
Die Särge von Itzik Colangi, Amir Menashe, Maor Harush, Elior Preis und Kochava Shriki, die bei einem Anschlag in Bulgarien getötet wurden, während einer Zeremonie am Ben Gurion International Airport nahe Tel Aviv am 20. Juli 2012
Sofia – Der bulgarische Busfahrer erlitt die vollen Auswirkungen der Druckwelle der Detonation, der Reiseleiter eilte durch die Tür und sagte – „Komm schon, du bist die letzte“, in einem Moment der Bewusstlosigkeit, Ohnmacht und des Traumas. Als sie erwachte, fand die israelische Frau sich auf dem Parkplatz ausgestreckt vor dem Schwarzen-Meer-Flughafen in Burgas, wo sie kaum eine halbe Stunde vorher auf der Suche nach Entspannung angekommen war. „Früher sind wir immer in die Türkei gereist“, sagt ihr Mann Gadi Siboni. „Zypern ein paar Mal. In Griechenland ist es ein wenig chaotisch, so hörten wir von Bulgarien. Viele Israelis gehen dorthin.“
Die Sibonis waren bereits fünf Mal dort, doch am 18. Juli 2012 führte sie der Weg mitten in das Geschehen eines Krieges, der bis dahin meist im Schatten geführt worden war und auf Wissenschaftler auf der einen Seite und Diplomaten auf der anderen Seite zielte. Alles das änderte sich an diesem Tag, in der Zündung mehrerer Pfund Triacetontriperoxid. Der selbstgebastelte, gezündete Sprengstoff der in Burgas, Bulgarien detonierte, tötete neben dem bulgarischen Busfahrer, fünf israelische Touristen und einen geheimnisvollen Mann, der den Sprengstoff zu dem offenen Kofferraum brachte.
Bulgarien kündigte an, dass der tote Mann und zwei flüchtige Komplizen Agenten der Hisbollah, der libanesischen Miliz, waren, die häufig mit der radikalen iranischen Regierung zusammenarbeiten, die sie ins Leben gerufen haben. Die bulgarischen Ermittlungen wurden offiziell mit der EU koordiniert, der Europol, mit der diskreten und dennoch erheblichen Beteiligung von US-und israelischen Geheimdiensten. Man fragte sich, „Wer hat uns das angetan? Araber?“ Nein, sie kamen diesmal aus dem Iran.
„… so sollst du geben Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.“ Sefer ha-Berit (hebr. Bundesbuch) in der Tora für das Volk Israel (Ex 21,23–25 EU):
Das tun sie oft. Elf Mal in den letzten sechs Monaten – 20 Mal im vergangenen Jahr – ein Beamter in Jerusalem hatte Gelegenheit, entweder den Iran oder die Hisbollah als Terroristen gegen Israelis irgendwo auf dem Globus zu benennen. Die Islamische Republik und ihre Handlanger verleugnen die Vorwürfe von lokalen Ermittlern von Thailand bis nach Aserbaidschan, von Ostafrika bis Sofia.
Was israelische Beamte jedoch verschweigen, ist der Kontext für den Anstieg der iranischen Angriffe gegen Israelis, nach einer jahrelangen Pause ohne nennenswerte Auseinandersetzungen. Es ist Rache. Israel zielt auf iranische Wissenschaftler, Menschen, die im iranischen nuklearen Programm involviert sind. Und die Iraner zielen als Antwort darauf, auf die Israelis im Allgemeinen.
Vier iranische Atomwissenschaftler wurden zwischen Januar 2010 und 2012 in den Straßen von Teheran ermordet, und ein Fünftel von ihnen hat Anschläge nur knapp überlebt, für alle Anschläge wurde Israel verantwortlich gemacht. Aber die Hisbollah und der Iran haben geschworen, Angriffe zu rächen. Israels Geheimdienst Mossad hatte die Ermordung von Imad Mugniyeh, Kopf der Miliz des militärischen Flügels, vom Februar 2008 angeordnet, als die Kopfstütze in seinem Auto explodierte. Und erst vor kurzem kündigten Iran und die Hisbollah an, sich für einen israelischen Luftangriff auf einen Konvoi mit Flugabwehrraketen in Syrien zu rächen. Vielleicht nicht an der nördlichen Front, sondern in Bulgarien, Thailand oder Indien oder sonst wo auf der Welt. Sie haben es schon versucht, und manchmal auch mit Erfolg.
Zunächst zeichnete sich die Antwort der Islamischen Republik nur proportional aus, zielend auf israelische Diplomaten, Symbole des Staates, die auch als „harte“ Ziele qualifiziert werden, aber auch mit einer Präzision, die eine eigene Nachricht vermittelt. Am 26. Mai 2011 detonierte eine Bombe auf einer belebten Straße in einem gehobenen Viertel von Istanbul, verletzte acht Türken, aber ließ das Auto, in dem Israels Generalkonsul auf seinem Weg in sein Büro war, unbeschädigt. Diese Antwort hatte auf dem Bürgersteig gewartet, an einem Motorrad – genau wie jene Bombe an einem geparkten Motorrad in Teheran, die den Physiker Masoud Alimohammadi außerhalb seines Hauses im Vorjahr tötete.
Der nächste Vorgang fand im Nachbarland Irans statt, das im Verdacht steht Zusammenarbeit mit westlichen Geheimdiensten zu leisten. Im Januar 2012, kaum zwei Wochen nachdem der letzte Wissenschaftler in Teheran ermordet wurde, verhaftete die Polizei in der Hauptstadt von Aserbaidschan Männer mit einem 15 kg C-4 Plastiksprengstoff, einem Scharfschützengewehr, und einem Plan, den israelischen Botschafter zu töten. Die Polizei identifizierte sie als iranische Agenten.
Aber der große Schlag sollte am 13. Februar, einem Tag nach dem vierten Jahrestag der Ermordung von Mugniyeh ausgeführt werden. Magnet Bomben, jene Methode, die in drei der Angriffen aus Israel in Teheran verwendet wurden, wurden an den Autos der israelischen Diplomaten in Tiflis und New Delhi eingesetzt. In der georgischen Hauptstadt sichtete der Fahrer des Botschafters die Bombe unter dem Chassis, bevor sie losging. In Indien, detonierte die Bombe und verletzte die Frau eines Diplomaten, außerhalb der Schule, wo sie hingekommen war, um ihr Kind zu holen. Es gab keine Todesfälle. Sie hatten die Bombe auf der rechten Seite des Autos deponiert, aber in Indien haben alle Autos den Tank auf der linken Seite. Sie dachten wohl, sie haben an alles gedacht.
Am nächsten Tag brach die Hölle in Thailand los. Zuerst blies eine Explosion das Dach eines gemieteten Hauses in Bangkok hinweg. Als sich der Rauch verzogen hatte, gingen eine Reihe iranischer Männer auf die Straße und wurden von Überwachungskameras erfasst. Zwei trugen große Rucksäcke und sahen gehetzt aus. Einer trug zwei billige chinesische tragbare Radios, mit Sprengstoff und Magneten bepackt – offenbar war man dabei die Bomben gerade zusammenzubasteln und zu fixieren. Die erste warf er vor ein Taxi, wo sie explodierte.
Als der thailändische Polizist sich näherte, warf der Iraner sein zweites Radio. Es explodierte zu seinen Füßen, und trennte ihm beide Beine ab. Ein weiterer Iraner wurde in Kuala Lumpur, auf dem Weg nach Teheran verhaftet. Zurück in Indien, konnte die Polizei ihn per gespeicherten Telefondatensätzen mit den Anschlägen in New Delhi und in Tiflis in Verbindung bringen und verband alle drei Vorfälle mit der Quds-Einheit der iranischen Revolutionsgarden.
Mehr noch: Im Juni, wurden mehrere iranische Männer mittleren Alters wegen einer Reihe von Bombenanschlägen in Kenia festgenommen. Die Polizei entdeckte 15 kg des hochexplosiven Sprengstoffes RDX auf einem Golfplatz in der Küstenstadt Mombasa und verhinderte den Angriff auf mögliche Ziele, der britischen Botschaft und Israels Botschafter in einer Synagoge.
Der bulgarische Angriff war der erste Angriff, um ganz bewusst Tote zu produzieren. Der Anfangsverdacht auf iranische Beteiligung konnte durch Indizien erhärtet werden: Es geschah am 18. Jahrestag des letzten großen Terroranschlages Irans auf Israel, in Buenos Aires. Die Beweise fanden sich in den Trümmern: Forensische Ermittler sagten, die Bombe sei per Fernbedienung gezündet worden. Es war auch der abgetrennte Kopf des Mannes, der die Bombe transportiert hatte: ein blauäugiger, kurzhaariger Mann, der als derselbe Mann identifiziert wurde, den die Medien als den bekannten Bomber identifizierten, ein schmächtiger junger Mann mit einem großen Rucksack, der bei der Überwachung mit Telekameras im Flug-Ankunftsbereich bei der Aufzeichnung ausgemacht werden konnte.
Auch fand man in den Trümmern einen Führerschein aus Michigan / USA. Es war ein Fake, und ähnlich zu einem anderen gefälschten Führerschein aus Michigan, der auf dem Foto einen stämmigen Mann zeigte, der eine schlechte Perücke trug, und so schlecht gefälscht war, dass er von einem Mietwagen Angestellten an einem anderen Ort in Bulgarien ein paar Tage zuvor abgelehnt wurde. Die Ermittler stießen bei ihren Ermittlungen bezüglich der Herkunft auf die selbe Quelle im Libanon. Die Ermittler stießen bald auf das Hotelzimmer, wo die Bombe gebastelt wurde, sagten nachrichtendienstliche Quellen. Aber der Durchbruch der Ermittlungen gelang durch die Identifizierung zweier Verdächtiger, die in das Land mit gültigen Reisepässen einreisten, mit einem kanadischen, und einem australischen Reisepass. Beide haben sich dann in den Libanon zurückgezogen und wurden mit dem militärischen Flügel der Hisbollah in Verbindung gebracht, sagten bulgarische Beamte Reportern.
Kenntnisse, die über viele Monate hinweg auf der Ebene der internationalen Verknüpfungen erlangt wurden, waren kennzeichnend für die Hisbollah. Die ausgebildete Terrorgruppe ist bestrebt zu verhindern, dass sie öffentlich mit neuen Terroranschlägen verbunden wird, denn anders als Washington, bezeichnet die EU sie noch nicht als terroristische Gruppe, so dass sie frei ihr Potential in Europa erhöhen können. Die Hisbollah verwischt sehr gut ihre Spuren.
Die Hisbollah, der iranische Verbündete, plante scheinbar einen parallelen Anschlag in Zypern, wo ein Hisbollah Mitglied angeblich am 7. Juli in Folge eines Tipps vom israelischen Geheimdienst verhaftet wurde. Der Mann trug einen schwedischen Pass und gab Hinweise darauf, dass er versucht hatte, wichtige Ziele zu treffen. Die Polizei sagte, das Mitglied kundschaftete Flughäfen und Flugpläne aus, um genau wie 11 Tage später es in Bulgarien gemacht worden war zu agieren, und hielt Ausschau nach dem Bus, der die Fluggäste zu ihrem Hotel nehmen würde, um dort zuzuschlagen.
„Und Lamech sprach zu seinen Frauen: … Einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Knaben für meine Beule. Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal.“ Gen 4,23f
Die Tatsache allein, dass man Israeli ist, genügt, um zum Ziel für Terroranschläge aus dem Iran zu werden; die Tatsache iranischer Wissenschaftler zu sein allein genügt ebenso, um zum Ziel für Terroranschläge aus Israel zu werden. Israel übernimmt genauso wenig Verantwortung für seine terroristischen Handlungen an unschuldigen Wissenschaftlern, die in den Straßen Teherans in die Luft gesprengt werden und den Folgen daraus für seine Menschen, genauso wenig wie Iran für seine terroristischen Anschläge als Antwort auf Israels Terroranschläge Verantwortung übernimmt, und der unselige Krieg im Schatten des Weltgeschehens beider Nationen geht fort, nach den göttlichen Vorgaben des Alten Testamentes, der Tora und des Qur’an.
Und damit ist wieder einmal der Beweis erbracht, dass das „Auge um Auge“-Gesetz, wenn es wörtlich verstanden wird und nicht jüdisch-theologisch interpretiert, oder die Rachlegitimation des Koran durchbrochen werden muss durch Jesu Wort: Liebet Eure FEinde, betet für die, die Euch verfolgen. Eine echt göttliche Sichtweise, die die Gewaltspirale durchbrechen kann. Darum ist Jesus auch der Eckstein, der nicht verstanden wird, weil er nicht menschlich (wie die Tora und der Koran in diesem Punkt) denkt, sondern von Gott her.
Zur Sache: Dies ist ein hochbrisanter wie immer im Nahen Osten religiös-politischer Konflikt. Irans Mullahs spielen mit internationalen Atomlregularien, wie es ihnen beliebt. Wäre der Mullahstaat in der Hand eines Shahs Reza Pahlavis, wäre Israel wohl nie auf den Gedanken gekommen, so zu handeln, wie es gehandelt hat, im Gegenteil, die beiden Staaten wären VErbündete, so nehme ich an. Dies zusammen mit den Äußerungen des Vertilgens des Staates Israels durch den Islam durch iranische Mullah- und Hisbollah-Politiker (aber auch anderen) lässt nichts Gutes für Israel erwarten. Die Antennen der Israelis für Angriffe auf ihr Land sind geschult und sie nehmen solche ÄUßerungen wörtlich angesichts der miesen Erfahrungen, die sie mit islamischen Verbänden gemacht haben, weil sie seit der Existenz ihres Staates genauso behandelt worden sind.
Dieser Konflikt ist das beredte Zeugnis dafür, dass (koranische) Worte töten können.
Damit will ich die Taten der Israelis an den Wissenschaftlern des Iran keinesfalls billigen und rechtfertigen. Gewalt der gezielten Tötung an Unschuldigen ist immer ein Verbrechen. Aber Israel ist sich bewusst, dass die Vernichtung der Juden bzw. des jüdischen Staates schon immer das erklärte Ziel nicht nur seitens der Politik des Iran, sondern auch immer eines Teils seiner muslimischen Nachbarn war und ist. Darum ist die Atombombe in islamischen Händen eine Bedrohung. Ob sie eine wirklich echte ist, weiß ich nicht. Religiöse irrationale Taten sind möglich, besonders in Bezug auf das badenwürttembergisch-kleine Land Israel.
Die Hisbollah als verlängerter Arm der Iranischen Machhaber sind ja nicht zum ersten Mal aktiv gewesen gegen Israel. Sie waren auch schon terroristisch aktiv vor dem Atomkonflikt. Diese Terroranschläge der Hisbollah sind ja nicht nur die direkten Antworten auf diese israelischen Morde an iranischen Wissenschaftlern. Sie haben ja genauso wie die Hamas oder die Fatah genau das gleiche Ziel schon seit jeher gehabt, Israel mit Terroranschlägen zu überziehen, wenn sie denn könnten.
Aus Wikipedia:
Allerdings hat Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah klar gemacht, dass seine Organisation die Existenz eines jüdischen Staates generell nicht akzeptieren wird und bis zur angestrebten Vernichtung Israels weiterkämpfen will.[32] So sagte 2000 Hassan Nasrallah, Israel sei eine „verdorbene Bakterie und die Mutter der List“ („corrupted bacteria and the mother of cunning“) und habe „keine andere Wahl als den Tod“ („not any choice but death“).[33
Wie immer bei solchen Spiralhassaktionen ist m. E. immer die geistige Grundlage der Taten und des Gesamtbildes zu berücksichtigen.
Auf der einen Seite Israel, welches seit seiner Existenz sich Angriffen erwehren musste und wenn es seine Waffen niederlegen würde, vernichtet würde (darüber müssen wir uns im Klaren sein) – und damit ist Jesu Option vom Tisch und auf der anderen Seite die Hisbollah (natürlich auch Hamas und Fatah, deren Führer in einem Palästiner keinen Juden in seinem Land sehe will), die bereits 1983 ihre ersten terroristischen Aktivitäten – auch im Ausland – auslebte gegen Israel, wo das Atomprogramm des Iran noch keine intensive Rolle spielte und damit ist auch hier die Option Jesu vom Tisch.
Ich denke, wir können den Atomstreitkrieg (so sollte man diesen auch bezeichnen, da hat Adasir Parse völlig recht) nicht für sich genommen sehen, sondern er fügt sich nahtlos in das Gesamtbild ein, welcher der „Nahe Osten“ bietet, eine mehr als traurige, aber immer vom islamischen Hass gegen Juden verursachte und getragene seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts mit der Staatsgründung Israels begonnene unendliche Geschichte. Israel hat den Fehler gemacht, einen Staat haben zu wollen und das auch noch auf „muslimischem“ Gebiet. Das kann aus islamischer Sicht nicht sein, weil es nicht sein darf. Darum wird das „palästinensische Volk“ von den Führern der Nachbarn in der Westbank in Geiselhaft gehalten, um den Nahostkonflikt am Leben zu erhalten. Nutznießer sind der Hass, die Rache und infolgedessen die permanente zerstörerische Geisteshaltung des Stolzes, der Ehre und der Aufrechterhaltung des islamsichen Kampfeswillens gegen alle nichtmuslimischen Völker. Nutznießer sind aber auch Waffenlobby und Imame, die Israel als ständig vor Augen zu führendes Hassobjekt, welches in den umliegenden Moscheen, in Schulen der Palästinenser vorgeführt und gepredigt wird, Nutznießer sind auch die Palästinenser selbst, die ohne jegliche wirtschafltiche Anstrengung ständig alimentiert werden und ihre Opferrolle politisch aufs Gekonnteste ausnutzen. Nutznießer sind die Terrorpolitiker der direkten Gegner Israels und Nutznießer ist auch Israel selbst, weil Israel sich der Hilfe der USA bislang sicher sein konnte. Nutznießer sind auch die Politiker Israels, die eine harte Linie vertreten. Viele verdienen am Hass, am Unrecht.
Nur einer ist Verlierer auf der ganzen STrecke: Die Menschen hüben wie drüben, weil Ideologien, Religionen der Ausgrenzung sie gefangen nehmen und sie darum ein Leben vergeuden müssen und sich mit unseligem Hass auseinandersetzen müssen, mit qualvollen israelischen Kontrollen im Land, mit Terroranschlägen und Rakenangriffen aus Hamasland, mit Luftangriffen in Hamasland als Reaktiion der Rakenten aus Hamasland usw. usf. Den Willen Israels zum Frieden kann ich erkennen an dem bedingungslosen Abzug aus dem Gazastreifen. Den Erfolg sehen wir heute: Kampfhandlungen seitens der Hamas. Ich persönlich könnte verstehen, wenn Israel dort wieder einmaschieren würde.
Wir waren in der Neuzeit gewohnt, Juden als Verfolgte, als Fußabtreter in unseren Kulturen zu betrachten, die sich nicht wehrten. Der Holocaust, der ja von diesen Herren bestritten wird, ist ein leider nur zu deutliches Zeichen für diese Behauptung. Mit der Gründung des Staates Israel hat sich diese Situation geändert. Wir müssen uns wohl oder übel damit abfinden, dass dieser Konflikt von koranischem Denken begleitet wird, welches keinen jüdischen Staat je akzeptieren würde.
Insoweit handeln Israel und die Hisbollah einfach nur in sich (in ihrer jeweiligen Lebens- und Glaubens- und Politsituation) konsequent. Israel liquidiert die führenden Köpfe des iranischen Atomprogramms, Hislbollah hat wieder einmal einen willkommenen Anlass, Rache zu üben,
a l l e s auf b e i d e n S e i t e n n i e m a l s r e c h t f e r t i g en d , aber menschlich-israelisch-politisch-islamisch-religiös erklärlich.
Wie auch immer: Hass gebiert Hass, Tötung gebiert Tötung, Rache ist ein unseliges psychologisch-ideologisch-in diesem Fall islamisch-religiös-menschliches Stilmittel, welches geeignet ist, die Welt in Schutt und Asche zu legen.
Jede Religion, jede Ideologie, die andere zum Feindbild erklären, die vom Menschen her denkt, ist geeignet, Menschen ins Unglück zu stürzen.
Der „Grundfehler“ Israels war und ist, dass es sich überhaupt da gegründet hat, wo biblische Orte als jüdisch beschrieben werden und somit das Judentum dort auf islamisch erobertem Gebiet wieder etablierten. Mohammed hat Nachfolgern gezeigt, wie mit Juden (z. B. im Grabenkrieg) verfahren werden soll, entweder vertreiben oder töten. Damit ist der Grundkonflikt bereits mit dem Propheten grundgelegt worden. Israel hat ihn nur mit seiner Gründung wieder aufleben lassen.
Der ganze Nahe Osten, Nordafrika und alle Länder, in denen der Islam das SAgen hat, sind in Aufruhr wegen des Wurms des ausgrenzenden Hasses, der die Menschen noch zum Wahnsinn treibt, wie wir am Prinzip des Selbstmordattentats nur zu deutlich vor Augen geführt bekommen.
Wir sollten die jüdischen Gemeinden in islamischen Ländern betrachten, sofern es sie in ihren Reihen überhaupt noch gibt. Ich weiß, dass es in Tunesien und im Iran eine größere gibt. Letztlich jedoch ist der Hass gegen Juden im Islam so groß, dass Israel in diesem Nahostkonflikt gefangengehalten wird, damit sich Muslimorganisationen als Opferlämmer präsentieren können und in die Lage versetzt werden auf Israel immer mit Fingern zeigen zu können. Hätten sie aber die militärischen Mittel, Israel vernichten zu können, würden sie es wohl tun. Leider steht die USA noch im Weg.
Obwohl ich Israel im Großen und Ganzen wegen seiner Gesamtlage in Schutz nehme, ist folgendes noch anzumerken: Besonders schlimm empfinde ich, dass Israel die iranischen Wissenschaftler liquidiert hat, weil diese möglicherweise auch nur gezwungen wurden oder auch nur, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, als solche arbeiteten. Möglicherweise haben sie wirklich nur an einem AKW gearbeitet und nicht an der A-Bombe. Darum ist dieses Verhalten der vorauseilenden Tötung von Menschen, von denen nur angenommen wird, weil sie die wissenschaftlichen Voraussetzungen mitbringen, an einer A-Bombe zu arbeiten, nicht hinnehmbar.
Andererseits kann dem Iran grundsätzlich, wenn man nur rein politische Maßstäbe ansetzen könnte und würde, nicht verwehren, a) AKW zu bauen und b) selbst die A-Bombe zu bauen, weil Israel sie ja auch hat. Die Begründung wäre stichhaltig.
Dazu hätte letztlich jedes Land das Recht, auch der Iran (natürlich außer Deutschland, Ironie off). Aber: Wegen seiner Äußerungen, seiner indiskutablen Haltung der Kontrollzulassungen, seiner Geheimniskrämerei in dieser Frage und eben seiner diffusen, weil islamisch-religiösen Einstellung und Hassäußerungen gegen Israel hat die Welt m. E. zurecht noch Bedenken.
Im Übrigen kann man wohl letztlich die Bauanleitung einer A-Bombe wohl im Internet nachlesen, wozu dann Atomwissenschaftler möglicherweise nicht unbedingt erforderlich wären. Wahrscheinlich würden sie benötigt, um die Urananreicherung zu überwachen. Diese ist jedoch wohl auch erforderlich in einem AKW. Da halte ich mich aber besser zurück, da ich von diesen Dingen absolut null Ahnung habe.
Ich versuche hier mal ein par Anmerkungen für das Verständnis, denn ich glaube nicht, dass Gott im Alten Testament die Rache durch Menschen wollte:
1. Die Eingangs zitierten Verse (2. Mose 21, 23-25) gehören zum Strafrecht des alten Israels. Strafe ist aber nicht Rache. Strafe, – und auch jene Bibelstelle – setzen einen Strafprozess voraus. Dabei werden also erst einmal Zweifel am Sachverhalt nach Möglichkeit ausgeräumt, es gibt Gelegenheit für Einwände und die Strafe wird nicht allein vom Opfer und seiner Gefühlslage bestimmt, sondern von einer distanzierteren, objektiveren Instanz: von einem Gericht. Soweit ich weiss, kommt kein einziges Land auf dieser Erde ohne Strafrecht aus. Da sowohl sehr harte Strafen, wie auch überaus leichte Strafen schnell problematisch werden können, finde ich die 1:1-Bemessung eines Strafmaßes gar nicht mal die schlechteste. Es zeigt einen Weg zum Mitfühlen und bietet ein hohes Maß an Konstanz (kontra: Willkür und Überdehnung). Hätte dieses alttestementarische Recht z. B. auch im Mittelalter gegolten, so hätten kaum Hexen für einen ‚bösen Blick‘ verbrannt werden können. Schließlich finde ich: Straftaten sollten sich niemals lohnen.
2. Die zweite zitierte Bibelstelle (1. Mose 4, 23+24) beschreibt die Gefühlslage der Menschen, lange vor Abraham und Israel. Es stimmt, Gott sprach im Abschnitt davor (Vers 15), davon, dass Kain siebenfältig gerächt werden solle. Aber man muss dabei beachten, warum Gott dieses sagte. Er hatte gerade die Strafe für Kains Brudermord bemessen, und zwar eben nicht die Todesstrafe, sondern ’nur‘ Vertreibung. Dennoch zeigte Kain Angst vor Rache, und um dieser Angst entgegenzutreten belegte er ein solches Delikt mit einer höheren Strafe. Gott vermied also die Todesstrafe und sagte dies, um Rache zu verhindern!
Nun mag man fragen, ob er nicht den Teufel mit dem Belzebub austrieb, wenn er die mögliche Rache als Straftat wiederum mit Rache bewährte und ob er damit nicht eine Aufwärtsspirale in Gang setzte. Da muss ich sagen, dass seit Gottes Ausspruch schlagartig um mehr ging. Auf einmal hatte Kain einen ganz anderen Status. Wer ihn töten würde, konnte Gottes Zornes sicher sein. Auf einmal war Kain ein priviligiertes Objekt des Gnadenhandelns Gottes geworden. Wen Gott begnadigt, soll der Mensch nicht verdammen! Etwas ähnliches ist uns geläufiger: ‚Was Gott zusammenfügt, das soll der Mensch nicht scheiden!“ Aber es gilt ganz allgemein: Wer von Gott geliebt wird, – und Paulus beschreibt es im NT (Römer 8, 27-39) sogar als Unmöglichkeit – kann von niemanden (außer von ihm selbst) wieder davon getrennt werden. Eine Rache an Kain wäre also nicht nur eine Tötung, sondern sie wäre Selbstjustiz und Überhebung über Gott. Gnade und Barmherzigkeit sind Gott sehr wichtig. Sie zählen zu den Hauptanliegen Gottes! Da macht er keine halben Sachen. Er bringt sein Gnadenhandeln zu ende. Könnte denn ein Leben in ständiger Angst vor Rache eine ‚gottgewollte‘ Gnade sein? Dürfte eine ‚zufällig‘ glückende Racheaktion Gottes Gnade limitieren, oder seiner ‚weisen Vorhersehung‘ entsprechen? Will er gar, was nicht nur er, sondern auch Kain schon kommen sah? Ist der liebe Gott ein Zyniker?
Ganz sicher nicht! Das sagt er auch selbst (2. Mose 33, 19): „Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.“
Wen er begnadigt hat, darf sich zu den seinen zählen. Er braucht dann keine Angst mehr haben, sondern wird von ihm beschützt.
Gott war klar, dass eine Gewaltspirale in Gang käme, wenn man nicht einmal dort innehält, wo Reue ist.
Wenn sich Menschen fänden, die den reuigen Abel über Gottes Gnadenzeichen hinweg rächten, dann würden sich erst recht Menschen finden, deren Zorn gegen diese selbstherrlichen und widergöttlichen Rächer entbrennt.
Gott war klar: Wenn es hier kein Halten gibt, dann WÜRDE das Schicksal seinen Lauf nehmen.
Das Mißfiel ihm nicht: Wenn sie täten was er nicht will, dann SOLLTE eben dieses Schicksal seinen Lauf nehmen.
Und so sagte er es dann auch: Dann sollte Kain siebenfach gerächt werden.
Damit war es dann auch dem letzten klar, und die Schutzwirkung für Kain so glaubhaft, dass er sich nicht mehr ängstigen musste.
Vielleicht ist es etwas weit hergeholt, wenn ich sage, dass Gottes Gebot der siebenfachen Rache für Kain eine ‚Behelfsvokabel‘ war, für diejenigen, denen Gnade und Barmherzigkeit Fremdwörter sind.
Diejenigen, die Kain hätten töten wollen, obwohl sie Gottes Zeichen der Gnade an ihm sehen, würden ja meinen, ihr Handeln wäre nur gerecht, also keiner Strafe wert. Um nun klarzustellen, dass so ein Handeln (u. a. ohne Berücksichtigung der Umstände und der Reue) aber kein (maßvoller) Strafvollzug wäre, sondern eine (unangemessene) Rache, verknüpfte Gott damit ein überproportionales (7-faches) Strafmaß und benutzte für die Folge dieses Unangemessenen auch gleich die Klartextvokabel ‚Rache‘.
Einer der ersten, die das gleich gründlch falsch verstanden haben, war Lamech. Ganz egozentrisch kam er drauf: Er selbst wäre noch wichtiger als Kain und müsste 77 mal gerächt werden. Und dieses ist in meinen Augen der Anfang der Aufwärtsspirale der Gewalt. Nicht ein Hinwegsetzen über Gott wird als besonders schlimm gekennzeichnet, sondern da es Lamech einfach nur um sich selbst ging, bereitete er Willkür, Emotionen und Übermaß den Weg. Dagegen ist das 1 zu 1 aus zweiten Mose übrigens fast schon human. Und auch dort sollte man berücksichtigen dass unter denen, an die das Strafrecht adressiert ist, etliche sein dürften, die am liebsten so wenig wie möglich richtig verstehen wollen.
Schon an Kain war zu sehen: Gottes Gnade eröffnet neue Dimensionen. Er erhielt nicht automatisch ein schönes Leben, sondern ’nur‘ was er brauchte. Er bekam ein außergewöhnliches Privileg Gottes Schutzzeichen, aber verjagt war er trotzdem noch. Das entspricht auch einer Zusage aus dem NT, wonach „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Römer 8, 28), wobei das vordergründig allerdings auch ganz anders aussehen kann.
Werter Jockel,
danke für Deine ausführlichen Interpretationen der Worte Gottes im Verständnis der heutigen Zeit.
Ein interessanter ARtikel im Spiegel auch hier dazu:
http://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca03-3/auge.html
Aber letztlich: Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: Der Gott des AT ist nach wie vor ambivalent. Er vereinigt Rache und Zörn, ja selbst Mord (zwar nicht an Kain, aber doch an anderen Menschen wie den Midianitern) sowie Liebe und Barmherzigkeit auf seinen Charakter und sein Wesen. Wenn wir Bibelsprüche insbesondere aus dem AT zitieren, lässt sich für jede Charaktereigenschaft Gottes ein Beleg finden, für Gutes und für Böses. Ich habe aufgehört das AT zu lesen, als ich an die Stelle kam, als Gott den Mord an den Midianitern befahl und selbst Frauen und Kinder nicht verschont werden sollten. Da war bei mir endgültig etwas zerbrochen. Ich machte wohl den Fehler, das alles aus heutiger Sicht verstehen zu wollen. Ich danke den Verfassern des AT für ihre Ehrlichkeit und den Juden für ihren Umgang mit dem Wort Gottes, welcher es zuließ, dieses Wort – und hier – jedes Wort – hinterfragen zu dürfen und dass die Juden das Volk waren, die Jesus aus ihren Reihen hervorgebracht haben, das größte Geschenk an die gesamte Menschheit. Das ist meines Erachtens die größte Leistung der Juden, das Wort Gottes zu hinterfragen. Das haben Christen übernommen und das ist gut so. Levitikus und seine Gesetzlichkeit, die schon für heutige Sichtweise schwer verdaulich ist, aber auch der Tötungsbefehl der Midianiter waren Elemente menschlichen Denkens, die AT-Gott in den Mund gelegt wurden, so meine kleine und unmaßgebliche Interpretation. In archaischer Zeit wäre ein moderne Psychologie und ein modernes Religionsverständnis wohl auf taube Ohren gestoßen. Darum hat sich der Glaube im jüdisch-christlichen Bereich über die Jahrhunderte evolutiv entwickelt. Alle Stellen, die die Barmherzigkeit, die Liebe und die Hoffnung zum Ausdruck brachten, werden vom Heiligen Geist inspiriert sein, die Stellen, ini denen sich Gott als hartherziger Tötungsauftraggeber gezeigt hat, war mit Sicherheit nicht Bestandteil des Wortes Gottes, sondern der Inhalt des Machtstrebens der Menschen, die Gott schon immer missbraucht haben, in seinem namen Böses zu tun. Leider haben genau diese Stellen des AT dazu geführt, dass sich Religionen bilden konnten, die genau diesen ungöttlichen Teil zum Integrativ ihrer Religionsstilmittel aufschwingen ließ und sie nach ihrem Zielgusto auslegten. Darum sehen Muslime das AT zum Teil eben auch als wörtliches Wort Gottes an und hinterfragen nicht wie Juden und Christen und haben ein völlig andere Herangehensweise an das Verständnis über das Wort Gottes. Darum kann dann auch behauptet werden, dass die Bibel verfälscht sei, was natürlich Unsinn ist. Ein ehrlicheres Buch als die Bibel, die ihre Schwächen wie eine Breitseite dem Leser hinhält, gibt es wohl kaum. Das ist der Vorteil und das Gute, bietet eben aber eben auch die Angriffsfläche für Kritiker und bietet leider zum Teil eben auch Grundlage für widergöttliche Regularien in Religionen, die irdische und geistliche Macht in sich vereinen wollen.
Dass das AT insgesamt eindeutig von Gott inspiriert wurde, zeigt sich an der Schöpfungsgeschichte an der Menschenwürde (Ebenibld), die von Gottes Segen begleitet wurde, die Gott an den Menschen von Beginn an gewirkt hat und eben auch an dem Umgang mit Kain, dem Brudermörder. Letztlich: Ohne die positiven, weisen Stellen des AT kein Christentum. Und da gab es ja bekanntlich auch viele Fehlentwicklungen im Laufe der Zeit.
Sehr schade,,das Bazillus so wenig auftritt bei Kopten ohne Grenzen,sehr sehr schade,einer von wenigen,,,,die real und neutral und vornehm Kommentierten,.,..und ohne Vorteile eines Machtanspruches,…
In der Tat ist Bazillus einer der angesehensten Kommentatoren, die hier fair kommentieren. Bei Kopten oder bei uns, egal wo er schreibt, liest man ihn gerne.
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