiner Ziele, wenn man wichtige Statements listet:

    – „Der Iran ist mir egal. Ich bin bereit Millionen von Iranern zu opfern, wenn es dem Islam dient“, sagte er kurz nach der Machtergreifung.

    – „Ich bitte den allmächtigen Gott um den Sieg der Muslime über die Gottlosen“ ein weiteres Statement im August 1979

    – „…Niemand kann diesem Kampf (gegen die Ausbeuter im Westen und im Osten) aus ethnischen, ideologischen oder religiösen Gründen ausweichen. Er stellt das Hauptziel (!) des langfristigen Jihad des iranischen Volkes gegen die Feinde der Menschheit.“

    – „Ein islamisches Land muss in seiner Ganzheit militärisch sein“.

    Die Statements sprechen für sich und die Fakten ebenfalls. In der Tat wurden die iranische Gesellschaft und die Institutionen seither systematisch militarisiert. In regulären Armee-Einheiten stehen ca. 1 Million Soldaten unter Waffen, in den Basij-Milizen können bis zu 11 (!) Millionen Männer und Frauen mobilisiert werden. Begleitet wurde diese Militarisierung durch eine beispiellose waffentechnische Aufrüstung der Armee und der systematischen Entwicklung einer autonomen Rüstungsindustrie. Sie erlaubt dem Mullah-Regime heute die Produktion von Panzern, Kampfflugzeugen, U-Booten und Raketen.

    Da Khomeini vor über 20 Jahren gestorben ist, muss heute ergänzend gefragt werden, inwieweit sein Vermächtnis von den heutigen Machthabern vollstreckt wird und sein Einfluss relevant ist. Dabei zeigt sich eine erstaunliche und kompromisslose Kontinuität durch ein System mit der weltweit höchsten Quote an Hinrichtungen, systematischen Gleichschaltungen, Ermordung der früheren Eliten, Verehrung seiner Person und Lehren als Staatsräson und durch seinen politischen Ziehsohn Ahmadinedschad.

    Dessen nukleare Aufrüstung, weltweite Unterstützung von Terrororganisationen, Kauf und Entwicklung weitreichender Raketen, zeigen über die bloße Kontinuität hinaus eine neue, weit bedrohlichere Dimension. Im peripheren Detail manifestiert sich dies durch das „Kommando der freiwilligen Märtyrer“ – in dem gegenwärtig bereits 50.000 Selbstmordattentäter für regionale und internationale Einsätze rekrutiert sind. Das Mullah-Regime weist insgesamt alle typischen Indikatoren und Vorstufen kriegerischer Absichten auf. Die geopolitischen Ziele lassen sich an der Reichweite iranischer Raketen ablesen, die mittlerweile ganz Europa bedrohen.

    Kriegerische Ziele sind eine analytische Komponente, ihre Durchsetzungsfähigkeit eine andere, die Aufwands-(sprich: Opfer-) Bereitschaft eine dritte. Bei der Durchsetzungsfähigkeit kommt es nicht nur auf faktische militärische, wirtschaftliche und technische Stärke, sondern auch auf das geschichtlich verifizierte Phänomen der Selbsteinschätzung, bzw. Selbstüberschätzung der Entscheidungsträger an. Die anschließende Frage an den Fakten-Wahrnehmungskomplex muss also lauten: was macht Ahmadinedschad so erfolgssicher, wie in zahlreichen Auftritten festzustellen ist?

    Eine Antwort bietet die eher zurückhaltende IAEA, die im Mai definitiv feststellte, dass der Iran an einer nuklearen Raketenausrüstung arbeitet. Eine weitere kommt von Ahmadinedschad selber via Staatsfernsehen: “Wenn wir eine Bombe bauen wollen schrecken wir vor niemandem zurück.” Der ausgewiesene Iran-Kenner Prof. M. Künzel bringt die neue Bedrohung auf eine Formel: “Die iranische Bombe würde erstmals das Zerstörungspotenzial der Kernspaltung mit dem Furor eines religiösen Fanatismus vereinen”.

    Während des Kalten Krieges galt das Abschreckungs-Credo „wer zuerst schießt stirbt als zweiter“. Es setzte voraus, dass bei den damals verfeindeten Supermächten der eigene Überlebenswille stärker war, als mögliche militärische / nukleare Ambitionen. Diese final-rationale Grundhaltung darf bei Ahmadinedschad und den islamistischen Hardlinern seines Systems nicht mehr vorausgesetzt werden. Vor wenigen Jahrzehnten waren einzelne Selbstmordattentäter im Westen nicht vorstellbar. 9/11 zeigte die Selbstmordbereitschaft einer Kleingruppe. Gegenwärtig opfern sich in Afghanistan und Pakistan Großgruppen mit selbstmörderischer Bereitschaft, um Massen zu töten. Der Gedanke einer millionenfachen Opferbereitschaft für ein „höheres“ Ziel ist im Moment ebenfalls nicht vorstellbar. Diese gedankliche Verweigerung bleibt aber im islamistisch-iranischen Kontext prognostisch nicht tragfähig.

    Drei Statements von Ahmadinedschad zwingen in diesem Zusammenhang zu einer Überprüfung der eigenen, westlichen Wahrnehmung:

    1. „Die Europäer sind kläffende Hunde. Gibst du ihnen einen Fußtritt, laufen sie ängstlich davon.”

    2. „Es wird nicht lange dauern, bis die Völker der Welt rufen: es gibt keinen Gott außer Allah.“

    3. „Jeder junge Moslem ist eine Atombombe“

    Iranische Oppositionsgruppen verweisen immer wieder auf die religiöse Obsession Ahmadinedschads, die sein politisches Handeln prägt. Dazu gehört, die Rückkehr des „Mahdi“, des 12. Imams vorzubereiten. Dieses zentrale Glaubenselement der Schiiten besagt, dass nach einer Phase der Zerstörung, der Mahdi zurückkehrt, um die Welt neu und besser zu ordnen. Wie ernst dieser Hinweis zu nehmen ist, belegt ein „Abkommen“ zwischen dem iranischen Kabinett und – in Abwesenheit – dem Mahdi, das Ahmadinedschad durchsetzte und unterzeichnete.

    Für Ahmadinedschad und sein System ist ein apokalyptisches Szenario nicht nur mögliche, sondern religiöse Pflichterfüllung. Davor warnt auch einer der besten Kenner des inneren Herrschaftszirkels im Iran, der ehemalige iranische Vizepräsident Mohamed Abtahi: „Diese Leute (Ahmadinedschad und politische Umgebung /Anm.) werden die nukleare Karte in der gleichen Weise ausspielen wie die Karte des globalen Terrors.“

    Ahmadinedschad verachtet den Westen. Die Zündung einer schmutzigen Bombe in einer europäischen Kleinstadt, gekoppelt an die Drohung einer weiteren Zündung in einer Großstadt, um Europa politisch gefügig zu machen, wären aus seiner Sicht ein chancenreiches Gedankenspiel.

    Die bisherige Appeasement-Politik der Bundesregierung mit dem Mullah-Regime im Iran übersieht die Erfahrungen der Geschichte mit ideologiebeherrschten totalitären Regimen und ignoriert den Kenntnisstand der Politischen Psychologie. Ruprecht Polenz, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, begründete jüngst den Empfang iranischer Abgeordneter im Bundestag: man dürfe den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen. Er begründet damit nolens volens ernsthafte Sorge um die fachlich-personelle Qualität im gegenwärtig essentiellsten Segment der Außenpolitik.

    Zum Autor: Dipl.scpol. Leo Sucharewicz, geboren in Lodz, aufgewachsen in München, gilt als Koryphäe in der modernen Kommunikationspsychologie. Er ist Gründer und Ehrenmitglied von ILI und war sowohl Teilnehmer am Sechs-Tage- als auch am Yom Kippur-Krieg.
    Dipl.scpol. Leo Sucharewicz, geboren in Lodz, aufgewachsen in München, gilt als Koryphäe in der modernen Kommunikationspsychologie. Er ist Gründer und Ehrenmitglied von I Like Israel e.V. (ILI) und war als Soldat der Israelischen Verteidigungsarmee (IDF) sowohl Teilnehmer am Sechs-Tage- als auch am Yom Kippur-Krieg. Leo Sucharewicz ist Initiator des „Israel-Tages“, der jedes Jahr mit Straßenfesten, Veranstaltungen und anderen Events in zahllosen Städten in der Bundesrepublik Deutschland und dem gesamten deutschsprachigen Raum den Unabhänigkeitstag des Staates Israel feiert.

    Sorry wieder einmal für die Überlänge

    • Hallo Bazillus, guten Morgen,
      die Zahlen duerften in etwa stimmen, wenn man davon ausgeht, dass etwa 10 – 15 % in Iran radikale Muslime sind, und auch die groesse der Armee duerfte in etwa stimmen.
      Ja, Iran ist heute in der Lage sein Kriegsmaterial weitgehend selbst herzustellen.
      Nein, es gibt keine Beweise fuer Entwicklung von Atomwaffen.
      Ja, der Autor ist ein Scharfmacher.
      Um die Ruestungspolitik bzw. sein Volumen zu beurteilen, muesste man erst hergehen und das Bedrohuyngspotential der Nachbarlaender auswerten und in Relation setzen. Tut man dies, muesste Iran noch viel mehr tun, als es heute tut. Gerade er, der sich auf Wissenschaftlichkeit beruft muesste das wissen, sollte das Wissen. Die Nachbarn des Iran heissen nicht Schweiz, Oesterreich, Frankreich Belgien, Niederlande etc. sondern sie heissen Pakistan, Afghanistan, Tuerkei, Irak, Saudi Arabien etc. Also allesamt Staaten die fuer Iran eine massive Bedrohung darstellen, insbesondere die Stationierung US-amerikanischer Militaers in der Region und woechentliche Kriegsdrohungen in Richtung Iran seit Jahren aussprechen.
      Wenn wir die Ideologie der Mullahs einmal beiseite lassen und das Militaerpotential nur von Saudi Arabien, der neben Israel der groesste Feind in der Region gegenueberstellen, kann man zu keiner anderen Erkenntnis kommen, als dass das Potential zumindest angemessen ist. Auch wenn Iran nicht von den Mullahs regiert wuerde ist die Atombombe die einzige Lebensversicherung fuer den iranischen Staat. Eine unmittelbare Bedrohung –von Israel einmal abgesehen, aber das beruht auf Gegenseitigkeit- anderer Staaten ging von Iran zu keiner Zeit eine Bedrohung aus, das zu behaupten ist eine glatte Luege. Der einzige der von Iran bedroht wird, ist das iranische Volk.
      Man wuerde Iran gerne in der Steinzeit halten und jeglichen Fortschritt blockieren, das hat man schon zu Zeiten des Shahs versucht. Ums kurz zu machen: Informationen in diesem Artikel sind richtig, die Schlussfolgerungen sind falsch und unwissenschaftlich, was der Autor ja anmahnt, mit anderen Worten das ist ein Depp, der gerne Bomben auf Zivilbevoelkerungen abwerfen sieht, solange, bis sie nicht eines Tages auf seinen Kopf fallen.

      Das Arschloch moechte suggerieren, dass Iran den Westen angreifen will und das ist Schwachsinn und Kriegshetze, also den Mist in die Tonne treten.

    • Ach Bazillus, was ich vergessen habe:

      Das Bedrohungspotential aus dem Iran muss man wie folgt in Relation setzen:

      Iran besitzt eine Wasserpistole, waehrend Iran permanent mit einer 45iger bedroht wird. Diese 45iger kann Iran vernichten, die Wasserpistole kann den Westen allenfalls etwas nass machen, wenn man das militaerische Potential einmal vergleicht, aber Iran soll nicht einmal eine Wasserpistole besitzen, sondern sich wie ein Schaf auf die Schlachtbank fuehren lassen, wann immer es die Herren im Westen fuer richtig halten. Wo ist die Bedrohung, wenn man das zu Grunde legt. Der Westen will einen Iran mit Mullahs, aber ohne Kraft und unterdrueckte Iraner darum gehts. Fuer einen Politikwissenschaftler ist der Artikel extrem schlecht recherchiert und von Anfang an populistisch ausgerichtet. Wissenschaftlichkeit die der Autor anmahnt ist etwas anderes.

      • Und noch etwas dazu: Seit Jahren spricht man in Medien über die Gefahr, die von Iran ausgeht und jedes Mal, wenn gedroht mit Erdöl Sanktionen gedroht wird, geht der Preis des a m e r i k a n i s c h e n Erdöls in die Höhe und seit Jahren verkaufen die Waffenindustrie Milliarden USD Waffen den Nachbarländern!

      • Da ich nun eingeladen wurde, hier zu schreiben, schreibe ich nun folgendes:

        Ardasir Parse verbringt seinen Feierabend mit seiner Frau und seiner Tochter im Garten.
        Der Nachbar baut ein Gerüst mit einem Maschinengewehr auf. Ardasir geht zum Nachbarn und fragt: Hey, was machst Du denn da.
        Der Nachbar antwortet: Ich baue ein Maschinengewehr auf und wenn ich fertig bin, dann knall ich Dich und Deine Familie ab.
        Wie wird Ardesir reagieren?
        Ich weiß es. Ganz normal wird er reagieren.
        Und wenn sich – nachdem er den Nachbarn „ermordet“ hat – herausstellt, daß das Maschinengewehr nur eine Atrappe war, und der Nachbar das doch alles nicht so gemeint hat, wird er vor Gericht erhobenen Hauptes sein Recht auf Verteidigung seiner Familie und sich selbst geltend machen.

        Aber IHR seid nun mal nicht auf Ardeshirs Seite, sondern auf der des Nachbarn.

        Grüße von Turandocht

        • Turandocht,

          erstaunlich, dass du hier schreibst und du brauchst hier keine Einladung, um dich bei den Diskussionen zu beteiligen und mich wundert auch der Ton, den du hier schlägst, denn dein Ton ist uns gegenüber im anderem Blog ziemlich unhöflich und indiskret! Ich habe deinen Kommentar schon da gelesen, wie du dich da beschwert hast! Eine sehr kindische Art, denn bevor du hier in dem Ton schreibst, hast du dich schon da entleert!!! Keiner hatte dich auch hier verbannt, du bist von alleine gegangen und für dich entschieden nur im Heiligtum von T. Blog zu bleiben und trotzdem liest du jedes Mal hier, aber nicht aus dem Grund etwas mehr zu wissen (egal ob dieses Wissen richtig oder falsch ist), sondern nur um etwas zu finden, darüber du dich im T. Blog entleeren kannst!

          Nun zur deinem Kommentar, der bestimmt ausführlicher von meinem Kollegen beantwortet wird, muss ich sagen, was willst du damit beweisen, oder sagen oder behaupten!!?? Kannst du etwa nicht am Tag 3 pro Artikel und dazu noch 1 kontra lesen? Verdaust du es nicht? Bekommst du es nicht? Dann lass es sein! Den einen kontra Artikel bei uns brauchst du nicht zu lesen, wenn du danach Schluckauf bekommst!

          Siehst du etwa die ganze Welt nur mit einem Auge oder zwei? Das ist eine ganz einfache Frage? Was bezweckst du hier? Wenn du schon damals es nicht glauben konntest, dass es einigen israelischen Wissenschaftler und Künstler mit iranischer Abstammung gibt, und weg warst? Und danach ganz schön dich über uns im T. Blog entleert!

          Wenn du richtige Diskussionen führen möchtest, dann bist du hier willkommen, ansonsten, wenn du hier für Unruhe sorgen willst, um dann im T. Blog darüber zu berichten, dann lass es bitte sein und werde wieder zu stiller Leserin, denn das gefällt mir besser! Weil ich das Gefühl habe, es wird wieder für den nächsten Artikel gegen uns im T. Blog gesorgt und vielleicht willst du den Stoff dazu liefern!

          Dein Kommentar hier ist eher Stichelei! Lass es sein und fange wieder von vorne an ohne Vorurteile, denn wer hier richtig und angemessen diskutiert, ist immer willkommen.

        • Hallo Turandocht,

          ich möchte bei Ihrem Beispiel bleiben und es leicht modifizieren:

          Ardašir sitzt mit 3 Frauen und einer Tochter, zwei weitere sind in Arbeit, im Garten. Er sieht wie sein entfernter Nachbar außerhalb seines Territoriums permanent grundlos tötet. Ardašir sieht, wie er auch auf seinen unmittelbaren Nachbarn schießt und ein Blutbad hinterlässt. Nachdem Ardašir festgestellt hat, dass bei diesem Nachbarn nur das Recht des Stärkeren herrscht, geht er in ein Waffengeschäft und besorgt sich eine Kalaschnikow und über das Internet jede Menge Plastiksprengstoff. Nachdem dieser Nachbar nun auch auf Ardašir und seine 3 Frauen und seine Tochter zielt ist er so fair und sagt: „Wenn Du einen Schuss in Richtung meines Grundstück abgibst, sprenge ich deinen Puff in dem du haust, samt deiner Alten und den Missgeburten die deine Frau geschissen hat in die Luft.“ Der Nachbar denkt sich Mist, der kann sich ja verteidigen, da wende ich mich lieber, dem andern Nachbarn zu. Und Ardašir, seine 3 Frauen, Tochter und alle zukünftigen Kinder lebten glücklich bis an ihr Ende und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute.
          In diesem Sinne Turandocht

  5. Danke für Ihr/Euer Statement. Ist plausibel. Möchte aber doch noch einmal auf den Kern des Artikels, (den ich für den Kern halte) zurückkommen:

    Kriegerische Ziele sind eine analytische Komponente, ihre Durchsetzungsfähigkeit eine andere, die Aufwands-(sprich: Opfer-) Bereitschaft eine dritte. Bei der Durchsetzungsfähigkeit kommt es nicht nur auf faktische militärische, wirtschaftliche und technische Stärke, sondern auch auf das geschichtlich verifizierte Phänomen der Selbsteinschätzung, bzw. Selbstüberschätzung der Entscheidungsträger an. Die anschließende Frage an den Fakten-Wahrnehmungskomplex muss also lauten: was macht Ahmadinedschad so erfolgssicher, wie in zahlreichen Auftritten festzustellen ist?

    Wie „verrückt“ oder wie „selbstüberschätzt“ (Und Religion in falschen Händen ist wirklich unberechenbar) könnte das Mullahregime sein? Ich denke, auch wenn Ahmadinedschad eine Marionette des Mullahregimes ist, einen Krieg zu beginnen, wenn eine A-bombe vorhanden wäre, würde durchaus in einer irrationalen religiösen Denke vorhanden sein können. Das ist letztlich ja die im doppeldeutigen Sinne die „Kern“frage. Es wurde durch die werten Blogbetreiber mehr als zutreffend und insbesondere verständlich festgestellt, dass mit konventionellen Waffen bei den Nachbaren keinerlei Chancen bestehen würde, aber eine A-Bombe in den Händen von wenig berechenbaren Mullahs. Ist das kein Argument der Gefährlichkeit und kann man dies ganz von der Hand weisen? Israel sieht sich ja nun immer mehr von solchen wenig berechenbaren Regimen umzingelt, und zwar hautnah umzingelt. Und wie Israel reagiert? Auch von Israel – anders als von den USA – ist bislang kein Krieg ausgegangen, der nicht zuvor von anderenmuslimischen Staaten in die Wege geleitet worden wäre. Israels Vergeltungsschläge zähle ich jetzt mal nicht als Angriffskriege.

    Es ist natürlich bei den Außerungen des Präsidenten, des Herrn Khomenie sehr leicht, Öl ins Feuer zu gießen. Steht denn die iranische Regierung stramm hinter dem Programm des Khomeni, der solch menschenverachtende Sätze wie „Der Iran ist mir egal. Ich bin bereit Millionen von Iranern zu opfern, wenn es dem Islam dient“, ? Ich kann mir vorstellen, dass der schiitische Islam, der sich ja wie der sunnitische als erste islamisch-wahre Adresse wähnt, jetzt die Gunst der Stunde (Irak-Schiiten die größte Gruppe) nutzt und Khomenis Vision „Es wird nicht lange dauern, bis die Völker der Welt rufen: es gibt keinen Gott außer Allah.“ in die Tat umzusetzen gedenkt. Wäre dieses Szenario (natürlich nur bei Vorliegen einer A-Bombe) so realitätsfremd? Sunniten gegen Schiiten oder umgekehrt wäre keine Option?

    Ich denke, wir dürfen nicht nur die vermeintliche Überlegenheit von Waffensystemen sehen. Wir müssen vielleicht auch die Irrationalität von Entscheidungen ins Kalkül ziehen. Wäre das so abwegig?

    Diese Äußerung des iranischen Revolutionsführers ist ja auch in die Tat umgesetzt worden in Form der Unterdrückung des eigenen Volkes und vieler Toter durch das Regime. Glauben Sie wirklich nicht, dass diese Äußerungen des Präsidenten und mittlerweile des Herrn Chamenei, Juden zu vernichten oder Israel vernichten zu wollen, (Juden hinter Bäumen und Steinen verraten, um sie zu töten), was ja mit Endgericht, Mahdi und Co. eng zu tun hat, dazu führen könnte im religiösen Wahn zu solchen religösen Kurzschlusshandlungen fähig zu sein?

    Ich weiß genau, dass dieses Szenario unter der Schahfamilie erst garnicht aufgekommen wäre. I

    Ich will hier auch nicht den Westen in Schutz nehmen. Die haben sehr viel zur Destabilisierung der Region in Afghanistan, Irak, Libyen aktiv beigetragen und das darf nie vergessen werden, allerdings auch Russland in Afghanistan. Der Westen hat sich einmal mehr als nicht verlässlicher Partner dargestellt und erwiesen. Das ist mir bewusst. Welcher Staat kann sich mit ruhigem GEwissen noch den westlichen Ländern politisch anvertrauen?

    Vielfach wird behauptet, der Iran sei Terrorinitiator und -unterstützer z. B. der Hisbollah. Was ist an diesen Behauptungen an Wahrem dran? Wenn ich vom Iran spreche und solche Fragen stelle, meine ich das Regime, nicht das iranische Volk!!! Das bitte ich bei allem hier zu berücksichtigen. Ich weiß nicht zuletzt durch Ihren/Euren Blog, dass das iranische Volk nicht nur nicht identisch ist mit dem Regime ist, sondern dass die Mehrheit wohl nicht hinter diesem Regime steht.

    Ich weiß, dass diese Fragen mehr als unangenehm sind. Aber das sind die Dinge, die wir hier ständig zu hören bekommen. Da einmal eine andere Sichtweise zu erhalten, ist für mich jedenfalls bewusstseinserweiternd. Ich danke hier schon jetzt für die immerwährende Bereitschaft auf all diese Fragen einzugehen.

    • Lieber Bazillus,

      ich habe versucht Ihre Fragen zu beantworten, die Antworten geben nur meine persoenliche Einschaetzung wieder.

      Frage 1.
      Was macht Ahmadinedschad so erfolgssicher. Es sind prinzipiell zwei Komponenten
      A) er weiss im Falle eines Krieges kann Iran einen Flaechenbrand verursachen
      B) er weiss dass ein Krieg gegen Iran wegen Stockender Oellieferungen zu einer Weltwirtschaftskrise fuehren wuerde, die man im Westen gerade jetzt nicht brauchen kann
      C) er weiss auch, dass die USA die Islamische Republik installiert hat und auch seit 33 Jahren stuetzt und dass die groessere Gefahr innenpolitischer Natur ist.
      D)Mit Israel versteht man sich belendend unter Ausschluss der Oeffentlichkeit natuerlich, zwar missfaellt vor allem Israel der Gedanke eines fortgeschrittenen Atomprogramms in Iran aus verstaendlichen Gruenden, aus o.g. Gruenden weiss er jedoch dass die Gefahr eines Militaerschlages ueberschaubar ist. Die wahre Gefahr fuer Iran droht nicht aus den USA oder der EU oder Israel sondern von Saudi-Arabien.

      Frage 2.
      Die Mullahs sind Pragmatiker, die sehr am Leben und an den Vergnuegungen des Lebens haengen. Sie werden aus meiner Sicht in keinem Fall einen Krieg beginnen. Weder mit Nuklearwaffen noch ohne. Sie wissen auch wenn sie Nuklerwaffen haetten, koennten sie einen Krieg niemals gewinnen. Ich weise eine Gefahr einer A-Bombe in den Haenden der Mullahs zurueck, die Mullahs sind keine Taliban, sie sind allenfalls Taliban light. Von Iran ist seit mehr als 250 Jahren kein Krieg mehr ausgegangen, das sollte eigentlich Beweis genug sein. Die Mullahs wollen keine Kriege fuehren sondern ueber die Iraner und sein Staatsgebiet herrschen und weiter das Volk bestehlen.

      Frage 3
      Ja, die Mullahs scheissen auf Iran und seine Bevoelkerung, aber sie scheissen nicht auf sich selbst und ihre Privilegien, was Sheitan Al Ayat Al Khomeini gesagt hat wird nur innenpolitisch benutzt um das Volk zu verarschen. Fuer die Welt ist eine von Iran ausgehende Islamisierung der Welt realitaetsfremd und Propaganda, die Islamisierung der Welt geht von Saudi Arabien aus und ist weit gefaehrlicher und aggressiver. Iran moechte ein bisschen in der Region mitmischen, in den Nachbarlaendern aber auch im Libanon und Gaza, das ist Mittelmacht denken, man will auch seinen Einfluss geltend machen, aber ich habe noch nicht gelesen, dass die Mullahs islamische Koranschulen in Deutschland oder sonst wo finanzieren, wie Saudi Arabien und auch die Tuerkei. Wenn Sunniten und Schiiten in den Krieg ziehen wuerden ist dies von aussen gesteuert, das koennte irgendwann sein, dahinter stecken dann USA und sunnitische Staaten, die sich davon Vorteile erhoffen.

      Frage 4
      Ich rechne bei den Mullahs nicht mit irrationalen Entscheidungen und Kriegsbestreben gen Westen oder Israel. Bisher waren die Drohungen immer Antworten auf vorausgegangene Drohungen, wenn wir mal von Israel absehen, das auch vor allem deshalb ins Fadenkreuz der Drohungen geraet, weil Israel fuer Iran militaerisch am leichtesten zu erreichen ist, hier will man drohen einen wunden Punkt zu treffen. Ich gehe persoenlich jede Wette ein, dass sollte es zu einem Krieg kommen, es ein Angriffskrieg aus dem Westen sein wird. Iran wird niemals einen Erstschlag wagen, mit Mullahs nicht und ohne Mullahs auch nicht.

      Frage 5
      In Gedanken wuerden die Mullahs gerne Israel vernichten, aber praktisch nicht, sonst haetten sie es schon versucht. Fuer Israel braucht man keine Atomwaffen, es reichen Raketen in ausreichender Zahl , die gibt es.

      Frage 6
      Ja, Iran unterstuetzt leider die Hisbollah, ein grosser aussenpolitischer Fehler, meiner Meinung nach, der auch kostspielig fuer den iranischen Staat ist.

      • Danke Ardasir für diese Analyse. Es ist erfrischend mal eine realistische Einschätzung des nahen Ostens zu lesen von jemandem, der die Mullahs im Iran zwar verachtet, sie aber trotzdem objektiv bewertet. Es tut auch gut, mal lesen zu können, dass Saudi Arabien gebührend bewertet wird, denn die Saudis sind, im Gegensatz zum schiitischen Iran (der alleine aufgrund der Shia schon eine Aussenseiterrolle bei den Islam-Spinnern einnimmt) DIE Gefahr für die westliche Kultur bzw. DIE Hintermänner der creeping Sharia.
        Und diese Rolle der Saudis ist es auch, die jegliches Misstrauen Europas bzw. der Europäer gegenüber der USA rechtfertigt, sind doch die USA diejenigen, die die Saudis schon seit eh und je protegieren.
        Hätten die USA darüberhinaus tatsächlich ein Interesse an einem befreiten Iran, könnten sie schon lange eine demokratische Opposition unterstützen, so ungefähr im Stile der orangen Revolution(en), denn im Iran gäbe es sowas tatsächlich im Gegensatz zu all den arabischen-Frühlings-Ländern. Dass es diese Revolution bislang noch nicht gab, dass also die demokratischen, gebildeten und weltoffenen Kräfte im Iran bislang nicht von aussen gefördert und hochgerüstet wurden, zeigt relativ deutlich, dass die USA und all die aufrichtigen Superdemokraten wie z.B. Soros und die ganze restliche Schweinebande überhaupt kein Interesse am iranischen Volk haben.
        Für die auf Unabhängigkeit und Freiheit abzielenden Iraner empfiehlt es sich, in Zukunft Verbündete zu suchen, aber sich nicht einzureden, dass diese auch Freunde sind. Das Spiel, in dem wir alle drinstecken, ist ein rein macchiavellistisches.

  6. Werter Ardasir Parse,
    danke für die persönliche Einschätzung der Lage des Iran mit oder ohne A-bombe. Die Antworten sind plausibel, realistisch im Rahmen des dortigen politischen Geschehens und decken sich mit dem geringen Wissen, was ich vom Nahen Osten habe. Auch ich sehe Saudi Arabien mit seinem Reichtum als Finanzier des weltweiten Terrorismus und Weitergabe der wahabitischen Intoleranzlehre vom Schrecklichsten. Leider wird gerade dieser Staat vom Westen mehr als gepampert, hofiert und vor dessen prinzlichen Größen in devoter Manier in vorauseilendem Gehorsam gekatzbuckelt, obwohl dort so finster agiert wird, dass demgegenüber das europäische Mittelalter wie eine moderne Gesellschaftslehre wirkte.

    Leicht lächeln musste ich bei dem Satz: „Die Mullahs sind Pragmatiker, die sehr am Leben und an den Vergnuegungen des Lebens haengen.“ Das passt so gar nicht zu den Vorstellungen von Selbstmordattentaten und Taliban, sondern von Menschen, die aufgrund ihres Machtstatus` ein bequemes Leben haben wollen und religiös nicht gerade streng agieren und die islamischen Muslime, die sich in ihrem Glaubensleben mühen, völlig „verarschen“.

    Deshalb, so verstehe ich die Antworten im Umkehrschluss, sind die Taliban und deren islamische Lehre, deren Finanziers die USA im Russland-Afghanistankrieg und Saudi Arabien durch Bin Laden waren auch artverwandt in den wahbitischen Lehren der Saudis.

    • Werter Bran the blessed,

      danke fuer Ihren Zuspruch, wir koennen ihn gebrauchen. Uebrigens bei den Mullahs ist es so, dass nicht sie sterben wollen, sterben sollen die andern, so weit reicht die religioese Ueberzeugung nicht. Mir hat ein Freund erzaehlt der aus dem Iran zurueck nach Deutschland kam dass dort auch Mullahs im Flugzeug waren, die nachdem sie iranischen Luftraum verlassen hatten, brav Whisky getrunken haben, soviel zu den pragmatischen Mullahs.

      DIe Saudis und die USA sind eng verbandelt, wir werden in wenigen Stunden einen Artikel veroeffentlichen, der das ganze Ausmass dieser ganzen Heuchelei aufzeigt. Ziehen Sie sich warm an, es wird sehr unangenehm, wie so oft bei Parse und Parse:-)

      Danke nochmals fuer Ihren Kommentar

  7. Pingback: Iran e Israel, cuando los enemigos de repente son amigos, siempre que se trata de negocios « NUEVA EUROPA- Nueva Eurabia

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s