Die Kriegserklärung Antiochos VII Sidetes gegen Phraates II
Inzwischen konnte Antiochos VII Sidetes seinen Feind, den Usurpator Tryphon besiegen und den Bürgerkrieg von 146 bis 137 v. Chr. beenden, und die Kriege gegen die Juden von 137 bis 133 v. Chr mit der Eroberung von Jerusalem für sich entscheiden, dann die jüdische Herrschaft anerkennen und durch ein Bündnis mit den Juden sie auf seine Seite ziehen, um im Jahr 129 v. Chr. mit einer Armee von 300.000 Mann bestehend aus 80.000 Kriegern, Dienern, Mitläufern, Köchen und Schauspieler den Feldzug in den Iran zu unternehmen.
Rawlinson schreibt in seinem Buch Parthia, S. 98 u. 99: „Justinus schreibt im Buch XXXVIII, Kapitel 9: „Die Armee bestand aus 80.000 Soldaten und der Rest waren 300.000 Diener, Mitläufer, Köche und Schauspieler. Aber der christliche Theologe und Historiker Paulus Orosius versuchte im 5. Jahrhundert n. Ch. diese unglaubliche Zahl zu korrigieren, und er scheint in der Schätzung der Hilfsarbeiter die Zahl zu niedrig angesetzt zu haben. Seiner Meinung nach bestand die Armee aus 300.000 Mann, während die Zahl der Pferdepfleger, Stallburschen, Marketender, Kurtisanen und Schauspieler 1/3 dieser 300.000 Mann ausmachte. Unter der Berücksichtigung beider Zahlen sind wir dann berechtigt davon auszugehen, dass die gesamte Zahl der Armee mit allen Beteiligten knapp 400.000 war. Diese Schätzung erhält Bestätigung aus einer unabhängigen Erklärung, die durch Diodorus in Bezug auf die angegebene Zahl von 300 Tausend bestätigt wird“. Justinus schreibt: „Gold und Silber besaß diese Armee zuhauf, so dass auch ein einfacher Soldat Stiefel trug, dessen Nägel aus Gold waren. Das Küchengeschirr und die Utensilien waren aus Silber und es sah so aus, als ob diese Armee auf den Weg zu einer Feierlichkeit wäre und nicht zu einer Kriegsfront“.
Antiochos VI hatte seinen Kriegszug gegen Mithridates I im Winter unternommen und wurde von ihm besiegt und im Krieg getötet. Daher wählte Antiochos VII, der Sohn Antiochos VI, den Frühling für seinen Feldzug in den Iran. Bei diesem Krieg belief sich die Zahl der Armee von Phraates II auf mehr als 120.000 Soldaten. In der ersten Schlacht wurde der parthische Heerführer Indates, am Fluss Lykos in der Nähe der Stadt Arbela (heute Arbil), von Antiochos VII besiegt. Johannes Hyrkanos I, der hasmonäische Herrscher und Verbündete von Antiochos VII in diesem Krieg, eroberte die Stadt Babel, und ein anderer parthischer Heerführer namens Enius wurde auch durch seleukidische Soldaten getötet. Seleukia, Ktesiphon, Babylonien, danach Ekbatana und danach die Satrapien im Westen Irans wurden alle von Antiochos VII erobert. Alle Völker und Stämme, die in diesen Gebieten zu den parthischen Untertanen zählten, lösten sich vom Pathischen Reich; die Situation änderte sich auf einmal und die Parther fanden sich plötzlich im eigenen Land belagert vor. Antiochos VII stieg der Sieg so zu Kopfe, dass er sich „Antiochos der Große“ nannte und sich als der wahre Thronfolger Alexanders bezeichnete. Die Armee der Skythen hatte Phraates II Hilfe zugesprochen und war auf dem Weg zu ihm, aber sie konnte nicht pünktlich da sein, und das war auch ein Grund der Niederlage; daher bat Phraates II um Frieden. Zu Beginn der Schneeschmelze, schicke Phraates II einen Friedensgesandten zu Antiochos VII, um über seine Friedensbedingungen zu etwas erfahren.
Antiochos hatte für den Frieden drei Bedingungen gestellt: Zuerst muss sein Bruder Demetrios freigelassen werden. Zweitens, alle Gebiete und Länder außerhalb des parthischen Herrschaftsgebiets, die nach und nach und während der parthischen Herrschaft von den Parthern erobert wurden, müssen der seleukidischen Herrschaft überlassen werden. Drittens, die Parther müssen verpflichtet werden jährlich dem Schatzhaus der seleukidischen Herrschaft Steuer und Tribut zu zahlen. Phraates akzeptierte zwei Bedingungen nicht, und hat nur sich an die erste Bedingung gehalten, um zwischen den beiden Brüdern einen Krieg zu entfachen und sie damit zu schwächen; Demetrios erlangte die Freiheit und man hatte ihn mit einem Regiment nach Syrien geschickt; somit war Demetrios eher und schneller in Syrien und konnte den Thron für sich beanspruchen. Natürlich wollte Antiochos die Art Freiheit seines Bruders nicht; währenddessen kam es in den eroberten Gebieten durch seleukidische Soldaten zu Unruhen und Unzufriedenheit, die Phraates wie gerufen die Möglichkeit gab die Situation für sich zu nutzen. Die seleukidischen Soldaten hatten angefangen in den eroberten Gebieten den Bürgern ihre Wintervorräte zu plündern und sie wieder zu unterjochen; die Zuchtlosigkeit und die Verdorbenheit der seleukidischen Soldaten waren unglaublich. Die Völker schlossen sich den Parthern an und erklärten ihnen ihre Unterstützung. Antiochos VII war schon in Ekbatana und die Meder benachrichtigten die Parther, dass nun die seleukidischen Soldaten überall verstreut sind und in einem Komplott der Meder und Parther attackierte Phraates plötzlich die Seleukiden und Antiochos sah auf einmal 120 Tausend Soldaten vor sich, als er zur nächstmöglichen Basis auf dem Weg war. Er könnte den Rückzug in die Berge anordnen, war aber dermaßen egoistisch und selbstsicher, dass er anfing zu kämpfen. Die seleukidische Armee, die in den Städten und Dörfern unterwegs war und den ganzen Winter über durch Völlerei und Verweichlichung nicht in der Lage war sich zu sammeln und zu kämpfen, verlor die Nerven und wurde vernichtend durch die parthischen Reiter geschlagen.
Bei dieser Schlacht wurden Seleukos der älteste Sohn von Antiochos VII und die Tochter von Demetios II, aus seiner Ehe mit Kleopatra Thea, gefangengenommen. Antiochos, der jetzt verwundet war, flüchtete aus Angst, er könne gefangengenommen werden, er brachte sich selbst um, indem er von einem Felsen herunter sprang und sich das Leben nahm (Februar 129 v. Chr.). Phraates II behandelte seine Leiche wie es einem König würdig ist und die anderen Familienangehörigen Antiochos VII wurden auch mit Respekt behandelt. Phraates II befahl die Leiche Antiochos VII in einem Sarg aus Silber zu legen und ihn nach Syrien zu schicken. E’temâdos Saltane in seinem Buch Târixe Aškân [Die Geschichte der Arsakiden], 2. Band auf den Seiten 68 und 101 und Rawlinson in seinem Buch Parthia auf der Seite 98 schreiben: „Poseidonios (ca. 50 v. Chr. verstorben) schrieb: Als Antiochos getötet wurde, brachte man seine nackte Leiche zu Phraates. Phraates schaute zur Leiche und sagte ihr: „Oh du Antiochos, schau her, was der falsche Stolz und die Trunksucht aus dir gemacht hat und du hast gedacht, so wie du den Wein aus einem großen Kelch trinkst, schaffst du es auch das Land Arsakes in einen großen Kelch zu gießen und aus ihm das Land zu trinken“. Diodor schrieb, dass alle Soldaten von Antiochos VII während der Schlacht getötet wurden. Gutschmid schreibt in seinem Buch Geschichte Irans und seiner Nachbarländer von Alexander dem Großen bis zum Untergang der Arsakiden auf den Seiten 118 bis 120: „Phraates behandelte die Familie von Antiochos, die gefangengenommen wurde, mit Respekt und heiratete eine Tochter von Antiochos und schickte seinen Sohn Seleukos mit einer kleinen Armee nach Syrien, damit er den Thron des Vaters besteigen konnte. Der Ort der Schlacht war in den Bergen der heutigen iranischen Provinz Kordestân und der Ort war nicht sehr weit weg von Ekbatana“.
Phraates II wollte nach der Thronbesteigung den Griechen die Hand reichen und den Krieg besiegeln, daher schickte er eine Friedensdelegation aus hochrangigen Staatsmännern nach Antiochia; aber Antiochos VII blendete damals die Augen des Delegationschefs und schickte die Delegation in den Iran zurück, ohne sich diese anzuhören. Er war dermaßen verblendet in seiner griechischen Manier, dass er den Rat seiner Ratgeber, die ihm sagten, er möge das Friedensgespräch mit dem iranischen König aufnehmen, ablehnte und gab ihnen eine dumme und unüberlegte Antwort: „Iraner sind unsere Sklaven und es soll uns eine Schande sein mit unseren Sklaven Friedensgespräche zu führen“. Der König der Iraner wollte mit seiner Aktion den Griechen zeigen, wie edelmütig man handelt, die Griechen aber schickten permanent Kriegsbotschaften in den Iran. Das zeigt, wie die Griechen immer noch ihr Stammesdenken praktizierten und sich als die Krone der Schöpfung und Zivilisation verstanden, und doch nichts anderes als Egozentriker waren.
Vergleichen wir die Art Denken und Handeln der Griechen mit Mithridates I, der sich Philhellen nannte und die griechischen Bürger in Iran mit den Iranern in allem gleich stellte, erfahren wir die Tiefe der Weltanschauung der griechischen Aggressoren!
Das ist nichts als Ironie, dass unkultivierte und barbarische Völker von der anderen Seite des Ägäischen Meeres kamen, in ein zivilisierten Land stürmten, ein großes Imperium vernichteten und räuberisch alles plünderten, die Völker töteten und den Rest als Sklaven auf ihren Märkten verkauften, Frauen und Kinder vergewaltigten, dann blieben sie als Aggressoren im Land und bereicherten sie sich wie Parasiten, und jetzt nennen sie ein erhabenes Volk, dessen Imperium das größte der damaligen Epoche bis heute ist und war, und dieses Volk versucht jetzt sich wieder auf den Weg des Fortschritts zu machen und alles wiederaufzubauen, als Barbaren und Sklaven. Welcher gesunde Menschenverstand empfindet das als Zeichen der Zivilisation? Antiochos VII verstand den Vorschlag des Parthischen Königs Phraates II als Schwäche und entschied sich die peinliche Niederlage von Antiochos VI rückgängig zu machen.
Ein Vergleich zwischen den Völkern
Das Verhalten Phraates II den Gefangenen gegenüber zeigt seinen Edelmut, den diese in der Schlacht getöteten Soldaten nie den besiegten Völkern gegenüber zeigten. Erinnern wir uns, was die Griechen als Sieger seit Alexander den Iranern und anderen Völkern angetan hatten, dann können wir beurteilen, welches Volk zivilisierter als das andere war! Man kann nicht nur was die Autoren der westlichen Welt schreiben lesen und nur aufgrund ihrer Erzählungen urteilen, sondern man muss die Taten der Griechen und Perser miteinander vergleichen und dann sein Urteil abgeben; erst dann kann man feststellen, inwieweit diese Autoren, die vom „der Westen ist überlegener-Komplex“ befallen sind, und ständig versuchen die Griechen in jeder Hinsicht besser, überlegener und zivilisierter als die Iraner darzustellen, recht haben. Erinnern wir uns an das Verhalten Alexanders Artaxerxes IV [Ardašir IV] gegenüber; er befahl ihn an die überspannten Zweige zweier Bäume zu binden und dann los zu lassen, damit er in zwei Teile zerrissen wird! Erinnern wir uns daran, was Alexander den besiegten Städten und ihren Bewohnern angetan hatte! Er hatte gemordet, geplündert, vergewaltigt und dann die Städte, die sich nicht ihm ergeben wollten, dem Erdboden gleich gemacht und ihre Erde überall verstreut! Erinnern wir uns, was er der griechischen Stadt Theben angetan hatte und dann ziehen wir Vergleiche, welche der iranischen Könige und Herrscher vor und nach ihm dasselbe taten; alle griechischen und römischen Historiker sind sich darüber einig, dass die Perserkönige nie solche Gräueltaten begangen hatten; so, wer ist hier der Zivilisierte und wer der Barbar? Erinnern wir uns, was Alexander den unschuldigen Menschen, die sich in einem Wald in Herat versteckt hatten, angetan hatte? Er ließ den ganzen Wald niederbrennen und die unschuldigen Frauen, Kinder und alte Menschen verbrannten bei lebendigem Leibe! Wer ist zivilisierter? Erinnern wir uns an die Anmaßung Alexanders und die seiner Nachfolger, die sich alle zum Gott erhoben hatten und sich als Götter verehren ließen! Der abscheuliche Brauch des Vatermords gehörte zum griechischen Brauchtum und die Iraner kannten so etwas nicht! Herodot schreibt im Buch I, S. 137: „Noch nie hat man gehört, dass ein Perser seinen Vater oder seine Mutter getötet hat“!
Das Maß, das darüber Auskunft gibt, ob die Griechen zivilisierter waren als die Iraner, ist für westliche Autoren, dass es in Griechenland Persönlichkeiten gab, die ihre Gedanken aufs Papier brachten und diese niederschrieben und für die Zukunft verewigten, aber in Iran gab so etwas weniger; aus dem Grund haben die Griechen Sokrates, Platon, Aristoteles und einige andere, aber die Iraner haben solche Persönlichkeiten nicht gehabt! Oder, dass die Griechen die Kunst der Dramaturgie besaßen und dafür auch Persönlichkeiten, die diese Drama Stücke schrieben, aber die Iraner besaßen diese Kunst nicht und nirgendwo wird von ihnen erzählt, sie hätten auch die Art Kunst betrieben! Die westlichen Autoren wollen mit solchen Maßangaben uns einreden, die antiken Griechen wären zivilisierter als die antiken Iraner. Aber, wir fragen, ob das was die Griechen als „ihre eigene Schöpfung“ für die Zukunft verewigt hatten, tatsächlich ihre eigene Schöpfung war oder war dieses Wissen nicht von anderen Völkern erlernt und auch mit Gewalt angeeignet? Wurde die griechische Zivilisation etwa nicht auf den Ruinen einer anderen Zivilisation (ägyptische) erbaut, sondern auf Nichts? Hatten die Ägypter zur Zeit der Invasion Alexanders keine Geschichte und Zivilisation gehabt, die viel älter war?
Hatte Heraklit von Ephesos, einer der Gründerväter der griechischen Philosophie, nicht etwa mit seiner Weltanschauung und seinen Thesen begonnen, als er noch innerhalb des Achämenidischen Imperiums lebte und war er etwa nicht vertraut mit den Iranern und ihrer Weltanschauung? Seine Weltanschauung und seine Gedanken, die er den Griechen vortrug und für die Griechen waren sie sehr neu. Beinhalteten diese Weltanschauung und Gedanken nicht etwa die persische Weltanschauung und persische Gedanken? Als Pythagoras nach Babylonien ging, um da Mathematik und Philosophie zu studieren, wurde er nicht etwa nach seiner Rückkehr von den Griechen verdammt, weil er neue Thesen in der Philosophie und Mathematik aufstellte, die er bei den Mubeds des zoroastrischen Glaubens erlernte und deswegen wurde er aufgrund „ketzerischer“ Gedanken, die er mitbrachte und lehrte, verflucht und zum Tode verurteilt? Seine Schuld war, dass die Griechen sagten, er wäre als Jünger und Schüler bei den Mubeds unterrichtet worden und sei ein Ketzer! Bereisten etwa nicht viele der griechischen Denker und Philosophen des 6. und 5. Jahrhunderts Kaledonien und Persien, um ihr Wissen zu erweitern? Hatte Xenophon, einer der berühmten griechischen Politiker und Schriftsteller und Feldherr, nicht Jahre lang fürs Achämeniden-Militär gearbeitet und wurde für seine Stelle bezahlt. Hatten etwa Sokrates und Platon nicht ihre Inspirationen durch die kaledonischen, ägyptischen und persischen Weltanschauungen? Hatte Aristoteles etwa nicht eine Zeitlang innerhalb des Achämenidischen Imperiums, in Anatolien, gelebt und war er etwa nicht vertraut mit iranischer Weltanschauung? Hatte Alexander etwa nicht das gesamte Wissen in Mathematik, Astrologie, Astronomie und Medizin aus Babylonien durch Karawanen von Kamelen nach Griechenland geschickt, damit Aristoteles und seine Schüler sich an diesem Wissen bereichern konnten und ihnen seitdem große wissenschaftliche Errungenschaften gelungen waren?
War etwa ein Volk, das das größte Imperium der Welt gründete und tausende von griechischen Soldaten in seiner Armee als Söldner lebten und ihren Lebensunterhalt damit verdienten, ein barbarisches Volk? Sind etwa die zivilisatorischen Zeichen nur das geschriebene Wissen und die Literatur und sonst nichts? Wenn es so ist, dann waren die Griechen das meist zivilisierte Volk ihrer Zeit! Aber die menschliche Zivilisation hat auch andere Aspekte, die sie ausmachen und diese sind die Glaubensanschauung, die politische Führung, die militärischen, juristischen und bürokratischen Apparate und das Know-how des Städtebaus. War etwa der Glaube der antiken Iraner fortschrittlicher oder der Glaube der antiken Griechen, der nur auf Aberglaube beruhte? War etwa die Staatsführung mit ihren militärischen, juristischen und bürokratischen Apparaten fortschrittlicher oder die Stadtstaatskönige, die als „griechische Demokratie“ verstanden wird und ihre Richter, die den Justizapparat durch Bestechungsgelder führten? Wenn der Städte- und Straßenbau und das verlegen breiter Straßen von einer Stadt zu der anderen (die Königliche Straße in der Zeit Darius des Großen) ein Zeichen der Zivilisation sind, dann, wer war zivilisierter, die Griechen oder die Iraner? Können etwa das Handwerk der Griechen der damaligen Zeit mit dem fortschrittlichen Handwerk im antiken Persien verglichen werden?
[Darüber wird Pârse & Pârse auch berichten]. Nun, wenn wir all diese Aspekte mit einbeziehen und die beiden Völker miteinander vergleichen, werden wir schnell herausfinden, wer nun das überlegenere und fortschrittlichere Volk war? Wenn wir die Staatsführung und ihre Apparate in der Arsakiden Zeit mit den griechischen und später den römischen vergleichen, werden wir sehen, wie mächtig und durchdacht die Art der Staatsführung, die die Arsakiden für etwa 400 Jahre am Leben hielten, war. Denken etwa die westliche Autoren, sie können durch ihre ständigen Wiederholungen, dass die Griechen besser und überlegener als die Perser/Iraner waren, uns davon überzeugen, dass nur die Griechen das vollkommenste Volk war und die anderen ägyptischen, kaledonischen und iranischen Völker alle „Barbaren“ (ohne eine Sprache und unzivilisiert) waren? Um dann sich ständig als die Nachfahren und Nachkommen der „glorreichen“ Griechen bis heute die Nase hochhalten und die Wiege der Zivilisation als Rückständige zu bezeichnen?
Natürlich hat jeder Mensch das Recht sich als die Krone der Schöpfung und Zivilisation zu bezeichnen, aber die Rede ist jetzt von den westlichen Autoren, die ständig schreiben, dass sie bei ihrer Beurteilung „absolut“ neutral denken, aber im nächsten Moment die Augen vor der Wahrheit verschließen und nur das Unwahre bei den alten griechischen Historikern wiederholen, dass die antiken Griechen zivilisierter als die Achämeniden und Arsakiden waren. Ihre ganze Mühe dient nur, um der Welt zu zeigen, dass die westliche Welt und ihre Errungenschaften die einzige erbberechtigte der antiken zivilisierten Griechen waren, um dann daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass die heutige Zivilisation der westliche Welt ihren Anfang in der griechischen Zivilisation habe, und diese wäre dann absolut unabhängig von allen anderen Zivilisationen in der Antike gewesen, obwohl diese viel älter waren, und käme und entstünde aus eigener Kraft, und eine Zivilisation im Orient könnte und kann nie die westliche Zivilisation erreichen!
[Quellen: Ferdowsi, Šâhnâme; Mas’udi, Attanbih Val-Ašrâf (at-tanbīh wa-l-ašrāf); Bâbâ Reyhân Biruni, al-Athar al-baqiya an al-qurun al-chaliya; Hasan Taqizâde, Bist Maqâle (Zwanzig Artikel); Dr. Amir Hoseyn Xonji, Irânzamin; Malcolm A. R. Colledge, Die politische und gesellschaftliche Geschichte der Parther, Arsakiden oder der antiken Pahlavi Dynastie; Saint Martin, Paris 1850, Fragments d’une Histoire des Arsacides; Saint Martin, Paris 1938, Recherches Sur L’histoire Et La Géographie De La Mésène Et De La Characène; Abdüllatif Suphi Paşa 1862, İbretlerin Eki; George Rawlinson, New York 1873 The sixth great Oriental monarchy; or, The geography, history, & antiquities of Parthia; George Rawlinson, New York 1893, Parthia; Hermann Alfred Freiherr von Gutschmid, 1888, Geschichte Irans und seiner Nachbarländer von Alexander dem Großen bis zum Untergang der Arsakiden; Neilson Carel Debevoise, Chicago 1939, History of Parthia; Malcolm A. R. College, London 1967 The Parthians; Strabon Buch XI (Kleinasien); Josef Markwart, Eranshahr; Richard Nelson Frye, The Heritage of Persia; Roland G. Kent, 1953, Old Persian; Bouchon, choix des historiens Grecs, Paris 1744; Arrianus Flavius; Marcus Iunianus Iustinus; Tarn, Parthia; Leon Diakonos, Arsakiden; Strabon; Posidonius von Rhodos; N. Debevoise, A Political History of Parthia; William James Durant, Ancient Greece [Die Geschichte des antiken Griechenlands]; Hassan Pirnia, Irâne Bâstân [Der antike Iran]; Diodorus; E’temâdos Saltane, Târixe Aškân [Die Geschichte der Arsakiden]; Sir Percy Molesworth Sykes, A History of Persia; Dr. Mohammad Javâd Maškur, Irân dar ahde bâstân; Isidoros von Charax, Mansiones Parthicae [Parthische Wegstationen], Das Parther Reich mit seinen Provinzen (Gebieten); Michail M Diakonov, Arsakiden; Ghirshman, L’Iran et la migration des Indo-Aryens et des Iraniens; Gnaeus Pompeius Trogus Historiae Philippicae (Buch XLII), Kapitel 2; Plutarch Buch Lukullus; Plutarch Buch Sulla]
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Wie wahr! Ich sage schon seit Jahren immer wenn das Thema aufkommt, dass Alexander „der Große“ einer der schlimmsten Verbecher, Psychopathen und Tyrannen war, den es je gab. Aber die Leute interessiert es einfach nicht, auch wenn niemand widerspricht.