Aufstieg und Niedergang der Arsakiden (7)

Der Teil 6 dieser Reihe

Demetrios II erklärte inzwischen dem Parther König Mithridates I den Krieg. Hassan Pirnia [Hasan Pirniyâ] in seinem Buch Irâne Bâstân [der antike Iran], auf den Seiten 2236 u. 2237, Justinus Buch XXXVI, Kapitel 1 zitierend schreibt: „Bei seinem Vorhaben hoffte Demetrios II, die griechischen Städte in Iran und das Griechisch-Baktrische Reich würden ihm bei seinem Krieg helfen, denn das Griechisch-Baktrische Reich lebte seit der Niederlage und den Verlusten seiner Gebiete in Angst und Bange und sehnte sich danach diese Gebiete zu erobern. Einige der ehemaligen seleukidischen Satrapien unterstützten Demetrios II bei diesem Krieg und an die 300.000 Soldaten bildeten die Armee. Demetrios II schlug in ein paar Kriegen die Parther. Mithridates I hat, um den Krieg wegen der großen Zahl von Demetrios Armee zu gewinnen, durch einen Hinterhalt den Krieg beendet, in dem er vorgab, er wolle einen Frieden mit Demetrios II schließen und lockte ihn ohne seine Schutzmänner und nahm in gefangen“.

Appian, der Historiker aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. zitiert Justinus: „Mithridates I ließ Demetrios II in Ketten in den Gebieten, die ihn unterstützt hatten, zur Schau stellen, damit die Griechen, die sich einen Sieg durch Demetrios II erhofft hatten, sehen können, dass die Ära der Griechen in Iran zu Ende ist“. Gutschmid vermutet, der Feldherr, der Demetrios II gefangen genommen hatte und ihn zum königlichen Lager von Mithridates I, in Hyrkanien [heute Gorgân] brachte,  Bakasis [Bakâsiya] gewesen wäre, der iranische Satrap von Medien. Danach begnadigte Mithridates I Demetrios II und holte ihn nach Hyrkanien, gab ihm seine Tochter Rhodogune [Ružgunak/Ruzgunak (wie die Sonne)] zur Frau und Demetrios bekam großes Ansehen.

Die Persönlichkeit Mithridates I [ Arsakes VI] und sein Tod

Mithridates I war ein großmütiger und humaner Mensch, der die guten Eigenschaften seiner iranischen Ahnen in sich hatte. Er war den nächsten Nachkommen der Griechen in Iran gegenüber so human, dass er sie nicht für die Verbrechen ihrer Väter in Iran bestrafte, und um ihnen zu zeigen, dass er ihr König war, und ihnen das Recht in Iran als freie Bürger zu leben nicht verwehrt wird, nannte er sich Philhellen [Freund der Griechen] und ließ auf allen Münzen diesen Titel prägen, damit jede Münze, die von den Griechen nach Hause gebracht wurde, die Botschaft vermittelt, dass im Gegensatz zu den Griechen, die in Iran während der Invasion Alexanders, der Diadochenkriege und der Seleukiden Herrschaft sehr viele Verbrechen begangen hatten, er nun ihnen gegenüber gerecht sein wird und sie nicht für die Taten ihrer Ahnen bestrafen wird; und das, was in der Vergangenheit an Verbrechen und Morden durch die Griechen an den Iranern begangen wurde, der Vergangenheit angehört. Die Politik dieses großartigen Mannes in der Geschichte Irans war: „Verzeihe, vergiss aber nie“!

Durch die Prägung der Münzen und die Heirat seiner Tochter mit Demetrios II wurde das Ansehen des großartigen iranischen Kaisers mehr denn je bei den Griechen hoch geschätzt; denn der gesunde Menschenverstand würde nie die Kinder wegen des Verbrechens ihrer Väter bestrafen und sein Erbarmen ihnen gegenüber brachte ihm auch den Erfolg, denn von nun an erklärten die hier und da regierenden Griechen in den einzelnen Regionen und die griechischen Städte ihm ihre Treue und so konnte er das Wissen der Griechen im Bereich des Militärswesens für sich beanspruchen.

Mithridates I hatte durch seine großartige Führung und Wiedereroberungspolitik das Persische Reich zu einem der mächtigsten Reiche der Welt verwandelt, dessen Grenzen von Syrdarja und dem Punjabtal bis zum Euphrat reichten. Sein Reich beinhaltete außer dem Zweistromland, den gesamten Groß-Iran [Irânzamin]. Armenien gehörte auch zum Herrschaftsgebiet Mithridates I, und ein König aus dem Parther Geschlecht herrschte in diesem Land. Mithridates I herrschte 38 Jahre und starb an einem natürlichem Tod im Jahre 138 o. 137 v. Chr. N. Debevoise schreibt in seinem Buch A Political History of Parthia, S. 18: „Aufgrund der Münzen und Inschriften in Keilschrift ist dieses Datum das erste genaue Datum, das wir über die Anfänge der Arsakiden in der Hand haben“. Tarn schreibt in seinem Buch Parthia, S. 581: „Mithridates I brachte das Parther Reich auf die Höhe seines Glanzes und der Macht. Sein Ruhm und Name wurde von den iranischen und nicht-iranischen Völkern, die vom Hindukusch bis zum Euphrat lebten, der Inbegriff für Tapferkeit, Mut, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Man kann Mithridates I als den ersten parthischen Gesetzgeber nennen. Arrian [Arrianus Flavius] verehrte ihn sehr und hatte manchmal ihn größer und bedeutender gesehen als Alexander, für den er eine Schwäche hatte. Einige sagen, er hätte aus den Gesetzen anderer Länder und Nationen die besten Gesetze für sein Volk und Land zusammengestellt, aus diesem Grund wurde er als iranischer Hammurapi I bezeichnet“.

Obwohl Mithridates I in den Bereichen der Zivilisationsgründung und Staatsführung im Schatten Kyros des Großen bleibt, kann man ihn, weil er ein für alle mal die Herrschaft dieser Fremden in Iran beendete und das Kaisertum in Iran wiederbelebte und den Einmarsch der Barbaren ins Land verhinderte, und wegen seiner Bedeutung für die damalige Zeit und Situation Irans mit Kyros dem Großen im 6. Jahrhundert v. Chr. doch gleich stellen. George Rawlinson schreibt: „Einige der wichtigen Maßnahmen von Mithridates I waren die Vergabe neuer Titel, die Gründung der Justiz und die Aufgaben und Pflichten des Beamtentums und des Militärs. Er wählte für sich den Titel Xšatrapâvan Xšatriya [Satrap der Satrapen], dieser Titel wurde als Xšâysiya Xšâyesiya (Šâhanšâh) [König der Könige; Kaiser] in der Achämenidenzeit verwendet. Er folgte den Achämeniden Königen und verwendete eine Krone; vor ihm setzen die Arsakiden Könige, die eckige Mütze aufs Haupt oder folgten dem Brauch der Griechen und verwendeten ein Stirnband“.

Grenzen des Arsakiden Reiches zur Zeit Mithridates I [Arsakes VI]

George Rawlinson schreibt in seinem Buch Parthia, S. 89: „Mithridates I legte seine Grenze im Westen bis zum Euphrat und ins Zweistromland, und im Osten schreiben die griechischen Historiker seine Grenzen bis Indien fest“. Hassan Pirnia schreibt in seinem Buch Irâne Bâstân [der antike Iran], Band III, S. 2331: „Das Reich Mithridates I beinhaltete das Parther Gebiet, Hyrkania, Baktrien, Margiyâna [Merw/Marv], Choresmien, Herat, Drangianen (heute Sistân) [Zarangiyân], Arachosia [Harahuvatiš] (heute Kandahar), Punjab in Indien, Amard/Amardis/Mardi [Pahlavi: Âmuyi], Ragae [Râk/Râg] (heute Rey), Groß-Medien, Chuzestan [Xuzestân], Pârs und Babylonien. Somit war das Arsakiden Reich in der Zeit Mithridates I von Indien und Kuschana [Kušân] und dem Fluss Jehlam bis Babylonien ausgedehnt, und alle Straßen und Wege, die vom Fluss Amudarja und dem Gorgân See [Kaspischem Meer] bis nach Babylonien gebaut waren, waren alle unter der Kontrolle der Parther“.

Isidoros von Charax nennt in seinem Buch Mansiones Parthicae [Parthische Wegstationen] das Parther Reich mit seinen Provinzen (Gebieten):

1- Babylonien und Mesopotamien
2- Apolloniatis [früherer Name Sittake/Sittace/Sittacene]
3- Chalonitis [früher Arbelitis (Adiabene)]
4- Karina (heute Korand)
5- Kambadene oder Kampada (heute Kermânšâhân)
6- Ober-Medien oder das Gebiet Ekbatana (heute Hamadân)
7- Unter-Medien oder Media Ragae (heute das Gebiet von Rey)
8- Choarne [Darreye Xâr] (das heutige Gebiet Xâr im Süden von Rey)
9- Comisene/Komicena [Kumeš] (das heutige Gebiet von Semnân und Dâmqân)
10- Hyrkania (heute Gorgân)
11- Astavene/Astabene/Astauena [Âstâvene/Âstâbene] (die heutige iranischen Städte Simeljân, Bojnurd, Širvân, Qucân, Xabušân oder Astovâ)
12- Parthien
13- Apaurtikene/Apavarkitiken/Apaortenon (das Gebiet der heutigen Stadt Abiward in Iran)
14- Margiane/Margiyâna [Merw/Marv]
15- Aria/Areia (heute die Provinz Herat in Afghanistan)
16- Anabon (heute im Süden der Provinz Herat in Afghanistan)
17- Zaranga/Drangianen (heute Sistân) [Zarangiyân]
18- Weiß-Indien oder Arachosien [Awestisch: Haraxva’iti; Altpersisch: Harahuvatiš]

Mit großer Wahrscheinlichkeit hatten die Arsakiden beim Führen des Staatswesens die Seleukidischen Aufteilungen der Provinzen beibehalten. Die Parther bemühten sich prinzipiell nicht um einen Zugang zum Meer, nur an einem schmalen Ort an der Mündung des Euphrats hatten die Parther einen Zugang zum Meer (Persischer Golf); aber sogar hier hatten sie den Charakenen, die ihre Vasallen waren, erlaubt beim Seehandel die Vorherrschaft zu behalten.

Die griechischen Städte während dieser Zeit

Nach der Invasion Alexanders von Makedonien und der Seleukiden Herrschaft wurden nach und nach griechische Städte in Iran gegründet und Griechen besiedelten diese Städte. Diese Städte wurden ähnlich einer Republik verwaltet. Isidoros von Charax zählte mehr als 35 Städte, und bezeichnete die Stadt Seleukia/Seleucia als eine der berühmtestes unter den Städten, die am Tigris lag und im ersten Jahrhundert n. Chr. eine Bevölkerung von 600.000 Menschen hatte. Publius Cornelius Tacitus schreibt über diese Stadt: „Die Stadt Seleukia hatte ein Parlament aus 300 Vertretern und die Verwaltung der Stadt wurde durch sie geführt“. George Rawlinson schreibt in seinem Buch Parthia, S. 81 u. 82, Strabon und Justin zitierend: „Die Zahl der griechischen Städte belief sich auf 70 im gesamten Arsakiden Reich und im Osten Irans [Griechisch-Baktrisch]. Aus diesem Grund nannten sie sich , wenn die Arsakiden Könige die griechischen Städte eroberten, auf ihren Münzen Philhellene und waren gütig zu ihnen. Mithridates I wählte die Stadt Ktesiphon [in Pahlavi: Te Si Fun] als seine Winterresidenz, denn er wollte nicht soweit weg von den Seleukiden in Syrien sein. Diese griechischen Städte dienten als die fünfte Kolonne, die eher den Seleukiden in Syrien folgten, und immer wieder durch das Anstacheln der Seleukiden in Syrien gegen die Parther Könige Aufstände anzettelten. Auch später, in der römischen Zeit hetzten die Römer, aufgrund ihrer europäischen und rassischen Nähe zu den Griechen, die griechischen Städte gegen die Arsakiden auf“.

Die östlichen Hauptstädte der Arsakiden

Die älteste Hauptstadt der Arsakiden, die Justin Dara nannte, war die Festung und Stadt Dareium/Dara [Dârâ] an der Stadt Apavarkitiken/Apaortenon [die heutige Stadt Abiward in Iran], deren Lage der Archäologe Mikhail Evgenievich Masson geortet hatte. Der Name der Stadt Abiward wurde in den Inschriften gefunden in der Stadt Nisa „Mtrdt Krt Byrt“ [متردت کرت بیرته] [Matradat Kart Birta] (die Festungsstadt von Mehrdâd Kart) genannt. Isidor von Charax nannte die Stadt Nisa, Parthau-Nisa und schrieb, dass die Stadt Parthau-Nisa (Nisa) eine der ersten Hauptstädte der Parther Könige war. Bei den Ausgrabungen 18 Km nordwestlich der Stadt Aschgabat [Ešqâbâd], wurden zwei Städte Alt-Nisa und Neu-Nisa gefunden und ausgegraben. Die Stadt Alt-Nisa war anscheinend die Hauptstadt Arsakes I. Es ist nicht bekannt, ob Alt-Nisa die gemeinte Stadt Mehrdâd Kart ist, oder sie hatte einen anderen Namen und Mithridates I hatte sie nach sich Mehrdâd Kart (die Stadt von Mithridates) benannt.

Bei der Ausgrabungen fand man einen großen Saal, mit 60 Meter Länge, in ihm kamen eine Reihe elfenbeinerner Rhyta zutage; bei einigen standen die geschnitzten Darstellungen in der Tradition der hellenistischen Kunst, während sie bei den anderen „orientalischen“ Einfluss zeigten. In dieser Stadt wurden Statuen größer als der menschliche Körper gefunden, die anscheinend die Ehrung der Ahnen der Arsakiden Könige zeigen. Ähnliche Statuen wurden auch im Gebiet von Toprakkale in der Nähe von Choresm, Sorkh Kotal in Afghanistan und in Nemrut Dağı [Berg Nimrod] gefunden, die alle von der Ehrung der verstorbenen Könige der Arsakiden berichten.

In Nisa haben russische Archäologen mehr als 2.000 Tontafeln die sogenannten Ostraka ausgegraben, diese dienten zur Archivierung der Dokumente. Die verwendete Schrift auf den Tontafeln ist Aramäisch, aber in der Sprache Parthisch [Alt-Pahlavi]. Diese Ostraka handeln vorwiegend von Wein und Weingärten und zeigen, welche Bedeutung dem Weinbau im alten Iran zukam. Viele der Namen der Dörfer und Städte, die auf diesen Tontafeln geschrieben sind, entsprechen den heutigen Namen der Dörfer und Städte; und die Personennamen, die in diesen Tontafeln erwähnt wurden, sind meistens iranisch und haben zoroastrischen Ursprung und Wurzeln, wie Urmazdik, Artavahištak, Spandârmâtak, Dinmazdak und Faranbag. Die Datumsangaben auf den Tontafeln richten sich nach den zoroastrischen Kalendermonaten, und das älteste Datum ist 100 v. Ch. und das jüngste 13 v. Chr. Bei den Ausgrabungen wurden ein Ostudân [Friedhof der Zoroastrier] und ein griechisches Theater gefunden.

Eine andere Hauptstadt der Arsakiden ist die sagenhafte Stadt Hekatompylos [Sad Darvâze, heute im Gebiet zwischen Dâmqân und Šâhrud in Iran]. Strabon, Polyainos/Polyänus und Claudius Ptolemäus und andere antike griechische und römische Historiker nennen Hekatompylos als die Hauptstadt der Parther. Diese Stadt hatte vielleicht in den ersten Jahren und zur Zeit des zweiten Arsakiden Königs und vor dem Krieg gegen Antiochos III als Hauptstadt gedient. Isidor von Charax hat im Kapitell XI seines Buches nicht über die Stadt Hekatompylos berichtet und schrieb nur, dass Arsakes I in der Stadt Asa Ak [Âsâ Âk] den Thron bestieg und in dieser Stadt wurde das ewige Feuer [Âtaše Jâvidân] aufbewahrt.

Die nächste Stadt ist Ktesiphon [in Pahlavi: Te Si Fun o. Tispun]. Der Name dieser Stadt wurde in Griechisch Ktesiphon in Pahlavi Tispun und in Armenisch Depstun genannt. Diese Stadt ist die letzte Hauptstadt der Arsakiden Könige gewesen und mit großer Wahrscheinlichkeit war sie nur die Winterresidenz der Könige. Das arsakidische Ktesiphon war auf der linken Seite des Euphrat und das seleukidische Seleukia lag auf der rechten Seite des Euphrat. Strabon schreibt, dass der Arsakiden Hof den ganzen Winter über in der Stadt Ktesiphon blieb und danach nach Hyrkania [Gorgân] ging und unterwegs machte er Halt in den Städten Ekbatana [Hagmatâna], Ragae [Rey] und Hekatompylos [Sad Darvâze]. Die Stadt Ragae war die größte Stadt von Media, sie war die Frühlingsresidenz der Arsakiden. Diese Überlieferung wird auch von den arabischen Quellen bestätigt, die die Stadt Ragea, Araškiyye nannten. Alle griechischen Quellen bezeichnen die Stadt Ktesiphon als die Hauptstadt der Arsakiden, die auch das Zentrum der Regierungsverwaltung war. Die Stadt Ktesiphon lag 20 KM entfernt von der heutigen Stadt Bagdad, und erreichte in der Zeit der Sassaniden Dynastie ihre höchste Fulminanz. Später wurden andere Städte um sie gebaut, daher nannten die Araber nach der Eroberung Irans die Hauptstadt Ktesiphon Madâ’en, die Pluralform von Madina (Stadt), Madâ’en: Städte.

Phraates II [Frahâta/Farhâd II] oder Arsakes VII

Phraates II, der Sohn Mithridates I bestieg nach dem Tod seines Vaters im Jahre 138 v. Chr. als Arsakes VII den Thron. Anscheinend war er zu seiner Krönung sehr jung, denn für eine zeitlang hatte seine Mutter Rinu [Ri’nu] die Regentschaft inne gehabt. Er hat sich auch „Der König der Länder“ genannt und nicht als „König der Könige“ [Šâhanšâh]. Auf einigen der von ihm geprägten Münzen sind diese Titel zu lesen: Arsaces Theopator Euergetes Epiphanes Philhellene [Arsakes, dessen Vater der Gott ist, der gnädig und der Freund der Hellenen ist].

Die Flucht von Demetrios II

Rawlinson schreibt in seinem Buch Parthia, S. 96, Appian und Justinus zitierend: „Appian schreibt in seinem Buch Siryae [Die Geschichte Syrien], S. 132 und Justin im Buch XXXVIII, Kapitel 9 über die Flucht von Demetrios II: „Nachdem Tod von Mithridates I beschloss Demetrios II aus Hyrkanien zu flüchten, obwohl er inzwischen der Schwiegersohn Mithridates I war und seine Tochter Rhodogune [Ružgunak/Ruzgunak (wie die Sonne)] geheiratet hatte. Sein Freund, ein Grieche namens Kallimander, half ihm dabei, sie verkleideten sich in parthischen Kleidern und mit Hilfe der griechischen Wegweiser überquerten sie die Zentralwüste Irans und erreichten Babylonien“. „Phraates II befahl die Flüchtigen zu verfolgen und sie wurden gefangen genommen. König Phraates II war dermaßen edelmütig und gnädig, dass als Kallimander vor ihm stand, begnadigte der König nicht nur ihn, sondern Kallimander bekam eine Belohnung für seine Treue zu Demetrios II. Der König tadelte aber seinen Schwager und schickte ihn unversehrt zu seiner Frau, die seine Schwester war. Nach einer Weile bekam Demetrios von seiner Frau einige Kinder, und konnte dadurch das Misstrauen der Parther ermatten. Aber nach einiger Zeit flüchtete Demetrios II wieder mit seinem Freund Kallimander. Dies Mal wurden sie wieder gefangen genommen und zum König Phraates II gebracht“. In den Büchern A Political History of Parthia [Die politische Geschichte Parthers] von N. Debevoise, auf den Seiten 21 u. 22, und Irâne Bâstân [Der antike Iran] von Hassan Pirnia, auf der Seite 2235 und Buch Parthia von Rawlinson, S. 97, lesen wir: „König Phraates II war dermaßen wütend, dass er Demetrios II nicht sehen wollte und schickte ihn zu seiner Frau und seinen Kindern, und um sein kindisches Verhalten zu tadeln, schickte Phraates ihm ein goldenes Würfelspiel, und ließ ihm sagen: „Du bist nur gut, um Würfel zu spielen“. Phraates II folterte seinen Schwager nicht, denn er war erstens der Mann seiner Schwester und zweitens, er wollte Syrien, das Zentrum der Seleukiden, erobern, daher wollte er Demetrios als einen Vasallenkönig in Syrien an die Macht bringen“.

[Quellen: Ferdowsi, Šâhnâme; Mas’udi, Attanbih Val-Ašrâf (at-tanbīh wa-l-ašrāf); Bâbâ Reyhân Biruni, al-Athar al-baqiya an al-qurun al-chaliya; Hasan Taqizâde, Bist Maqâle (Zwanzig Artikel); Dr. Amir Hoseyn Xonji, Irânzamin; Malcolm A. R. Colledge, Die politische und gesellschaftliche Geschichte der Parther, Arsakiden oder der antiken Pahlavi Dynastie; Saint Martin, Paris 1850, Fragments d’une Histoire des Arsacides; Saint Martin, Paris 1938, Recherches Sur L’histoire Et La Géographie De La Mésène Et De La Characène; Abdüllatif Suphi Paşa 1862, İbretlerin Eki; George Rawlinson, New York 1873 The sixth great Oriental monarchy; or, The geography, history, & antiquities of Parthia; George Rawlinson, New York 1893, Parthia; Hermann Alfred Freiherr von Gutschmid, 1888, Geschichte Irans und seiner Nachbarländer von Alexander dem Großen bis zum Untergang der Arsakiden; Neilson Carel Debevoise, Chicago 1939, History of Parthia; Malcolm A. R. College, London 1967 The Parthians; Strabon Buch XI (Kleinasien); Josef Markwart, Eranshahr; Richard Nelson Frye, The Heritage of Persia; Roland G. Kent, 1953, Old Persian; Bouchon, choix des historiens Grecs, Paris 1744; Arrianus Flavius; Marcus Iunianus Iustinus; Tarn, Parthia; Leon Diakonos, Arsakiden; Strabon; Posidonius von Rhodos; N. Debevoise, A Political History of Parthia; William James Durant, Ancient Greece [Die Geschichte des antiken Griechenlands]; Hassan Pirnia, Irâne Bâstân [Der antike Iran]; Diodorus;  E’temâdos Saltane, Târixe Aškân [Die Geschichte der Arsakiden]; Sir Percy Molesworth Sykes, A History of Persia; Dr. Mohammad Javâd Maškur, Irân dar ahde bâstân;  Isidoros von Charax, Mansiones Parthicae [Parthische Wegstationen], Das Parther Reich mit seinen Provinzen (Gebieten); Michail M Diakonov, Arsakiden; Ghirshman, L’Iran et la migration des Indo-Aryens et des Iraniens; Gnaeus Pompeius Trogus Historiae Philippicae (Buch XLII), Kapitel 2;  Plutarch Buch Lukullus; Plutarch Buch Sulla]

Der Teil 8 dieser Reihe

2 Gedanken zu „Aufstieg und Niedergang der Arsakiden (7)

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