Die Ära Mohammad Mossadeq

logoDonnerstag, 14.08.2014 , 16:30 Uhr (45 Minuten) , ZDFinfo

Anlässlich dieser Dokumentation auf ZDFInfo, in der wieder behauptet werden wird, dass Mossadeq demokratisch gewählter Ministerpräsident war, setzen wir diesen Artikel entgegen. Jeder, der die iranische Mashrute Verfassung kennt, weiß, dass der Ministerpräsident vom Šâh verfassungsgemäß ernannt und abgesetzt wurde. Wenn man überhaupt von einem Putsch sprechen kann, dann war die US-amerikanische Intervention eine Hilfe zur Verhindung eines verfassungsfeindlichen Putsches durch Mossadeq.

Wer die Wurzeln der Islamischen Revolution begreifen will kommt nicht umhin, eine Reise in die Vergangenheit, auch zurück zu den Lebzeiten und dem Wirken Mossadeqs anzutreten. Hier in dieser Zeit sind die alten Parolen und die alten Lügen, der Šâh sei ein Agent der Briten und der Amerikaner entstanden. Hier liegen viele anti-iranische Wurzeln für den Niedergang der iranischen Pahlavi-Dynastie und dem Niedergang und der Demonotierung Irans im 20. Jahrhundert. Šâhanšâh Mohammad Rezâ Pahlavi liebte Iran und genau das wurde ihm, wie einigen andern in der iranischen Geschichte, die Iran liebten, zum Verhängnis. Wer über Iran herrschen will, muss nicht nur Muslim sein sondern Anti-Iraner zugleich, das hat die iranische Geschichte immer wieder bewiesen.

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Der Iran und die Türkei sind nicht miteinander zu vergleichen

Atatürk_Rezâ Šâh

Atatürk_Rezâ Šâh

Die iranische Nation ist seit je her von einem grundlegenden Problem befallen. Ihr Problem ist, dass sie sich noch nie richtig mit dem Sinn der Philosophie und dem Rationalismus befasst hat. Das Problem heißt „das Fehlen eines Logik-orientierten-Charakters“. Ist diese Logik vorhanden, werden die Iraner die geistige Einheit erreichen, um die historischen und sozialen Dilemmata zu passieren und hinter sich zu lassen. Dieser Mangel ist der Grund, weshalb wir keine Prinzipien für unsere Worte, unser Denken und unser Handeln im kollektiven Namen „Iraner“ aufgestellt haben! Wir versuchen ständig unsere Persönlichkeiten der iranischen Geschichte mit X und Y zu vergleichen, und aufgrund unserer historischen Komplexe vergöttern wir entweder diese iranischen Persönlichkeiten und wollen ihre negativen Eigenschaften nicht sehen, oder sehen doch nur die negativen Eigenschaften und schwärzen damit die gesamte Person und ihre Taten für das Land an! Im Moment ist es Mode geworden Rezâ Šâh mit Atatürk zu vergleichen, sowohl Patrioten als auch die Gegner. Sicherlich hatte jeder von ihnen seine Schwächen und negativen Seiten, aber auch Stärken und positiven Seiten. Wichtig ist, alles zusammen hinzunehmen und nicht zu versuchen mit der heutigen Weltanschauung diese Persönlichkeiten entweder zu verdammen oder aus ihnen einen Kult zu machen. Weiterlesen

Liberalismus, das Kernproblem in Iran (5)

Teil 4 dieser Reihe

von Eran

Achnacarry und Red Line Abkommen

Die Rivalität zwischen dem Amerikaner Rockefeller und den Brüdern Alfred und Ludvig Nobel prägte von Anfang an die Erdölindustrie. Der Erste Weltkrieg wurde hauptsächlich dank der Öltransporte von Rockefellers Standard Oil Company (New Jersey) gewonnen.

Als der amerikanische Magnat 1916 von der Unterzeichnung des geheimen Sykes-Picot-Abkommens also von der britisch-französischen Aufteilung des Nahen Ostens erfuhr, dessen schwarzes Gold er ausbeuten wollte, setzte er die Lieferungen aus. Großbritannien und Frankreich hatten in einem Geheimabkommen, dessen Inhalt in den Wirren der Russischen Revolution von den Revolutionären ans Tageslicht gebracht wurde, die Aufteilung des Nahen Ostens vereinbart: Sykes–Picot Abkommen.

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Liberalismus, das Kernproblem in Iran (4)

Alle drei Teile dieser Reihe: Teil 1; Teil 2; Teil 3

Die ersten Teile der Artikelreihe fielen umfangreicher aus. Der ambitionierte Leser sollte in den ersten 3 Teilen mit der Entstehung und der Bedeutung des britischen Liberalismus vertraut gemacht werden. Dieser entstand aus den englischen Bürgerkriegen des 17. Jahrhunderts aus den Machtkämpfen zwischen dem protestantischen Besitzbürgertum, das die politische und religiöse Macht ergreifen wollte, und dem absolutistischen englischen König. Dabei handelt es sich bei dem Liberalismus um eine politische Ideologie zur Transformierung und Übertragung der politischen und religiösen Macht auf die tonangebende Oberschicht, das Besitzbürgertum und den Landadel, die basierend auf John Locke durch das Eigentum legitimiert sind, die politische und religiöse Macht auszuüben.

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Die Pahlavi Diktatoren!

Pârse & Pârse: Was Sie gleich lesen werden, ist ein Artikel, der kürzlich veröffentlicht wurde, um das Ausmaß der Feindseligkeit einiger Iraner der Pahlavi Dynastie gegenüber zu zeigen, ohne dass diese Gruppe der Iraner sich jemals die Mühe geben und denken würde, ob so viel Hass, Verachtung, Feindseligkeit und Neid nötig ist, und anstatt diese Könige zu verteufeln und aus ihnen die schrecklichsten Diktatoren aller Zeiten zu machen, sollten sie doch tiefer graben, aber dabei auch nicht so weit in die Geschichte blicken, sondern nur ein Jahrhundert der iranischen Geschichte unter die Lupe nehmen. Weiterlesen

Die Liebesbombe der Israelis für die Iraner

Wir haben über die Initiative der Israelis schon berichtet, wie sie die Iraner lieben und nicht als ihren Feind betrachten. Die Art Liebesverkündung und Sympathie der Israelis anderen Bevölkerungen des  Mittleren Ostens gegenüber  ist einmalig und unglaublich. Noch nie wurde eine Kampagne in der Art für die Syrier, Palästinenser oder irgendeine andere Nation in der Region ins Leben gerufen.

Es gibt Gründe, weshalb die iranische Nation das Ziel der Liebesbombe der Israelis geworden ist:

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Irans erbitterter Kampf um die nationale Einheit

Die Geschichte Irans ist eine leidvolle Geschichte voller Verrat, den Bestrebungen fremder Mächte es zu schwächen und zu zerteilen. Die Verräter, die ihnen dabei halfen, waren in Parteien wie die Jebheye Meill und Hezbe Tude organisiert. Zudem waren die in Iran lebenden Türken (Tork) immer diejenigen, die der iranischen Nation am meisten schaden wollten. „[…]1907, 1945 und 1978 sind die tragischen Daten unserer neueren Geschichte […]“ erklärte der Šâh 1979 in Mexiko und die folgenden Untaten alliierter Geopolitik werden eine gewisse Kontinuität der Politik der Großmächte in Bezug auf den Iran verdeutlichen.

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Die Modernisierung Irans unter Mohammad Rezâ Šâh Pahlavi

Voraussetzungen für den Wirtschaftsboom in Iran 1973 -1978

1923 zur Zeit der Machtübernahme durch Reza Khan [Rezâ Xân], dem Begründer der Pahlavi Dynastie in Iran, zählte Iran zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Modernisierung und die gesellschaftliche Umstrukturierung Irans die Rezâ Šâh eingeleitet hatte, sollte von seinem Sohn Mohammed Rezâ Šâh Pahlavi bis zu seinem Sturz erfolgreich fortgeführt werden.

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Rezâ Šâh der Große und die Befreiung der Frauen vom Hidschab

17. Dey [Dey ist der 10. Monat im iranischen Kalender] ist der Tag der Befreiung der Frauen vom Hidschab. Lassen wir die Bilder für sich sprechen.

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Der Demokratisierungsprozess in Iran

Die Grundgedanken der Demokratie sind in der iranischen Philosophie und Geisteswelt seit der Zeit der Achämeniden, über den Universalgelehrten Pursinâ [Avicenna], dem Reformpolitiker Amir Kabir, die konstitutionelle Revolution 1905 – 1911 [انقلاب مشروطه], dem Historiker und Aufklärer Ahmad Kasravi, bis hin zum Ende der Regierungszeit Mohammad Rezâ Šâh Pahlavis, schon seit langem angelegt. Die Dynamik blieb dabei nicht nur der Theorie verhaftet, sondern bestimmte über 70 Jahre des vergangenen Jahrhunderts, nach dem Ende der absolutistischen Monarchie der türkischen Qajarenherrscher in Iran, bis zur Islamischen Revolution 1979 die Realpolitik und die weitere demokratische Entwicklung Irans.

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