Ein Kommentar von Ardašir Pârse
Dass der Westen die Islamische Republik in jedem Fall erhalten will, sollte nach diesem Artikel jedem klar sein. Wieviel Zustimmung hatte das Wahlergebnis in Iran vom 14. Juni 2013 in den politischen Zentren des Westens, bei den meisten Führungen westlicher Staaten und seinen Mainstream-Medien erhalten, leiden sie denn auch alle an historischer Amnesie? Dass viele Iraner diesen Mann als Reformer betrachten, liegt an einer alten Krankheit, an der die meisten Iraner leiden, die Krankheit, die man „Vergesslichkeit“ nennt.
Der neue iranische Präsident und Hoffnungsträger der Welt, Hassan Rohani, in den die Welt all ihre Hoffnungen für einen Kurswechsel der Islamischen Republik setzt, war einer jener Akteure, der im speziellen Ausschuss der iranischen Regierung saß, die 1994 den Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires in Auftrag gegeben hatte, wie Ermittlungen der argentinischen Staatsanwaltschaft ergaben, die den Fall untersucht hat.
Es war der tödlichste Terroranschlag in der Geschichte Argentiniens, er tötete 85 Menschen und verletzte Hunderte unschuldige Personen. Die argentinische Regierung hatte die iranische Regierung beschuldigt den Angriff geplant zu haben und sie hatte der dem Iran nahestehenden terroristischen Organisation Hisbollah die Durchführung des Terroranschlags vorgeworfen. Zahlreiche ehemalige und aktuelle namhafte iranische Beamte und Politiker werden noch immer im Zusammenhang mit diesem Bombenanschlag von Interpol per Haftbefehl gesucht.
Der ehemalige iranische Geheimdienstmitarbeiter Abolghasem Mesbahi, der aus dem Iran in den späten 1990er Jahren geflohen und übergelaufen war, bezeugte, dass die Entscheidung, diesen Angriff zu starten innerhalb eines speziellen Ausschusses des mächtigen Obersten Nationalen Sicherheitsrates in Iran im August 1993 getroffen wurde. Nach der Anklage der argentinischen Staatsanwaltschaft im Jahr 2006 hatte Mesbahi ausgesagt, dass Rohani, der damals als Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrates diente, ebenso ein Mitglied des Sonderausschusses war, als sie den Terroranschlag planten und genehmigten.
„Im Hinblick auf die Rolle des Ausschusses für die Entscheidung zur Durchführung des Terroranschlages, erklärte Moghadam, dass diese Entscheidung unter der Leitung von Ayatollah Ali Khamenei getroffen wurde, und dass die anderen Mitglieder des Ausschusses der damalige iranische Präsident Ali Akbar Hashemi Rafsanjani, Mir Hejazi, Hassan Rohani, Ali Akbar Velayati und Fallahijan waren“, so die Anklageschrift.
Der oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei leitete den speziellen Ausschuss, gemäß der Anklageschrift und Khamenei und Rafsanjani trafen die endgültige Entscheidung zur Durchführung des Terroranschlages, während Rohanis Rolle die Beratung zum geplanten Bombenanschlag war.
„Rohanis Macht kam damals direkt von Rafsanjani“, so der Hauptermittler der Stiftung für Verteidigung von Demokratien.
Unter Berücksichtigung der Funktion Rohanis als Berater für den Terroranschlag und der Tatsache, dass Rafsanjani seine Zustimmung dafür gegeben hatte, erlaubt keinen Zweifel daran, dass Rohani darin verwickelt war, ohne dass seine Zustimmung dazu notwendig gewesen wäre. Er war ein Untergebener, aber er war in all die Diskussionen, die zum Angriff geführt haben, involviert.
Rohani wird als gemäßigter Reformer von den westlichen Medien und einigen iranischen Regime- Unterstützern porträtiert, trotz seiner engen Beziehung zu Irans obersten Führer Khamenei und seiner engen Verbindung zu Irans ehemaligen Präsidenten Ali Akbar Hashemi Rafsandjani. Rohani unterstützte ebenfalls das brutale Vorgehen gegen protestierende iranische Studenten im Jahr 1999 und behauptete, dass er derjenige war, der den Westen, um die Fortschritte des iranischen Atomprogramms, während seiner Zeit als Atom-Unterhändler des Iran, getäuscht hätte.
Es ist schwierig zu bestimmen, welche Rolle Rohani genau bei diesem Terroranschlag gespielt hatte, in jedem Fall war er eingeweiht und hatte keine moralischen Bedenken, unschuldige Menschen, die als Feinde der Islamischen Republik ausgemacht wurden, in die Luft zu sprengen.
Irans oberster Führer, Ayatollah Ali Khamenei, täuscht sein Volk, indem er sie glauben lässt, dass sie einen reformistischen Präsidenten gewählt hätten, unterstützt von den Vereinigten Staaten, die einen Mann wie Rohani willkommen heißen.
Im Gegensatz zu dem vorsichtigen und oder auch weniger vorsichtigen Optimismus des Weißen Hauses zum Ergebnis vom 14. Juni der iranischen Wahlen, in denen der schiitische Geistliche Hassan Rohani siegreich war, war das Wahlergebnis tatsächlich eine sehr schlechte Nachricht, denn Rohani ist kein moderater Präsident. Er war schon in der Vergangenheit ein Loyalist der islamischen Revolution, der den Sturz des Shahs zu Gunsten Ayatollah Khomeinis im Jahr 1979 unterstützte. Dies wird auch ersichtlich in seinen späteren Top-Positionen unter Khamenei. Er wäre niemals von Khamenei zur Präsidentschaftskandidatur zugelassen worden, wenn er ihm zu liberal gewesen wäre und von der politischen Linie abweichen würde.
Er war kein Freund der Proteste der Bevölkerung im Juli 1999, während seiner Amtszeit als Sekretär des iranischen Obersten Nationalen Sicherheitsrates, als Studenten an der Universität Teheran gegen die Schließung der reformistischen Zeitung, Salam protestierten. Obwohl die Demonstrationen friedlich begannen, endeten sie in einem Zusammenstoß zwischen Studenten und der Polizei an einem der Schlafsäle der Universität. Während der Zusammenstöße wurde ein Student getötet. Dies löste eine Woche lang Unruhen im ganzen Land aus, so dass eine Reihe von Menschen getötet und Hunderte verletzt wurden. Danach wurden mehr als 1.000 Menschen von den Behörden festgenommen. Dutzende von Studenten waren verschwunden. Ihr Aufenthaltsort ist bis heute unbekannt. Die gewaltsame Niederschlagung der Demonstrationen und Festnahmen wurden damals von unserem „moderaten“ Rohani angeführt.
All dies ereignete sich sieben Jahre nach dem Selbstmord des ältesten Sohnes von Rohani, der in einer Notiz, des Vaters Ideologie und Taktik kritisierte. „Ich hasse Deine Regierung, Deine Lügen, Deine Korruption, Deine Religion, Deine Doppelzüngigkeit und Heuchelei“, sagte er in einem Brief, den er schrieb, der im Jahre 1992 in Auszügen von der pan-arabischen Zeitung Sharq al-Awsat veröffentlicht wurde und kürzlich von der israelischen Zeitung Ynet berichtet wurde.
„Ich schäme mich, in einem Umfeld zu leben, in dem ich gezwungen bin, meine Freunde jeden Tag zu belügen und ihnen zu sagen, dass mein Vater nicht ein Teil von all dem ist, ihnen zu sagen, dass mein Vater die Nation liebt und zu wissen, dass die Realität weit davon entfernt ist. Mir wird übel, wenn ich Dich sehe Vater, die Hand von Khamenei zu küssen.“
Obwohl Rohani eine sehr barsche Reaktion dem Selbstmord seines Sohnes gegenüber zeigte und diesen Akt als einen Akt gegen die islamische Ethik bezeichnete, ließ er die Leiche seines Sohnes in der Märtyrer Ecke des Beheshte Zahra Friedhofes (Friedhof der Märtyrer) begraben. Er hatte sich mit der Pistole seines Vaters erschossen; er war Student und gerade einmal 23 Jahre alt. Dennoch liest sich der Abschiedsbrief authentisch in allem, weil es den Hass der iranischen Öffentlichkeit gegenüber dem Regime, in dem Rohani Bestandteil ist, vermittelt – selbst bei den eigenen Kindern der Mullahs. Heute, 21 Jahre später, ist die Stimmung gegen die Islamische Republik noch viel stärker ausgeprägt, als es im Jahr 1992 der Fall war.
Das Gatestone Institute, ein in Washington ansässiger Think Tank, veröffentlichte einen ähnlichen Abschiedsbrief, unter Berufung auf einen iranischen Gelehrten, Alireza Nourizadeh, als Quelle.
Rohani hatte zu jener Zeit seinen Aufstieg auf den Gipfel als stellvertretender Sprecher des Parlaments begonnen. Einzelheiten waren daher kaum in der vom Regime kontrollierten iranischen Presse zu entnehmen. Der Sohn, den Namen, sein Alter und sogar das eigentliche Selbstmorddatum wurden aus den offiziellen Berichten getilgt. Einige Regimeangehörige erklärten den Selbstmord als eine persönliche Tragödie und gaben die Schuld einer Liebesaffäre und einem angeblich „gebrochenen Herzen.“ Andere weit verbreitete Gerüchte behaupteten, die Mullahs hatten den Sohn wegen seines Ausdruckes von Anti-Regime-Gefühlen liquidiert.
Warum also wird dieser 64-jährige Mullah als Hoffnungsträger gefeiert? Es liegt wohl nur daran, dass Rohani immer gegen seinen Vorgänger, Mahmud Ahmadinedschad opponierte, sogar seinen Rücktritt als nuklearer Chef-Unterhändler erklärte, als Ahmadinedschad in die erste Amtsperiode gewählt wurde. Darüber hinaus verwendet Rohani der Demagoge, in seinen Reden eine Terminologie, die als demokratisch missverstanden werden könnte. Es ist aber nichts weiter als ein Lippenbekenntnis, zum Beispiel zu Frauenrechten, ohne je spezifiziert zu werden.
Aus der Sicht der Obama-Regierung und den anderen P5 +1 Staaten (Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland), die in den Verhandlungen mit dem Iran über dessen Atomprogramm beteiligt sind, stellt Rohanis Präsidentschaft eine weitere Gelegenheit zur Selbsttäuschung des Westens dar. Mit einem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad, mit seiner Prahlerei über das Tilgen Israels von der Landkarte und den Rest des Westens, war es in der Vergangenheit ein wenig schwierig Irans wahre Ambitionen zu ignorieren.
In der Zange der internationalen Sanktionen und deren wirtschaftlichen Folgen, der ständigen Gefahr einer militärischen Intervention und der Gefahr von inneren Unruhen kam der Wahlsieg für Rohani der Islamischen Republik wie ein rettender Engel entgegen. Denn er ist ein ausgewiesener Experte in kerntechnischen Verhandlungen: Er wird den Westen in Schach halten, während Irans Wissenschaftler und Techniker an einer uneingeschränkten Anzahl an Zentrifugen weiterarbeiten werden. Tatsächlich ist dies genau das, was er bereits tat, als er in der Vergangenheit Irans Atom-Chefunterhändler war. Er sagte dem Obersten Rat der Kulturrevolution im September 2005: „Während wir mit den Europäern in Teheran sprachen, waren wir mit der Installation von Hightech in der Anlage in Isfahan beschäftigt …. Durch die Schaffung einer ruhigen Umgebung, waren wir in der Lage das Werk zu vollenden.“
Aus Khameneis Sicht entpuppen sich nun die Dinge besser als erwartet. Obwohl er Rohani nicht für das Präsidentenamt protegierte, erkennt der Oberste Führer plötzlich die Vorteile einer so schmackhaften Marionette für das iranische Volk und den Westen. Seine erste Amtshandlung war es, mit dem designierten Präsidenten zusammenzutreffen und ihn mit den „notwendigen Leitlinien“ zu betrauen. Er ließ seine Revolutionsgarden anweisen, Rohani und die neue Regierung uneingeschränkt im Rahmen ihrer Zuständigkeiten zu unterstützen.
Am Tag seiner ersten Pressekonferenz wurde Rohani unterwiesen, wie viel, oder wie wenig Spielraum er in seiner neuen Rolle haben würde. Dies schien ihn jedoch nicht zu stören. Das eigentliche Ziel Rohanis ist nämlich nicht die Politik des Regimes zu ändern, sondern diese in einem besseren Licht zu präsentieren, um der Islamischen Republik zum Überleben zu verhelfen.
„… Das erste Ziel sei, dass keine neuen Sanktionen verhängt werden“, sagte er zu Reportern. „Dann, dass die bestehenden Sanktionen reduziert werden. …Die USA sollten alle Rechte Irans, einschließlich der nuklearen Rechte anerkennen.“ Das ist die Ausgangssituation für das Amt von Irans neuen Präsidenten: Hassan Rohani.
Quellen: The Washington Times, Freebeacon, New York Post
Danke für diesen Bericht und die wohl zutreffende Analyse.
Der alles erklärende Satz ist mit diesem Satz geschrieben: „…Das eigentliche Ziel Rohanis ist nämlich nicht die Politik des Regimes zu ändern, sondern diese in einem besseren Licht zu präsentieren, um der Islamischen Republik zum Überleben zu verhelfen.“
Prägnanter wird man diesen Präsidenten nicht beschreiben können in einem Satz.
Es ist wirklich so: Der Westen will belogen werden. Der Westen fällt auf Schein herein. Weil der Westen kapitalverortet ist, sind ihm die Einhaltung von Menschenrechten, die Menschen insgesamt egal. Wenn die Form nach außen hin stimmt, ist die Substanz, mag sie auch noch so verkommen sein, völlig egal.
Bei der Gelegenheit fällt mir ein Wort Jesu gegenüber den Pharisäern ein, ohne das alles jetzt auf eine religiöse Ebene erheben oder herunterbrechen zu wollen:
27Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr gleich seid wie die übertünchten Gräber, welche auswendig hübsch scheinen, aber inwendig sind sie voll Totengebeins und allen Unflats!
28Also auch ihr: von außen scheint ihr den Menschen fromm, aber inwendig seid ihr voller Heuchelei und Untugend.
JA, so können Islamführer charakterisiert werden, denn die iranische Regierung besteht ja auch aus dieser Art „frommen“ Männern, die Hass und Rache gegenüber andersdenkenden Menschen im Herzen tragen, in ihre Politik einpflegen und diese negativen Eigenschaften pflegen.
Werter Bazillus, wie versprochen hat mein Kollege genug über die Person Rouhanis geschrieben, damit die Leserschaft erfährt, dass er in seinem Wesen noch gefährlicher ist als Ahmadinedschad. Sie sind alle gleich. Eine Schlange gebärt nur weitere Schlangen!
Macht ist Droge!
Wir alle werden von unseren Erfahrungen geprägt.
Wer schon einmal Machtmittel eingesetzt,
dabei auch über die eine oder andere rote Ampel seines Gewissens ging,
und dadurch nicht Schwierigkeiten, sondern noch weiteren Machtzuwachs erfuhr, …
… bei dem werden es alle weiteren Skrupel schwer haben.
Der gottesfürchtige Mensch nimmt seine Gaben (Chancen, Talente, …) aus Gottes Hand.
Von diesem weiss er sich geleitet, und ihm fühlt er sich verantwortlich.
Große Macht bei ehrlichen solchen, kann für die Menschen unter seinem Einfluss nur ein Segen sein.
Auch Menschen, die sich der Demokratie verpflichtet fühlen, kann man im allgemeinen erst einmal so einordnen.
Es kommt schließlich auch nicht von ungefähr, dass Gottesfurcht und Demokratie ursprünglich sehr positiv besetzte Begriffe waren.
Mit beiden wird natürlich über die Maßen Schindluder getrieben.
Weil sich diese Begriffe selbst ja nicht wehren, wenn sie von skrupellosen Menschen missbraucht werden, zählt ihre Verwendung (und auch Täuschung ganz allgemein) zu den Machtmitteln der Mächtigen.
Die Bibel verwahrt sich übrigens explizit dagegen (2. Mose 20, 7): „Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.“
Rohani hat nun an Macht gewonnen.
Er hat im Momment sogar mehr Chancen, als es der kleine A zuletzt noch hatte.
Das Titelbild dieses Artikels zeigt, dass Rohani sich mit seiner Atomrakete nach außen hin hübsch präsentiert.
Der Artikel beschreibt, wie er an Verbrechen und Repressalien gegen die Menschen beteiligt war.
Diesem entnehme ich, dass er wohl schon ausgiebig von der Droge Macht genossen hat.
Dennoch möchte ich jetzt noch nicht jedwede Hoffnungshoffnung (Gruß an Bazillus) begraben.
Rohani hat einen gewissen Selbstanspruch aufgebaut, als gemäßigter Reformer zu gelten.
Und er hat den Dialog mit dem Rest der Welt nicht derart verunmöglicht, wie sein Vorgänger.
Schließlich hat er als Ziel formuliert, weniger internationale Repressionen zu erreichen.
Daran ist er nun messbar.
Und dieses kann bewirken, dass er seine Machtansprüche nicht derart ungeniert und uneingeschränkt ausbreitet, wie sein Vorgänger.
Der ganze Lauf der Welt wird ja üblicherweise von Mächten und Mächtigen bestimmt, indem sie sich gegenseitig abgrenzen und anerkennen.
Deshalb kommt nun dem Rest der Welt die Aufgabe zu:
Fest und konsequent zu sein, sich nicht täuschen zu lassen, und Rohani seine Grenzen zu setzen.
Und hier liegt vielleicht sogar noch eine Hoffnung verborgen:
Für eine derartige Motivation müssen die Mächtigen im Rest der Welt noch nicht einmal Menschenfreunde sein, denn eine Atommacht Iran würde sich auch gegen Egoisten richten.
Deshalb:
Die Hoffnung stirbt zuletzt und noch ist nicht aller Tage Abend.
Danke, werter Jockel für die Grüße!
Das Prinzip Hoffnung hat selbst KZ-Überlende überleben lassen.
Aber selbst wenn er einen „gewissen Selbstanspruch“ aufgebaut hat, welcher ist dies denn, wenn letztlich dieselbe Politik er nur ein einem anderen Licht erscheinen lassen kann, mehr nicht. Da hat sich da wirklich nichts Substanzielles geändert. Eine positive Reform kann nur da gedeihen, wo intellektuelle Freiheit herrscht und die entsprechende Politik, die diese Freiheit zulässt.
Selbstverständlich dürfen wir immer, an jedem Ort und zu jeder Zeit das Prinzip Hoffnung propagieren. Den realistischen Gegebenheiten sollte diese Hoffnung aber schon angepasst werden. Wenn nun ein Mann wie Rohani sich anschickt, dem nackten Kaiser „neue – weil unsichtbare – Kleider“ zu verpassen, dann kann ich das nur werten als Propagandataqiyya. Sicher ist es christlich, immer hoffnungsvoll in die Zukunft schauen zu sollen, wenn auch die politisch-religiösen Gegebenheiten eine andere Sprache sprechen, aber belügen wir uns da nicht irgendwie selbst?
Werter Jockel, wir dürfen uns darüber nicht hinwegtäuschen, dass auch gute Christen oder auch Juden in Ausnahmesituationen wie z. B. im GULAG oder im KZ ihren Glauben verloren haben, was sicher traurig ist, aber eben menschlich verständlich. Im KZ wussten sie, was auf sie zukam, wenn ein Herr Rohani jedoch die miesen Verhältnisse im Iran praktisch selbst in der Vergangenheit selbst persönlich im Einklang mit dem Mullahregime mitzuverantworten hatte und sich jetzt als „gemäßigter Reformer“ präsentiert, so ist dies eine Lüge, die nur in Enttäuschung enden kann und die Bevölkerung, die sich möglicherweise in Teilen gefreut hat, in eine umso tiefere Depression führen wird. Ich denke, dieses Verhalten ist perfide und echt mies.
Wenn ich jetzt momentan hier auf dem Blog die Situation der Kopten in Ägypten sehe, könnten wir auch wieder das Prinzip Hoffnung zur Anwendung bringen.
Der Blog Kopten ohne Grenzen hat m. E. einen wunderbaren Artikel veröffentlicht, der genau die Heuchelei und die m. E. ekelhafte Doppelmoral des Westens hier in Gestalt der US-Regierung an einem praktischen Beispiel des politischen Denkens und Handelns offenbar werden lässt.
http://koptisch.wordpress.com/2013/06/28/obama-an-agyptische-christen-nicht-gegen-die-moslem-bruderschaft-protestieren/#more-49784
Ja, na klar, über alle Maßen groß ist auch meine Hoffnung nicht.
Auch ist es nicht mehr wie Recht, wenn die begründeten Klagen Raum finden und ausgesprochen werden können.
Ich will auch mit keiner Silbe einer Selbsttäuschung das Wort reden.
Und die Chancen, dass mit Rohani eine auf Dauer akzeptable Lösung möglich wird, halte ich für ausgesprochen gering.
Vermutlich wären dazu Dinge erforderlich, die wir Menschen alle nicht in der Hand haben.
Wahrscheinlich müssen wir uns auf lange Zeiten einstellen.
Nur:
Wer keine Hoffnung fassen kann, wird resignieren und auch noch die kleinen Chancen verpassen, die vielleicht da wären.
Kleine Hoffnungen können zu kleinen Schritten führen.
Viele kleine Schritte können ein ‚Klima‘ verändern.
In einem neuen Klima wiederum können heute undenkbare Chancen entstehen.
So verstehe ich gottgewollte ‚Segensmechanik‘.
Ich halte Undenkbares für möglich, entsprechend Jesaja 55,9:
„sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“
Allerdings muss angemerkt werden, dass dieses Denken niemals soweit gehen darf, dass damit Unrecht vor Gott und den Menschen bagatellisiert wird um die Menschen hinzuhalten.
Wenn gar noch die Wahrheit verdreht wird, wird es fatal (Jesaja 5, 20): „Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!“
Auch finde ich die oft religiös propagierte ‚Jenseitsvertröstung‘ einfach nur schal.
Die kleinen Schritte in eine gute Richtung sollen vor Gott nämlich von vielen Menschen auch tatsächlich getan werden.
Jenseitsvertröstung und billige Abspeise zielen nämlich zumeist auf eine Passivierung der Menschen, um sie besser ausnutzen zu können.
Vieles liegt in Gottes Hand, aber Gottes Hand ist eine geöffnete Hand; Sie macht uns Menschen nicht bewegungsunfähig und hält uns nicht gefangen.
Gott zieht die Welt nicht am Nasenring nach seinem Gusto zu dem von ihm vorbestimmten Schicksal.
Er legt das Schicksal der Welt, – zumindest in Grenzen – tatsächlich in die Entscheidungsgewalt der Menschen, indem er ihnen den freien Willen gewährt.
Am Ende werden die Menschen gerichtet, und zwar: „nach ihren Taten“.
Diesem Richten, – so sagte Jesus einmal – sollen wir nicht vorgreifen.
Viele böse Menschen haben also vor Gott eine Chance zur Umkehr, die wir nicht mit Vorurteilen zunichte machen sollen.
Natürlich sind die Chancen eines solchen Wunders gering, und wenn es geschieht, gibts im Himmel ein Fest…
Üblicher weise zieht eine böse Tat die nächste nach sich. Ich nahm das Suchtbild ‚Macht ist Droge‘ und die Bibel spricht von ‚Sünde fesselt‘. Deshalb ist es verständlich, die Hoffnung aufzugeben und ein Urteil oder Vorurteil zu fällen.
Bei den Spitzen der bösen Macht konzentriert sich natürlich die ganze Wut. Dazu kommt der ‚Schwarze-Schaf-Effekt‘. Nur zu gerne sagten viele Deutsche, an allem war (nur) dieser Hitler schuld.
Aber das Prinzip der Hoffnung (und ja, Bazillus, das ist ein regelrechtes Prinzip) will nicht nur auf die Spitzen der Macht angewendet werden. Wie damals in Deutschland sind auch heute im Iran viele Menschen am bösen System beteiligt.
Wenn einmal ein Klimawandel, eine Wende oder Revolution kommt, muss am Ende ein Volk übrig bleiben, dass an einen Weg zum Guten glauben kann!
Deshalb ist es auch jetzt schon unbedingt erforderlich, diesen Glauben an das Gute im Menschen, und dass sie sich ändern können, am Leben zu halten!
Nur mit diesem Glauben wird ein glimpflicher Verlauf möglich sein.
Nur mit Vergebung können Rache und die Spirale der Gewalt (die auch fesseln können) einmal durchbrochen werden.
Nur mit guter Saat wächst gute Frucht. Gute Saat können viele kleine Schritte sein, die aus Liebe geschehen und Respekt vor dem Menschen. Und um zum Bild der Segensmechanik zurück zu kommen: Das Gedeihen kann auch der Bauer nicht erzwingen, sondern nur ermöglichen.
Übrigens:
Plumpes Denken ist vielleicht islamisch, aber doch sicher nicht persisch.
Spricht denn die zoroastrische Maxime ‚Gutes denken, … Gutes reden, … Gutes tun‘ nicht auch für Gutes hoffen?
Ist nicht schon darin der Aufruf impliziert, das Gute auch bitteschön zu wählen?
Ist dieser Aufruf nicht logischer weise an die addressiert, die diese Wahl noch nicht getroffen haben?
Ich las jetzt auf Wiki, Rohani ‚wolle eine Bürgerrechts-Charta einführen‘ und propagiere das Motto ‚Besonnenheit und Hoffnung‘.
Selbst wenn er ein Meister der Täuschung ist, und – wie ja im nächsten Artikel geklagt – auch das Ausland taktisch ausspielt, könnte die Situation mit Bürgerrechts-Charta eine andere (bessere) sein, als ohne.
Selbst wenn diese Charta als Hinhaltemanöver gedacht ist, ist doch allein schon ihr Name ein Evangelium.
Manchmal kommt der Geist mit sehr wenigen und kurzen Sätzen aus (ich leider recht selten).
Allein dieses eine Wort: ‚Bürgerrechts-Charta‘ auszusprechen und nicht Sharia ist doch – finde ich – gigantisch, weil es Alternative ist.
Wer aus dem Volk der Dichter und Denker kam auf die Idee die Parole ‚Wir sind das Volk‘ als die beste vorauszusehen, weil im richtigen Moment zielführend wandelbar zu ‚Wir sind ein Volk‘?
Ich glaube niemand, es musste einfach an der Zeit sein.
—
Werter Bazillus, was willst du denn ausdrücken, mit dem Exkurs ‚dann könnten wir auch in Ägypten das Prinzip Hoffnung anwenden‘?
Natürlich hoffe ich als ‚frommer Beter‘ auch für Ägypten nur ‚das Beste‘.
Mann, wie schön sich so was schreibt.
Und indem ich über meine eigenen Zeilen nachdenke, erkenne ich, dass das Prinzip Hoffnung im allgemeinen schon relativ eng mit Passivität, Warten und ggf. Nichtstun verbunden wird.
Und da unterstelle ich mal, dass auch du dies in der üblichen Weise verstehst. Das, was ich meine, muss also ich noch weiter abgrenzen.
In Ägypten ist es im Vergleich zum Iran sicher nicht minder schwierig, zu erkennen und zu erklären, was für das Land konkret und heute das beste ist. Auch dort sollte man aber doch versuchen, einen Weg im Sinne der Menschen zu finden. Und wo man erkennt, dass Handeln (ggf. auch auf ‚unortodoxe‘ Art) das richtige ist, dann wird man wohl das Prinzip Hoffnung im Handeln leben. Auch in Ägypten kann das Ziel nicht mit einem Schritt erreicht werden, man muss immer hoffen, dass es danach noch weiter geht. Auch bei gewonnener Schlacht hat man den Frieden verloren. Auch wenn der Sitz der Muslimbruderschaft erstürmt ist, ist man noch lange nicht am Ziel.
Für Ägypten sehe ich – insbesondere wirtschaftlich – in absehbarer Zeit kaum eine Chance zu einem zufriedenen Volk zu kommen.
Zu viele Menschen glauben blind, und meine Hoffnung sieht nun so aus, dass die Zahl dieser Menschen früh und deutlich genug abnimmt.
Und zwar bevor das Land vom Islam gefesselt ist, UND bevor es in langen Bürgerkrieg fällt.
Untätigkeit kann da nicht richtig sein.
Aufklärung und Dialogkultur würde ich hoffen.
Habe jetzt länger nicht auf diesen Artikel geschaut, so dass mir die interessante Antwort Jockels entgangen ist.
Zuvor aber noch ein Link: http://www.welt.de/politik/ausland/article117800364/Was-ist-das-fuer-ein-Glaube-Was-fuer-ein-Gott.html, der auch für die Blogbetreiber von Interesse sein kann. Schade, dass sich diese Menschen statt dem Atheismus dem Zoroastrismus oder Jesus zugewandt haben.
Werter Jockel, das Prinzip Hoffnung ist sehr schlecht erklärbar. Wenn ich in Frieden leben darf so wie wir, dürfen wir Hoffnung nie ganz verlieren. Das ist bereits christliches Gebot. Glaube, Hoffnung, Liebe, diese Drei! Aber ich bin Realist und sehe im Grunde leider im Iran immer nur als Lösung den falschen Ansatz. Viele machen den Fehler und sehen nicht das Übel in einem Gottesbild, welches der Islam vertritt. Wir als Christen, die hier noch frei leben dürfen, dürfen Hoffnung haben. Aber: Haben die Menschen im Iran, die von Rohani betrogen werden u. a. möglicherweise auch durch die „Bürgerreichts-Charta“ Hoffnungen. Wenn ja, ist dies mehr als schlimm, denn sie werden betrogen werden.
Dieser Link sieht Rohani als strammen Mullah-Führer: http://haolam.de/artikel_13968.html
Weißt Du: Durch solche Worte kann Hoffnung produziert werden. Wenn diese Hoffnungen aber immer und immer wieder zerschellen an den islamisch-iranischen Gesetzen, die die Mullahs vertreten, so würde ich mich nicht hoffnungsvoll fühlen, sondern zutiefst betrogen. Selbst wenn Gesetze geschaffen würden, die Hoffnung bringen könnten, aber nicht nach ihnen gehandelt wird, so beruhen diese Gesetze auf Lüge. Hoffnung ist ein zartbesaitetes Ding. Hoffnung ist ein Gefühl des Durstes auf Verbesserung der Situation, ja auf strukturelle Verbesserung der Situation. Die Hoffnung auf Verlässlichkeit ist maßgebend, wir können auch den Begriff „Vertrauen“ bemühen.
Und genau diese Euphorie und dieses Vertrauen hatten die Ägypter auch in Mursi. Wir wussten, dass das nicht gut gehen konnte. Menschen in mieser Situation hoffen eben auf den letzten Strohhalm und Mursi war ein Verfechter des Strohhalmstopfers. Er hat den Strohhalm der Hoffnung von vornherein, indem er seine islamistische VErfassung durchsetzte, im Keim erstickt. Und ich meine genau das. Das Belügen von Menschen, die Hoffnung haben erzeugt genau das Gegenteil, nämlich Hoffnungslosigkeit, aber auch Gewalt, weil Hoffnungen nicht erfüllt wurden. Hoffnung hat auch eben nicht nur zu zartbesaitete Seite, sondern auch die in Gewalt mündende Enttäuschungsseite.
Wer immer als Politikverantwortlicher mit Hoffnungen der Menschen spielt – hier in Europa ist das solange unerheblich, solange die Marmelade aufs Brot kommt – die am Hungertuch nagen, muss sich nicht wundern, wenn diese Hoffnung in Hoffnungslosigkeit, in Fatalismus und Gewalt umschlägt.
Wir dürfen immer hoffen, aber ist diese Hoffnung angesichts der Realitäten berechtigt? Eine reale Chance auf Verwirklichung sollte schon bestehen. Hoffnung sollte behutsam eingesetzt werden, wenn die realistische Chance besteht, dass sich insbesondere Strukturelles ändern wird können. Wir dürfen den Glauben und die Vernunft ebenso vereinen wie die Hoffnung gepaart mit Realismussinn. Ohne diesen gerät die Hoffnung so schnell in die Enttäuschung. Und da sind mir die Menschen einfach zu schade und zu wertvoll, dass sie auf solche Hoffnungsträger wie Herrn Rohani hereinfallen.
Eine andere Seite ist das intensive Beten für bessere Lebens- und Glaubensbedingungen für jeden Menschen. Und da greift natürlich im Privaten auch die Wirkung des Hl. Geistes, die Du in Deiner Antwort so realistisch-religiös geschildert hast. Kleine Schritte sind gut und richtig, aber sie erfordern Beharrlichkeit, Beständigkeit und die enorme nachhhaltige Willensanstrengung des Gebets. Ich weiß, dass Du diese aufbringst. Aber ich bin leider kein großer Beter. Ja, ich bete zwar jeden Tag, mehrmals am Tag, aber immer nur kurz. Das wird nicht reichen. Aber wenn sich viele zusammentun würden, würde ich glauben, dass sich Dinge verändern können, zum Besseren. Aber bevor Dinge im Islam und insbesondere im Iran sich ändern, wird noch eine wahre Gebetsflut erfolgen müssen über Monate und Jahre.
Ich bedanke mich für Deine gute, geistig und religiös anregende Antwort.
Danke für die Blumen,
ich glaube auch, dass wo sich viele Menschen einmütig zusammenfinden, etwas gutes entstehen kann. 1989 machten die einen Motagsdemonstrationen und die anderen Montagsgebete. Ich möchte nur anmerken, dass sich Gottes Kraft vermutlich nicht so einfach, wie man es gerne hätte instrumentalisieren lässt.
Da fällt mir ein Liedtitel ein:
‚Beten ist reden mit Gott, – und hören.‘
Es ist nicht unsere Leistung, auch nicht mehr oder weniger schlaues Beten.
Es sind nicht Menschen die Hoffnungsträger.
Menschen können nur enttäuschen, auch wenn sie z. B. Obama heißen.
Es sind auch nicht schlaue Formeln, Glaubensbekenntnisse oder Parteibücher.
Alles, wovon wir Leben ist Gnade!
Der Mensch denkt, aber Gott lenkt.
Wie sehr sich Menschen täuschen können, zeigt auch das Beispiel aus deinem Link.
Welch zündende Wirkung die Überschrift: „Wie denkt ein Atheist“ haben würde, hätte sich der gelehrte Muslim sicher nicht träumen lassen.
Wie der Artikel sagte, waren die meisten derjenigen, die sich dort unter der Fahne des Atheismus versammelten, den Naturwissenschaften verbunden.
Nun ist der saubere wissenschaftliche Ansatz (also derjenige von Beobachtung, Schlussfolgerung, Wiederholbarkeit und Sachargumentation) ein Ansatz, der die Existens Gottes weder voraussetzt, noch ausschließt, weder bejaht noch verneint.
Der saubere wissenschaftliche Ansatz ist das strenge Bemühen, allein die Wahrheit zu suchen und zu schätzen.
Soviel zur Erklärung, dass ich der Überzeugung bin, dass Gott bei dieser Versammlung wohl eher auf der Seite der Naturwissenschaftler stand, auch wenn diese Seite sich ‚Atheisten‘ nennt und die andere Seite Gott und Allah im Munde führt.
Deine Darstellung zum Thema finde ich übrigens durchaus berechtigt.
Mit Hoffnung spielt man nicht, sagst du mit Fug und Recht.
„Der junge [und mutige] Blogger Imadeddine Adib wollte die neue Verfassung testen.“
Anschein und Wirklichkeit können sehr verschieden sein.
Wo ich schrieb: ‚Rohani muss liefern!‘, meinte ich natürlich: In Wirklichkeit.
Und wo Rohani schöne Vorsätze postuliert, gibt es vielleicht Gelegenheit, ihn an seine eigenen Vorsätze zu erinnern.
Vielleicht kürzt Imads auf seine Art das Spiel mit falschen Hoffnungen ab, vielleicht beschwört er neue Chancen, hoffentlich geht er nicht selbst dabei drauf.
Ich wünsche Imad allein schon wegen seiner Fragen Erfolg:
„Wenn es tatsächlich einen Gott gäbe, was schadete es ihm dann, dass ich an ihn nicht glaube?“
Im Islam ist Allah zwar der einzige Gott, der siegen wird, und so viele glauben an ihn. Aber der allmächtige Allah siegt komischer weise nur immer dann, wenn er gute Krieger mit guten Gewehren hat. Tolle Allmacht!
Die Bibel sagt, dass Gott und sein Reich erhaben ist, über die Anschläge (Vorhaben) der Menschen. Wenn sich einer abwendet, macht das traurig, und damit schadet es durchaus, und schlechten Entscheidungen beschert der Herr als Schicksalsgeber auch wiederum eher schlechte Folgewirkungen. Aber Jesus wird nicht persönlich beleidigt sondern bleibt beständig barmherzig und vergebungsbereit.
Wo Jesus siegt, sind ebenfalls häufig Menschen irgendwie beteiligt. Aber oft gar nicht so, wie sie es sich selbst hätten denken können. Wo Einsicht siegt (z. B. über einene Fehler), da siegt auch Jesus. Er sagt, ‚meine Kraft ist in den Schwachen mächtig‘.
Wahrscheinlich zähle ich zu den Christen, die noch lernen müssen, loszulassen und schwach zu werden.
Gott verlangt von uns nicht, die Welt zu retten, sondern ’nur‘ den Nächsten zu lieben (und ihn).
Unsere Aufgabe ist nicht ‚Mission impossible‘ und auch nicht ‚hartes Joch‘.
Jesus tat, glaube ich, kein einziges Wunder, wo er sagte: ‚Dein Wissen hat dir geholfen‘, sondern wenn, dann sagte er: ‚Dein Glaube hat dir geholfen‘. Wenn wir also nur da hoffen, wo wir uns berechtigter weise eine wenigstens nicht verschwindend kleine Chance ausrechnen, dann schneiden wir uns vielleicht selbst von der Kraft Gottes ab.
Wie fühlt sich das an, wenn die Hoffnung verzweifelt ist?
Oh! Ich glaub, ich will es gar nicht ganz genau wissen.
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