Timur تیمور – Sturm über Westasien (1)

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Tamerlan

Der Mörder der Völker, die Geißel Allahs, der Antichrist, hervorgegangen aus einer unreinen Rasse aus den Steppenregionen jenseits der Berge Asiens gelegen, die keinen Wein trinkt und ihre Gerichte nicht salzt.

Einleitung

Timur oder besser bekannt in Europa als Tamerlan schuf eines der größten, aber auch kurzlebigsten Reiche, die jemals in Zentralasien existierten. Er war ein skrupelloser Eroberer, der die Bevölkerung in den unterworfenen Gebieten und Städten zu Hunderttausenden ermorden ließ, unter anderem im Sultanat von Delhi, im Königreich Georgien in Persien und andersowo und Aufstände schlug er gnadenlos nieder. Wo immer er erschien trennte er das Licht vom Schatten. So wurden bei der Eroberung von Isfahan 1387 n. Chr. in Persien laut Hafiz-i Abru 28 Schädeltürme auf einer Stadtseite gezählt, so dass man von einer Zahl von 70.000 Toten ausgehen kann. In der Stadt Isfizar ließ er 2.000 Menschen lebendig einmauern. Er war der größte türkisch-mongolische Schlächter der Geschichte mit mehreren Millionen Opfern, er strangulierte unter anderem 100.000 Hindus in Delhi im Jahr 1398 n. Chr., die Ermordung von 90.000 Arabern in Bagdad im Jahr 1401 n. Chr. und die gewaltigen Schlachten zwischen Hunderttausenden Türken und Mongolen und anderen, kennzeichnen seine Herrschaft und eines der dunkelsten Zeitalter in der Geschichte der Menschheit auf dem eurasischen Kontinent. Weiterlesen

Unter dem Schleier sterben die Blumen (2016)

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Iran Human Rights: Der 9. Jahresbericht der Iran-Menschenrechtsorganisation (IHR) über die Todesstrafe gibt eine Bewertung und Analyse der Todesstrafe im Jahr 2016 in der Islamischen Republik Iran ab.

Der 9. Jahresbericht der Organisation über die Todesstrafe in Iran zeigt, dass im Jahr 2016 mindestens 530 Personen in der Islamischen Republik Iran hingerichtet wurden. Obwohl diese Zahl in den vergangenen fünf Jahren deutlich unter den jährlichen Exekutionszahlen liegt, bleibt Iran mit durchschnittlich mehr als einer Hinrichtung pro Tag im Jahr 2016 das Land mit der höchsten Anzahl von Hinrichtungen. Weiterlesen

Iran erhält Oscar für besten ausländischen Film „The Salesman“

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Der Oscar für den besten ausländischen Film ging an das Drama „The Salesman“ des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi. Er hatte seine Teilnahme an der Gala aus Protest gegen die Einreisepolitik von US-Präsident Trump abgesagt.“The Salesman“ erzählt von einem Ehepaar das nach einem brutalen Überfall auf die Frau nicht die Polizei einschaltet, sondern Selbstjustiz übt. Das Werk wird so zu einem Drama um Schuld, Vergebung, Würde und Moral. Es ist bereits der zweite Oscar für den Iraner Farhadi: 2012 gewann er mit seinem Drama „Nader und Simin – Eine Trennung“ ebenfalls die Auszeichnung für den besten nicht-englischsprachigen Film. Deutschland ging bei der Oscarverleihung 2017 leer aus.

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Asghar Farhadi

Irans Wirtschaft im Aufschwung?

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Tehrân

 

ein Kommentar von Ardašir Pârse

Tehrân – Zwar zeigten die Lockerungen der illegalen Wirtschaftssanktionen der USA Anfang 2016 bereits eine deutliche Belebung einzelner Wirtschaftszweige, vor allem auf dem Öl- und Gassektor, aber dennoch blieben viele der geplanten Großprojekte Irans mangels Finanzierung nicht realisiert.

Trotzdem besitzt Iran das höchste Wirtschaftswachstum am Persischen Golf und als Hegemon ist er die größte wirtschaftliche und militärische Macht der Region und mutierte in den letzten Jahren zum Globalplayer des Nahen- und Mittleren Ostens. Ein BIP-Plus (Bruttoinlandsprodukt) von 5% erscheint im iranischen Kalenderjahr 2016/17, das am 21. März 2016 begann, durchaus noch möglich. Die hohe Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, blieb bislang aber bestehen. Um diesen schwarzen Fleck zu beseitigen, wäre eine weitere Beschleunigung des Wachstums, aller wichtigen Sektoren der diversifizierten iranischen Wirtschaft, notwendig. Die neuen US-Sanktionen von Donald Trump könnten die iranische Wirtschaft weiter belasten. Weiterlesen

Adam Lauks – eine DDR-jugoslawische Geschichte (3)

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Folteropfer der STASI – Adam Lauks

Teil 2

Ein Interview von und mit Ardašir Pârse und Adam Lauks

Ardašir Pârse: Seit 8.10.1981- bis zu seiner Verhaftung am 19.5.1982 – er war am 17.11.1981 aus dem Quarzuhrenhandel ausgestiegen – jagte das Ministerium für Staatssicherheit Adam Lauks und beobachtete ihn rund um die Uhr um ihn auf frischer Tat zu ertappen – vergeblich! Was ist auf frischer Tat“ bei Zoll-und Devisenvergehen!? Der SPIEGEL Direktor der DDR Vertretung nannte ihn Schmuggler. Von anderer Seite wurde ihm vorgeworfen seinen Fall zu politisieren. Zwar hatte Adam Lauks mit Quarzuhren bis 17.11.1981 gehandelt gehabt und damit gegen DDR Recht verstoßen, aber eben nicht zum Zeitpunkt seiner Verhaftung, Beweise gab es keine, das Vernehmungsprotokoll hatte er nachweislich nicht unterschrieben und seine Unterschrift wurde von der STASI gefälscht, damit kann in das Vernehmungsprotokoll geschrieben worden sein, was immer man wollte. Es hat die Kraft eines Geständnisses, also war das alles andere als rechtsstaatlich, wir reden ja immerhin über eine 7-jährige Haftstrafe, zu der Sie Herr Lauks verurteilt wurden und wir reden über ein Leben das dadurch zerstört wurde, sehe ich das zusammenfassend richtig Herr Lauks? Weiterlesen

Syrischer Analyst: US- geführte Koalition unterstützt Islamischen Staat

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Bildquelle: Fars News Agency

TEHRAN – Ein prominenter militärischer Analyst aus Syrien sagte, dass die USA den IS mit Luft- und Satellitenaufnahmen von syrischen Armeepositionen in Deir Ezzur versehen haben, um die Offensiven der Terroristen zu unterstützen.

„ISILs heftige Attacken auf Deir Ezzur in den vergangenen Tagen, die aus verschiedenen Richtungen gestartet wurden zeigen durch deren präzise Angriffe, dass die terroristische Gruppe mit Satellitenbildern logistisch unterstützt wird“, sagte Hassan Hassan am Mittwoch der Fars News Agency. Weiterlesen

Rache für den Sieg in Ost Aleppo – 5 Millionen Syrer sind ohne Wasser

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Aleppo im Oktober 2016 Bildquelle: bild.de

Damaskus – Eine humanitäre Katastrophe und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit findet gerade in Syrien statt – dank USA und Großbritannien. Die Blockade von Wasser durch Wadi Barada für 5 Millionen Menschen in Damaskus ist eine interessante Wende im Krieg in Syrien. Die von den USA und Großbritannien finanzierte White Helmet-Organisation scheint direkt daran beteiligt zu sein. Dies erhöht den Verdacht, dass die illegale Blockade von Wasser für die Zivilbevölkerung in Damaskus, Teil einer organisierten Kampagne unter dem US-Kommando von Barack Obama ist. Die Kampagne wurde in Szene gesetzt, um Versorgungseinrichtungen zu den von der Regierung Assad gehaltenen Gebieten als Rache für die Befreiung von Ost-Aleppo von Terroristen zu blockieren.

Nachdem der östliche Teil der Stadt Aleppo von syrischen Regierungskräften befreit worden war, waren die lokalen US- und EU unterstützten Terroristen und Einwohner im Barada-Flusstal bereit, sich mit der syrischen Regierung auszusöhnen. Aber die Al-Qaida Takfiris widersprachen und übernahmen die Kontrolle über das Gebiet. Das Territorium ist seitdem unter voller Al-Qaida-Kontrolle und damit außerhalb der jüngsten Waffenstillstandsvereinbarung. Auch Al Qaida wird bekanntlich von den USA unterstützt. Am 22. Dezember war die Wasserversorgung in Damaskus plötzlich mit Dieselkraftstoff verunreinigt und nicht mehr als Trinkwasser einsetzbar. Einen Tag später begannen syrische Regierungstruppen eine militärische Operation, um das Gebiet zurückzugewinnen und die Wasserversorgung zu rekonstruieren. Weiterlesen

Eine ganz normale Silvesterfeier

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Während die Mainstreammedien uns einreden, es habe sich um eine normale Silvesternacht 2016 / 2017 gehandelt, zeigt das folgende Video aus der Silvesternacht in Berlin ein anderes Bild. In anderen Städten Deutschlands wurden öffentliche Plätze zum Feiern gemieden, dort gab es nur hunderte von Nordafrikaner und die Polizei. Weiterlesen

Aleppo feierte nach 5 Jahren Terror wieder Weihnachten

Nachdem Aleppo von  US- und EU- unterstützten Terrorbanden durch Russland, Iran, Libanon und der syrischen Armee befreit wurde, feierte man in Aleppo endlich wieder Weihnachten.

Adam Lauks – eine DDR-jugoslawische Geschichte (2)

Dieses Bild hatte der damalige Direktor der SPIEGEL-Vertretung in der DDR Ulrich Schwarz in der Wohnung des Vaters von Adam Lauks gemacht. Er kam aus Berlin in den Schwarzwald im April 1986 um mit ihm ein Interview zu machen.

Bildquelle: Ulrich Schwarz – Dieses Bild hatte der damalige Direktor der SPIEGEL-Vertretung in der DDR,  Ulrich Schwarz, in der Wohnung des Vaters von Adam Lauks gemacht. Er  kam aus Berlin in den Schwarzwald im April 1986 um mit ihm ein Interview zu machen.

 

Teil 1

Ein Interview von und mit Ardašir Pârse und Adam Lauks

Ardašir Pârse: Herr Lauks, können Sie uns noch mehr über Ihre Verhaftung sagen?

Adam Lauks: Während der Fahrt kann ich mich nur noch an den einen Gedanken erinnern; ich habe gewusst, dass mein bisheriges Leben hier für immer zu Ende ging. Als der Wagen vor einem großen eisernen Tor hielt und sich das Tor hinter uns schloss wusste ich, dass die Zeit der Abrechnung gekommen war. Ich wusste nur nicht wofür diese Verhaftung sein musste. Eines wusste ich, dass die Zeit gekommen war um mich von dem Makel der Verdächtigung des Vertreters von „GORENJE“ Borislav Pajic, die in der Versammlung der Parteiorganisation BdKJ im JUGOBÜRO fiel, an dem Tag als man unter anderen Tagesordnungspunkten auch über zwei Anträge zur Aufnahme beraten und entschieden werden sollte, zu befreien.

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Adam Lauks – eine DDR-jugoslawische Geschichte (1)

Adam Lauks als Student in der DDR 1972/1973 kam ich aus Belgrad

Adam Lauks als Student in der DDR   –    1972/1973 kam er aus Belgrad

Ein Interview von und mit Ardašir Pârse und Adam Lauks

Ardašir Pârse: Herr Lauks, wir freuen uns sehr, Sie heute bei uns zu haben. Im Rahmen der politischen Geschichte, wollen wir uns in diesem Interview einem deutsch-deutschen Thema zuwenden. Herr Lauks, Sie sind eines der ungesühnten Folteropfer der STASI. Sie haben bereits im Jahr 1986 dem „Spiegel“, 1987 in MLADINA und im Jahr 2009 der „BILD“ ein Interview gegeben. Sie wurden am 19.05.1982 in Ost Deutschland von der STASI wegen Verstoßes gegen das Zoll- und Devisengesetz der DDR inhaftiert. Können Sie uns erläutern, weshalb genau Sie inhaftiert wurden?

Adam Lauks: Ich war von April bis 17. November 1981 an einer Wirtschaftsdiversion von einem ungeahntem Ausmaß beteiligt, die der STASI und somit der DDR einen errechneten Wirtschaftsschaden von weit über 1,5 Mrd. M DDR angerichtet hatte.

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SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (6)

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5. Teil

Der weite Weg zur Wahrheit

Der Shah hatte nie die volle Wahrheit erfahren. Was er David Frost in dem Interview im 2. Teil dieser Artikelreihe über einen Polizeioffizier sagte, „[…] der so wütend wird, wegen des Verhaltens des Kerls der inhaftiert wurde, dass er den Kopf verliert und den Kerl schlägt oder einen Stuhl auf seinem Kopf zertrümmert“ war nicht etwas, das er nur aus amerikanischen Filmen kannte; er wusste, dass das Teil einer Realität in seinem eigenen Land war. Wie auch immer, der SAVAK und Folter gehören in eine andere Kategorie. Folter impliziert die absichtliche, geheime Zufügung von Schmerzen oder psychologischer Repression um Informationen zu erhalten, wogegen Brutalität der Polizei eher eine spontane Reaktion der Wut oder des Missbrauches von Macht darstellt und mit Folter im eigentlichen Sinn nichts zu tun hat. In jedem Fall beeinflusst die vorherrschende Sicherheitskultur das Ausmaß der Wut, abhängig von den Werten und der Moral, die die Kultur enthält und ausdrückt. Es kann sein, dass SAVAKs Krieg gegen radikale Linke oder extremistische muslimische Revolutionäre zu einem persönlichen Krieg mutierte und sie zum Foltern nach dem Kubark Handbuch der CIA und zum Töten verleitete.

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SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (5)

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4. Teil

Die Bedrohung

Fadaiyan Khalq

Fadaiyan Khalq

In den späten 1960iger und 1970iger Jahren waren die meist aktiven und repräsentativen Vertreter des bewaffneten Kampfes innerhalb iranischer Grenzen die Mojahedin Khalq und die Fadaiyan Khalq, zwei revolutionäre Organisationen, die signifikant SAVAKS strategische und taktische Evolution beeinflussten. Die Mojahedin waren besonders effektiv, wegen ihrer Anstrengungen eine theoretische Verbindung zwischen dem Marxismus und dem Islam herzustellen. Beide Organisationen waren Verfechter des bewaffneten Kampfes, geheimer Aktionen und des Terrorismus. Die Theorie des Guerillakampfes der Fadaiyan Khalq basierte auf zwei grundlegende Dinge: „Die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes inklusive der Ablehnung der Theorie des Überlebens und der bewaffnete Kampf als Strategie und Taktik.“ schrieben Amir Parviz Puyan und Masoud Ahmadzadeh. Diese beiden Führer argumentierten, dass die Linke durch die Fehler der Tudeh Partei und der wachsenden Kraft des Regimes dezimiert worden sei und deshalb nicht länger in den Genuss der Anerkennung der Massen kam. Deshalb habe es keine Möglichkeit mehr gegeben, eine Massenbewegung mit gewöhnlichen Mitteln zu organisieren. Nur durch das Schaffen von Opfern könne die Linke die Anerkennung erzielen, die sie brauche um den Respekt der Massen zu gewinnen. Sie glaubten, dass es notwendig war den Massen zu zeigen, dass das Regime des Shahs verwundbar war. Um das zu erzielen mussten die Revolutionäre lernen, sich zwischen den Massen wie ein Fisch im Wasser zu bewegen. So würde der bewaffnete Kampf das Regime des Shahs zu energischen und gewaltvollen Reaktionen gegen Teile der Bevölkerung provozieren um den Terroristen zu entgegnen. So würde das Regime des Shahs auch zum besten Promotor der revolutionären Sache werden und das würde für die Linke das erzielen, wozu die Linke durch ihre Inhalte selbst nicht in der Lage war.

Dementsprechend raubten die Fadaiyan Khalq Banken aus, attackierten die Polizei und Polizeistationen und verübten Attentate auf Sicherheitsbeamte. Aber das maoistische Gleichnis des Fisches im Wasser wurde nie verwirklicht. In Siahkal, einer gebirgigen Gegend am Kaspischen Meer in der Provinz Mazandaran, in der sie verschiedene Gendarmerie Außenposten angriffen, wurden sie enttarnt und mit Hilfe der einheimischen Bevölkerung überwältigt. Sie argumentierten später, dass der Gedanke der hinter ihren Untaten stand, nie der war, militärisch zu gewinnen sondern die Verwundbarkeit des Regimes des Shahs aufzuzeigen. In Wahrheit aber hatten sie weniger bewiesen, dass der iranische Staat verwundbar war, sondern sie hatten eher den Wert des Opfers als Prestigeprinzip bewiesen. Ihre Niederlage bei Siahkal gegen die Sicherheitsbeamten des iranischen Staates, machte aus ihnen romantische Helden in Teilen der Jugend in Iran und Außerhalb. Dennoch hat bis 1976 die Fadaiyan Khalq Organisation in Iran praktisch aufgehört zu existieren.

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SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (4)

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3. Teil

Die studentischen Führer – Kurosh Lashai

Kourosh Lashai, Headstone of Kourosh Lashai (1938 - 2002), memorial, ...

Kourosh Lashai, Headstone of Kourosh Lashai (1938 – 2002), memorial, …

Kurosh Lashai stammte aus einer Familie, die für die Regierung unter dem Shah arbeitete und er hatte keine besondere Abneigung gegen das Shahregime. Sein Vater war Innenminister gewesen und in den 1940iger und frühen 1950iger Jahren hatte sein Vater Gouverneursposten in mittelgroßen Verwaltungsdistrikten inne. Während Lashais Zeit im Gymnasium war er sowohl für Mossadeq als auch für den Shah und nach dem Fall Mossadeqs war er nur noch für Mossadeq gewesen. Als er Ende 1950 in Deutschland Medizin studierte, driftete er politisch nach links ab und begeisterte sich in den frühen 1960iger Jahren für Parviz Nikkhah. Als Nikkhah die neue revolutionäre Organisation der Tudeh Partei auf der Basis maoistischer Ideologie gründete, trat er der Organisation bei. Er wurde zu einer der Führer der Bewegung und erhielt bei verschiedenen Gelegenheiten ideologische und praktische Ausbildung in China, ging in den Iran um die Kurden für sich zu gewinnen und ging zurück nach Europa und wieder in den Iran, wo er im Herbst 1972 enttarnt und verhaftet wurde.

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SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (3)

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2. Teil

Der weltpolitische Rahmen der 1960iger Jahre

Der SAVAK wurde etabliert, als die kommunistische Tudeh Partei als politische Kraft verschwand. Gegen Ende der 1950iger Jahre erreichte die kommunistische Bewegung in Iran ihren Tiefpunkt. Die 1960iger Jahre entfachten die Hoffnung der Linken, als ein Zusammenschluss mit den Nationalisten für eine Zeitlang erzielt wurde. Kennedys Präsidentschaft in den USA weckte Mossadeqs alte Gefolgschaft, während Fidel Castros Sieg in Cuba, von Che Guevara romantisiert, die iranische Jugend inspirierte. Das Ergebnis war eine zweite Nationale Front, aber sie verlor mehr und mehr an Kraft. 1962, in der Schweinebucht, Kennedys Konfrontation mit Khrushchev in Wien und die kubanische Krise, sie hatten den Enthusiasmus der US-Administration auf eine sog. neue Demokratie gedämpft. Die Weiße Revolution des Shahs im Jahr 1963 und Khomeinis Fähigkeit, effektiv Krieg in die Straßen Irans zu bringen, brachte die zweite Nationale Front als aktive politische Kraft in Iran fast an ihr Ende – aber nicht im Ausland.

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SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (2)

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1. Teil

Das Kubark Handbuch

Das Kubark Handbuch, ein aus dem Jahr 1953 stammendes CIA-Handbuch über Verhörmethoden, dokumentiert eine Fülle von Foltermethoden und anderer Repressalien die einen Gefangenen zum Sprechen bewegen. Mark Bowden schrieb im Jahr 2003 im Atlantic Monthly über dieses Handbuch, “es bleibt das umfassendste und detaillierteste Werk in Wort und Schrift über Verhörmethoden, es zwingt zur offiziellen Zurückhaltung diese Dinge zu erörtern oder sie niederzuschreiben, denn solche Dinge sind zweierlei: politisch peinlich und geheim.“

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