Tod von Kyros dem Großen

Kyros der GroßeVon Bahrâm

Vorheriger Artikel: Der Fall Babylons

Gleich wie die Geburt des Perserkönigs war auch dessen Tod unter den Persern von vielerlei Sagen umwoben, so dass es auch hier schwer fällt, den wahren historischen Kern herauszufischen. Von den antiken Geschichtsschreibern sind unterschiedliche Versionen von Kyros Ende überliefert, wobei die meisten darin übereinstimmen, dass ihn der Tod im fernen Osten seines Reiches ereilte.

Ktesias von Knidos, der seiner eigenen Auskunft nach Quellen aus erster Hand besaß, konnte berichten, dass Kyros in einer Schlacht gegen das zentralasiatische Volk der Derbiker durch eine indische Lanze verwundet wurde und infolge dessen verstarb; der babylonische Chronist Beressos, dessen Ausführungen in der Regel glaubwürdiger sind als die seiner griechischen Kollegen, schreibt dagegen, dass der Perserkönig in der Ebene von Daas durch die Hand der Dahae 1 seinen Tod fand. Unser bekannter Gewährsmann Herodot, der selbst zugab, dass in der Persis verschiedene Legenden über das Ende des Perserkönigs im Umlauf waren , erzählt, dass Kyros in einem Feldzug gegen die Massageten 2 jenseits des Jaxartes fiel. Xenophon berichtet dagegen in seinem politischen Erziehungsroman Kyropädie in Abweichung dessen, dass Kyros im hohen Alter auf einem Totenbett friedlich gleich eines griechischen Philosophen in den ewigen Schlaf versank. Weiterlesen

Der Fall Babylons

Die Stadt BabylonVon Bahrâm

Vorheriger Artikel: Unterwerfung Kleinasiens und Ostirans

Teil I: Vorbereitungen

Während Kyros noch in heftigen Kampfhandlungen mit dem Lyderkönig Kroisos verwickelt war, war der greise babylonische Herrscher Nabonid zwischenzeitlich im Jahre 541 v.Chr. hastig aus seinem Exil in Tayma nach seiner Hauptstadt Babylon zurückgekehrt. Weiterlesen

Eroberung des lydischen Reiches

König Kroisos_©Wikimedia

König Kroisos_©Wikimedia

Von Bahrâm
Vorheriger Artikel: Intermezzo

Teil I: Vorbereitungen

Der lydische König Kroisos war also der erste Herrscher, der als Reaktion auf Kyros Eroberungsfeldzüge in alle Himmelsrichtungen selbst an einen vorsätzlichen Angriff auf die Perser dachte. Neben der Verteidigung seines Reiches, war es ihm auch ein Anliegen auf Kosten des jungen persischen Großreiches sein eigenes Territorium zu vergrößern; überdies war der vor zehn Jahren gestürzte Mederkönig Astyages sein Schwager, weshalb ein Angriff auf den Kyros auch durch die familiäre Verpflichtung geboten war, die besagt, dass jeder die Rache für den anderen aus der Großfamilie ergreifen muss. Weiterlesen

Intermezzo

Kyros der Große

Kyros der Große

Von Bahrâm
Vorheriger Artikel: Die Persische Revolte

Und so endete im Jahre 550 v. Chr. die fünfunddreißigjährige Schreckensherrschaft des Mederkönigs Astyages. Die Perser selbst konnten kaum glauben, was sich gerade ereignet hatte, denn sie hatten bei der letzten Schlacht vor Pasargadae beinahe die Hoffnung verloren, bevor sich ihr Schicksal zu ihren Gunsten gewendet hatte. Niemals hätten sie damit gerechnet, dass sie, welche von den meisten Völkern ringsum als primitive Barbaren betitelt wurden und gering an der Zahl waren, den mächtigen Astyages aus der Linie des Kyaxares in einer Feldschlacht zu bezwingen Um ihre Freiheit zu feiern, wurden in den darauffolgenden Tagen viele ausgelassene Festmahle zum Danke der Götter und Kyros, ihrem geliebten Anführer und König, abgehalten. Weiterlesen

Die Persische Revolte

Kyros der Große

Kyros der Große

Von Bahrâm

Teil I: Dämmerung

Als der Aufstand der Perser sich wie eine Flamme verbreitete und dank den tatkräftigen Bemühungen von Kyros im Jahre 553 v.Chr. die gesamte Persis erfasst hatte, erreichten in Windeseile die Nachrichten vom Abfall der Perser die medische Königsstadt Ekbatana. Astyages, als er von den Umtrieben des Kyros erfuhr, wurde außer sich vor Zorn, da er den falschen Rat der Hofmagier beherzigend, jenen vor mehreren Jahren sorglos in die Persis entlassen hatte.

Anstatt jedoch umgehend eine Armee in die persischen Stammlande zu entsenden, um den Aufstand so schnell wie möglich zu ersticken, gedachte Astyages stadtdessen mit eine Schar von dreihundert berittenen Kriegern den Kyros allein auf schnellstem Wege zu beseitigen. Er hielt dies für ratsamer, denn er dachte sich, dass ohne ihren geliebten Anführer der Widerstand der Perser schnell zusammenbrechen würde und ein Eingreifen der medischen Armee nicht mehr nötig sei.

Astyages schickte in diesem Sinne dreihundert ausgewählte medische Reiter in die Persis mit dem Befehle: Weiterlesen

Die Kyros-Sage des Herodot (3)

Kyros der Große_©Light of Persia

Kyros der Große_©Light of Persia

Von Bahrâm

Vorheriger Artikel: Teil 2

Als der junge Kyros sich nun mit seinem Begleiter auf den Weg in die persischen Lande im Süden machte, schwirrten ihm noch viele Fragen durch den Kopf. Er verstand nicht recht, was König Astyages meinte, als er davon sprach, dass er in der Persis einen anderen Vater und eine andere Mutter sehen werde? Er war doch zeitlebens der leibhaftige Sohn des Hirten Mithradates und der fürsorglichen Kyno; so jedenfalls dachte er dies mit Bestimmtheit. Außerdem fragte er sich immerwährend, welche Traumvision Astyages gemeint hatte und warum ihm, nach dessen Aussage, deshalb in der Vergangenheit viel Unrecht geschah?

Der Begleiter schaute in das Gesicht des Kyros und schien zu erahnen, was ihn gedanklich beschäftigte. Deshalb entschloss er sich, dem Kyros die ganze Wahrheit zu erzählen und sprach zu ihm:

„Ich sehe, dass die Worte des Astyages in dir viel Verwirrung ausgelöst haben! Nun denn, ich fühle mich bereit, dir die Wahrheit über dich und deiner Herkunft zu eröffnen, natürlich vorausgesetzt, dass du damit einverstanden bist!“ Weiterlesen

Die Kyros-Sage des Herodot (2)

Kyros der Große

Kyros der Große

Von Bahrâm

Vorheriger Artikel: Teil 1

In den folgenden zehn Jahren wuchs der junge Kyros unter der liebevollen Obhut seines Ziehmutter Kyno zu einem stattlichen, jungen Knaben heran. Als Sohn eines Rinderhirten arbeitete er dabei schon recht früh auf den weiten Viehweideplätzen, welche dem Mithradates gehörten. Die wahre Identität des jungen Burschen war in dieser Zeit gegenüber Fremden nicht offenbart worden, denn seine Zieheltern hüteten das Geheimnis streng und vermieden so oft wie es ging den Umgang mit den anderen Medern. Doch eines schicksalsträchtigen Tages begab es sich, dass das Geheimnis des jungen Kyros aufflog. Weiterlesen

Die Kyros-Sage des Herodot (1)

Kyros der Große

Kyros der Große

Von: Bahrâm

Am Mittwoch dieses Jahres, dem 29. Oktober (7. Ābān), wurde an die großartige Persönlichkeit Kyros dem Großen gedacht, der schon in der Antike zu einer Legende verklärt worden war. Kyros erstaunliche Leistungen konnten niemanden damals verborgen blieben, denn er hatte nicht nur mittels seines militärischen wie gleichermaßen politischen Geschickes in zwanzig Jahren drei große Reiche gestürzt und das erste bekannte Weltreich der Geschichte errichtet, sondern auch in bewusster Abgrenzung zu früheren Königen die religiösen Überzeugungen seiner fremden Untertanen, solange diese nicht die persische Herrschaft anfochten, nicht angetastet. Selbst als er den Persern die Herrschaft über die alte Welt schenkte, blieb er seinen Wurzeln immer treu, weshalb er von den Persern liebevoll als Vater bezeichnet wurde. Seiner charismatischen Aura konnten selbst die Griechen sich nicht entziehen, obwohl diese aufgrund der Machtpolitik der Achämeniden mit denselben oft auf Kriegsfuß standen. Wie kann man sonst erklären, dass Xenophon Kyros in seiner Kyroupaideia-Schrift seinen griechischen Lesern als Ideal eines politischen Herrschers darstellt und über ihn sagte: Weiterlesen

Iranische Frauen in der Antike (2)

Iranische Frauen in der Antike

Iranische Frauen in der Antike

Der Teil 1

Von: Sherry

Leben und Herrschaft adeliger Frauen

Verwaltungstexte enthüllen, dass Frauen aus königlichen Familien weit gereist sind, um ihren Besitz und ihr Gut in anderen Regionen zu inspizieren und ihr Vermögen allein – und manchmal auch mit der Hilfe ihrer Ehemänner – zu verwalten. Die Reise-Utensilien und der Proviant, den sie mitnahmen, lassen Rückschlüsse darauf ziehen, wer ihre Reisepartner, Wächter, Diener, Köche usw. waren. Beide Königinnen – Artystone und Parysatis – sind laut Text nach Babylon gereist, um Steuerzahlungen zu überwachen und Mietzahlungen einzukassieren. Man kann in den Texten über einen Richter, der zum Hause von Parysatis gehörte, lesen. Weiterlesen

Iranische Frauen in der Antike (1)

Iranische Frauen in der Antike

Iranische Frauen in der Antike

Von: Sherry

Jede Analyse über das Leben und den Status der Frauen im antiken Iran stellt eine sehr komplexe Aufgabe dar, die viel Zeit und Geduld erfordert. Die Intention dieses verhältnismäßig zum Thema sehr kurz geratenen Essays ist die, essenzielle und auf archäologische Befunde basierende Informationen bereitzustellen, die für ein deutlicheres Bild der Frau zu jener Zeit nötig sind. In diesem Essay wird hauptsächlich die Frau im achaemenidischen Iran behandelt. Das Material basiert vor allem auf Verwaltungs- und Finanz-Texte, die in Persepolis (509-438 v. Chr.) bei Ausgrabungen entdeckt worden sind. Auch Dokumente aus Susa, aus Babylon und anderen mesopotamischen Hauptstädten aus dieser Periode werden herangezogen. Weiterlesen

Was ist aus meinem Land geworden?

Was ist aus meinem Land geworden?

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde am 10.12.1948 als weltweit anzuerkennende Festlegung allgemeiner Grundsätze der Menschheit erklärt; damit wurde auch dieser Tag (10.12.) als Tag der Internationalen Menschenrechte festgelegt. Das Ziel der Charta war die Verpflichtung der Menschheit über die Achtung der Rechte, die jedem Menschen zustehen, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand. Weiterlesen

Aufstieg und Niedergang der Arsakiden (8)

Der Teil 7 dieser Reihe

Die Kriegserklärung Antiochos VII Sidetes gegen Phraates II

Inzwischen konnte Antiochos VII Sidetes seinen Feind, den Usurpator Tryphon besiegen und den Bürgerkrieg von 146 bis 137 v. Chr. beenden, und die Kriege gegen die Juden von 137 bis 133 v. Chr mit der Eroberung von Jerusalem für sich entscheiden, dann die jüdische Herrschaft anerkennen und durch ein Bündnis mit den Juden sie auf seine Seite ziehen, um im Jahr 129 v. Chr. mit einer Armee von 300.000 Mann bestehend aus 80.000 Kriegern, Dienern, Mitläufern, Köchen und Schauspieler den Feldzug in den Iran zu unternehmen.

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Aufstieg und Niedergang der Arsakiden (7)

Der Teil 6 dieser Reihe

Demetrios II erklärte inzwischen dem Parther König Mithridates I den Krieg. Hassan Pirnia [Hasan Pirniyâ] in seinem Buch Irâne Bâstân [der antike Iran], auf den Seiten 2236 u. 2237, Justinus Buch XXXVI, Kapitel 1 zitierend schreibt: „Bei seinem Vorhaben hoffte Demetrios II, die griechischen Städte in Iran und das Griechisch-Baktrische Reich würden ihm bei seinem Krieg helfen, denn das Griechisch-Baktrische Reich lebte seit der Niederlage und den Verlusten seiner Gebiete in Angst und Bange und sehnte sich danach diese Gebiete zu erobern. Einige der ehemaligen seleukidischen Satrapien unterstützten Demetrios II bei diesem Krieg und an die 300.000 Soldaten bildeten die Armee. Demetrios II schlug in ein paar Kriegen die Parther. Mithridates I hat, um den Krieg wegen der großen Zahl von Demetrios Armee zu gewinnen, durch einen Hinterhalt den Krieg beendet, in dem er vorgab, er wolle einen Frieden mit Demetrios II schließen und lockte ihn ohne seine Schutzmänner und nahm in gefangen“.

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Aufstieg und Niedergang der Arsakiden (3)

Der Teil 2 dieser Reihe

Die Gründung der Partherherrschaft

Der Gründer des Parthischen Reiches war ein edler Mann namens Arašk. Arašk ist ein sehr antiker iranischer Name. In der Achämeniden Dynastie gab es schon diesen Namen (Arses), der der Name von Artaxerxes II [Altpersisch: Artaxšatara; Pahlavi: Ardašir] der Achämeniden Dynastie, der im Jahr 404 v. Chr. König wurde, war. Von nun an verwende ich anstatt Arašk die andere verkürzte Form Ašk, die auch von den iranischen Historikern benutzt wurde.

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Aufstieg und Niedergang der Arsakiden (2)

Der Teil 1 dieser Reihe

Die Historiker der Antike

Die Historiker, die über die Arsakiden (antike Pahlavi Dynastie) geschrieben haben, werden in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe sind jene Historiker, die in der antiken Zeit Werke und Berichte abgefasst haben, die zweite Gruppe sind die Historiker und Forscher, die in der Neuzeit ab dem 19. Jahrhundert diesbezüglich geforscht und geschrieben haben. Wir wollen die Historiker der antiken Zeit, die sich mit den Arsakiden beschäftigt haben im Folgenden benennen: Weiterlesen

Die Kaaba und die Götter

Von: Dr. Nurialâ
Übersetzung: ©Fartâb Pârse

Warum bedeutet Säkularismus „die Trennung von Religion, Religionsstiftern und den dazugehörigen Konfessionen und Staat bei der Bildung und der Form einer Regierung“? Der Grund hierfür liegt bei den Religionsstiftern, die nur ihre Religion, ihren Gott und ihr Dogma akzeptieren; sie versuchen mit Gewalt und Einschüchterung alle für ihre Sache zu gewinnen; um dies zu erreichen, hecheln sie nach der Macht und Machtergreifung. Für jede dieser Gruppierungen zählt nur ihr Gott und nichts anderes; es zählt nur das Gebot ihres Gottes und der Glaube an jeden anderen Gott außer ihrem Gott ist Polytheismus, der Strafe nach sich zieht. Aber der Säkularismus hat sein Fundament auf der Basis der Akzeptanz aller Götter, Religionen und Dogmen; er lässt nicht zu, dass diese sich untereinander bekämpfen.

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Die Liebesbombe der Israelis für die Iraner

Wir haben über die Initiative der Israelis schon berichtet, wie sie die Iraner lieben und nicht als ihren Feind betrachten. Die Art Liebesverkündung und Sympathie der Israelis anderen Bevölkerungen des  Mittleren Ostens gegenüber  ist einmalig und unglaublich. Noch nie wurde eine Kampagne in der Art für die Syrier, Palästinenser oder irgendeine andere Nation in der Region ins Leben gerufen.

Es gibt Gründe, weshalb die iranische Nation das Ziel der Liebesbombe der Israelis geworden ist:

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Sag dar farhange Irâne bâstân

Sag dar Irâne bâstân be janbehâye nomâdine sag dar farhange Irâne bâstân mipardâzad. Sag yeki az heyvânâti ast ke dar asâtir va mazâhebe barxi az jahâniyân niz mourede ehterâm qarâr gerefte va janbehâye nomâdin yâfte ast. Sag hamconin dar dine zartošti va dar miyâne irâniyâne bâstân arzeš va jâygâhe vižeyi dâšte ast. Be moujebe axbâre qadim va movarrexâne yunâni cun Esterâbo va Herodot va digarân miyâne kâspihâ sag az ehterâm va taqaddose fouqol’âdeyi barxordâr bude va maqâme hoquqi cun ensân dâšte ast. Kâspihâ dar âqâz az aqvâme qeyre âriyâyi budand ammâ anâsore âriyâyi niz dar miyânešân molâheze mišavad. Kâspihâ dar zamâne mâdhâ digar qodrate candâni nadâštand ammâ nofuze mo’taqedâte kâspihâ dar zamâne mâdhâ qâbele tavajjoh ast.

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Israel liebt Iran und Iran liebt Israel

Jerusalem Das israelische Online-Magazin Haaretz berichtete gestern von einer Initiative mit Online Plakaten, die von Liebe und Frieden erzählen und große Aufmerksamkeit in Israel aber auch in Iran erregt hatten; iranische und israelische Bürger sendeten zu tausenden Nachrichten des Lobes und des Dankes.

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„Ey Irân“, die patriotischste inoffizielle Nationalhymne


irancpi.net
Übersetzung: ©Fartâb Pârse

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