Die systematische Vernichtung der jugoslawischen Nation (5)

Bildquelle: globalresearch.ca Slobodan Milošević

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Slobodan Milošević

Teil 1 der Artikelreihe; Teil 2 der Artikelreihe; Teil 3 der Artikelreihe; Teil 4 der Artikelreihe;

„Das Rad des Glückes ist ein wundersames Ding:

Welchen stolzen Kopf wird es als nächsten in den Staub stürzen lassen?“

Hafiz

Dem serbischen Volke…

Erdemović, der genau wie Nikolić schreckliche Verbrechen zugegeben hatte, erhielt eine sehr milde Haftstrafe von nur fünf Jahren und es war nicht einmal erforderlich die gesamte Laufzeit der Strafe abzusitzen, aufgrund der „bedeutsamen Zusammenarbeit, die dem Büro des Anklägers zur Verfügung gestellt wurde“. Keiner der Ankläger wollte offenbar nach dem Warum fragen, wenn die Serben Interesse an der Durchführung von Massenhinrichtungen gehabt hätten, hätte das serbische Oberkommando für eine solche Mission dann einen psychisch labilen bosnischen Kroaten, der zuvor mit den muslimischen Kräften und der kroatischen HVO gekämpft hatte, beauftragt? Schließlich wurde berichtet, dass Erdemovićs ehemalige kriminelle Partner als Söldner im Kongo im Namen des französischen Geheimdienstes dienten.

„Nur wenige außerhalb des Kreises patriotischer Serben würden widersprechen, Karadž und Mladić vor Gericht zu stellen“, bemerkte der ehemalige UN-Untergeneralsekretär Cedric Thornberry im Sommer 1996 im Foreign Politics. „Aber ist es wahrscheinlich, aufgrund ihrer nahezu universellen grenzenlosen Dämonisierung von jenen von denen sie angeprangert und verurteilt wurden, dass sie einen fairen Prozess erhalten könnten?“ Thornberry behauptet, dass Richter Cassesse und andere des Tribunals „eine gestreckte Ausübung ihrer

Bildquelle: vebidoo.com Richter beim ICTY Antonio Cassese

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Richter beim ICTY Antonio Cassese

Rechtsprechungsbefugnisse“ hatten, mit der Forderung nach politischer Aktion. „Kreuzzug und Beurteilung sind zwei verschiedene nicht kompatible Berufe“, betonte er und warnte davor, dass „das Gericht ein vergiftetes Erbe hinterlassen könnte.“ Der Kolumnist George Szamuely, auch ein Mitglied der Srebrenica Research Group, schrieb, dass der ICTY „eine Art Nürnberger Prozess in umgekehrter Richtung sei. Das Prinzip, das angeblich von den Nachkriegsverbrecherprozessen verankert worden ist -, welches die Ausführung der Befehle der Vorgesetzten keine Verteidigung ist – ist auf den Kopf gestellt worden. Das ICTY erklärt, demütige Soldaten, die Kriegsverbrechen begangen haben, waren wirklich nicht für ihre Handlungen verantwortlich, weil sie nur die Befehle ihrer Vorgesetzten ausführten. Und was ist der Beweis dafür, dass sie Befehle ausführten? Wenn es keine gibt liegt es nahe, dass sie nicht befehligt waren, dies zu tun.“

Als 1968 das Massaker von My Lai während des Vietnamkrieges enthüllt wurde, wurden nie Verurteilungen höherer Ränge erreicht als die von Leutnant William Calley und Capt. Ernest Medina, obwohl es belastendes Material in den Kriegsgerichten in Ft. Meade 1970-1971 gab, das bis zu den Divisionsgenerälen reichten. Niemand von höherem Rang als Specialist Charles Graner Jr. und Obergefreite Lynndie England wurden im Abu Ghraib-Folterskandal angeklagt. Doch weil die USA und eine von den USA dominierte NATO schließlich Partei im bosnischen Bürgerkrieg ergriff, wurde nicht nur der Umfang der Verbrechen stark aufgeblasen, sondern die Verantwortung für diese Übergriffe auf serbische Führer übertragen, ohne jeglichen Beweis, dass diese stattgefunden, angeordnet oder genehmigt wurden.

Das Versäumnis einer gewaltigen militärischen Operation durch kroatische Truppen in West-Slawonien, die der Einnahme von Srebrenica vorausging und eine viel größere „verbrannte Erde“ hinterließ, einschließlich der Vertreibung von 200.000 Serben aus der Krajina, zu verfolgen und zu verurteilen, zeigt eine deutliche Diskrepanz in den vergleichenden moralischen Standards. Das ICTY bewegte sich

Bildquelle: internationalpeaceandconflict.org Serbisch besiedelte Gebiete vor der Operation “Storm”- das vergessene Pogrom Der kroatische Präsident Franjo Tudjman sagte am 14.12.1998: “Wir haben die Serben-Frage gelöst, es wird weder 12 Prozent Serben, noch 9 Prozent Jugoslawen geben, wie bisher.“

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Serbisch besiedelte Gebiete vor der Operation “Storm”- das vergessene Pogrom
Der kroatische Präsident Franjo Tudjman sagte am 14.12.1998: “Wir haben die Serben-Frage gelöst, es wird weder 12 Prozent Serben, noch 9 Prozent Jugoslawen geben, wie bisher.“

nur zögernd und widerwillig um die kroatischen Militärs mittlerer Dienstränge die an der Operation Storm und Flash beteiligt waren, strafrechtlich zu verfolgen, aber wegen der aktiven und passiven US-Unterstützung für diese Kriegsverbrechen, wurden Anklagen gegen höhere Dienstränge weder erreicht, noch gab es eine ernsthafte Prüfung der Verfolgung der Amerikaner, die an der Operation beteiligt waren. Das Pentagon hat sich geweigert, Satellitenfotos herauszugeben. Aber ein erschienener Artikel im kroatischen Nacional Magazin, von Ivo Pukanić, behauptet, dass US Präsident Bill Clinton persönlich an militärischen Planungen für diese Angriffe auf Zivilisten in UN-Schutzgebieten beteiligt war. Die Vereinigten Staaten haben nicht nur die komplette Operation Storm überwacht, sondern sie sind auch aktiv mit dem kroatischen Militär bei der Vorbereitung beteiligt gewesen, und am Ende initiierten sie direkt den Vorgang. Das grüne Licht aus dem Weißen Haus und dem damaligen Präsidenten Bill Clinton für die Operation Storm wurde von Oberst Richard C. Herrick an den US Militärattaché in Zagreb übergeben.

Der leitende UN-Beamte Cedric Thornberry verfügt über keine besonderen Anweisungen der Serben Verbrechen zu begehen, die er beschuldigt hat, ihn aus mehreren verschiedenen Residenzen in Sarajevo herausgeschossen zu haben, aber er zeigte sich bestürzt über die Vorspannung, die eine Lösung für den Krieg in

Bildquelle: snipview.com Cedrik Thornberry

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Cedrik Thornberry

Bosnien behinderten. Zu Beginn des Jahres 1993 wurde ein Konsens entwickelt – vor allem in den Vereinigten Staaten, aber auch in einigen westeuropäischen Ländern und in prominenten Teilen der internationalen liberalen Medien -, dass die Serben die einzigen Bösewichte waren, in ganz Jugoslawien, und dass die Opfer überwiegend oder sogar ausschließlich Kroaten und Muslime waren. Diese Ansicht entspricht nicht der Wahrnehmung von dem darauf folgenden leitenden UN-Personal in Verbindung mit den täglichen Ereignissen in der gesamten Region. Es ist zu erwähnen, dass alle Bürgerkriegsparteien sich paramilitärischer Einheiten bedient haben, die auf dem Hoheitsgebiet des ehemaligen Jugoslawiens Kriegsverbrechen begangen haben. Die brutalsten Kriegsverbrechen wurden jedoch von kroatischen und bosnisch-muslimischen paramilitärischen Einheiten begangen, die alle weitgehend ungesühnt blieben.

Die Rolle der CIA im Balkankrieg

Der Strafverteidiger des bosnischen Serben Führers Radovan Karadžić forderte im Mai 2009 den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) auf, alle Anklagen gegen ihn wegen eines angeblichen Immunität Deals mit US-Diplomat Richard Holbrooke fallen zu lassen. Karadžić behauptet, ihm wurde Immunität vor Strafverfolgung am Ende des Bosnien-Krieges 1992 – 1995 gegen Rücktritt von seinem Amt als Vorsitzender der Serbischen Demokratischen Partei und dem gleichzeitigen Verschwinden aus der Öffentlichkeit angeboten.

„Zu der Zeit, als die Vereinbarung geschlossen wurde, hatte ich keinen Zweifel an Richard Holbrookes Versprechen, dass ich nicht vom ICTY verfolgt würde und dass er autorisiert wäre, dieses Versprechen zu machen“, erklärte Radovan Karadžić. Radovan Karadžić hat darauf bestanden, „dass Holbrooke im Auftrag der USA handelte, dass ich alle Arten von politischen und öffentlichen Aktivitäten stoppe, keine Interviews und keine Artikel und Bücher veröffentliche. Mit anderen Worten, sie wollten, dass ich für eine ziemlich lange Zeit, bis zur vollständigen Umsetzung des Dayton-Abkommens verschwinde. Herr Holbrooke sagte er würde mich im Hinblick auf einer Anklage wegen Kriegsverbrechen, im Austausch für die Einhaltung einer politischen Zurückhaltung, verschonen. Er drohte mir auch, dass meine Persönlichkeit sehr scharfer Kritik ausgesetzt würde um zu verhindern, dass meine Unterstützer die Umsetzung des Dayton-Abkommens untergraben. […] Im Einklang mit unserem Abkommen schlug, [die ehemalige Staatssekretärin unter Präsident Bill Clinton] Madeleine Albright, der Präsidentin der Republika Srpska, Biljana Plavsić, vor, dass ich nach Russland, Griechenland oder Serbien gehen sollte, um eine Privatklinik zu eröffnen. „

Die Anklageschrift gegen Karadžić behauptet, er hatte die Verantwortung für die

Bildquelle: globalvoicesonline.org Radovan Karadžić am ICTY

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Radovan Karadžić am ICTY

Verbrechen der Verfolgung, Ausrottung, Mord und Zwangsumsiedlung, was „zur Erlangung des Ziels der dauerhaften Beseitigung von bosnischen Muslimen und bosnischen Kroaten aus den von bosnischen Serben beanspruchten Gebieten beitragen sollte. Er wurde in elf Punkten angeklagt, einschließlich wegen der Belagerung von Sarajewo zwischen April 1992 und November 1995 und dem frei erfundenen Massaker an rund 8.000 Bosniaken in Srebrenica im Juli 1995 – das offiziell als der größte Massenmord in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg propagandistisch dargestellt wurde.

Karadžić verschwand am Ende des Krieges nach der Unterzeichnung des Dayton-Abkommens im November 1995, die die ehemalige jugoslawische Republik in zwei ethnisch basierende Einheiten-der Republika Srpska (RS) und der Föderation Bosnien-Herzegowina (der muslimisch-kroatischen Allianz) teilte. Nach 13 Jahren im Untergrund wurde er in der serbischen Hauptstadt Belgrad im Jahr 2008 als Dragan Dabić, Doktor der alternativen Medizin getarnt, verhaftet.

Laut seiner Verteidigung war Karadžić nicht präsent, als eine ungeschriebene Vereinbarung über die Immunität, die im Juli 1996 in Belgrad gemacht wurde. Allerdings gab es 15 Zeugen, einschließlich Holbrooke und sechs weitere US-Vertreter, der ehemalige serbische Präsident Slobodan Milosević, Innenminister Jovica Stanisić, ein Vertreter der Republika Srpska, Momćilo Krajišnik und Republika Srpska Außenminister Aleksa Buha. Es gab auch Hinweise von drei ehemaligen Mitarbeitern des US-Außenministeriums und eine freigegebene Nachricht vom ehemaligen US-Botschafter in Bosnien John Menzies, die besagt, dass Karadžić versichert wurde, dass Holbrooke gesagt hatte, das Gericht werde bald „verschwinden“. Karadžićs Anwälte haben die Erlaubnis von US-Behörden Lawrence Butler, der als Attaché in der US-Botschaft in Belgrad gearbeitet hat und während der Gespräche zwischen Holbrooke und Milosević anwesend war, am ICTY zu befragen. Sie übten auch Druck auf den schwedischen Außenminister Carl Bildt aus, Informationen über den angeblichen Deal zu geben.

Holbrooke, damaliger US-Sondergesandter für Afghanistan und Pakistan, und am 13.12.2010 verstorben, hatte Karadžićs Vorwürfe bestritten. Er sagte, dass er im Juli 1996 nach Belgrad reiste und eine Unterzeichnung einer Zeugenaussage verhandelte, um Milosević zu zwingen, dass Karadžić von seinen politischen Positionen zurücktritt. „Ich verhandelte eine sehr harte Sache. Er musste sofort sowohl von seinem Posten als Präsident des serbischen Teils von Bosnien und als Chef seiner Partei zurücktreten. Und er tat es „, sagte er. „Aber als er verschwand, bediente er sich einem Stück Desinformation, ich hätte einen Deal mit ihm abgeschlossen, wenn er verschwinden würde, würden wir ihn nicht verfolgen. Das war eine völlig falsche Aussage“, sagte Holbrooke weiter.

Republika Srpska  Außenminister Aleksa Buha behauptet, dass er an der Vereinbarung, bei der er anwesend war „Holbrooke fest versprochen hat, dass das Den Haager Tribunal für Karadžić Geschichte sei, wenn er sich für immer aus der Politik zurückziehe.“

Die ehemalige Chefanklägerin des ICTY Carla del Ponte, die im Jahr 2004 sagte: „Ich untersuche die Geschichte von einer Vereinbarung zwischen Karadžić und Holbrooke.“ Auf die Frage: „Glauben Sie, dass die Vereinbarung existiert?“ antwortete Del Ponte: „Ja“.

Die ehemalige Sprecherin der Chefanklägerin des UNO-Kriegsverbrechertribunals Carla del Ponte, Florence Hartmann, machte den Westmächten über den Fall Karadžić in ihrem Buch Peace and Punishment: The Secret Wars of Politics and International Justice, welches im Jahr 2007 veröffentlicht wurde große Vorwürfe, dort behauptete Hartmann, „dass ob oder ob es keine formelle Vereinbarung mit Karadžić gab, US-Beamte in jedem Fall nichts taten, als die Anklage wiederholt immer wieder die genauen Orte preisgab, an denen sich Radovan Karadžić und der bosnisch-serbische General Ratko Mladić versteckt hielten. Die USA, Großbritannien oder Frankreich würden die Verhaftungen oft blockieren […].“

Bildquelle: b92.net Ehemalige Sprecherin der Chefanklägerin Carla del Ponte: Florence Hartmann

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Ehemalige Sprecherin der Chefanklägerin Carla del Ponte: Florence Hartmann

Hartmann sagte vor Journalisten: „Ich habe bei mehreren Gelegenheiten Beamte zitiert, die sagten, dass grünes Licht dafür von Präsident Clinton gegeben wurde, und es scheint, dass ein grünes Licht von Präsident Chirac ebenfalls erforderlich war, ja notwendig war, um Karadžić und Mladić festzunehmen.“ Joschka Fischer, der deutsche Außenminister sagte Del Ponte, der Chefanklägerin des ICTY, „dass nach den Erkenntnissen seiner Geheimdienste, Paddy Ashdown, ein britischer Politiker, der der internationale Hohe Repräsentant in Bosnien war, sich mit Karadžić am Ende des Jahres 2003 in Bosnien traf! Trotz allem sagten unsere westlichen Regierungen uns weiterhin, „wir wollen, dass die beiden meistgesuchten Flüchtige nach Den Haag überführt werden, aber wir können sie nicht finden!““

„[…] Die Gründe, warum die Westmächte Karadžić und Mladić nicht vor Gericht sehen wollen ist die sehr wahrscheinliche Absicht, die Schuld für die [angeblichen] Verbrechen, die sie an der internationalen Gemeinschaft begangen haben mit der Begründung zu rechtfertigen, dass sie grünes oder oranges Licht für die Einnahme der Enklave Srebrenica erhalten hätten. Die Westmächte haben die Voraussetzungen geschaffen um Massentötungen geschehen zu lassen“, sagte sie.

Hartmann fuhr fort und sagte, dass nicht nur die Westmächte „unangenehm“ mit der Beweislage bezogen auf Srebrenica in der Öffentlichkeit erscheinen, denn von dem Tag an, an dem das ICTY geschaffen wurde, „war es ein Versuch, das Recht zu beugen, um die Aktionen der Großmächte mit ihrer Antwort in Form eines Krieges auf einen Völkermord zu rechtfertigen. „

„Sie haben konsequent versucht, darauf zu schauen, wer angeklagt wurde, und legten dann selektive Beweise vor und manipulierten sie sogar, je nachdem, ob das Tribunals-Mandat feststelle, dass die Wahrheit ihnen schaden würde oder nicht.“

Das ICTY hatte daraufhin 2008 Anklage gegen Hartmann, die von 2000 – 2006 offizielle Sprecherin und Balkanberaterin von Carla de Ponte war, wegen der Aufdeckung von Informationen bezüglich vertraulicher Entscheidungen von Richtern im Milosević-Prozess, die sie in ihrem Buch veröffentlicht hat, eingereicht. Hartmanns Belastungen der trüben und mörderische Rolle, die die Westmächte gespielt haben, wird von den Enthüllungen verstärkt, dass der ehemalige serbische Innenminister Jovica Stanisić eine lange und geheime Beziehung mit der CIA hatte. Hartmann wurde vom ICTY 2009 zunächst zu 7.000 € Geldstrafe wegen Missachtung des Gerichts verurteilt. Die Strafe wurde später in eine 7-tägige Haftstrafe umgewandelt, weil sie sich weigerte die Strafe zu bezahlen. Die Haftstrafe trat sie jedoch nie an und Frankreich weigerte sich Hartmann an das ICTY auszuliefern.

Bildquelle:  www.kurir.rs Jovica Stanišić

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Jovica Stanišić

Im März schrieb der Journalist Greg Miller in der Los Angeles Times über Jovica Stanisićs angebliche Beziehung mit der CIA und seine Treffen mit dem Agenten William Lofgren seit 1992: „Seit acht Jahren war Stanisić der wichtigste Mann der CIA in Belgrad“, erklärte er. „Während der geheimen Treffen in Booten und sicheren Häusern entlang der Sava, erzählte er Details über das Innenleben des [Milosevic-Regime]. Er informierte über die Standorte der NATO Geiseln, half bei der Suche nach Grabstätten und half der CIA beim Aufbau eines Netzwerkes von geheimen Basen in Bosnien. Stanisić wurde von serbischen Beamten im Jahr 2003 festgenommen und bald dem ICTY übergeben, aber Hartmann behauptet, dass die amerikanische, britische und französische Regierung seine Freilassung erpresst haben, während er den Prozess erwartete. Sehr ungewöhnlich ist, dass die CIA ein klassifiziertes Dokument an den ICTY im Jahr 2004 schickte, welches die Beiträge von Stanisić auflistet und ihm seine hilfreiche Rolle während des Krieges bescheinigt. Laut Lofgren soll das CIA-Dokument zeigen, „dass diese angeblich böse Person eine ganze Reihe von Gutem getan hat.“ Aber Hartmann wies daraufhin, „Es ist immer noch eine Tatsache, dass Stanisić Milosevićs rechte Hand war und dass er persönlich drei Sondereinheiten der Polizei organisiert habe, wie Arkans „Tiger“, die „Roten Barette“ und die „Skorpione“- unter seiner direkten Kontrolle und dem Kommando über der Staatssicherheit standen.“

In den letzten fünf Jahren ist Stanišić zwischen Serbien und dem Haftzentrum in Den Haag hin und her gereist. Sein Prozess wurde im Jahr 2008 verschoben um ihm zu erlauben, in seine Heimat zurückzureisen um sich einer medizinischen Behandlung zu unterziehen. Karadžićs Prozess begann 2009, aber die Staatsanwaltschaft erhielt einen Rückschlag, als Berufungsrichter ein Urteil von Momcilo Krajišnik, seine ehemalige rechte Hand umgewandelt haben, in dem sie viele Hauptanklagepunkte gegen ihn, einschließlich Mord, ethnische Säuberung und Verfolgung fallen gelassen haben, Anklagepunkte die auch Karadžić vorgeworfen werden.

Die Presse.com schrieb in einem Artikel vom 04.03.2009 mit dem Titel UN-Mitarbeiterin: Milosevic‘ Nummer zwei vom CIA unterstützt Folgendes: “Hartmann erklärte für die Tageszeitung „Blic“ (Mittwoch-Ausgabe), dass Jovica Stanišić im Jahr 2005 aus dem Tribunalsgefängnis nicht nur wegen seines schlechten Gesundheitszustandes freigelassen worden sei, sondern auch dank drei Unterstützungsschreiben aus den USA, Frankreich und Großbritannien. „Das Unterstützungsschreiben wurde nicht von der US-Regierung, sondern von einer amerikanischen Institution zugesandt. Der Name dieser Institution ist CIA“, erfuhr Del Ponte laut Hartmann von der US-Regierung.“ Weiter schrieb die Presse.com: „Das zweite Schreiben stammte demnach von einem Sondergesandten des ehemaligen französischen Präsidenten Valéry Giscard d´Estaing. 1995 kooperierte Estaing mit Stanišić bei der Freilassung der von bosnischen Serben gekidnappten französischen Piloten. Von wem das Schreiben aus Großbritannien stammt ist gemäß Hartmann unbekannt geblieben. Die Schreiben sind dem Tribunals-Senat, nicht aber der Anklage zugestellt worden, so Hartmann. Die Ex-Sprecherin Del Pontes zeigte sich

Bildquelle: sense-agency.com Ehemalige Chefanklägerin am ICTY Carle del Ponte

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Ehemalige Chefanklägerin am ICTY Carle del Ponte

überzeugt, dass ausländische Geheimdienste versuchen würden, das Gerichtsverfahren gegen Stanišić vor dem UNO-Tribunal hinausschieben zu wollen. Sollte es aber zum Gerichtsverfahren kommen, könnte sich die Verteidigung auf Personen mit großen Einfluss berufen, meinte Hartmann.[…]“

„Die Anklage des Tribunals wirft Stanišić und Simatović unter anderem vor, drei berüchtigte serbische Milizeinheiten – die „Tiger“ von Željko Raznatović „Arkan“, „Rote Barette“ und „Skorpione“ – trainiert zu haben. Alle drei Einheiten sollen Kriegsverbrechen in Kroatien und Bosnien verübt haben.“

Weitere Zirkusauftritte des ICTY

Der ehemalige serbische Geheimdienstchef Jovica Stanišić wurde 2013 in erster Instanz von dem ICTY von allen Anklagepunkten freigesprochen, das Gericht betonte zwar Jovica Stanišić habe Kriegsverbrechen über serbische Milizen finanziert, unterstützt und militärisch ausgebildet, insistierte aber gleichzeitig, dass diese Hilfe „genereller Natur“ war und nicht auf Kriegsverbrechen zu begehen abzielte. Für den rechtsempfindenen Menschen ein unverständlicher Freispruch. Serbiens ehemaliger Geheimdienstchef Jovica Stanišić und der hochrangige Geheimdienstmann Franko Simatović verließen nach sechsjährigem Prozess Den Haag als freie, unbescholtene Bürger.

Im Juni 2013 kam es zu Auseinandersetzungen im Den Haager Kriegstribunal, ausgelöst vom dänischen Richter Frederik Harhoff, der in einem Brief an 56 Kollegen dem Präsidenten des ICTY Theodor Meron vorwarf, gezielt Druck auf seine richterlichen Kollegen auszuüben um somit Freisprüche von Angeklagten zu erzwingen. Harthoff begründete seinen Protest damit, dass für diese nicht nachvollziehbaren und manipulierten Urteile die Ursachen vermutlich im Interesse von einigen westlichen Staaten zu suchen sind, vorwiegend jedoch in Washington. Wegen seiner offenen Rüge wurde Frederik Harthoff mittlerweile suspendiert.

Der kroatische General Ante Gotovina und Kommandant der kroatischen Sonderpolizei Mladen Markač die bei der Operation „Storm“ beteiligt waren, wurden Ende 2012 vom Haager Berufungsgericht freigesprochen, und somit wurden die langjährigen Haftstrafen aus erster Instanz aufgehoben. Frederik Harthoff gibt offen in seinem Schreiben zu, dass diese Gerichtsurteile bewusst manipuliert wurden. Dies erstaunt nicht, wenn man weiß, dass die USA maßgeblich an der Operation „Storm“ beteiligt waren, sowie die Operation „Storm“ abgesegnet, als auch logistisch unterstützt hat.

Eine Reportage über die Situation der Überlebenden und der in die Krajina Zurückgekehrten, über verlassene Dörfer und eine quälende Erinnerungen stammt aus dem Sommer 2012: „[..] angespuckt von der ganzen Welt und der internationalen Öffentlichkeit, vermittelt über das Haager Tribunal. Wir Krajiner sprechen seit heute Morgen untereinander: ‚Habe ich wirklich meine eigenen Nachbarn und Freund ermordet, habe ich wirklich mein Haus angezündet und bin dann davon spaziert, nach Serbien und ins Exil gegangen, weil das schön ist‘. Die Fragen sind schrecklich, unlösbar, und es gibt keine Antwort. Also werden wir am Sonntag das einzige tun, was wir tun können, eine Kerze anzünden, und zu Gott beten, denn sonst bleibt uns niemand mehr.“

Der Kroate Zoran Pusić, Präsident des Bürgerkomitees für Menschenrechte, bringt seinen Unmut über solche Urteile mit dem Zitat „ […] die eine Schande für jedes Dorfgericht wären“ zum Ausdruck. Dabei macht die ehemalige Chefanklägerin des Tribunals, Carla del Ponte, keinen Hehl daraus, dass ihre Ermittlungen permanent von den USA, Paris und London untergraben wurden. Da kann es nur einen Grund dafür geben, einige Staaten wollen nicht, dass ein Zusammenhang zu den Kriegsereignissen offengelegt wird. Und trotzdem hat Del Ponte den Forderungen aus Washington nachgegeben. Während des Milosević-Prozesses gab sie den USA, entgegen den Regeln des Tribunals, eine vertrauliche Liste von benannten Entlastungszeugen in ihre Hände.

Fortsetzung folgt…

[Quellen: Behrens, Kai, Transatlantische Beziehungen: Europas strategische Emanzipation im Zerrspiegel, in Thomas Meyer, Johanna Eisenberg (Hg.) Europäische Identität als Projekt. Wiesbaden: VS Verlag, 2008; Daalder, Ivo H. / Michael E. O’Hanlon, Winning Ugly: NATO’s War to Save Kosovo, Washington, DC: Brookings Institute, 2000; Edelbauer, Gisela: Rechtsgrundlagen der humanitären Intervention unter besonderer Berücksichtigung des Kosovo-Konflikts, Diss. an der Universität der Bundeswehr, Neubiberg 2005; Forschungsgesellschaft Flucht und Migration, Dietrich, Glöde (Hrsg.): FFM-Heft 7: Kosovo. Der Krieg gegen die Flüchtlinge, König, Jan C. L.: Wir sind im Krieg: Rhetorische Diskursanalyse der Fernsehansprache; Gerhard Schröders vom 24. März 1999; Jan C. L. König, Über die Wirkungsmacht der Rede. Strategien politischer Eloquenz in Literatur und Alltag. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht unipress 2011; Loquai, Heinz, Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000; Mertus, Julie A., Kosovo How Myths and Truths Started a War, Berkeley: University of California Press, 1999; Minear, Larry / van Baarda, Ted / Sommers, Marc, NATO and Humanitarian Action in the Kosovo Crisis Providence: Brown University, 2000; Olschewski, Malte, Der Krieg um den Kosovo. Serbiens neue Schlacht am Amselfeld Nidda-Verlag, 1999; Papasotiriou, Harry. 2002. The Kosovo War: Kosovar Insurrection, Serbian Retribution and NATO Intervention. The Journal of Strategic Studies 25(1):39-62; Erich Rathfelder: Kosovo. 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Magliveras: „The Interplay Between the Transfer of Slobodan Milosevic to the ICTY and Yugoslav Constitutional Law“ (PDF; 56 kB) In: EJIL (2002), Vol. 13, No. 3, pp. 661-677; AG Friedensforschung an der Uni Kassel, Sinn und Missbrauch internationaler Gerichtsbarkeit; Paolo Benvenuti: The ICTY Prosecutor and the Review of the NATO Bombing Campaign against the Federal Republic of Yugoslavia (PDF; 164 kB), EJIL (2001) Vol. 12, No. 3, pp. 503-529; Avner Gidron & Claudio Cordone: Faut-il juger l’OTAN? 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5 Gedanken zu „Die systematische Vernichtung der jugoslawischen Nation (5)

  1. Mal wieder die Grünen:
    MESOP EXCLUSIV : JOSCHKA FISCHER VERFÜGT PRIVAT WIE POLITISCH ÜBER ALLERBESTE IRAN-BEZIEHUNGEN & EINEN ALTEN FREUND DER DEM IRANISCHEN GEHEIMDIENST ZUARBEITETE : MITGLIED DER PARTEI „DIE GRÜNEN“ – Martin Kobler – Diplomat & Schwindler

    Der ehemalige Leiter der Unterstützungsmission der Vereinten Nationen im Irak (UNAMI), Martin Kobler, betreute während seiner Amtszeit unter anderem die Behausung von über 3400 Exil-Iranern im Irak, das so genannte Camp Ashraf. Die Bewohner dieses Camps gehören zur Oppositionsgruppe MEK, die den Sturz des Regimes im Iran anstreben. Martin Kobler steht nun unter Verdacht in direkter Zusammenarbeit mit der iranischen Botschaft im Irak die dort lebenden Exil-Iraner schikaniert und belogen zu haben. Sein früherer Arbeitskollege, Taher Boumedra, sagte vor dem US Kongress aus Kobler habe Abgeordnete der europäischen Union mit gefälschten Dokumenten getäuscht und die Bewohner Camp Ashrafs wissentlich in eine Falle gelockt.

    http://www.mesop.de/mesop-exclusiv-joschka-fischer-verfuegt-privat-wie-politisch-ueber-allerbeste-iran-beziehungen-einen-alten-freund-der-dem-iranischen-geheimdienst-zuarbeitete-mitglied-der-partei-die-gru/

      • Bitte keine Flüche! Und keine Drohungen mit der Hölle!
        Erinnert mich an Äußerungen, wie man sie von religiösen Fanatikern kennt.
        Vor allem im dunklen Mittelalter in Deutschland verbreitet.
        Aufgeklärtes Denken zeigt sich nicht in solchem Vokabular.

  2. Pingback: Die systematische Zerstörung, Zerschlagung und Vernichtung Jugoslawiens wurede zum Schema!!! | AdamLauks Blog

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