Hortensien

 

Ein Gedicht von Ardašir Pârse

Die Blaue bin ich,
Die Rosane Du
Sie sagen ich lieb Dich,
Immerfort, immerzu

***

Wenn Sehnsucht brennt,
Beim aneinander sich binden
Und wenn die Zeit davon rennt,
Wird die Liebe sich finden

***

Niemals verblassen,
Nicht einen einzigen Tag
Nie verkümmern lassen,
Das ist es was ich mag

***

Und immer mit Vorsicht!
Dass nicht zerbricht was verbindet
Weitsicht und Nachsicht!
Auf dass die Liebe nicht erblindet

von  Ardašir Pârse

7 Gedanken zu „Hortensien

  1. Das was mir bei der Zeile „Wenn Sehnsucht brennt“ spontan einfiel, war das Gedicht von Goethe allerdings mit gegenteiligem Zielinhalt.

    Nur wer die Sehnsucht kennt,
    Weiß, was ich leide!
    Allein und abgetrennt
    Von aller Freude,
    Seh‘ ich ans Firmament
    Nach jener Seite.
    Ach! Der mich liebt und kennt,
    Ist in der Weite.
    Es schwindelt mir, es brennt
    Mein Eingeweide.
    Nur wer die Sehnsucht kennt,
    Weiß, was ich leide!

    Johann Wolfgang von Goethe

    Eine mehr als merkwürdige Mischung. Wissenschaftlicher Einführungs-Vortrag über die Hortensie verbunden mit einem Liebesgedicht, gewürzt mit Blausäure-Effekt
    Hab ich das jetzt richtig verstanden? Die Liebe zwischen blauer Hortensie (ich) und konsumierendem Menschen (DU) hört sich ja fast an wie eine liebevolle Einführung in die Drogenszene ohne Nebenwirkungen. (Ich kann jetzt kein Smiley mit Lächeln, krieg ich leider nicht hin).

    Aber: Alle Achtung und herzlichen Glückwunsch für die Dichtkunst des Blogbetreibers. Sowas würd` ich nicht hinbekommen!

    • Danke werter Bazillus! Es ist keine Einfuehrung in die Drogenszene sondern einfach ein Liebesgedicht, das aus ganz besonderen Gruenden den Namen Hortensien traegt.

    • Werter Bazillus,

      die Erklärung über Hortensien war nur eine Erläuterung, was diese Pflanze ist und nicht das, was Du angedeutet hast 😆

      In der Tat kann Ardašir sogar in Englisch dichtet und reimen. Wir beide befassen uns außerhalb dieses Blogs und der anstrengenden Themen darin auch gerne mit Poesie, und dadurch haben wir einen Ausgleich! Die Welt besteht nicht nur aus Misere und Mullahs und Atomstreit, sondern auch sehr viele schöne Dinge, die wir nicht vergessen dürfen und sie immer wieder ins Gedächtnis rufen müssen, wie die Liebe, die Harmonie und die Gottessegnung über die Menschheit!

  2. Aber Goethes Gedicht kann ja auch umgedeutet werden. Lassen wir den Wortteil („Sehn“) weg, bekommt das Gedicht insbesonder mit dem Wort „Eingeweide“ eine ganz andere Note. Wow!

  3. Danke für den Humor, der auf meinen Kommentar folgte. Ich hatte es schon richtig verstanden. Nur die „Mischung“ fand ich köstlich!

  4. Solche Gedichte sind in der Tat eine Vertonung wert. Franz Schubert war da ja meisterlicher Kompositeur in dieser Stilart der Komposition. Seine 600 Lieder, aber auch normale Volkslieder aus aller Herren Länder sind ja nichts anderes als Vertonungen von Gedichten. Das verlinkte Video war so ein Exemplar. Leider ist die Zeit dieses Stils musikalisch vorbei. Die Begleitung des Klaviers unterstützt musikalisch die Bedeutung des Textes. Der inhaltlich dramatische „Erlkönig“ ist ein besonders beredtes Beispiel für die Tonkunst Schuberts, welches er in einem Anfall von Kreativität mit 19 Jahren in 20 Minuten komponiert haben soll. Und das war schon ein Geniestreich.

    Der Erlkönig –

    1. Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
    Es ist der Vater mit seinem Kind;
    Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
    Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

    2. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?-
    Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
    Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?
    Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.

    3. „Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
    Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
    Manch bunte Blumen sind an dem Strand;
    Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“

    4. Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
    Was Erlenkönig mir leise verspricht?
    Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind!
    In dürren Blättern säuselt der Wind.

    5. „Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
    Meine Töchter sollen dich warten schön;
    Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
    Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“

    6. Mein Vater, Mein Vater, und siehst du nicht dort
    Erlkönigs Töchter am düstern Ort?
    Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau;
    Es scheinen die alten Weiden so grau.-

    7. „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
    Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“
    Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
    Erlkönig hat mir ein Leids getan!

    8. Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind,
    Er hält in den Armen das ächzende Kind,
    Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
    In seinen Armen das Kind war tot.

    Wer sich für die Schubertsche Musik in dieser Form interessiert als Einstieg in die klassische Musik, dem kann ich guten Gewissens die Zyklen „Die schöne Müllerin“, „die Winterreise“ und den „Schwanengesang“ empfehlen.

    Wenn sich der werte Blogbetreiber möglicherweise in Künstlerkreisen aufhielte und auch Musikschaffende kennen würde, wäre es möglicherweise eine Gelegenheit, die seine Gedichte auch in dieser oder ähnlicher Form der Leserschaft, aber auch dann der Hörerschaft näherbringen könnte. Wäre eine Überlegung wert. Aber wahrscheinlich vertraut er auf die Kraft der Worte. Weiter so!

    • Der Erlkoenig gehoert fuer mich zu den schoensten deutschen Gedichten, ich weiss noch als ich es in der Schule auswendig lernen musste.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s