Alexander „der Große“ – Eskandare gojastak (6)

Abb. 1 Alexander Statue

Abb. 1 Alexander Statue

Dieser Artikel wurde ins Russische übersetzt

Während all der unzweifelhaften Geschehnisse bei der Verwüstung Iranzâmins durch Alexander den Makedonier, vollzog sich unaufhaltsam der Niedergang Persiens, vor allem aus dem Grund, da die Heerführer und Würdenträger des Landes Darius III beseitigen wollten, um die Krone für sich selbst zu sichern. Die Zeit der Ordnung, Sicherheit und Einigkeit im Persischen Reich waren vorüber, schon seit Artaxerxes III die Herrschaft inne hatte und ein Staatstreich nach dem anderen die politische Kultur Persiens kennzeichnete.


Das Ende Darius III

Die Berichte der antiken Historiker über das Schicksal von Darius III sind verwirrend und erzählen uns lediglich, dass Darius III sich im Krieg gegen Bessos, dem Heerführer und Satrapen von Baktrien [Bâxtariya], im heutigen Afghanistan, befand. Bessos hatte sich in der Zwischenzeit zum Kaiser des Persischen Reiches ernannt und den Titel Artaxerxes V für sich beansprucht. Niemand mehr im Persischen Reich unterstützte Darius III, Diodorus schrieb: „Darius III befand sich zu dieser Zeit in einem Krieg gegen Bessos und hatte nur noch 30.000 Soldaten zur Verfügung, die Hälfte davon waren griechische Söldner“. Darius III war seit seiner Niederlage bei Gaugamela kein Kaiser [šâhanšâh] und auch kein König [šâh] mehr, er war lediglich noch einer derjenigen, die den Thron für sich reklamierten. Nach der Niederlage bei Gaugamela erging es ihm, genau wie fast ein Tausend Jahre später, dem letzten Sassanidenkaiser Yazdgerd III, nach seiner Niederlage gegen die Araber bei Kadisiya [Persisch: Kâdosi; Arabisch: Qadisiyyah].

Als Alexander  Persepolis vernichtete, war Darius III in einem Krieg gegen Axša Dâta verwickelt. Er besiegte Axša Dâta und nahm ihn gefangen und kämpfte seitdem gegen Bessos in Parthien [Pârt/Pârth], im  damaligen Groß-Xorâsân, das die heutige Provinz Xorâsân in Iran, Afghanistan und Tadschikistan umfasst und wurde von Bessos im Jahr 330 v. Chr. gefangen genommen. Alexander machte sich zu dieser Zeit ausgehend von der Provinz Pârs, über Ekbatana auf den Weg nach Reyy, er eroberte die Stadt Reyy und marschierte in Richtung Parthien [Pârt]. In der Nähe von Hyrkania/Hyrcania/Hirakâniya, in der heutigen iranischen Provinz Gorgân, im Südwesten des Kaspischen Meeres gelegen, erfuhr Alexander, dass Bessos, Darius III besiegt und gefangen genommen hatte und jetzt auf dem Weg nach Baktrien wäre. Alexander verfolgte nun Bessos und wollte ihn beseitigen, bevor Bessos die Möglichkeit bekam die persische Herrschaft in Persien wiederzubeleben und es ihm gelingen könnte in diesem Land wieder für Ordnung und Einigkeit zu sorgen.

Abb. 2 Darius III.

Abb. 2 Darius III.

Griechische Historiker liefern uns über das Ende von Darius III eine märchenhafte Überlieferung. Sie erzählen, als Alexander den Ort erreicht habe, an dem das Lager von Bessos aufgeschlagen war, hätte er Darius III verwundet in seinem Streitwagen sterbend aufgefunden, und noch bevor er etwas für ihn tun konnte, um sein Leben zu retten, war Darius III verstorben. Es ist nicht sicher, in wie weit diese Überlieferung überhaupt nur ansatzweise richtig ist, was aber heute sicher ist, ist, dass Darius III verstorben war, bevor Alexander ihn erreichen konnte. Überall ließ Alexander verbreiten, dass Bessos der Mörder des Königs wäre, und er, Alexander, hätte vor, den Mörder zu fassen, um den König zu rächen. Die Verbreitung solcher Gerüchte diente lediglich dazu die öffentliche Meinung zu manipulieren, den bevorstehenden Krieg gegen Bessos zu rechtfertigen und dadurch auch Hassgefühle der Perser gegen Bessos zu erwecken, während Bessos in Baktrien Kräfte rekrutierte. Mit dem Tod Darius III war prinzipiell der letzte Atemzug  achämenidischer Herrschaft getan und die verbliebenen Teile des Persischen Imperiums wurden nun eines nach dem anderen von Alexander erobert. Genau wie später beim Niedergang des letzten Sassanidenkaisers  Yazdgerd III, als ein Thronbestreiter namens Mâhuya Suren, Yazdgerd III ermordet hatte und nicht den Thron für sich beanspruchen konnte, hatte auch Bessos es eintausend Jahre vor ihm nicht geschafft, nach dem Tod von Darius III, Kaiser von Persien zu werden. Die historischen Ereignisse beim Niedergang beider Weltreiche, dem Weltreich der Achämeniden und dem Weltreich der Sassaniden, ein Jahrtausend später,  ähneln sich in tragischer Weise, denn wenn das Glück sich vom Volke abwendet, vernichten die Würdenträger ihr Land selbst.

Alexanders Feldzug in Sogdien, Baktrien und Archosien

Abb. 3 Baktrien u. Sogdien

Vor Alexander lagen nun die riesigen Weiten Ost-Irans, mit den drei äußersten Satrapien Sogdien, Baktrien und Archosien. Es waren dünnbesiedelte Länder mit Wüsten und hohen schneebedeckten Bergen und überall, von Herat bis Kandahār regte sich Widerstand gegen Alexander. Dort ließ er sich später auf einen schmutzigen, verlustreichen Guerillakrieg am Hindukusch ein. Dr. Ali Mirfetros schreibt in seinem Buch Einsicht in die iranische Geschichte [Molâhezâti dar târixe Irân], 4. Auflage, in Kapitel 1, unter Bezugnahme auf Târixe Gardizi, Seite 59, dass  alleine im Gebiet Sogdien etwa 120.000 Menschen massakriert wurden.

Alexander blieb eine Zeit lang in Parthien und feierte, wie schon an anderen Orten Persiens mit seinen Soldaten seinen Sieg und sie vergnügten sich mit  edlen Jungfrauen und Damen der besten persischen Geschlechter und Familien und zwangen sie zum Sex. Die Geschichtsschreiber berichten, dass sie in Gegenwart dieser edlen, anmutigen Damen, aus den besten persischen Familien auf den Boden spuckten, im Stehen in deren Anwesenheit urinierten, rülpsten und furzten. Sie saßen während des Essen nicht am Tisch und auf dem Stuhl, fraßen mit den Fingern und aus ihren Handflächen und nicht mit den bereit gestellten Löffeln und Gabeln, wie es in Persien üblich war. Sie nahmen  während des Essens von einander das Essen weg, fraßen aus dem Teller des anderen und benahmen sich wie Schweine. Sie tranken so viel, dass sie sich am Tisch übergaben, zogen sich vor anderen nackt aus und grölten und schrien. Wie schon Herodot in seinem Buch Religion und Sitten der Perser schrieb und alle anderen Historiker später ebenfalls beschrieben, betrachtete man im alten Persien ein solches Verhalten als vulgär, unzivilisiert und unangebracht. Die Griechen und Makedonier waren für die Menschen im alten Persien im wahrsten Sinne des Wortes barbarisch und ein unüberwindbarer Kulturschock.

Nachdem er etwa einen Monat in Parthien, wahrscheinlich an dem Ort der heute Nišâbur genannt wird, gefeiert hatte, beschloss er Bessos, der jetzt in Baktrien war, zu vernichten. Bevor er Baktrien erreichte, brachte man ihm die Nachricht, dass Satibarzanes [Sâti Borzin], der Satrap von Herat [Harât/Haraiva[ta]] die Herrschaft von Artaxerxes V [Bessos] als rechtmäßigen Kaiser von Persien anerkannt hatte und in einer Schlacht in Herat den Makedoniern eine große Niederlage beigebracht hatte und er darüberhinaus vorhatte sich Artaxerxes V anzuschließen. Satibarzanes hatte nach dem Tod Darius III, als Alexander Parthien erreichte, Alexander seine Treue erklärt, um Herat vor griechischer Aggression zu bewahren; daraufhin schickte Alexander auch eine Armeeeinheit nach Herat, um diese in der dortigen Kaserne zu stationieren.

Abb. 4 Die Zitadelle von Herat

Die Griechen hatten in Herat jedoch, so wie überall im Land, schändliche Taten begangen, so dass Satibarzanes seinen Schritt bereute, gegen die Griechen in Herat erfolgreich Widerstand leistete und dann beschloss, Artaxerxes V [Bessos] gegen diese Zivilisationsgegner zu unterstützen. Als Alexander davon berichtet wurde, machte er sich ohne zu zögern auf den Weg nach Herat; aber es war zu spät, denn Satibarzanes hatte sich mit seiner Armee schon Artaxerxes V angeschlossen und war nicht mehr in Herat. Alexander war wegen der Flucht dieses tapferen persischen Heerführers aus Herat so wütend, dass er seine ganze Wut an der unschuldigen Bevölkerung von Herat ausließ. Die Bewohner von Herat wussten, welche Verbrechen und Gräueltaten Alexander und seine Soldaten den Bewohnern der anderen persischen Städte zugefügt hatten und flüchteten deshalb aus Furcht vor den drohenden Massenvergewaltigungen in die Wälder der umliegenden Berge.

Alexander, der beschlossen hatte, alle Bewohner der Stadt zu ermorden, befahl die Wälder in den Bergen, in denen die Menschen Zuflucht vor diesen Bestien suchten, in Brand zu stecken. Wer es wagte aus dem Wald herauszukommen, wurde sofort getötet. Die Wälder brannten nun überall und die Menschen konnten sich nicht retten. Junge Mädchen, Frauen und Mütter, die sich schützend vor den Flammen über ihre Kinder warfen, alte Frauen und Männer, genauso wie kranke Menschen, verbrannten elendig in den Flammen und wurden zu Asche. Die Berichte über diese Gräueltaten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit haben die Berichtsschreiber von Alexander, die täglich alles niederschrieben, für uns hinterlassen und brüsteten sich damit, wie Alexander seine Gegner folterte und ermordete. Diejenigen, die im Feuer von Alexander verbrannten, waren lediglich schutzlose Frauen und Kinder, Alte und Kranke, die aus Angst vor seiner Wut und den Vergewaltigungen seiner Soldaten in den Wäldern Schutz suchten. Mit diesem Akt wollte Alexander eine so große Angst und Panik verbreiten, dass niemand es mehr wagen sollte, den aufständischen Iranern Hilfe zu leisten.

Abb. 5 Das Persische Imperium 490 v. Chr.

Alexander hatte nach der Vernichtung von Herat seinen Feldzug in Drangiana [Sarandsch/Zarang; altpersisch/Pahlavi Deranžina oder Zarankâ] im Westen des heutigen Afghanistan fortgesetzt.  Sarandsch war eine der größten und meist besiedelten Städte im Osten des Persischen Reiches und war seit langem Zentrum des Handels zwischen Indien und Persien. Diese erhabene Stadt war das Erbe einer großen Zivilisation, deren Ruinen dank Alexander auch heute noch als „die verbrannte Stadt“ [šahre suxte] bekannt sind. Die Berichte über die Eroberung der Stadt wurden von den griechischen Historikern sehr knapp und ohne Einzelheiten überliefert, aber auf Grund dessen, dass noch heute, mehr als zwei Jahrtausende später, diese Stadt als „die verbrannte Stadt“ bekannt ist, muss man davon ausgehen, dass die Stadt und ihre Bewohner von Alexander, wie viele andere Städte und ihre Bewohner, vollends vernichtet wurden. Auch die als uneinnehmbar geltenden Felsenfestungen des Arimazes in Sogdien, des Chorienes oder des Sisimithres am oberen Oxus waren alle gefallen.

Das geplante Attentat  gegen  Alexander und der griechische Kampf gegen seinen Gottkomplex

Die Spannungen im Heer Alexanders keimten schon seit langem. Seine Offiziere hatten mehr Reichtümer erbeutet, als sie je in ihrem Leben hätten ausgeben können.  2000 km hatte er seine Armee durch die östlichen Provinzen Persiens getrieben. Hier, an den Gebirgspässen am Hindukusch mit seinen 7.000 m hatten viele der Offiziere genug von Alexanders Eskapaden und seinem Gottkomplex und sehnten sich zurück nach den Ländern aus denen sie stammten. Die Aufstände von Guerillakämpfern in den Gebieten des heutigen Afghanistan und Pakistan hatten den Soldaten Alexanders schwer zugesetzt. Im Jahre 328 v. Chr. beschlossen daher  unzufriedene Offiziere in der völlig zerstörten Stadt Sarandsch Alexander zu töten, doch der Plan wurde vor seiner Verwirklichung durch einen griechischen Soldaten, der der Liebhaber einer der makedonischen Offiziere war, verraten. Dieses Ereignis wurde von den antiken griechischen Historikern gut dokumentiert, und die späteren griechischen und römischen Historiker haben sie für uns ebenfalls verewigt, Plutarch schrieb: „Ein hoher makedonischer Offizier, namens Dimnos oder Limnos, brachte den griechischen Soldaten Nikomachos in einen Ânâhita Tempel, um mit ihm zu schlafen. Während seines Orgasmus verriet Dimnos dem griechischen Soldaten Nikomachos, er plane mit zwei anderen Offizieren Alexander zu töten. Aber Nikomachos verriet auch das Geheimnis seinem Bruder Kebalinos, der auch einer der Offiziere von Alexander war.  Kebalinos wollte nicht bestraft werden, wenn der Mordanschlag verraten würde, weil er davon wusste und niemandem davon berichtet hatte. Um verschont zu bleiben, berichtete er Alexander davon. Der Drahtzieher dieses geplanten Anschlags war einer der besten Freunde Alexanders namens Philotas. Alexander veranstaltete eine Gerichtsverhandlung und teilte den Anwesenden mit, dass er Philotas und seinen Vater sehr mochte und als Alexander offiziell zur Gottheit ernannt wurde, schrieb er einen Brief an Philotas und berichtete ihm darüber. Aber anstatt, dass Philotas sich über seine Gottheit freute, hätte er ihm zurück geschrieben, „Ich gratuliere dir zu deiner Ernennung zum Gott, aber ich habe Mitleid mit den Menschen, die gezwungen sind, mit einem Sterblichen, der sich über das Menschsein erhebt und sich als Gott bezeichnet, zu leben und ihn als ihren Gott anzubeten.“ Alexander war so wütend auf seinen ehemaligen besten Freund, der gegen seine Gottheit war und seinen Tod geplant hatte, dass er befahl, ihn auf das Schlimmste zu foltern. Plutarch schreibt: „Vor Alexanders Augen brandmarkten die Folterer Philotas Körper und schnitten ihm langsam mit einer Schere das Fleisch ab, bis die Knochen zu sehen waren. Dann peitschten sie seinen Körper, auf die vom Fleisch gelösten Knochen. Alexander stand während der ganzen Folter da und schaute genussvoll zu. Als Philotas unter dieser Folter jaulte und schrie, bekamen einige der griechischen Offiziere so große Angst, dass sie aus dem Lager Alexanders flüchteten und sich in die Wälder begaben. Es zeigte sich, dass einige der griechischen Offiziere in diesem Plan verwickelt waren. Philotas hatte unter Folter gestanden, dass einige der Offiziere gegen Alexanders Göttlichkeit waren und dies als Blasphemie gegen ihre Götter bezeichneten. Er hatte auch verraten, dass diese Offiziere ihn schon früher töten wollten, aber weil Alexander sich im Krieg gegen Darius III befand, wurde der Anschlag auf ihn verschoben.“

Nachdem der Anschlag vereitelt war, befahl Alexander einige der einflussreichen makedonischen und griechischen Offiziere zu exekutieren und zu ermorden. Er schickte auch Truppen nach Ekbatana, um Parmenion, den Vater von Philotas, der auch Stellvertreter Alexanders in Ekbatana war, zu töten, denn Parmenion war sehr mächtig und einflussreich und Alexander fürchtete seine Rache. Zwei Helfer von Parmenion wurden ebenso in Ekbatana getötet. Alexander ließ auch einige der Offiziere, die bei den Soldaten sehr beliebt waren, unter dem Vorwand, dass sie auch bei der Planung des Anschlages auf ihn mit dabei gewesen wären, töten. Der Grund für diese abscheulichen Taten war, dass Alexander ein sehr neidischer Mensch war, dem die Beliebtheit der anderen Unbehagen bereitete, denn er mochte es nicht, wenn jemand außer ihm auch den Respekt seiner Soldaten genoss. Plutarch erzählt uns weiter, dass im Sommer des Jahres 328 v. Chr. Alexander auf einem Bankett in Marakanda [Samarkand], mit eigener Hand den altgedienten General Kleitos mit einer Lanze erstach, weil er sein pharaonenhaftes Getue anprangerte und als lächerlich brandmarkte.

Es war jener Mann der ihm in der Schlacht am Granikos das Leben gerettet hatte. Die Historiker versuchten auch diese schändliche Tat abzuschwächen, sie sei in der Volltrunkenheit Alexanders verübt worden und beschreiben phantasievoll seine angebliche Reue. Drei Tage lang soll er nichts gegessen haben. Schließlich konnten ihn seine Berater überzeugen, dass der Mord von den Göttern gewollt gewesen sei und dieser abergläubische griechische Unsinn schürte seinen frevelhaften Übermut nur noch mehr. Alexander war so überzeugt von seiner Göttlichkeit, dass er von den Griechen und Makedoniern verlangte wie der ägyptische Gott Amun angebetet zu werden und sie müssten mit ihrer Stirn, vor ihm den Boden berühren. Viele befolgten dies, nachdem sie das Schicksal seiner Gegner durch die Untaten seiner Göttlichkeit sahen. Plutarch berichtet uns, dass ein alter griechischer Dichter in seinem Gefolge, ein Gedicht vorbrachte, in dem er seine Göttlichkeit bekräftigte und verlangte, alle sollen ihre Götter aufgeben und Alexander anbeten und sich vor ihm bis zur Erde verbeugen. Das Gedicht gefiel Alexander  und er bat den alten Dichter das Gedicht seinen Offizieren vorzutragen. Als die Offiziere auf seinen Befehl zusammen kamen, und der Dichter ihnen das Gedicht vorlas, versteckte Alexander sich hinter einem Vorhang, um zu lauschen, wer denn gegen seine Göttlichkeit sei. Ein makedonischer Offizier, der ein Schüler Aristoteles und Mitschüler von Alexander war, verspottete den Dichter und sagte dem Dichter spottend: „Wenn du dich vor Alexander bis zur Erde verbeugst, passe auf, dass du deine Stirn fest auf dem Boden reibst.“ Alexander, der sich hinter einem Vorhang versteckt hielt und die Worte des Offiziers hörte, verlor seine Beherrschung und kam aus seinem Versteck, ging zu jenem Offizier, der ihn verspottet hatte, packte den Kopf des Offiziers und warf ihn heftig zu Boden, rieb dessen Stirn fest am Boden und sagte zu ihm: „Jetzt tust du das, was du für lächerlich hältst.“ Dann befahl er den Offizier in einen eisernen Käfig zu werfen, damit er durch Folter stirbt.

Abb. 6 Plutarch

Die Geschichten dieser und anderer Gräueltaten durch seine psychopatische und soziopathische Persönlichkeitsstörung  wurden von allen griechischen Historikern niedergeschrieben. Diese Geschichten waren so bekannt, dass sogar ein Historiker wie Plutarch, dessen Arbeit nur noch darin bestand, sich der  Verherrlichung  Alexanders zu widmen, nicht anders konnte als über diese Gräueltaten Alexanders zu berichten. Trotz seiner Bemühungen sein Werk über Alexander so kurz und bündig wie möglich zu schreiben, widmete er mehrere Seiten Alexanders Charakter. Plutarch schrieb weiter: „Eines Tages, in einem der zahlreichen Saufgelage Alexanders, verherrlichte ein Dichter in seinem Gedicht die Göttlichkeit von Alexander. Ein alter griechischer Offizier, der betrunken war, sagte zu Alexander: „Wir sind diejenigen, die mit ihren Schwerthieben dir zu Glanz, Pracht und Macht verhelfen und jetzt behauptest du, du seiest der Sohn des ägyptischen Großgottes und überlegener und erhabener als alle anderen Menschen!“. Alexander sagte: „Denkst du, du kannst vor Makedoniern so frech werden und dir solche Unverschämtheiten erlauben und unbestraft bleiben?“. Der alte betrunkene Mann sagte: „Wir werden schon längst bestraft, und unsere Strafe ist, dass wir gezwungen sind, einen Sterblichen als Gott anzubeten“. Alexander wurde sehr wütend, er nahm ein Apfel vom Tablett und warf ihn nach dem alten Mann. Der alte Mann, der betrunken war, sagte immer noch etwas zu Alexander. Alexander verlor die Kontrolle über seine Zunge und befahl einschüchternd seinen Soldaten mit schmutzigsten Schimpfwörtern in makedonischem Dialekt, sie mögen kommen und diesen Mann bestrafen. Der alte Mann, den die Trunkenheit davon abhielt zu wissen, was er tat und sagte, redete und verspottete Alexander weiter. Alexander, der jetzt vor Wut die Beherrschung verlor, sprang auf und zog das Schwert, das er hinter einem Vorhang versteckt hielt, warf sich auf den alten Mann, durchbohrte mit dem Schwert seine Brust und tötete ihn auf der Stelle“.

Plutarch erwähnte in den Geschichten über die Folterung und Ermordung der Gegner von Alexanders Göttlichkeit, Namen einiger der engsten Freunde von Alexander. Er schrieb: „Einer dieser Freunde von Alexander war ein alter griechischer Philosoph, der auch ein Freund von Aristoteles war; er genoss den Respekt von allen. Weil nun dieser Philosoph seinen Freunden erzählte, dass er nicht bereit war Alexander, der nur ein sterblicher wie jeder andere ist, anzubeten, wurde er auf Befehl von Alexander in Ketten ins Gefängnis gesteckt und starb nach sieben Monaten unter Folter“.

Der Fall der letzten achämenidischen Festung

Von Drangiana aus marschierte Alexander mit seiner Armee nach Baktrien. Das Staatswesen war überall in ganz Persien und damit auch in Baktrien von Grund auf auseinandergerissen. Verwaltet wurde im Persischen Reich, seit Alexander in Mesopotamien war, schon lange nichts mehr; hohe Inflation, ein schwaches Finanzwesen und eine nicht funktionierende Bürokratie beherrschten das Persische Reich, seitdem es unter griechisch-makedonischer Verwaltung stand. Bessos hatte nicht genügend Soldaten rekrutieren können und als Alexander in der Nähe der Hauptstadt von Baktrien Balch [Balkh/Balx] war, flüchtete Bessos mit seinen wenigen Truppen, die er mobilisieren konnte, aus der Stadt. Als Alexander durch seine Spione über die zahlenmäßige Unterlegenheit von Bessos  Armee erfuhr, ließ er in der Gegend einige Truppen stationieren, um Bessos überall zu suchen, um das Schicksal des letzten achämenidischen Thronbestreiters zu besiegeln.

Truppenteile Alexanders fanden Bessos und kämpften gegen Bessos letztes Aufgebot, besiegten ihn und nahmen ihn gefangen. Alexander war so wütend auf diesen tapferen Perser, dass er befahl, Bessos ganz nackt und in Ketten um seinen Hals hinter einem Pferd herzuziehen, um ihn dann an einem Ort zu bringen, an dem Alexander an ihm mit seinem Kriegsgespann vorbei fahren kann. Man tat, was Alexander befohlen hatte, und Alexander fuhr an dem Ort vorbei, an dem Bessos in Ketten hinter einem Pferd her geschleift wurde; er sagte zu Bessos: „Warum hast du deinen König, der auch dein Freund und Wohltäter war, verraten, gefangen genommen und ihn getötet?“. Bessos, antwortete, dass er beabsichtigte Darius gefangen zu nehmen, um ihn dann Alexander zu übergeben. Aber die Antwort überzeugte Alexander nicht. Alexander, der vieles von seinem Lehrer Aristoteles gelernt hatte, besaß selbst die Kunst der Demagogie. Er wollte diesen tapferen Mann noch mehr psychisch foltern und obendrein wollte er den Persern demonstrieren, er, Alexander, beabsichtigte nicht Darius III zu töten, und jetzt, wo Bessos den König getötet hatte, wäre er empört und wütend darüber.

Abb. 7 Die Bestrafung Bessos

Um seiner Volksverdummung weiter freien Lauf zu lassen, ließ er durch seine Herolde überall ausrufen, dass Bessos der Königsmörder wäre, und er, Alexander, werde ihn daher bestrafen. Alexander befahl daraufhin Bessos zu foltern, seine Ohren und Nase wurden abgeschnitten, er wurde gefesselt und unter Folter gelegt. Wie ein Tier wurde dieser tapfere persische Heerführer in einem eisernen Käfig gehalten und überall mit hin geschleppt. Alexander hatte nach einiger Zeit den Westen Persiens wieder erreicht und als er in Ekbatana angekommen war, da ließ er Bessos an zwei Bäume, deren Zweige durch die Kraft vieler Männer zusammen gezogen waren, an Arme und Beine fesseln, dann ließ man die Zweige der beiden Bäume gleichzeitig los und Bessos wurde auf der Stelle in zwei Teile gerissen; danach wurden die Körperteile an der Karawanenhauptstraße, wahrscheinlich in der Nähe von Baqestân zur Schau gestellt und aufgehängt, damit die Nachricht im ganzen Persischen Reich verbreitet wird.

Die Berichte über die Feldzüge und Eroberungen der Perser in der achämenidischen Epoche vor Alexander, haben auch die griechischen Historiker, nach dem, was sie selbst gesehen und gehört hatten, uns hinterlassen. Aber in ihren Berichten ist nirgendwo ein Fall niedergeschrieben, der solche Verbrechen, die Alexander während seiner Eroberungen in den griechischen Stadtstaaten, in  Syrien und in Persien verübt hatte, ähnlich wäre. Die Niederschriften der griechischen Historiker über die Eroberungen der achämenidischen Könige beinhalten immer Geschichten über ihren Edelmut, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Gnade und Großzügigkeit. Alle diese Historiker haben einstimmig geschrieben, dass wenn eine Stadt durch die Perser erobert wurde, sofort durch einen Erlass des Kaisers eine allgemeine Amnestie erteilt wurde und keine Plünderungen und Vergewaltigungen in den eroberten Gebieten stattfanden oder gar toleriert wurden. Was in ihren Berichten aber über Alexander zu lesen ist, ist  Massenvernichtung, Vergewaltigung, Versklavung und die Vernichtung und Verwüstung aller  Zivilisationsspuren der Menschheit. In all den Jahren, in denen Alexander in Persien war, sehen wir kein zivilisatorisches Ziel in seinen Feldzügen, sondern lediglich die Massenvernichtung, Verwüstung, Plünderung, Versklavung und Vergewaltigung. Von alttestamentarischen Fällen abgesehen, erreichte zum ersten Mal in der Weltgeschichte, die Vernichtung von weiten Teilen der Zivilbevölkerung eine Qualität, die man als nichts anderes als Völkermord bezeichnen muss.

Alexanders Feldzug in den achämenidischen Territorien Punjab [Panjâb] und Indus [Send]

Abb. 8 Industal Map

Abb. 8 Industal Map

Alexander beschloss nun, vor der Fortsetzung seines Feldzuges gen Indischen Subkontinent, seinen Soldaten und Offizieren die privaten Reichtümer, die sie in Ost-Iran gestohlen hatten, wegzunehmen, damit in Zukunft sich niemand mehr reich und mächtig genug fühlt, um sich gegen ihn aufzulehnen. Sie sollten alle von ihm abhängig bleiben und seine Göttlichkeit akzeptieren. Er soll unter dem Vorwand des Feldzuges nach Indien seinen Offizieren und Soldaten befohlen haben, ihre erbeuteten Gegenstände zu vernichten. Es waren wertvolle Gegenstände, die sie in den östlichen Teilen des Persischen Reiches erbeutet und geplündert hatten, denn sie alle hatten ja schon die Beute aus den Plünderungen der Großstädte Babylon, Susa, Persepolis und Ekbatana nach Makedonien und Griechenland geschickt. Plutarch schrieb, dass obwohl die Soldaten und Offiziere ihre erbeuteten Gegenstände und Kostbarkeiten gerne hatten und diese nicht verlieren wollten, sie sich aus Angst vor Alexander fügten, der einige der Offiziere bestialisch gefoltert und getötet hatte und sie wagten es nicht etwas dagegen zu unternehmen und taten das, was ihnen befohlen wurde.“

Abb. 9 Die Welt nach Homers Ansicht 1000 v. Chr.

Danach passierte Alexander mit seiner Armee den Chaiber Pass [Xeybar] und betrat den Teil des Indischen Subkontinents, der noch zum Persischen Reich gehörte. Er kam in Peshāwar [Pešâvar/Pišâvar] an und von dort aus  machte er sich auf den Weg nach Süden und überquerte einer der Zweige des Punjabs und  trat in das Indus-Gebiet ein.  Erst am östlichen Rand des Okeanos im Indusdelta wollte er umkehren. Arrianus erzählt uns von Kulthandlungen, die Alexander im Rahmen des Indienfeldzuges vorgenommen hatte. Vor dem Feldzug habe Alexander Opfer an Okeanos und Tethys dargebracht und ihnen zu Ehren Tempel errichtet: einen davon  am Indusdelta, dem östlichen Rand des Okeanos, „dem Ende der Welt“.  Jetzt sah Alexander, dass die Welt nicht am Indusdelta zu Ende war, wie dieser alte Zottelbart, Plagiator und Pseudowissenschaftler Aristoteles in seiner Geographie felsenfest behauptet und ihm gelehrt hatte.

Aristoteles wurde für seine Arbeiten damals in Griechenland ohnehin keine Verehrung zuteil, die mit derjenigen eines Platon vergleichbar gewesen wäre. Nach den Plünderungen der Bibliotheken im Persischen Reich und der Aufarbeitung der Übersetzungen in griechischer Sprache kamen die Schüler von Aristoteles, genau wie  Theophrastos, sein Nachfolger und dessen Nachfolger Straton zu großenteils anderen Ergebnissen als Aristoteles. Nach Stratons Tod (270/268 v. Chr.), als alle wissenschaftlichen Werke aus dem Persischen Reich gelesen waren, begann mangels eigener Erkenntnisse, deshalb auch die Periode des Niedergangs der Wissenschaften in Griechenland.

Im Indusgebiet plünderte Alexander die schutzlosen Städte. Die einzige Stadt des Indus Gebiets, die feste Verteidigungsanlagen hatte, war die Stadt Multan [Moltân], die sich tapfer und entschlossen verteidigte. Alexander wurde während der Belagerung dieser Stadt schwer verwundet, doch letztlich gelang es ihm auch diese Stadt zu erobern und nachdem er die ganze Stadt durch seine Soldaten plündern ließ, machte er die Stadt, wie viele andere Städte vor ihr, dem Erdboden gleich und  tötete alle Bewohner. Danach, mit dem Ziel der Eroberung des gesamten Indus Gebietes, machte er sich auf den Weg ins Landesinnere, um bis 325 v. Chr. in Indien einen Völkermord zu begehen. Die Städte im Indus Gebiet wurden alle, trotz des Widerstandes, eine nach der anderen von ihm erobert. Diese Regionen lagen größtenteils im heutigen Pakistan, und waren schon seit Darius dem Großen persisches Territorium. Plutarch, der Alexander verherrlichte, schrieb, „dass die Plünderungen und Morde durch Alexander im Indus Gebiet so ungeheuerlich waren, dass seine gute Umgänglichkeit dadurch unbedeutend wurde; er tötete und er hängte sogar die friedlichen religiösen Führer und Brahmanen aus der Priesterkaste“.

Am Ende des Indienfeldzuges meuterten die griechischen und makedonischen Offiziere und Soldaten ein weiteres Mal. Sie standen erschöpft, 5.000 km Luftlinie, in den Sümpfen und unwegsamen Bergregionen des Indischen Subkontinents, von der Heimat entfernt und sie zwangen Alexander zur Rückkehr ins Persische Kernland. Vom Süden des Indus aus, bewegte er nun seine Truppen in Richtung Westen, passierte die heutige pakistanische Hafenstadt Gwadar [Gvâdar], dann zog er weiter zur iranischen Hafenstadt Schabahar [Câhbahâr/Câbahâr], überquerte die heutige iranische Provinz Belutschistan [Balucestân]  und erreichte im Jahre 325 v. Chr. über Kermân die Provinz Pârs im Herzen des Persischen Reiches. Ein Teil seiner Armee benutzte den Seeweg mit 1800 kleinen Schiffen, die er von den Indus Bewohnern gestohlen hatte, um das Persische Meer Daryâye Pârs [Persischer Golf] durchzufahren, um dann durch den Fluss Arvandrud Babylonien zu erreichen. Arrianus widmete den achten Band des Werkes über Alexanders Feldzüge nur der Seereise dieser kleinen Schiffe.

Abb. 10 Die Route Alexanders zurück nach Persien

Der achte Band beinhaltet die Aufzeichnungen des griechischen Offiziers, der der Admiral dieser Schiffkolonnen war. Er schrieb aber nicht, wie viele erbeutete Schätze und Gegenstände Alexander durch seine Plünderungen im Indus Gebiet auf diesen Schiffen transportieren ließ. Aber in diesem Band gibt es wertvolle Informationen über die Küsten von Balucestân und den Hafenstädten des Persischen Meeres [Persischer Golf]. Zum Beispiel  erfahren wir, dass die Hafenstadt Minab [Minâb] damals noch Anâmiš (d. h.: ohne Name) hieß und eine große Stadt an einem Fluss mit demselben Namen Anâmiš lag; es gab verschiedene Sorten von Fruchtbäumen, außer Olivenbäumen. Diese Region (die heutige Region von Bandar Abbâs und Minâb) hieß damals Hormuziya, die unter den damaligen Gebietseinteilungen zu Kermân gehörte. Die heutige Insel Khark [Xârk] hieß damals Huvarakta, und ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse waren Datteln und Weintrauben. Die heutige Insel Kisch [Kiš] war ein heiliger Pilgerort, den die Gläubigen jährlich an bestimmten Tagen besuchten, um den Gottheiten Ânâhita und Mitara [Mitra] zu opfern. Die heutigen Städte Bostâna, Kangân und Rig hatten damals fast dieselben Namen, die erste hieß Apostâna, die zweite Kagâna und die dritte hieß Rogoniš. Arrianus schreibt, dass es im Persischen Meer sehr viele Delphine gab, von denen die Griechen berichtet hatten.

Die griechischen Historiker malten den Indienfeldzug Alexanders märchenhaft aus, aber ein Märchen bleibt eben immer ein Märchen und deshalb beschäftigen wir uns hier erst gar nicht mit diesen Geschichten. Die Berichte der Historiker über die übereilte Rückkehr Alexanders durch die trockenen und gefahrvollen Wüsten des Indus und Mak Korân/Makrân/Mokrân, dem Gebiet zwischen Kermân und Sistân [Gedrosische Wüste], dem heutigen Belutschistan, bis ins Persische Kernland zeigen, dass sein Feldzug in das Indus Gebiet ein Desaster war. In dieser  kargen Bergregion im Süden des heutigen Iran und Pakistan, die zu den trockensten Regionen der Welt zählen, fanden viele seiner Soldaten den Tod.

Abb. 11 Alexander von Makedonien und der König Porus

Arrianus schrieb, „dass Alexander bei seinem Feldzug in das Indus Gebiet 120 Tausend Infanterie und 15 Tausend Kavallerie Soldaten hatte und als er nach Persien zurückkehrte, hatte er nur noch ein Viertel seiner Armee.“

Hans Delbrück schreibt in seinem Werk Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte, dass in der Schlacht am Hydaspes Alexander enorme Verluste erlitten hatte und der Hergang der Schlacht von den Historikern phantasievoll ausgemalt wurde, um Alexander zu schmeicheln. Er beschreibt ausführlich, warum der von den griechischen und römischen Historikern beschriebene Schlachthergang aus militärischer Sicht völlig unmöglich ist. Darüberhinaus kritisiert er auch deren angegebenen Zahlen von Alexanders Armee von 120 Tausend Infanteriesoldaten und 15 Tausend Kavalleriesoldaten, als auch die Zahl der Kriegselefanten von König Porus: Im Jahre 326 v. Chr. traf Alexander auf den indischen König Porus am Fluss Hydaspes, nahe der Stadt Malakwal. Gegen die indischen Kriegselefanten hatte Alexander massive Probleme und verlor den größten Teil seiner Armee. Diese Verluste zwangen ihn letztlich zur Umkehr. Insgesamt zeigen die Zahlen und Schlachthergänge aller von den Historikern beschriebenen Schlachten, angefangen von der Schlacht am Granikos, über die Schlacht an der Issos Passage, die Schlacht bei Gaugamela bis hin zur Schlacht am Hydaspes, dass die Erzählungen von Personen niedergeschrieben wurden, denen jegliches militärisches Grundwissen fehlte und auch der gesunde Menschenverstand in ihrer Alexandermanie ausgesetzt hatte.

Die Bevölkerung des Punjabs und Indus hatten bis zum letzten Mann Widerstand geleistet und vernichteten große Teile der Armee Alexanders. Jüngere Forschungen sprechen davon, dass Alexander in Indien ganz klar einen Völkermord beging.  Als  Alexander nach Persien zurückkehrte, beschloss er  Kaiser des Persischen Reiches zu werden und sich  Thronfolger von Kyros dem Großen, Darius dem Großen und Xerxes zu nennen. Jetzt bereute er, die prachtvollste Stadt [Persepolis], die die Welt je gesehen hatte, niedergebrannt zu haben.  Er wünschte sich, er hätte so viel Glanz und Erhabenheit nicht zerstört und könnte jetzt in dieser Stadt und in jenem Palast sich krönen lassen und nach altem Brauch den Thron von Darius dem Großen und Xerxes besteigen, um die Könige aus aller Welt, wie einst Darius und Xerxes, zu empfangen. Quintus Curtius Rufus schrieb, „Die Griechen schämten sich sehr, dass sie die Paläste und die Stadt Persepolis in Brand gesteckt hatten, eine Stadt, die die glanzvollste und prachtvollste Stadt der Welt gewesen war; aber sie beharrten immer noch darauf zu sagen, dass diese Handlung, die Stadt und seine Paläste zu vernichten, eine richtige war. Alexander, der es bereute, schob die Schuld auf die Griechen und behauptete, dass die Griechen es Alexander nicht gönnten, im Palast von Xerxes seinen Thron zu besteigen, daher hätten sie ihn aufgehetzt, die Stadt in Brand zu stecken und sie zu vernichten.“

© Pârse & Pârse

[Quellen dieser Artikelreihe: „Irânzamin“, von Amir Hoseyn Xonji, Arrianus, Diodorus, A.T. Olmstead „History of the Persian Empire“, Plutarch, Ephippos, Xenophon, Gardizi „Târixe Gardizi“ „Einsicht in die iranische Geschichte“,[ „Molâhezâti dar târixe Irân“], 4. Auflage, von Dr. Ali Mirfetros, Quintus Curtius Rufus, Herodot, 1. Buch Religion und Sitten der Perser , G. Hancock, Heavens Mirror, 1998, Michael Joseph Ltd, s. V.Gordon Childe: New Light on the most ancient East. 1928, 1958, 134 + Abbildung Plate XXI, Nezâmi Ganjavi in Šarafnâme aus seinem Werk Xamseye Nezâmi, Tom Holland „Persisches Feuer“ Alfred von Gutschmid, 1888 „Die Geschichte Irans und seiner Nachbarländer“, Hans Delbrück 1920 „Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte“, Geulen, Ebne Xaldun „Al Mughaddimah“, tagesschau.de, Josef Wiesehöfer Iranians, Greeks and Romains 2006, C. E. Bosworth Encyclopädia Iranica]

Bildquellen:

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Alexander „der Große“ – Eskandare gojastak (7)