Ägyptens baldiges Steinigungsgesetz

Dieser Artikel wurde ins Spanische übersetzt

Die Forderung nach Steinigung für ägyptische Schauspielerinnen und Sängerinnen

In Ägypten brennt in diesen Tagen die Glut des religiösen Fanatismus auf der einen Seite und auf der anderen Seite brennt die Glut der Bewahrung der alten Lebensweise der Vergangenheit. In der ägyptischen Gesellschaft bediente sich das Herrschersystem vor der Machtübernahme der Islamisten gewissen gesellschaftlichen und moralischen Freiheiten, die als ein Sicherheitsventil dienten und nur die fanatischen und radikalen Ideologien wurden unterdrückt und verboten, damit diese keine entscheidende Rolle in der Politik des Landes spielen konnten. Aber, wenn nun eine Revolution stattfindet, heißt es, die alten Methoden funktionieren nicht mehr und diese Politik zeigt keine Wirkung mehr.

Im Gegenteil – während zu der Regierungszeit Husni Mubaraks, sich Ausländer frei in Ägypten bewegen und Urlaub machten konnten, der Tourismus Hochkonjunktur feierte, die vielen Kabaretts und freien Strände besucht werden konnten, die Produktion verschiedener Filme, Serien, Video Clips und so weiter für die Ägypter wirtschaftlich von großer Bedeutung waren, durch die sie sich ernährten, sind jetzt andere Strömungen an die Macht gekommen, und wollen die Scharia buchstäblich in Ägypten einführen. Diese Strömungen heissen radikale Muslimbrüder und radikale Salafisten, die erst vor Kurzem die Machtlegitimation durch das Volk bekommen haben.

Und jetzt sagen Film- Regisseure und Produzenten, Musiker, SängerInnen und Künstler aus anderen Bereichen in Ägypten, „die Kunstfeindseligkeit ist Mode geworden“. Viele sind der Meinung, in der jetzigen ägyptischen Gesellschaft gibt es eine immense Verbindung zwischen Rückschritt und dem schnellen Ausbruch von mit den im Volk freiheitlichen herrschenden Tendenzen und dem Bestreben der islamistischen Machthaber. Die herrschsüchtige und fanatische Elite behauptet, sie bewahren und verteidigen den Glauben im Volk und anstatt die elementarsten Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen und deren Probleme zu lösen, weil sie nun Angst vor der Verbreitung von Freiheitswerten in der Bevölkerung haben, fanatisieren sie die öffentliche Meinung bezüglich bestimmter Werte; und die Bevölkerung wird päpstlicher als der Papst; damit beschäftigen sie die positive Energie und Leidenschaft des Volkes und schlagen mit der Keule um sich und verbrauchen gezielt diese Energie woanders.

Im Februar 2012 verurteilte ein Gericht im Rahmen der islamischen Kunstphobie den berühmten ägyptischen Schauspieler Adel Imam [عادل إمام], der ohne Rücksicht auf sein Alter zu drei Monaten Haft und zu einem Bußgeld in Höhe von 1.000 ägyptischen Pfund [126 €] verurteilt wurde. Er wurde wegen der Geringschätzung der islamischen Werte und der Scharia in seinen satirischen Rollen beschuldigt. Er solle die religiösen Gefühle und den Glauben des Volkes verschmäht haben. Das Kino-Haus in Ägypten hat daraufhin Berufung eingelegt, aber das Ergebnis ist noch nicht bekannt.

Jetzt ist das schwächste Glied an der Reihe, das gebrochen werden muss; dieses Glied sind die Schauspielerinnen, die entsprechend ihrer verschiedenen Rollen auf der Leinwand die Steinigung verdient haben sollen und gegen sie wurde offiziell bei den zuständigen Gerichten Klage eingereicht. Eine dieser Schauspielerinnen ist Somayya Al-Khashab [سمية الخشاب]. Sie wurde beschuldigt durch ihre halbnackten Auftritte in einigen Filmen die Prostitution und Unzucht verbreitet und die Gesetze der Scharia mit Füßen getreten zu haben. Aber, sie sagt: „Ich habe nie eine unsittliche und unanständige Rolle gespielt, ich trat lediglich in den Filmen im Rahmen der vorgegebenen Rolle im Drehbuch auf. Diejenigen, die mich attackieren und verklagt haben, wollen mich wegen ihres eigenen Ruhmes opfern“. Sie ist der Meinung, dass jeder Film etwas zu den Reformen in der Gesellschaft beiträgt und auch die Handlungen in diesen Filmen tragen dazu bei. Sie sagt weiter: „Jeder Film wurde schon von der Zensur und den Zuständigen sorgfältig geprüft und genehmigt, daher darf man auch nicht die Freiheit der Kunst nach dem Herzenswunsch einiger beschränken“.

Es ist zu erwähnen, dass in den letzten Wochen eine große Zahl an Rechtsanwälten mit starken fundamentalistischen Neigungen gegen einige der ägyptischen Schauspielerinnen wie Somayya Al-Khashab und Ghada Abdul Razzaq [غادة عبدالرازق] Klagen bei Gericht eingereicht haben; einer der berühmtesten Juristen darunter ist Mohammed Yasin [محمد ياسين]. Einige der Filmregisseure wie der Regisseur Khaled Youssef und die Regisseurin Inas Al-Daqidi [إيناس الدغيدي] wurden wegen ähnlicher Anklagepunkte angeklagt, wie die Verbreitung von Unmoral und Unzucht, das Verspotten der Gesetze der Scharia und des Bartes und der Bärtigen Fundamentalisten und der Attacken auf religiöse Persönlichkeiten. Da die Kläger schon als Strafe die Steinigung fordern, wurde ein Komitee durch die Künstler aller Bereiche mit dem Namen „die Front der ägyptischen Kreativität“ gegründet, die sich mit der Verteidigung der Angeklagten beschäftigt. Es sieht aber nicht so aus, als ob diese Geschichte ein gutes Ende hat.

Die Regisseurin Inas Al-Daqidi

Der Regisseur Khaled Youssef

Quelle: Al-Arabia [العربیه]

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11 Gedanken zu „Ägyptens baldiges Steinigungsgesetz

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  2. Wenn dich einer auf die rechte Backe schlägt, dann halte ihm auch die linke hin. Diesen Unsinn verzapft die christliche Religion, aber sie jammern, wenn einer gesteinigt oder geköpft wird. Islam versteht einfach nur Gewalt, das heißt, man muss sich dieser Gewalt nicht aussetzen, sondern der Gewalt ausweichen oder sich erwehren. Erwehren heißt in Notwehr handeln und den Gewalttäter gehörig abweisen.
    Hätten unsere Altvorderen dies nicht schon so gemacht, wären wir längst in dieser primitiven Subkultur untergegangen. Daher generell Islam Verbot

  3. Pingback: Ägyptens baldiges Steinigungsgesetz « SOS – ÖSTERREICH

  4. Es wiederholt sich alles. Sollen diese Fanatiker an ihrem eigenen Hass auf die Kunst, die Liebe und die Freiheit ersticken. Diese Menschen haben nie gelert zu lieben, stattdessen wollen sie leben vernichten und /oder kontrollieren. Schlicht weil sie Oghdei sind.

  5. Unfassbar, diese dreckigen ***. Wieso zum Teufel ist man interessiert daran, Menschen rückwirkend zu vernichten, wenn die Gesetze vorher anders waren? Was für widerliche, fanatische Kackfratzen sind das, die ihren Lebensinhalt mit so einem Müll füllen? Die Ägypter sollten nun anfangen, zu fliehen!

    • Sherry jân, wie unser Bahram oben erwähnt hat, die Geschichte wiederholt sich! Nach der Machtergreifung der Mullahs in Iran haben sie dieselbe Sch**** mit unseren KünstlernInnen getan, so dass eine große Zahl nach Ausland flüchtete und seitdem im Exil lebt. Damals gab es auch kein Internet, damit die ganze Welt sehen und lesen konnte, was die Mullahs und ihre Schria uns angetan haben! Und heute, wenn solche Nachrichten auch im arabischen Raum veröffentlicht werden, gibt es Gott sein Dank Blogger, die es schnell übersetzen und darüber berichten, damit die Europäer auch davon informiert werden. Das ist der Anfang!

      Als die Wahlergebnisse vom Ägypten bekannt wurden, sagte ich schon Ade Ägypten und Ma’assalâme! Du Wirst die Freiheit für eine lange Zeit nicht sehen, nicht mal das, was Du zu der Zeit Deines Diktators Mubarak hattest!

  6. Pingback: Ägyptens baldiges Steinigungsgesetz « kopten ohne grenzen

  7. Haben wir nach dem Wahlergebnis wirklich anderes erwartet? Die Muslimbrüder waren in Ägypten die einzige Organisation, die im Volk organisatorische Verbindungen großflächigerer Art geschaffen hat. Was die verlogene Heuchelmoral des Islam angeht, dessen Urheber und Erfinder sich selbst sexuelle Freiheiten durch seinen erfundenen Götzen hat genehmigen lassen in einem Ausmaß, bei dem selbst Playboy-Hefner neidisch geworden wäre, welcher (Islam) sogar Minutenehen (praktiiziert im schiitischen Bereich) gestattet, Kinderehen, Zwangsehen und Vergewaltigungen, begehbar in der Ehe und begehbar an weiblicher Kriegsbeute, spielt sich hier als Sittenwächter der prüden Art auf. Aber das war zu erwarten.

    Ein altes deutsches Sprichwort sagt: Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“. Ja, wenn man Lieder unter Kunst subsummiert, so sind die Kunstrichtungen im Islam wie auch geistiges Gedankengut der islamischen Zensur unterworfen, wie sich aus obigem Artikel hervorragend bestätigend ablesen lässt.

    Da wo Hass, Rache, geistige Vergewaltigung, Gestapomethoden durch Religionspolizei und Scharia wirken, erstirbt jedes künstlerische Denken und Tun in Freiheit.

    Beweis: Obiger Artikel. Wehret den Anfängen, liebe Ägypter, die noch ihren gesunden Menschenverstand durch den Islam nicht verloren haben!!!

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