Der iranische Genozid (1)

Hungersnot in Iran durch die Briten

Hungersnot in Iran durch die Briten

 von Fartâb und Ardašir Pârse

Pârse & Pârse – Es gibt in den letzten 100 Jahren einige dunkle Ecken in der iranischen Geschichte, deren Aufklärung den Iranern, insbesondere der jungen Generation helfen kann, über die Geschehnisse anders zu denken und zu urteilen, als diejenige Generation, die unwissend vor etwa 34 Jahren den Fortschritt und Wohlstand mit eigenen Händen vernichtet hat. Wir sind diejenige Generation, die ihre Väter für ihre Taten verurteilen; aber sogar unsere Generation weiß nicht viel über den Verlauf der Ereignisse bis zur Katastrophe von 1979 – die islamische Revolution.

Unsere Väter stammten aus derjenigen Generation, die über das Leid ihrer Väter und Großväter nie die Wahrheit erfahren hatten, sonst hätten sie niemals zugelassen, dass der Fortschritt und der Wohlstand dem Rückschritt und dem Elend Platz macht. Was Sie gleich lesen werden, ist eine kurze Zusammenfassung des Buches „The Great Famine and Genocide in Persia, 1917 – 1919“ [Die große Hungersnot und der Genozid in Iran zwischen 1917 – 1919], geschrieben von Mohammad Gholi Majd, erschienen durch die University Press Of America (August 2003), auf 162 Seiten. Majd dokumentiert in diesem Buch einen wahren Genozid, über den praktisch nichts geschrieben wurde. Das Middle East Journal schrieb über dieses Buch: „Majd bringt die persische Hungersnot, ein Thema, dem in der Vergangenheit nur sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, in den Vordergrund.“ Majd ist Doktor der Agrarökonomie. Die politische Weltanschauung von Dr. Majd ist für Pârse & Pârse völlig irrelevant, denn die Recherche und Forschung über diese dunkle Ecke unserer Geschichte ist sehr wertvoll und behandelt das Geschehen in den Jahren des letzten Kaisers der türkischen Qadscharen Dynastie Ahmad Šâh Qajar und seiner Habgier.

Die große Hungersnot und der Genozid in Iran zwischen 1917 – 1919

In diesem Buch behandelt Majd einen Teil der iranischen Geschichte anhand der Dokumente, die über die große Hungersnot und den Genozid in Iran während des Ersten Weltkrieges berichten; er bezeichnet diesen Teil als eine nationale Katastrophe, bei der zwischen 8 bis 10 Millionen Iraner ums Leben kamen. Das Geschehen spielte sich in der Zeit ab, in der Iran von Großbritannien besetzt worden war, und die Briten hatten es nicht nur versäumt etwas gegen die Hungersnot zu unternehmen, sondern sie hatten auch durch den Kauf von inländischen Weizen und wichtigen Lebensmitteln, dem Versäumen des Imports dieser Waren aus dem Irak und Indien, dem Verbot des Imports aus den USA und durch die Nichtzahlung der Konzessionsabgaben des Erdöls an Iran, die Krise verschärft, wenn nicht gar herbeigerufen. Majd ist der Meinung, dass die wichtigen Punkte über die Geschehnisse in dieser Zeit der iranischen Geschichte die Unbekanntheit und Verkanntheit darüber sind. Er schreibt anhand der Dokumente über den Zustand, bei dem ca. 40% der iranischen Bevölkerung in den Jahren 1917 – 1919 durch die Hungersnot und Epidemien ums Leben kam und den Versuch der britischen Autoren die Wahrheit darüber zu verdrehen.

Majd schreibt selbst: „Die Hungersnot zwischen den Jahren 1917 – 1919 ist die größte nationale Katastrophe, die sogar die mongolische Invasion in den Iran, im 13. Jahrhundert n. Chr., weit übertrifft. […] Die Dürrezeit im Jahr 1925 hatte mit sich die Sorge gebracht, dass vielleicht die Hungersnot der Jahre 1917 – 1919 sich wiederholen könnte, sodass der damalige US-Attaché Wallace Smith Murray schrieb: „Wieder droht dem Iran die Situation, die zwischen den Jahren 1917 – 1919 herrschte, und durch die Dürrezeit und das Horten der Ernte durch die Armee der Aggressoren verlor dieses Land, wie es geschätzt wurde, ein Drittel seiner Bevölkerung.“ [Murray dispatch 115, 891.5018/-, June 17, 1925] Ich konnte es nicht glauben und dachte mir, dass ihm bestimmt ein Fehler unterlaufen ist und begann sehr genau darüber in den Dokumenten des US-Außenministeriums bezüglich des Iran in den Jahren des Ersten Weltkrieges zu forschen. Die Dokumente sind sehr reich an Informationen und aufschlussreich, sie sind in der Hinsicht noch unberührt. Außerdem habe ich mich gewundert, dass was Iran während der Jahre des Ersten Weltkrieges betrifft, seine Geschichte in Unklarheit verhüllt ist. Ich bemerkte, dass die Bezifferung Murrays über den Verlust ein Drittels der iranischen Bevölkerung eine ziemliche Unterschätzung ist. Die Wahrheit war schlimmer als das. […] Die Primärquellen dieses Buches sind die Dokumente des US-Außenministeriums und der Berichte der iranischen Zeitungen der damaligen Zeit. Die Sekundärquellen sind die Memoiren und Erlebnisse der britischen Offiziere in Iran, die besten darunter sind die von Major-General Lionel Charles Dunsterville [The Adventures of Dunsterforce], der Befehlshaber der britischen Armee im Westen und Norden des Iran, im Jahr 1918, die Memoiren von Major M. H. Donohoe [With The Persian Expedition], der Geheimdienstoffizier hatte unter Dunsterville gedient und die Memoiren von Brigadier-General Sir Percy Molesworth Sykes [A History of Persia], der Befehlshaber der britischen Armee im Süden Irans, während der Jahre 1916 – 1919. Da die Memoiren und Berichte der britischen Offiziere (als Augenzeugen) und derjenigen, die sofort nach Beginn des Ersten Weltkrieges sich in Iran aufgehalten hatten, geschrieben wurden, können in Wahrheit diese Sekundärquellen auch als Primärquellen gezählt werden. Eine noch wichtige Quelle sind die Informationen und Berichte von Brigadier-General William Dickson über die Sperrzone im Osten des Iran zwischen den Jahren 1918 – 1919.“

Weltweit starben rund 9.000.000 Menschen im Ersten Weltkrieg, aber die fast 10.000.000 iranischen Opfer wurden nie hinzu gezählt! Und ebenso fehlt die Gesamtzahl der Opfer des armenischen und griechischen Genozids der Türkei mit 2.449.000  Opfern, während dieser Zeit! Aber der iranische Genozid wurde nie ausführlich unter die Lupe genommen. Wir tun es aber, denn wir sind es den Opfern und unserem Land schuldig!

Bevor wir mit der Zusammenfassung fortfahren, gedenken wir der Opfer dieser dunklen Zeit der iranischen Geschichte; das Ausmaß über diesen Genozid wird uns erst durchs Lesen der folgenden Zeilen bewusst werden, wobei das Ausmaß der ganzen Geschichte einfach unfassbar ist:

Wussten Sie eigentlich etwas über einen Genozid in Iran? Was wissen Sie überhaupt über die große Hungersnot in Iran? Wissen Sie, dass überdies wegen der Hungersnot zwischen den Jahren 1917 – 1919 mehr als 40% der iranischen Bevölkerung ums Leben kam?

Während der Jahre 1917 – 1919 verlor Iran, trotz seiner Neutralitätserklärung, im Ersten Weltkrieg, ca. die Hälfte seiner Bevölkerung wegen der Habgier und den Intrigen der damaligen Großmächte und hatte am meisten Schaden davon getragen. Die Dokumente über diesen Genozid, mit fast 10 Millionen Opfern, werden immer noch in Großbritannien als „streng geheim“ eingestuft und Großbritannien weigert sich bis heute diese Dokumente freizugeben.

Ahmad Schah Qadschar

Ahmad Schah Qadschar

Die Ermordung des österreichischen Kronprinzen im Jahr 1914 war die Initialzündung für den Ersten Weltkrieg. Die Länder Russland, Frankreich und Großbritannien, als „die Triple Entente“ begannen gegen das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn, die sogenannten „Mittelmächte“, zu kämpfen, wobei später das Osmanische Reich, Japan und Italien ebenso zu dieser Gruppe gehörten, und dadurch wurde die Kriegsfront bis nach Asien und in den Mittleren Osten getragen. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges befand sich Iran in einer sehr instabilen und labilen Lage; denn die chaotische wirtschaftliche und politische Situation und die außerordentliche Einmischung der Außenmächte, hatten dieses Land an den Rand eines kollabierenden Staates geführt. 8 Tage nach der Krönung des 18jährigen Ahmad Šâh Qâjâr – der letzte unfähige Kaiser aus der Qadscharen Dynastie – begann der Erste Weltkrieg und der damalige Premierminister Mostoufiyolmamâlek (Hassan Mostofi) erklärte offiziell die Neutralität seines Landes in diesem Krieg. Trotz der Neutralitätserklärung besetzten die russischen und britischen Armeen den Norden und Süden Irans. Abgesehen von der geopolitischen Lage und den Ressourcen Irans für diesen Krieg [siehe Liberalismus, das Kernproblem in Iran, Teile 3 u. 4] war einer der Gründe der Aggressoren die beginnende Sympathie für Deutschland am Hof des Qadscharen Kaisers, die Großbritannien aus Sorge um einen eventuellen deutschen Coup d’État in Iran dazu brachte, bis an die Tore der Hauptstadt Teheran zu marschieren.

Der Einmarsch der russischen und britischen Armeen in den Iran

Die Osmanen marschierten durch die nordwestlichen Grenzen in den Iran, mit dem Vorwand ein, dass nun die Russen die iranische Provinz Âzarbâygân besetzt haben, und stellten als Bedingung zur Neutralität Irans den Abzug der russischen Armee aus der Provinz Âzarbâygân. Die russische Armee war nun in den Städten von Âzarbâyjân, Ardabil, Qazvin und der Hafenstadt Bandar Anzali, während Teile des Südens, wie die Hafenstädte Bušehr und Bandar Lenge von der britischen Armee besetzt wurden. Auch einige der britischen Truppen hatten zusammen mit indischen Kräften, die unter ihrer Führung standen, über Bahrain die Hafenstadt Âbâdân besetzt. Als Legitimierungsgrund zur Okkupation der Hafenstadt Âbâdân erklärten die Briten, der Zweck sei die Ölraffinerie und andere Einrichtungen in der Provinz Xuzestân (Chuzestan) zu schützen. Im Frühling des Jahres 1917 hatten die russischen Truppen es geschafft, die osmanische Armee zum kompletten Rückzug aus dem Iran zu zwingen. Durch die Oktober Revolution im Jahr 1917 in Russland, zogen sich die russischen Truppen ebenso aus dem Iran zurück, und Großbritannien begann mit der totalen Besetzung Irans unter dem Vorwand, die osmanische und deutsche Gefahr sei sehr groß; somit war Iran ab 1917 unter ihrer Kontrolle. Die Zentralregierung in Iran hatte abgesehen von dem politischen Dilemma in dem sie sich befand, auch gegen große wirtschaftliche Krisen zu kämpfen, dazu kamen die Einmischungen der Außenmächte, Reibereien zwischen den Staatsmännern, Unfähigkeit und Bestechlichkeit einiger Staatsmänner, die Armut einer großen Anzahl der Bevölkerung; all das häufte sich und wirkte sich exponentiell aus.

Die Leichen der hungernden Menschen türmten sich in den Gassen und im Basar

Während der Besatzung wütete eine Hungersnot in Iran und jeden Tag starben Kinder, Frauen und alte Menschen. Die britischen Okkupanten kauften alle Lebensmittel und landwirtschaftlichen Erzeugnisse für ihre Truppen auf und horteten sie. Merkwürdig war noch, dass die britische Armee es verhinderte und nicht zuließ, Lebensmittel aus dem Zweistromland, Indien und sogar den USA in den Iran zu importieren. Darüber hinaus waren die britischen Soldaten die Ursache der Influenza und Cholera Epidemien in Iran, weil sie sich nicht an die Hygienevorschriften hielten; und durch die Hungersnot und der daraus entstandenen gesundheitlichen Schwächen konnte die Bevölkerung nicht lange gegen diese Krankheiten kämpfen und viele starben an den Folgen der Krankheiten. Typhus brach auch in vielen Städten aus. Der Autor und Zeitgenosse der großen Hungersnot, Ja’far Šahri, schreibt: „Während dieser Hungersnot starben die Hälfte der Bewohner der Hauptstadt; die Leichen der Verhungerten waren wie Reisighaufen überall in den Gassen und im Basar zu sehen; ihre Bestattung war unmöglich, denn es waren sehr viele tote Menschen; […] der Preis für Weizen stieg von 4 Tumân je 300 Kilo auf 400 Tumân je 300 Kilo und der Preis für Gerste stieg von 2 Tumân je 3 Kilo auf 200 Tumân je 3 Kilo, trotzdem wollten die Profitjäger und Wucherer nichts verkaufen.“

Der Hofarzt, Mirzâ Xalil Xân Saqafi, schrieb in seinen Memoiren über die herrschende Situation in Teheran, die das Ausmaß der Katastrophe in der Hauptstadt zeigt: „Durch einen Ausgang lief ich vorbei. Ich erreichte einen kleinen Basar, in dem es auch eine Kochstube (Laden) gab. Dem Laden gegenüber standen zwei Frauen mit dem Rücken zu einer Mauer. Eine der Frauen war eine alte Frau, von kleiner Gestalt, und die andere war eine schlanke junge Frau. Die alte Frau hatte eine Tonschale in der Hand; sie sagte mir weinend: „Oh Herr, haben Sie bitte Erbarmen mit uns; kaufen Sie uns bitte ein Viertel [etwa 750 Gramm] von dem Reisgericht [Dampoxt] und geben Sie uns zum Essen; wir haben schon seit einiger Zeit nichts gegessen und beinahe sterben wir vor Hunger.“ Ich sagte ihr: „Wieviel kostet ein Viertel des Reisgerichts, egal wie hoch der Preis ist, gebe ich Ihnen das Geld, dann können Sie es sich selbst kaufen.“ Beide Frauen sagten: „Nein Herr, bitte kaufen Sie uns das Gericht, denn weil wir Frauen sind, würde der Verkäufer uns weniger von dem Gericht abwiegen und verkaufen, und wir würden dann im Nachteil sein.“ Ich kaufte ihnen dann ein Viertel Dampoxt und füllte es in ihre Schale. Sie aßen es auf der Stelle und sie taten es dermaßen schnell, sodass ich noch in Gedanken bezüglich ihrer Lage war, und schon waren sie fertig. Ich sagte ihnen: „Falls Sie noch Hunger haben und nicht satt geworden sind, würde ich Ihnen gerne wieder ein Viertel von Dampoxt kaufen.“ Sie sagten: Ja bitte, kaufen Sie uns eines und seien Sie gnädig, möge Gott Sie dafür reichlich belohnen und Ihr Beistand nicht geringer werden!“ Ich lief dann weiter und erreichte den Ausweg zu Taqi Xân [ein Stadtviertel in Teheran]. Es gab dort einen Milchreisladen. Auf der Theke stand ein großer Topf mit Milchreis, dessen Inhalt schon zu einem Drittel verkauft war, und eine Schale Dattelsirup mit einigen leeren Tellern und ein paar Löffeln lagen auch daneben. Ich lief von der Mitte der kleinen Gasse in Richtung nach oben und hatte beinahe den Laden erreicht; plötzlich sah ich mir gegenüber ein kleines Mädchen, das da stand und mich beobachtete. Auf einmal wechselte das Mädchen ihren Blick und schaute auf die Dinge, die auf der Ladentheke lagen. Das Mädchen war nicht älter als 6 oder 7 Jahre. Ihre Kleider und ihr Tschador waren zerrissen, sie hatte schwarze Augen, ihr Körper war sehr dünn und das Gesicht so gelb, beinahe Heufarben. Als sie auf den Milchreistopf blickte, schauderte sie plötzlich am ganzen Körper und streckte mir ihre Hände mit eindringlichem Flehen entgegen und wollte etwas sagen, aber ihre Kräfte ließen nach und sie fiel auf den Boden, während sie einen undeutlichen Laut, wie ein Seufzen, von sich gab. Ich befahl sofort dem Ladenbesitzer, er solle mir einen Teller Milchreis mit Dattelsirup darauf geben, und wir gaben dem Mädchen löffelweise und sachte den Milchreis zu essen. Nachdem ihr Zustand sich etwas verbesserte und sie sprechen konnte, sagte sie: „Ich will nicht mehr essen, geben Sie mir bitte den Rest, ich muss den Rest meiner Mutter bringen, sonst stirbt sie wie mein Vater vor Hunger.“

 

Fortsetzung folgt…

 

Quellen: [Dr. Mohammad Gholi Majd, The Great Famine and Genocide in Persia, 1917-1919; Murray dispatch 115, 891.5018/-, June 17, 1925; Major-General Lionel Charles Dunsterville, The Adventures of Dunsterforce; Major M. H. Donohoe, London: Edward Anold, 1919, With The Persian Expedition; Brigadier-General Sir Percy Molesworth Sykes, A History of Persia; John Lawrence Caldwell, Caldwell dispatch 390, 891.48/111, May 21, 1918 and Caldwell telegram, 891. 00/956, June 4, 1918 and Caldwell dispatch and enclosure, 891.00/1008, May 13, 1918,Caldwell telegram, 891. 48/44, May 4, 1918, Caldwell telegram, 763. 72/9977, May 13, 1918; Caldwell dispatch 414 and enclosure, 891. 48/116, July 9; 1918; Caldwell, dispatch 332 and enclosure, 891.00/924, October 10, 1917; Mirzâ Xalil Xân Saqafi; Middle East Journal; Ja’far Šahri; Abolhassan Amidi Nuri, Die Memoiren eines Journalisten; Francis White; Addison E. Southard, Southard to Vickery, letter and memorandum, 891. 48/127, December 24, 1918; Zeitung Iran, Ausgabe vom 18.08.1917 und 21.09.1917; Ra’d, Ausgabe vom 11.01.1918, 20.01.1918, 28.01.1919 und 05.02.1918; Near East Ausgabe vom 14.04.1918; Ralf H. Bader, Bader report, 891. 50/1 Oktober 7, 1918; Shuster, Strangling of Persia. New York: The Century Press, lx.; Russell, dispatch 584, 761.91/48, March 11, 1914]

17 Gedanken zu „Der iranische Genozid (1)

  1. Jeder Iran SOLLTE davon wissen! Danke für den Artikel!
    Was ich jedoch nicht recht glauben kann ist diese hohe Opferzahl. Ich kann es einfach noch nicht verkraften, dass so ein schreckliches Ereignis KEINE Erwähnung findet in Büchern und im Internet (also vor dem Erscheinen des Buches). Ist dieser Bericht in diesér Art wirklich zuverlässig?
    Ich frage das nicht, um bewusst dieses Ereigniss kleinzureden, aber wieso weiss selbst in Iran niemand davon? (also jüngere Generation?). Ich mein der Genoizig an den Armeniern, Juden etc. ist jeder Person in Deutschland und Iran bekannt… Mir will das nicht in den Kopf rein
    !

    • Ja, ich kann Dich verstehen. Unsere Verantwortung ist, dies nun zu prüfen. Die zweite Wannseekonferenz (so nenne ich diese) mit Geheimbeschluss und deren Vollzug wird ja auch hier im Westen ignoriert (vor dreißig Jahren in Pakistan geschehen, Ausrottung der Juden und Christen im islamischen Einflussbereich)

  2. Ihr Lieben, ich kann ja unmöglich auf den Button klicken – ´gefällt mir` – es ist ja viel zu schrecklich. Nein, von diesem Ereignis habe ich bis heute noch nie etwas gehört. Warum ist dies so unbekannt? Wenn das alles stimmt, ich will Euch ja dies gar nicht anzweifeln, muß es aber prüfen, so verändert dies doch sehr stark noch mehr mein Geschichtsverständnis und macht mir noch mehr deutlich, wie gerichtsreif Europa Anfangs des zwanzigsten Jahrhundert war und ein Hitler und Stalin usw. von Oben zugelassen wurden, zur Erfüllung dessen, was geschrieben steht in Micha 5, Ende des Kapitels. Aber leider wollt ihr ja meine biblischen Betrachtungen nicht so gerne hören, deswegen war ich auch lange nicht auf Eurer Seite. Ja, Parse und Parse, ich habe es still und gebeugt und betend vernommen, was ihr berichtet. Mit freundlichen Grüßen M.Sack
    Ja, es ist wie die Bibel es sagt, wir sind in einer argen Welt – aber es scheint ein Licht in die Finsternis. Jesaja sagt trefflich: Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker, aber … Jes. 60, 2 und auch Matth. 4, 16.
    Ja, niemand hat GOTT je gesehen; der eingeborene SOHN, der in des VATERS Schoß ist, der hat IHN uns verkündigt. Joh. 1, 18

  3. @ Bahrâme gerâmi, die Geschichte ist wahr, absolut wahr. Nur, wir haben Glück, dass ein Agrarökonom auf die Idee kommt, bei seinen Recherchen um die Hungersnot, auch in den Archiven des US-Außenministeriums zu suchen und fündig zu werden. Er nutzte aber auch die Bücher und Memoiren der zeitgenössischen Offiziere und Zeitungen und andere Bücher!

    Die Geschichte über den iranischen Genozid ist dermaßen schrecklich, dass es unglaublich scheint, aber glaube bitte dran! Ich habe das englische Buch gelesen und in einer Passage schrieb Lord Curzon, der für Indien zuständig war, eine Warnung an die USA, sie sollen ihre Hände vom Iran lassen, weil der Iran immer eine große strategische Bedeutung für die Briten hatte und was mit Iran geschieht, wird immer streng geheim bleiben!!!

    Falls Du es nicht glauben kannst, kauf Dir das Buch selbst und lese es! Du kannst auch die Bewertungen des Buches, die bei amazon.de stehen, lesen, und Dich selbst überzeugen, weil es sind Leser, die das Buch gelesen haben. Wir haben überall bei den Erzählungen die genaue Quelle angegeben, d. h., Du könntest Dich auch davon überzeugen. Und glaub mir, unser Blog ist sehr seriös und such sich sehr sehr seriöse Themen! Wir machen uns nicht lächerlich und setzen unsere Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel und lesen keine 162 Buch und übersetzen nicht einiges aus dem Buch, um dann uns lächerlich zu machen! Das sind wir unserem Land schuldig, Dir schuldig und allen anderen Iranliebhabern, die nach WAHRHEIT suchen! Ich weiß auch, dass Du mit Deinem Kommentar nicht unserer Diffamierung wolltest, aber der Schock ist so groß, dass er erstmals überwinden werden soll, um dann klarer über das, was man gerade gelesen hat, nachzudenken. Die Briten geben bis heute die Dokumente nicht frei! Da kannst Du Dir vorstellen, warum? Weil dann außer Iranern die ganze Welt darüber erfahren würde!!!

    Das Problem ist, dass solche Bücher und Quellen erst dann herauskommen, wenn ein Thema seine Aktualität verloren hat und es nützt niemandem mehr, denn als man diese brauchte, waren sie nicht da! Es gibt noch sehr viel zu berichten. Wichtig ist, all das genau zu lesen und sich dann merken und nie wieder mit geschlossen Augen die Zukunft eines Landes ohne Berücksichtigung dieser Ereignisse wegwerfen.

  4. @ Michael Sack,

    es freut mich, dass Sie trotzdem uns gelesen haben und es heute noch tun. Als ich geschrieben habe, dass wir hier keine christliche Gesülze dulden, meinte ich die Gesülze von den christlich-fundamentalistischen Gedanken nicht dulden. Wir haben aber zwei Christen, Jockel und Bazillus, deren Gedanken und Kommentare auch mit Bibel Zitate untermauert sind und sie sind anders! Vielleicht haben Sie uns auch falsch verstanden oder das Ganze war ein Missverständnis! Damals hatten Sie angefangen uns mit aber großen langen Texten zu bombardieren, die keiner lesen wollte und sie passten einfach nicht hier! Wenn Sie hier weiterhin schreiben möchten, begrüße ich das, aber bitte dem Thema konform. Jedenfalls, danke ich Ihnen für Ihr Feedback; Sie können trotzdem den Artikel bewerten, denn je mehr Bewertung, desto mehr das Interesse diesen Artikel zu lesen. Danke.

    • Danke für Ihre Rückantwort mit weiteren klärenden Hinweisen. Ich habe in der Zwischenzeit noch zum Thema Holocaust-Revisionismus lesen können sowie zum Thema ´Jüdische Kriegserklärungen an Deutschland`. Das ist alles sehr irritierend und umfangreich und in Seinen Bedeutungen mir unzugänglich. Lange Texte sind aber demnach öfters unvermeidbar, weil die Dinge eben umfangreich und vielschichtig sind, so wie unser Leben auch. GOTTES Segen in JESUS, mit freundlichen Grüßen, MS

  5. Dieser Artikel – und die, die folgen werden – sind von unschätzbarem Wert. Ich kann und will einfach nicht verstehen, wie es sein kann, dass diese Grausamkeit nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Wie kann es sein, dass selbst wir Iraner nichts davon wissen? Ich wünschte, ich hätte Macht und wäre reich, ich würde die Leute wirtschaftlich dazu zwingen, diese Informationen zu veröffentlichen und global anzuerkennen. Leider bin ich das nicht, und ich fühle mich wieder mehr als gefangen in diesem System von Dreck und Korruption. Wie kann das möglich sein?

    • Liebe Sherry, es macht einem richtig wütend! Als ich mit Ardašir diesen Text übersetzt hatte, knirschte ich die ganze Zeit mit den Zähnen, und war auch sehr aggressiv geworden! Auch sauer, warum erst heute nach und nach und mühsam Beweise ans Licht kommen und es gibt nicht viele, die diese Quellen übersetzen und der Welt zeigen, was wir gelitten haben, während des Ersten Weltkrieges! Ich muss mich aber auch bei Dir bedanken, dass Du diese Reihen über den iranischen Genozid bei Dir veröffentlicht hast, weil das Portal von INN wird nicht nur von Iranern aufgesucht; es sind bestimmt viele Deutschen, die sich für unser Land interessieren. Was wir als Blog- und Portalbetreiber tun können, ist ja die Wahrheit zu verbreiten; nach neuen Übersetzungen und Quellen suchen, die sehr bereichernd sind! Zum Glück hatte der Autor des Buches das Buch auf Englisch verfasst, aber sogar weiß ich, dass der Verlag eine lange Zeit überlegt hatte, ob der Begriff „Genozid“ gedrückt werden soll oder nicht, weil es wäre dann sehr heikel geworden, von welchen Seiten, weiß der Gott! Das Buch ist 2003 veröffentlicht!! Und ich erfuhr darüber ganz zufällig, als ich wie immer im Internet nach guten Büchern über unser geliebtes Land Iran suchte! Ich konnte es nicht glauben, bis ich das Buch las!

      • Das ist das Mindeste, was wir tun können, liebe Fartâb, und das tun wir auch immer wieder gerne! Ich danke euch für eure Mühen. Unfassbar ist das immer noch … Erschütternd!

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  11. Wir Iraner klagen die Regierung von England wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit an.
    Wir fördern die Freigabe die geheimen Unterlagen über das größte Genozid des Jahrhunderts zu Verarbeitung durch internationale Menschenrecht organisation.
    Wir fordern die offizielle Entschuldigungen des britischen Regierung und anerkennen dieses Verbrechen durch die Königin Elisabeth.
    Wir werden nicht ruhen eher die Gerechtigkeit siegt.

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