Vor über einem Jahr haben wir bei Pârse & Pârse bereits geschrieben, dass die radikalislamische Muslimbruderschaft u.a. von den USA protegiert wird, um ein weiteres Land in die Hände der Islamisten zu treiben, um damit ihre geopolitischen Ziele nach dem Bernard Lewis Plan umzusetzen – die Destabilisierung des gesamten Nahen- und Mittleren Ostens. Heute steht Ägypten am Rande eines Bürgerkrieges, ein Ausschnitt aus einem Krieg der Freiheitsliebenden gegen all diejenigen auf der Welt, die die Freiheit beschränken oder aufheben wollen.
Kairo – Die ägyptische Zeitung „Al-Watan“ hat am 06.07.2013 das letzte Gespräch zwischen dem ehemaligen ägyptischen Präsidenten, Mohammad Morsi, und dem Verteidigungsminister und Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Abd al-Fattah As-Sisi, vor der Entmachtung Morsis veröffentlicht.
Morsi zu Beginn des Gesprächs fragt As-Sisi über die Haltung der Armee und sagt: „Werden Sie nur die Lage beobachten? Oder unterstützen Sie durch Ihre Intervention die Legitimität der Regierung?“
Der ägyptische Verteidigungsminister antwortet auf die Frage: „Welche Legitimität? Die Armee ist auf der Seite des Willens der Nation; nach glaubwürdigen Berichten wollen die meisten Leute Sie nicht.„
Morsi sagt: „Meine Anhänger sind zahlreich und sie werden nicht ruhig bleiben“. As-Sisi antwortet dagegen: „Die Armee wird niemandem erlauben das Land in Unruhe zu versetzen!“
Dieses Mal sagt Morsi verärgert: „Nun, was ist, wenn ich nicht zurücktrete?“ Und fügt hinzu: „Die Muslimbrüder werden nicht ruhig zusehen, sie werden die Welt in Aufruhr versetzen… Ich habe Sie ernannt, ich kann Sie auch entlassen!“
As-Sisi antwortet folgendes: „Das Thema ist vorbei, und nichts mehr ist in Ihren Händen, versuchen Sie mit Würde zurückzutreten, und anstatt zu drohen, sagen Sie Ihren Anhängern, sie sollen in ihre Häuser zurückkehren und kein Blut vergießen.“
Morsi sagt weiter: „Sie planen einen Militärputsch gegen mich, in diesem Fall werden die USA Sie nicht in Ruhe lassen.“ As-Sisi äußert sich sehr ernst nach diesem Satz von Morsi: „Unsere Nation ist uns wichtig und nicht die USA, und ich muss Ihnen sagen, es gibt Dokumente und Beweise, die Sie und Ihre Freunde mit Handlungen gegen die nationale Sicherheit belasten, und die Staatsanwaltschaft hat darüber zu entscheiden.“
Als Morsi nun die ernsthaften Worte des Verteidigungsministers hört, sagt er weiter: „Nun, werden Sie mir erlauben einige Anrufe zu betätigen, danach würde ich meine Entscheidung verkünden?“ As-Sisi sagt: „Nein, aber Sie können nur Ihre Familie anrufen, damit sie sich keine Sorgen machen.“ Morsi antwortet: „Bin ich nun ein Gefangener?“ Und As-Sisi antwortet sofort: „Sie stehen ab jetzt unter Arrest durch die Streitkräfte.“
Morsi wiederholt seine Drohung und sagt: „Denken Sie ja nicht, dass die Muslimbruderschaft untätig sein wird, sie wird die ganze Welt in Unruhe versetzen!“
As-Sisi antwortet darauf: „In diesem Fall werden Sie die Antwort und Reaktion der Armee sehen, wir wollen die Muslimbrüder nicht verjagen, denn sie sind Teil des ägyptischen Volkes, machen Sie aus ihnen kein Brennholz für Ihren schmutzigen Krieg…Wenn Sie sie wirklich lieben und sie sind für Sie wichtig, dann treten Sie zurück und lassen Sie sie in ihre Häuser zurückkehren.“
Morsi sagt beharrend: „Ich werde nicht zurücktreten, die Nation ist auf meiner Seite!“ As-Sisi antwortet: „Jedenfalls hab ich Ihnen das nahegelegt!“ Der Verteidigungsminister sagt Morsi weiter: „Sie besitzen keine Legitimität mehr und betrachten Sie sich als einen inhaftierten der Armee!“
An dieser Stelle zeigt sich Morsi nachgiebig und sagt: „Was wird sein, wenn ich zurücktrete? Erlauben Sie mir ins Ausland zu reisen, und werden Sie mich in Ruhe lassen?“ Der Verteidigungsminister antwortet: „Ich kann Ihnen nichts versprechen, die Justiz (die Staatsanwaltschaft) wird darüber entscheiden.“
Morsi nimmt die Entscheidung des Verteidigungsministers ernst, und droht ihm noch einmal: „Nun, wenn es so ist, dann werden Sie sehen, was für einen Krieg wir veranstalten und Sie werden sehen, wer am Ende der Sieger ist!“
Während As-Sisi Morsi verlässt, sagt er: „Das Volk! Das Volk wird der Sieger sein!“
Quelle: elwatannews.com
Mr. Obama! Lassen Sie uns in Ruhe!:
Eine Botschaft an Obama von einem Ägypter in englischer Sprache [ab der 00:42 Sekunde]
Sehr interessanter Artikel!
Vielen Dank dafür!
Ich bin mir da allerdings nicht so sicher, dass die USA hinter Morsi und den Muslimbrüdern stehen.
Ich erlaube mir, einige dagegen sprechende Aspekte aufzuführen, ohne zu beanspruchen, Recht zu haben.
Vielleicht können sie ja einer umfassenderen Sicht dienlich sein.
Die USA haben über Jahrzehnte Ägyptische Militärs unterstützt.
Die Militärs in Ägypten sind reich geworden und halten mit ihrem Kapital zahlreiche Wirtschaftsunternehmen.
Somit ist ihre Macht breit gefächert und sie sind gut vernetzt.
Kapital und Militär in Ägypten sind folglich pro USA eingestellt, und dies erzeugt natürlich auch eine umgedrehte natürliche Affinität.
Obwohl Morsi die komplette Führung des Militärs ausgewechselt hatte, hat das Militär ihn nun abgesetzt.
Das spricht dafür, dass die lange gewachsenen alimentierenden Beziehungen, die sich nicht nur auf die Spitze beschränken, die stärkeren sind.
Und dafür, dass auch die Freunde des Militärs, die USA, gegen Morsi sind.
Die freiheitlich gesinnte Bildungsschicht Ägyptens ist ein im ganzen Nahen Osten sehr seltener Akzeptor von westlicher Medienpolitik.
Sie verstehen wenigstens westliches Denken und bringen es mit orientalischem zusammen, fungieren quasi als Übersetzer.
Die USA wären schlecht beraten, sich diesen (zarten) Kanal selbst abzuschneiden, indem sie die Muslimbrüder unterstützen.
Die amerikanische Militärhilfe an Ägypten fungiert unter anderem auch als strategische Stabilisierungsbemühung zugunsten Israels.
Morsi wurde aber für Israel zunehmend schwierig.
Daher finden auch die Pro-Israel-Interessen der USA in Morsi keinen Partner mehr.
Wenn Morsi sagte: “Sie planen einen Militärputsch gegen mich, in diesem Fall werden die USA Sie nicht in Ruhe lassen.”, dann heißt das noch nicht, dass das die USA auch so sehen. Das konnte auch Bluff und verzweifelter Versuch Morsis sein, den Putsch zu verhindern.
Die Reaktion der westlichen Welt, die ja von den USA angeführt wird, auf diesen Miltärputsch, der immerhin einen demokratisch gewählten Machthaber abgesetzt hat, hätte formal eigenlich Empörung sein müssen.
Ich finde aber, die Reaktionen waren ausgesprochen verhalten, was dafür spricht, dass man nicht viel dagegen hat.
Auch wurden die Ereignisse (die Entmachtung Morsis) relativ früh als vollendete Tatsachen dargestellt.
Und Morsis Drohung, dass die USA das Ägyptische Militär nun nicht in Ruhe lassen würde, hat sich ja nun auch nicht bewahrheitet.
Dass der ägyptische Außenminister relativ spät, aber gerade noch früh genug seinen Rücktritt antrat, läßt koordiniertes Vorgehen vermuten:
Er könnte gegenüber den anderen Ministern einen, von amerikanischen Diensten gespeisten Informationsvorsprung gehabt haben, den er für sich behalten musste. Die anderen sprachen sich miteinander ab und traten gemeinsam zurück. Dieser hingegen trat einen Tag später zurück, als er sehen und belegen konnte, dass es so weit war. Aber zugegeben: Dieser Teil ist sehr spekulativ.
Ich verstehe, dass der Sprecher im Video den Umsturz gerne als Revolution (als seine, als Ägyptische) gesehen haben möchte und nicht als Putsch. Diese Darstellung scheint vielen die für Ägypten gesündere zu sein.
Es entspricht aber amerikanischen Interessen, ihre Einflussnahme in Ägypten nicht offen zu legen, und z. B. diesem Video nicht zu widersprechen, und z. B. nicht zu sagen, wie viel Lobbyarbeit sie ihre Militärberater in Ägypten leisteten.
Friedrich Küppersbusch bemerkte am 04.07.13 in Tagesschaum, wie das Wort ‚Putsch‘ bei der DPA gestrichen wurde. Dort ab 07:30:
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/tagesschaum/videotagesschaum128.html
Bei der Wende in der DDR 1989 hat das Militär aus Verdatterung (?) stillgehalten.
In Demokratien darf das Militär üblicher Weise nicht selbständig handeln, sondern ist selbst Befehlsempfänger einer demokratisch legitimierten Instanz.
Nun in Ägypten hat das Militär aber (selbstständig) aktiv eingegriffen. Es hat das Ultimatum gestellt und Morsi inhaftiert.
Es war also ein militärischer Putsch, der die Gunst der Stunde des gleichzeitig aufkommenden ‚Volksbegehrens‘ nutzte und wohl eine im demokratischen Sinne zu verstehende Befriedung des Landes (Neuwahlen) zum Ziel hat.
Es ist eine Frage der Selbstfindung Ägyptens, die laufenden Prozesse als ihre eigenen voranzutreiben.
Wieviel Einfluss die USA daran hatten und haben, dürfte wohl nie ganz geklärt werden können.
Dass sie ein Interesse haben, beweist ihr finanzielles Engagement.
Dies leisteten sie vor Morsi, während Morsi, und (wie man annimmt) auch nun, nach Morsi.
Daher denke ich, dass es den USA weniger um Morsi ging, als um ihren eigenen Einfluss.
Zitat aus http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/2166238 :
“
Obama geht es auch und besonders um den amerikanischen Einfluss in Ägypten. Diesen zu wahren war in jüngerer Vergangenheit nicht leicht und wird es, je nach politischer Entwicklung, in der Zukunft möglicherweise noch weniger.
Mit der Unterstützung des Moslembruders Mursi hatte Obama versucht, diesen Einfluss zu erhalten. Erst erhält Mursi, der demokratisch gewählte Präsident, dann das Militär, das sich zumindest an die Interimsmacht putscht, die Gunst der Amerikaner. Allerdings hält der Präsident die Unterstützung für das neue Regime in Kairo in der Schwebe.
“
Der Aufruf des Videosprechers ‚Mr. Obama, please leave egypt alone!‘ wird noch seine Nagelprobe bei der dann erforderlichen Ablehnung amerikanischer Finanzhilfen finden.
Nach dem Lewis-Plan gibt es amerikanische Interessen, die den Eigenintressen der Nah-Ost-Länder und derer Menschen zuwider laufen.
Das Wissen darüber macht uns die USA natürlich nicht sympatisch.
Ich denke in Syrien stehen die USA hinter den muslimischen Rebellen, und zwar aus Gründen, die der Lewis-Plan nahelegt.
Eine Destabilisierung der Region senkt Ölpreise und steigert den Waffenabsatz.
Aber Ägypten hat kein Öl und kann für Waffen kein zahlender Kunde werden.
Aber ich glaube, dass sie in Ägypten reservierter sind, und sich nicht auf die muslimische Seite festgelegt haben.
Mein zweiter Link soll zum Artikel ‚Ratlosigkeit im Weissen Haus‘ (04.07.13) von Andreas Horchler führen, ihm fehlt wohl noch ein ‚/‘ am Ende. Also nochmal:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/2166238/
Werter Jockel, allein beim Lesen dieses Satzes wurde mir übel im Magen: „Immerhin handelt es sich bei der Entmachtung Mursis um das Ende einer demokratischen Regierung.“
Von welcher Demokratie sprechen diese Medien! Hitler kam auch demokratisch an die Macht! Es tut mir leid Jockel, Du kannst mir hier zig deutschen Links aufsetzen, und ich werde (sorry der Wortwahl) im wahrsten Sinne des Wortes auf die und ihre Inhalte scheißen!!!!!!!!!
Wollte ich nur mich auf die deutschen Seiten und Medien verlassen, hätte ich niemals die arabischen Seiten aufgesucht und bessere Themen da gefunden, die man bei der Übersetzung nicht verzerrt oder überhaupt lügenhaft übersetzt!
Und zu Deinem ersten Kommentar! Mag sein, dass Ägypten kein Öl hat, aber dieses Land hat eine geopolitische Lage, die sehr wichtig ist! Ich bin überhaupt der Meinung, man muss nicht nur die Geschichte der Ägypter gut kennen, sondern auch sich sehr mit der Geschichte der Region befasst haben und man sollte ausreichend über politische Entwicklungen in der Region informiert sein. Weißt Du überhaupt, was sich seit ein paar Jahren, besonders seit einem Jahr in der Sinai Region abspielt. Dann lese bitte hier, wenn Du unbedingt eine deutsche Seite haben willst, die Dir dann die Wahrheit schreibt: http://www.heise.de/tp/artikel/39/39412/1.html
Ich bin einfach wütend über diese Haltung der Europäer, besonders die Deutschen!
Es geht ja um die Wahrung der Scheinheiligkeit.
Wenn mir dabei immer schlecht werden würde, …
Sicher hat Mursi kaum etwas anderes getan, als alle Macht über sämtliche demokratische Regeln hinweg auf sich selbst zu konzentrieren, und den Mullahstaat zu etablieren.
Aber gerade deshalb (zumindest gleichzeitig) wurde der USA-Einfluss ja auch kleiner.
Warum sollten die USA nun die Kräfte unterstützen, die ihren Einfluss verringern?
Ich glaube nicht, dass sie in Ägypten eine muslimische Herrschaft haben wollen, wie in Saudi-Arabien, d. h. mit pro-USA-Oberschicht und unterdrücktem Volk. Dies ist für die Ölausbeutung sinnvoll, aber warum in Ägypten?
Wenn sich die USA hier mal nicht so grob falsch benehmen, wie sonst nur all zu oft, dann sind sie deshalb noch lange nicht per se ‚die guten‘.
Vor solchen Verallgemeinerungen – denke ich – braucht man sich in so kritischen Blogs wie diesem hier nicht zu fürchten.
Ich finde, man sollte nicht so pauschlisieren, wie es sogar manche lange in Deutschland lebende Türken heute noch tun (Zitat: ‚Erdogan ist guter Mann‘).
Vielleicht fällt es uns Deutschen leichter ein differenziertes Bild von den USA zu entwickeln, als dies Iranern möglich ist.
Immerhin haben wir wechselhafte Erfahrungen mit ihnen.
Mir kommt da wieder die Frage nach der internationalen Verantwortung.
Wie und wann soll man eingreifen, wenn sich ein Land wie Ägypten von der demokratischen Wahl zum Mullahstaat wandelt.
…, wenn sich Italien von Rechtsstaatlichkeit entfernt,
…, wenn in China überhaupt keine Menschenrechte eingehalten werden.
An die Menschen zu denken sollte an Ländergrenzen nicht halt machen.
Und da lassen die USA und Deutschland (und viele andere) sehr zu wünschen übrig.
Und dafür versteckt man sich hinter scheinheiligen, bzw. formalen Argumenten, wie ‚demokratisch legitimiert‘.
Ich verstehe deine Wut leider nicht ganz, aber ich nehme sie an.
Es kann sein, dass ihr Recht habt, und die USA Ägypten im Chaos sehen wollen.
Es kann sein, dass ihr eine Antenne für Dinge habt, die schwer in Worte fassbar sind.
Vielleicht bringt die Geschichte es noch heraus.
Chaos allein hätten die USA jedenfalls billiger haben können, und hätten nur die Finanzhilfen an Morsi einstellen müssen.
Sie haben es nicht getan.
Ägypten konnte in dem letzten Jahr lernen, wie schlimm Muslims regieren.
Und haben nun (hoffentlich) noch einmal die Chance, zu wählen!
Nun haben sich schon 22 Mio und das Militär gegen die Tyranei der Muslims entschieden.
Ich finde, es hätte schlimmer kommen können.
Jockel: „Ich verstehe deine Wut leider nicht ganz, aber ich nehme sie an.“
Danke, werter Jockel, mehr brauche ich nicht. Mit der Zeit werden wir alle unsere Erleuchtung bekommen.
Also für mich ist die Politik der USA völlig desolat. Ich bin wirklich der Meinung, dass die USA und Europa den gesamten Nahen Osten und Nordafrika völlig destabilisieren wollen. Was sie davon haben, kann ich noch nicht ergründen. Auch das Klischee, den USA ginge es ums Öl, kann ich nicht nachvollziehen. Der Irakkrieg wurde ja angeblich gerade wegen des Öls geführt. Das jedoch ist blanker Unsinn, weil die USA eben nicht vom Ölexport des Irak besonders profitieren. Als Sieger hätte es die USA sicherstellen können, dass das Öl nur in eine Richtung fließt, was aber nicht der Fall ist.
Somit scheidet dieses Argument für mich jedenfalls aus.
Wir können hier nur Spekulationen anstellen, warum die EU, die USA solche Typen wie die Muslimbrüder unterstützt haben. Die EU habe ich immer schon als orientierunslosen und insbesondere kontur- und wertebeliebigen ruckgratslosen in sich zerstrittenen, jedes Land auf seinen eigenen Vorteil bedachten Hühnerhaufen kennengelernt, der es noch nicht einmal geschafft hat, den Balkankrieg um Serbien/Kosovo allein zu lösen. Dazu brauchte es die USA. Auch diese Aktion für mich völlig unverständlich.
Der USA hatte ich persönlich noch bis vor ca. 15-20 Jahren eine gewisse Freiheitsstrategie und Wertestandfestigkeit zugebilligt, zu einer Zeit, in der ich mich für Politik noch nicht so interessiert hatte und mir das Geschehen um den Iran nicht so bewusst war. Diesen Ruf der USa kann ich heute nicht mehr uneingeschränkt aufrechterhalten, dafür ist zuviel Negatives passiert. Die EU hatte noch nie Plan und wird auch nie keinen Plan haben, weil zu viele unterschiedlich kulturell gewachsene Länder unter ein Politgebilde gezwungen werden sollen. Die USA-Politik ist mir suspekt geworden angesichts der massiven Unterstützung von Dikaturen, von Muslimbrüdern, von Taliban, von Syrienrebellen, angesichts des Überleichengehens von Minderheiten in islamischen Ländern, die bestenfalls als Kollateralschäden aufgefasst werden. Diese Politik ist mir nicht nur ein Gräuel, sondern auch ein großes Fragezeichen. Die Sinngebung fehlt mir völlig. Da mögen Verschwörungstheorien aus dem Boden schießen, was sie ja auch tun oder Zukunftsspekulationen Blüten treiben, mir erschließt sich dies Politik überhaupt nicht.
Für den Fall des bewussten „Chaosschaffenwollens“ im Nahen Osten hat die westliche Welt keinen Vorteil davon, zumal sich China, der „Erzfeind!?“ der USA (selbst das ist mir nicht einmal so sicher) in seinen außenpolitischen Belangen in jedem Land, auch in Chaosländern Vorteile sichern wird. Der Westen würde angesichts der wirtschaftlichen Misere insbesondere in den USA leer ausgehen. Die USA hat sich durch die Kriege völlig überschuldet und bietet ein trostloses auch innenpolitisches Bild. Da werden die Länder eher China an die Entwicklungshilfe lassen als die USA, die sich durch ihr Verhalten ja das Attribut des Großen Satans eingehandelt haben und das nicht nur im Iran, sondern flächendeckend. Die unheilige Allianz mit dem menschenverachtendsten Staat aller Zeiten, mit Saudi-Arabien trifft mich persönlich bis ins Mark. Einen solchen Staat belegt man mit Sanktionen und hofiert ihn nicht. Das alles ist für mich zu hoch, das gebe ich unumwunden zu. Die Politik der USA ist ein Buch mit sieben Siegeln, aber wirklich keine Offenbarung, eher ein Offenbarung der Schande und des Schmerzes, dass ein Land so tief fallen kann (von der EU ohnehin ganz zu schweigen), die eigenen Bürger zunehmend einer Ideologie auszusetzen, die dies daranmacht, die Freiheit auch aus den westlichen Ländern zu vertreiben. Sowohl innen- als auch außenpolitisch hat der Westen versagt und mir scheint, dass dieses Versagen Struktur bekommt, allerdings eine für mich persönlich unbekannte.
Wobei ich natürlich nicht sagen will, dass die Politik Russlands, Chinas, der Staaten in Nahost, in Nordafrika und anderswo engelsgleich zu werten sind. Die haben genauso viel Dreck am Stecken. Aber wir erwarten von LÄndern, die noch in Freiheit leben einfach mehr als von Diktaturen und Islamgesteuerten Gottesstaaten. Und wir dürfen auch von Ländern des Westens mehr erwarten, weil wir noch die moralische Pflicht hätten, diese Werte der Freiheit wie Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit sowie die grundgesetzbestimmten Rechte und Freiheiten hier zu verteidigen. Ich sehe aber keine Verteidigung, sondern im Gegenteil Auflösungserscheinungen, weil die Freiheit den Politikern nichts mehr wert zu sein scheint.
Wir dürfen von Staaten des WEstens mehr verlangen, weil sie die finanziellen Mittel hätten haben können, sie aber leichtfertig durch die Bankenspekulationen und Gesetze, die dieses Verhalten noch begünstigt haben, verschleudert haben, weil sie die demokratischen REgeln zunehmend verletzen, und zwar bewusst und für die jeweiligen eigenen Länder schädlich zugunsten einer Ideologie, die der kommunistisch-sozialistischen Gleichheitsmanie weichen soll. Der Westen sorgt für Auflösungserscheinungen des Familienbildes, der Zerstörung des Christentums als Kitt der Verbindung unter den Menschen und ersetzt ihn durch zersetzende Genderideologie entgegen jeden natürlichen menschlichen Rechtsempfindens. Selbst das Wort Eltern soll laut einiger durchgedrehter Emanzengenderpoltikikerinnen abgeschafft werden ohne jede Rücksicht auf das Wohl von Kindern. Der Mensch erbt keine Eigenschaften mehr, sondern wird allein geprägt durch Sozialisation frei nach Simone de Beauvoir?. Jeder weiß, dass erst Unterschiede und friedliches Konkurrenzdenken einen Staat in Kunst, Wissenschaft, Relgiion und Kultur voranbringen kann, wenn friedliche Ziele und Mittel gewählt werden. Der Westen untergräbt die Meinungsfreiheit zunehmend und lässt diktatorische Einheiten aus verschiedenen Ideologien (Gender, Sozialismus, Kommunismus, Islam = alles diktatorische Systeme) sich in ihren Ländern ausbreiten praktisch ohne Gegenwehr und schaffen dadurch Chaos. Gleichzeitig unterstützen sie jedoch die hinterletzten terroristsichen politischen Kräfte in NAhost und Nordafrika und stürzen diese Länder ebenfalls ins Chaos.
Welch ein Ungeist hat den Westen erfasst? Wenn es den Satan durch die Heiligen Schriften beglaubigt, noch nicht gäbe, müsste er angesichts der politischen völlig unerklärlichen Politstrategien des Westens als Ursache erfunden werden, denn so vernunftlos sollten Menschen, die des freien Denkens fähig sind, doch nicht sein. Ist Satan, die ewige Schlange, der große Durcheinanderwerfer, der Vater der Lüge, der Meister der Verwirrung, der Widersacher, der Versucher u. a. der übernatürliche Dämon, der die Menschen zu irrationalem Handeln im Bösen, im Dunklen, im Unsicheren, animiert. Annehmen müssen die Menschen diese miesen Tricks und Versuchungen schon selbst. Der Westen scheint gerade reichlich von den Versuchungen Satans politisch zu naschen.
Ich bin lediglich erstaunt darüber, dass der Nahe Osten nicht schon längst explodiert ist.
Der Dialog ist sehr aufschlussreich, er offenbart dass es Mursi letztendlich nur um ihn selbst geht, dann kommen die Muslimbrüder und dann kommt lange Zeit nichts. Typisches Clan- und Klienteldenken!
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