Dieses Jahr ist das Eintreffen von Nouruz am Sonntag den 20.03.2016, 05:30:12 AM MEZ (Berliner Zeit); nach Tehraner Zeit ist es am Sonntag den 01.01.1395, 08:00:12 AM. Nach zoroastrischem Kalender 01.01.3754 (wird gelesen: Der Tag Urmazd des Monats Farvardin des Jahres 3754 Zartošti). Dieses Jahr wird das Jahr des Affen sein.
Schlagwort-Archive: Perser
Bernard Lewis und “The Middle East” (1)
Die Artikelreihe ist auch in Spanisch zu lesen
Bernard Lewis, Emeritus der Princeton University, ist zweifelsohne ein Experte für die Ethnien Irans, der Türkei, Zentralasiens und der arabischen Staaten. Er ist der Erfinder des geopolitischen Begriffes des sog. „Middle East“, das deckungsgleich mit dem ursprünglichen Gebiet des ehemaligen Osmanischen Reiches ist. Heute versteht man darunter gewöhnlich Südwestasien und Nordostafrika von Libyen bis Afghanistan, oft von Marokko bis Pakistan (Websters Third New International Dictionary of the English Language, Unabridged, 1993, p. 1430). Bernard Lewis, ein turkophiler Historiker und Publizist mit Schwerpunkt Orientalistik war zuletzt Politikberater von George W. Bush. Und weil Bernard Lewis tatsächlich ein Experte auf diesem Gebiet ist, liegt genau hierin auch die Tragödie, denn er nutzt sein Wissen als Motor der Zerstörung und Vernichtung. Nur wenige kennen Bernard Lewis überhaupt und nur wenige haben jemals von einem Bernard-Lewis-Plan gehört. Aber was wie eine Verschwörungstheorie oder ein Politkrimi klingt, weil man glaubt zivilisierte Menschen, die sich zu Menschenrechten und zur Souveränität von Staaten bekennen, tun doch anderen Nationen so etwas nicht an, wird in dieser mehrteiligen Artikelreihe eines Besseren belehrt werden:
Menschen aus Iran (2)
Putin lässt keine neuen Waffensanktionen gegen Iran zu
Wladimir Putin wird den Westen voraussichtlich daran hindern, gegen den Iran Maßnahmen zu verhängen, die den Waffenimport in dieses Land einschränken könnten, wie die US-Außenpolitik-Zeitschrift Foreign Policy schreibt.
„Möglicherweise werden einige Beschränkungen beim Waffenimport in den Iran in die Endfassung der Resolution (des UN-Sicherheitsrates über das iranische Atomprogramm – Red.) aufgenommen. In Anbetracht des Bestrebens Russlands, Waffen an Teheran zu verkaufen, und des Vetorechts Moskaus im Sicherheitsrat kann Putin die Einleitung solcher Maßnahmen nicht zulassen“, so FP.
Das Fest Sizdah Pâdare oder Sizdah Bedar
Die Feierlichkeit am 13. Farvardin {13. فروردین} [der erste Monat des iranischen Sonnenkalenders], ist ein sehr seliges und geliebtes Fest. Iraner bezeichnen diesen Tag dennoch als einen unheilbringenden Tag, denn eine große Mehrheit der Iraner kennt sich leider mit der Entstehungsgeschichte dieses Tages nicht gut aus.
Rezâ Šâh Pahlavi
Ein kurzer Überblick
Zwischen der Konstitutionellen Revolution bis zum Putsch von Rezâ Xân, d. h. zwischen den Jahren 1906 bis 1921 zerfiel Iran während dieser 15 Jahre von Grund auf. Die Staatsmacht nahm während dieser Jahre stetig ab; lokale Kräfte, einschließlich der Modernisten-Bewegungen bis hin zu Banditen, Wegelagerern und Stammesführern in den jeweiligen Regionen erklärten sich für unabhängig oder zu autonomen Mächten. In der Provinz Sistan und Belutschistan regierten die Belutschen eigenmächtig und waren praktisch unabhängig von der Zentralregierung; in der damaligen Provinz Chorasan regierte Mohammad Taqi-Khan Pesyan [Mohammad Taqi Xân Pesyân] isoliert und zahlte der Zentralregierung keine Steuern mehr; in der Provinz Gilan hatte Mirza Kutschak Khan [Mirzâ Kucak Xân], der Führer der Bewegung Nehzat-e Jangal [Nehzate Jangal], sich von der Zentralregierung für unabhängig erklärt und zahlte ebenfalls keine Steuern mehr; er nannte sogar die Provinz Gilan Sozialistische Sowjetrepublik Gilan, eine Anlehnung an die russischen Revolutionäre, die ihn auch unterstützten. In der Provinz Aserbaidschan hatte Shaikh Mohammad Khiabani [Šeyx Mohammad Xiyâbâni] an der Spitze der Demokratischen Partei Aserbaidschans sich für unabhängig erklärt, verweigerte auch der Zentralregierung Steuern zu zahlen und nannte sogar die Provinz Azadestan [Âzâdestân]. In der Provinz Kurdistan erklärte sich auch Ismail Aga Schikak [Esmâyil Âqâ Šikâk], berühmt als Ismail Simitqu [Esmâyil Simitqu] für unabhängig und verweigerte sich auch der Zentralregierung Steuern zu zahlen. In der Provinz Khuzestan erklärte sich auch Sheikh Khaz’al [Šeyx Xaz’al] für unabhängig und zahlte der Zentralregierung ebenso keine Steuern mehr. In den Provinzen Lorestan, Fars, Kohgiluyeh und Boyer Ahmad und Buschehr hatten die Stämme wie Alvâri, Bachtiaren [Baxtiyâri], Chahar Langi, Darre Shuri, Došman Ziyâri, Boyer Ahmadi, Jalâlvandi, Kaschgai [Qašqâyi] und einige andere Stämme praktisch diese Provinzen unter sich aufgeteilt und regierten jeder für sich, und keine Steuern mehr wurden der Zentralregierung bezahlt. Weiterlesen
Frohes Nowruz 3753 Zartošti / 2015
Har Ruzetân Nouruz, Nouruzetân Piruz („Jeder Tag soll ein neuer Tag sein, und der Tag möge gesegnet sein“) [هر روزتان نوروز, نوروزتان پیروز], und gratuliert somit allen zur Ankunft des neuen Tages. Dieses Jahr ist das Eintreffen von Nouruz am Freitag den 20.03.2015, 11:45:11 PM MEZ (Berliner Zeit); nach Tehrâner Zeit ist es am Samstag den 01.01.1394, 02:15:11 AM. Nach zoroastrischem Kalender 01.01.3753 (wird gelesen: Der Tag Urmazd des Monats Farvardin des Jahres 3753 Zartošti). Dieses Jahr wird das Jahr des Schafes sein. Weiterlesen
Cahâršanbe Suri Farxonde Bâd
Cahâršanbe Suri farxonde bâd.
Gratulation zum Cahâršanbe Suri-Fest.
جشن چهارشنبه سوری فرخنده باد
Tod von Kyros dem Großen
Vorheriger Artikel: Der Fall Babylons
Gleich wie die Geburt des Perserkönigs war auch dessen Tod unter den Persern von vielerlei Sagen umwoben, so dass es auch hier schwer fällt, den wahren historischen Kern herauszufischen. Von den antiken Geschichtsschreibern sind unterschiedliche Versionen von Kyros Ende überliefert, wobei die meisten darin übereinstimmen, dass ihn der Tod im fernen Osten seines Reiches ereilte.
Ktesias von Knidos, der seiner eigenen Auskunft nach Quellen aus erster Hand besaß, konnte berichten, dass Kyros in einer Schlacht gegen das zentralasiatische Volk der Derbiker durch eine indische Lanze verwundet wurde und infolge dessen verstarb; der babylonische Chronist Beressos, dessen Ausführungen in der Regel glaubwürdiger sind als die seiner griechischen Kollegen, schreibt dagegen, dass der Perserkönig in der Ebene von Daas durch die Hand der Dahae 1 seinen Tod fand. Unser bekannter Gewährsmann Herodot, der selbst zugab, dass in der Persis verschiedene Legenden über das Ende des Perserkönigs im Umlauf waren , erzählt, dass Kyros in einem Feldzug gegen die Massageten 2 jenseits des Jaxartes fiel. Xenophon berichtet dagegen in seinem politischen Erziehungsroman Kyropädie in Abweichung dessen, dass Kyros im hohen Alter auf einem Totenbett friedlich gleich eines griechischen Philosophen in den ewigen Schlaf versank. Weiterlesen
Der Fall Babylons
Vorheriger Artikel: Unterwerfung Kleinasiens und Ostirans
Teil I: Vorbereitungen
Während Kyros noch in heftigen Kampfhandlungen mit dem Lyderkönig Kroisos verwickelt war, war der greise babylonische Herrscher Nabonid zwischenzeitlich im Jahre 541 v.Chr. hastig aus seinem Exil in Tayma nach seiner Hauptstadt Babylon zurückgekehrt. Weiterlesen
Unterwerfung Kleinasiens und Ostirans
Von Bahrâm
Vorheriger Artikel: Eroberung des lydischen Reiches
Teil I: Der lydische Aufstand
Der Adelige Paktyes hielt die großzügige Geste des Kyros an die lydische Aristokratie für Schwäche und ergriff deshalb in seiner Abwesenheit die Gelegenheit und fiel offen von ihm ab.
Der durchtriebene Paktyes nutzte dabei seine Stellung als Schatzmeister aus, um die gerade von den Persern unterworfenen Lyder zum Abfall von Tabalos und Kyros zu bereden; das Gold und das Silber, das er im Rahmen seiner Tätigkeit eigentlich hätte abziehen sollen, verwand er in diesem Sinne um die Lyder und die Ionier an der kleinasiatischen Westküste gegen die Perser aufzustacheln. Mit einer eilig zusammengestellten Streitmacht aus ionischen Kriegern und dem Rest des lydischen Heeres zog Paktyes unter den jubelnden Zurufen der Lyder gen Sardes und belagerte den dortigen Statthalter Tabalos, welcher sich wie einst Kroisos in der Hochburg von Sardes verschanzen musste. Weiterlesen
Eroberung des lydischen Reiches
Von Bahrâm
Vorheriger Artikel: Intermezzo
Teil I: Vorbereitungen
Der lydische König Kroisos war also der erste Herrscher, der als Reaktion auf Kyros Eroberungsfeldzüge in alle Himmelsrichtungen selbst an einen vorsätzlichen Angriff auf die Perser dachte. Neben der Verteidigung seines Reiches, war es ihm auch ein Anliegen auf Kosten des jungen persischen Großreiches sein eigenes Territorium zu vergrößern; überdies war der vor zehn Jahren gestürzte Mederkönig Astyages sein Schwager, weshalb ein Angriff auf den Kyros auch durch die familiäre Verpflichtung geboten war, die besagt, dass jeder die Rache für den anderen aus der Großfamilie ergreifen muss. Weiterlesen
Intermezzo
Von Bahrâm
Vorheriger Artikel: Die Persische Revolte
Und so endete im Jahre 550 v. Chr. die fünfunddreißigjährige Schreckensherrschaft des Mederkönigs Astyages. Die Perser selbst konnten kaum glauben, was sich gerade ereignet hatte, denn sie hatten bei der letzten Schlacht vor Pasargadae beinahe die Hoffnung verloren, bevor sich ihr Schicksal zu ihren Gunsten gewendet hatte. Niemals hätten sie damit gerechnet, dass sie, welche von den meisten Völkern ringsum als primitive Barbaren betitelt wurden und gering an der Zahl waren, den mächtigen Astyages aus der Linie des Kyaxares in einer Feldschlacht zu bezwingen Um ihre Freiheit zu feiern, wurden in den darauffolgenden Tagen viele ausgelassene Festmahle zum Danke der Götter und Kyros, ihrem geliebten Anführer und König, abgehalten. Weiterlesen
Die Persische Revolte
Von Bahrâm
Teil I: Dämmerung
Als der Aufstand der Perser sich wie eine Flamme verbreitete und dank den tatkräftigen Bemühungen von Kyros im Jahre 553 v.Chr. die gesamte Persis erfasst hatte, erreichten in Windeseile die Nachrichten vom Abfall der Perser die medische Königsstadt Ekbatana. Astyages, als er von den Umtrieben des Kyros erfuhr, wurde außer sich vor Zorn, da er den falschen Rat der Hofmagier beherzigend, jenen vor mehreren Jahren sorglos in die Persis entlassen hatte.
Anstatt jedoch umgehend eine Armee in die persischen Stammlande zu entsenden, um den Aufstand so schnell wie möglich zu ersticken, gedachte Astyages stadtdessen mit eine Schar von dreihundert berittenen Kriegern den Kyros allein auf schnellstem Wege zu beseitigen. Er hielt dies für ratsamer, denn er dachte sich, dass ohne ihren geliebten Anführer der Widerstand der Perser schnell zusammenbrechen würde und ein Eingreifen der medischen Armee nicht mehr nötig sei.
Astyages schickte in diesem Sinne dreihundert ausgewählte medische Reiter in die Persis mit dem Befehle: Weiterlesen
Die letzte Kaiserin – Farah Diba-Pahlavi
Bevor sie Iran verlassen musste, war das Leben der Farah Diba ein Traum. Nun schaut die ehemalige Kaiserin Irans mit betrübtem Blick auf ihr Land und hält sich auch mit Kritik nicht zurück. Ein Treffen in Paris. Weiterlesen
Die Kyros-Sage des Herodot (3)
Von Bahrâm
Als der junge Kyros sich nun mit seinem Begleiter auf den Weg in die persischen Lande im Süden machte, schwirrten ihm noch viele Fragen durch den Kopf. Er verstand nicht recht, was König Astyages meinte, als er davon sprach, dass er in der Persis einen anderen Vater und eine andere Mutter sehen werde? Er war doch zeitlebens der leibhaftige Sohn des Hirten Mithradates und der fürsorglichen Kyno; so jedenfalls dachte er dies mit Bestimmtheit. Außerdem fragte er sich immerwährend, welche Traumvision Astyages gemeint hatte und warum ihm, nach dessen Aussage, deshalb in der Vergangenheit viel Unrecht geschah?
Der Begleiter schaute in das Gesicht des Kyros und schien zu erahnen, was ihn gedanklich beschäftigte. Deshalb entschloss er sich, dem Kyros die ganze Wahrheit zu erzählen und sprach zu ihm:
„Ich sehe, dass die Worte des Astyages in dir viel Verwirrung ausgelöst haben! Nun denn, ich fühle mich bereit, dir die Wahrheit über dich und deiner Herkunft zu eröffnen, natürlich vorausgesetzt, dass du damit einverstanden bist!“ Weiterlesen
Die Kyros-Sage des Herodot (2)
Von Bahrâm
In den folgenden zehn Jahren wuchs der junge Kyros unter der liebevollen Obhut seines Ziehmutter Kyno zu einem stattlichen, jungen Knaben heran. Als Sohn eines Rinderhirten arbeitete er dabei schon recht früh auf den weiten Viehweideplätzen, welche dem Mithradates gehörten. Die wahre Identität des jungen Burschen war in dieser Zeit gegenüber Fremden nicht offenbart worden, denn seine Zieheltern hüteten das Geheimnis streng und vermieden so oft wie es ging den Umgang mit den anderen Medern. Doch eines schicksalsträchtigen Tages begab es sich, dass das Geheimnis des jungen Kyros aufflog. Weiterlesen
Die Kyros-Sage des Herodot (1)
Von: Bahrâm
Am Mittwoch dieses Jahres, dem 29. Oktober (7. Ābān), wurde an die großartige Persönlichkeit Kyros dem Großen gedacht, der schon in der Antike zu einer Legende verklärt worden war. Kyros erstaunliche Leistungen konnten niemanden damals verborgen blieben, denn er hatte nicht nur mittels seines militärischen wie gleichermaßen politischen Geschickes in zwanzig Jahren drei große Reiche gestürzt und das erste bekannte Weltreich der Geschichte errichtet, sondern auch in bewusster Abgrenzung zu früheren Königen die religiösen Überzeugungen seiner fremden Untertanen, solange diese nicht die persische Herrschaft anfochten, nicht angetastet. Selbst als er den Persern die Herrschaft über die alte Welt schenkte, blieb er seinen Wurzeln immer treu, weshalb er von den Persern liebevoll als Vater bezeichnet wurde. Seiner charismatischen Aura konnten selbst die Griechen sich nicht entziehen, obwohl diese aufgrund der Machtpolitik der Achämeniden mit denselben oft auf Kriegsfuß standen. Wie kann man sonst erklären, dass Xenophon Kyros in seiner Kyroupaideia-Schrift seinen griechischen Lesern als Ideal eines politischen Herrschers darstellt und über ihn sagte: Weiterlesen
Ayādgār-ī Zarērān
Von: Bahrâm
Das mittelpersische Werk Ayādgār-ī Zarērān – („Erinnerungen an Zarēr“) ist die sasanidische Nachbearbeitung eines parthischen Epos über die religiösen Kriege zwischen dem Königreich des Wištāsp Šāh und dem Reich des Arĵāsp, dem Herrn der Xyons. Die Grundlage der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen beiden Fraktionen wird dabei durch den Übertritt des Wištāsp Šāh und seines Hofstaates zur mazdayasnischen Religion gebildet. Arĵāsp, der Herr der Xyons, ein den Iranern verwandtes Volk, akzeptiert die neue, durch Zardušt offenbarte Religion nicht, denn er hält an dem vorzarathustrischen, iranischen Paganismus fest und legt in einem Brief dem Wištāsp Šāh nahe, die mazdayasnische Religion zu verwerfen, um wieder gemeinsam den alten Glauben zu praktizieren; andernfalls würde Arĵāsp die iranischen Gegenden mit seiner Armee angreifen und großflächige Zerstörung bringen. Wištāsp Šāh weigert sich standhaft und so kommt es zu einem unvermeidlichen Zusammenprall der verfeindeten Armeen. Bezüglich des Schreibstils beschrieb die verstorbene Iranistin Mary Boyce das Ayādgār-ī Zarērān als ein Werk, „welches den Konventionen der heroischer Epik folgt, die durch viele Hyperbeln, fixen Epithetons und einer reichen Fülle an Vergleichen und formalen Repetitionen gekennzeichnet ist.“ (BOYCE M., 2012) Weiterlesen
Lammfleisch-Eintopf mit Kichererbsen und Porreehäubchen
ein Rezept von Ardašir Pârse Weiterlesen